„Den Rest geh ich allein." Natzuki blieb vor ihrer Mutter, auf dem Bürgersteig stehe und drehte sich zu ihr um.

„Bist du sicher? Ich bring dich gerne noch zu Pria." Wiedersprach ihr Marron.

„Mama, das ist doof wenn ich da mit dir im Schlepptau auftauche. Das ist uncool."

„Ah ich verstehe. Na dann wünsch ich dir viel Spaß heute Abend. Bestell Prias Mutter bitte schöne Grüße von mir und sag ihr, sie soll dich vor zehn noch fahren."

„Ja Mama ich weiß, ich weiß. Darf ich jetzt gehen?"

Marron lächelte ihre Tochter verständnisvoll an.

„Na geh schon. Aber bitte Natzuki, sei Vorsichtig."

„Tschüss."

„Wiedersehen Schatz." Ein Gefühl des Unbehagens stieg in Marron auf als sie ihre Tochter davon gehen sah. Sie wusste nicht warum sie sich so viele Sorgen machte, aber eines wusste sie, und zwar das ihr Gefühl sie noch nie im Stich gelassen hatte.

Bei ihren Freunden angekommen gesellte sich Natzuki zu den anderen auf den Boden.

„Und? Darfst du über Nacht bleiben?" Pria hatte an diesem Abend etwas besonderes vorbereitet.

„Na klar. War kein Problem."

Die Zimmertür ging auf und Prias Mutter kam in das Zimmer. Sie trug ein Tablett mit Keksen und Milch ins Zimmer und stellte es auf den Schreibtisch.

„Liebes, wir gehen jetzt, sei ein liebes Kind und stell mir nichts an. Tante Luis ist im Nebenzimmer, wenn etwas ist dann sag es ihr bitte."

„Na klar. Ist ja schon alles geklährt. Viel Spaß Mama." Pria umarmte ihre Mutter und sorgte noch dafür das sie so schnell wie Möglich aus der Haustür gingen. Danach lief sie zu ihre Zimmerfenster und beobachtete sie noch bis ihre Eltern in den Waagen stiegen und zu ihrer Halloween Party fuhren.

„So sturmfrei." Schrie sie auf als ihre Eltern von der Einfahrt fuhren.

Natzuki hatte einwände.

„Aber was ist mit deiner Tante?"

Keine Sorgen Natzuki die ist immer so schnell vor dem Fernseher eingeschlafen das sie von nichts Wind bekommt. Also, lasst uns anfangen."

Natzuki war überrascht, denn sie hatte keine Ahnung von was Pria sprach.

„Was meinst du?"

Pria griff unter ihr Bett und holte ein großes Eichenholzfarbenes Brett hervor. Auf ihm waren Zahlen und Buchstaben aufgeklebt. In der Mitte des Brettes stand „Ja" und „Nein". Pria legte das Brett in die Mitte der Runde und beugte sich dann etwas nach hinten um an das Glas zu kommen, das weiter unter ihrem Bett stand.

„Ein.. Ein Hexenbrett?" Fragte Natzuki ängstlich.

„Natürlich, ich will doch nicht so eine Null-Acht-Fünfzig Party machen. Es muss schon was besonderes sein. Hast du etwa Angst?"

Alle Mädchen aus der Runde sahen Natzuki an. Sie erwarteten eine Antwort. Und auch Natzuki sah ihre Freundinnen an. In diesem Moment wurde ihr klar, das sie keine andere Wahl hatte, als mitzumachen. Schließlich schüttelte sie ihren Kopf, denn sie wollte ja dazugehören.

Mama bringt mich um. Wie soll ich ihr das bloß beichten?

Beichten? flüsterte eine Stimme. Wieso denn beichten. Du musst ihr nichts sagen. Es ist durchaus erlaubt und erwünscht Geheimnisse vor seinen Eltern zu habe. Einen momentlang erschrak Natzuki, doch als sie die Stimmer erkannte war ihr nicht mehr bang. In Gedanken stimmte sie der mysteriösen Stimme zu.

„Also, das Spiel geht folgender maßen." Begann Pria. „Jeder von euch legt einen Zeigefinger auf das Glas. Somit fließen unsere Energien hinein, mit denen der Geist zu uns sprechen kann."

Natzuki zögerte noch einen Moment und sah sich in der Runde um. Sie stellt fest das sie nicht die einzige war die davor Angst hatte. Dieser Anblick gab ihr ein Gefühl des Verständnisses. Pria legte ihren Finger auf das Glas, doch leider war ihrer der einzige.

„Hey, was ist jetzt? Ich dachte wir wollten es machen?"

Mia meldete sich um Pria eine Antwort auf ihre Frage zu geben.

„Ja schon, aber ich hab viel schreckliches über das Hexenbrett gehört."

„Wirklich was denn?" Die anderen Mädchen wollten wissen was Mia gehört hatte und beugten sich über das Spielbrett um auch nichts von der Geschichte zu verpassen. Schließlich war Halloween und Gruselgeschichten gehörten einfach dazu.

„Eine Freundin hat mir erzählt das ihre Mutter, als sie in unseren Alter war, mit ein paar Freundinnen, genau wie wir hier jetzt sitzen, einen Geist über das Hexenbrett angerufen hatten. Der Geist war böse und sagte ihnen lauter schreckliche Dinge. Zum Beispiel das jemand sterben würde. Zum entsetzten aller ist es so aufgetreten. Eines der Mädchen ist bei einem Schwimmwettbewerb qualvoll ertrunken, damit nicht genug, der Geist begleitet die anderen noch bis heute, er flüstert ihnen schlimme Sachen ins Ohr und verleitet sie dingen zu tun die sie nicht machen wollen."

In der Runde war ein leichtes schluchzen zu hören. Nun waren die Mädchen ängstlicher als vorher.

Natzuki, du wirst dich doch von solchen Geschichten nicht aufhalten lassen. Das ist deine Chance auch mal nicht das nette Mädchen von nebenan zu sein. Das ist doch einer deiner Wünsche oder? Einmal frei zu sein um tun und lassen zu können was du willst.

Natzuki dachte nicht lange nach, sondern Handelte. Während Pria ihren Finger längst wieder vom Glas genommen hatte, legte Natzuki ihren darauf.

„Ich dachte wir wollten es machen?" sprach sie in die Runde. „Kommt schon Prias Eltern sind nicht da, die Tante schläft und wir sind hier. Das ist unsere Gelegenheit mal etwas zu tun wovon unsere Eltern keinen Schimmer haben. Außerdem, was soll schon passieren? Das sind doch alles nur Geschichten. Solange wir nicht fragen wann wir sterben oder so etwas in der Art, kann uns nichts passieren. Also seit ihr dabei? Oder nicht?"

Natzukis Vortag klang für ihre Freundinnen verständlich, die Angst verflog. Sie machten mit und legten alle zusammen ihre Finger auf das Glas.

„Ist zur Zeit ein Geist anwesend?" befragte Natzuki die Geister. Die Zeit verging und immer wieder fragte Natzuki nach. Doch nichts geschah. Die Geister wollten ihre Rufe nicht hören.