Streitereien und Geheimnisse
Die nächsten zwei Tage versuchte Tracy krampfhaft nicht mit Oliver zu sprechen oder ihn auch nur anzusehen, letzteres schaffte sie natürlich nicht, immer wenn sie sich sicher war, dass Wood zu sehr beschäftigt war betrachtete sie ihn die ganze Zeit und überlegte ob sie ihm ihr Geheimnis denn nicht doch erzählen sollte. Wie würde er wohl reagieren? Sie war sich sicher, dass er nie wieder ein Wort mit ihr reden würde, geschweige sie anzusehen ohne einen angeekelten Blick in seinen Augen zu haben. Aber auf der anderen Seite konnte sie ja nun auch nichts dafür, aber bis jetzt hatte es noch niemand verstanden, außer Draco Malfoy, aber dieser fand es ja eher mehr praktisch als widerwärtig. Doch auch Draco ging sie diesen Tagen aus dem Weg, sie wollte ihm nichts erzählen was vorgefallen war. Er hielt sowieso ein Dreck von den Gryffindors und hatte es nur mit Widerwillen akzeptiert, dass Tracy sich in einen verliebt hatte. Aber genau aus diesem Grund, dass sie nicht mit Draco redetet, ging dieser eines Tages Wood, der allein an einem Regal der Bibliothek stand an.
„Was hast du ihr angetan, du Mistkerl?", fragte Malfoy gereizt und drückte Wood an das Regal.
„Was soll ich wem angetan haben, Malfoy?", entgegnete Oliver Malfoy völlig verdutzt, er überlegte angestrengt was denn Malfoy meinen könnte.
„Frag nicht so dumm. Ich meine Tracy. Was hast du ihr angetan, dass sie jedem aus dem Weg geht?"
„Gar nix. Ich habe sie doch nur gefragt, was das auf ihren Unterarm ist, mehr nicht und sie wollte es mir einfach nicht sagen und dann ist sie abgehauen!", erklärte Oliver, mit der stillen Hoffnung endlich aus dem griff von Malfoy befreit zu werden.
„Gar nix? GAR NIX? Bist du denn total bekloppt! Du dämlicher Kunde, ich sage dir wenn ich auch nur noch einmal erfahre, dass du Tracy irgendwie verletzt, bringe ich dich um und das nicht einfach nur mit einem kurzen Avada Kedava. Lass dir das gesagt sein…", drohte Malfoy Wood an schubste ihn gegen das Regal und verschwand eilig aus der Bibliothek.
'Okay, ich hab zwar immer noch keine wirkliche Ahnung, was jetzt los ist, aber es hat anscheinend was mit diesem Ding auf ihrem Unterarm was zutun? Ob ich mich entschuldigen sollte? Ich mach es mal einfach.', überlegte Oliver immer noch verwirrt über und begab sich zurück in den Gemeinschaftsraum der Gryffindors, um dort mit Tracy zu reden.
Tracy saß zusammengesunken in einem der Sessel und dachte darüber nach was sie denn tun sollte gleichzeitig liefen ihr Tränen der Verzweiflung über die Wangen. Plötzlich spürte sie eine Hand an ihrer Schulter und sie zuckte vor Schreck völlig zusammen.
„Hey bekomm bitte keinen Herzinfarkt. Hör zu ich möchte mit dir reden.", sagte eine Stimme, welche Tracy sofort als Olivers erkannte, zu ihr. Langsam drehte sich Tracy um: „Was soll es denn zu reden geben?", fragte Tracy abwehrend sie wollte nicht länger diese wunderschönen blauen Augen sehen und diesen hübschen, netten Jungen der dazu gehörte und den sie selber nie in einer Beziehung lieben könnte, weil es ihr Schicksal einfach nicht zu ließ.
„Sogar viel.", antwortete er und setzte sich gegenüber von Tracy in einen weiteren Sessel beugte sich vor und nahm ihre Hand, welche Tracy nach kurzem überlegen rasch weg zog.
„Es tut mir echt leid, dass ich dich so grob danach gefragt habe, was du an deinem Arm hast. Ich merke, dass es eine sehr unangenehme Sache sein muss für dich.", fing Oliver an zu erklären, doch Tracy antwortete: „Es ist schon gut, ich bin da halt sehr empfindlich es ist nicht deine Schuld."
„…und ich möchte dir wirklich fragen, ob du mir nicht diese Geheimnis von dir anvertrauen möchtest, denn dann könnte ich dich verstehen und ich werde dich nie wieder darauf ansprechen.", sagte Wood und merkte einen Augenblick später, dass es doch das Falsche war was er gesagt hatte.
„Ich habe dir doch gesagt, dass du es nicht verstehen würdest. Du würdest mir aus dem Weg gehen mich vielleicht dafür sogar hassen und das werde ich nicht zu lassen. Vielleicht wirst du es auch noch anderen erzählen und dann werde ich wieder das gleiche erleben, weswegen ich mich so gefreut habe hier her zu kommen. Spott. Hass. Verarsche. Und das werde ich niemals mehr zu lassen, ich habe kein Bock mehr verarscht zu werden. Am besten du gehst zu Cho, dort wirst du echt glücklicher werden, als bei einem kleinen depressiven Mädchen.", schluchzte Tracy und ließ ihr Gesicht hinter ihren Händen verschwinden.
„Hey. Ist doch schon gut.", sagte Wood und nahm Tracy in den Arm: „Hör zu Tracy. Ich wollte dir es eigentlich nicht unter diesen Umständen sagen, eigentlich wollte ich es romantischer gestalten, aber ich will nur noch dich, die anderen können mir gestohlen bleiben, du bist das hübscheste und liebste Mädchen, das ich je getroffen habe." Tracy ließ ihre Hände sinken und schaute Oliver mit ihren verweinten Augen an und sagte: „Aber ein Mädchen, dass dich nicht glücklich machen kann und dessen Vater dich töten würde…" danach rannte sie aus dem Gemeinschaftsraum und Oliver wurde schon zum zweiten mal an diesem Tage verwirrt zurück gelassen.
