Hallo! Bin schon wieder da!

kalisti: danke für das Lob… sag mal, bist du nicht auch im HP-FC oder verwechsel ich dich mit irgendwem?

mrsgaladriel: nich immer mitten in der Nacht lesen… bei so vielen versteckten Hinweisen… nicht dass du wichtiges übersiehst!

Duell im Gemeinschaftsraum

Harry starrte aus dem Fenster des Schlafsaals. Er war müde und hatte einmal mehr eine schlaflose Nacht hinter sich. Es war eine Qual sich vorzustellen, dass Simon auf derselben Seite stehen sollte, wie er. Aber war das wirklich so? Er war doch lediglich vom Lord verstoßen worden, was allerdings keinesfalls einen Sinneswandel mit sich bringen musste.

„Du warst gestern lange weg?" stellte Theodor leise fest, ließ sich auf einem Stuhl neben ihm nieder und riss Harry damit aus den Gedanken.

„Wir haben noch mal mit Simon geredet", murmelte Harry und sah Theodor an, der erschrocken zusammenzuckte.

„Ich glaube, du hast nichts zu befürchten", beruhigte er den Slytherin, „Er hat viel durchmachen müssen und irgendwie glaube ich, dass er uns gestern die Wahrheit gesagt hat."

„Aber da kann man sich nie sicher sein!", sagte Theodor und wechselte rasch das Thema, „Bleibst du in den Ferien hier?" Harry nickte, ohne darüber nachzudenken, aber schließlich hatte er auch gar keine Wahl.

„Du?"

„Ich weiß noch nicht. Ich könnte zu meiner Tante gehen, meine Muggelkundekenntnisse aufbessern." Harry grinste, „Aber eigentlich habe ich kein Bock darauf."

# - # - #

Mitte Dezember kamen heftige Stürme, die von Regen begleitet wurden und die gesamte Schneepracht vernichteten, alles erschien stattdessen in einem tristen grau. Harry verbrachte viel Zeit in der Bibliothek oder saß mit seinen Freunden in der Großen Halle. Sie gab lediglich noch ein DA Treffen, wo sie den Corpus Inflamare wiederholt hatten. Jedes DA-Mitglied war nun bestens vorbereitet um in den Weihnachtsferien zu fahren und den Schutz Hogwarts zu verlassen.

Die Weasleys würden in den Fuchsbau gehen, doch obwohl Ginny Harry eingeladen hatte, Weihnachten dort zu feiern, war es aufgrund der mangelnden Sicherheit, von ihren Eltern verboten worden. Hermine blieb jedoch ebenfalls in Hogwarts sowie auch Theodor, der sich schließlich gegen seine Squib-Tante entschieden hatte. So würden die zwei Wochen auszuhalten sein.

Der letzte Schultag kam erstaunlich rasch und am letzten Abend fanden sich noch einmal alle Schüler in der Großen Halle ein, um dem Festmahl beizuwohnen. Harry kam mit Ginny und Hermine als einer der ersten in die bereits weihnachtlich geschmückte Halle.

„Schade, dass es dieses Jahr keinen Weihnachtsball gibt", flüsterte Ginny Harry zu. Harry schenkte ihr ein verlegenes Lächeln.

„Zum Glück", sagte er, doch bevor sie etwas erwidern konnte, zog er sie zu sich und küsste sie sanft. „Ich finde ein Festmahl viel angebrachter", fügte er zwischen zwei Küssen hinzu.

„Klar, weil man da nicht tanzen muss", sagte Ginny schelmisch und stieß Harry sanft von sich.

„Hey", protestierte Harry und versuchte sie wieder an sich zu ziehen, doch Ginny wollte ihn nicht mehr nah genug an sich heranlassen.

„Könnt ihr mal mit dem kindischen Getue aufhören", merkte Hermine an, „Seht lieber mal wer da ist!" Harry ließ nur widerwillig die Augen von Ginny ab und folgte den Blick von Hermine.

In der nähe des Slytherintisches stand Simon. Er war in ein Gespräch mit Draco vertieft, welches aber ziemlich einseitig von dem Slytherin ausging. Jetzt sah Simon auf und ihre Blicke trafen sich für den Bruchteil einer Sekunde, bevor Harry den Kopf senkte. Dennoch spürte er, dass Simon sich ihnen näherte.

„Hallo!" begrüßte er die drei vorsichtig. Ginny, die immer noch an Harry geschmiegt war schrak zusammen und instinktiv zog Harry seine Freundin näher an sich heran. Für sie war es das erste Wiedersehen mit ihm seit sie vor über einem halben Jahr nach Hogsmeade aufgebrochen waren.

Harry musterte Simon eindringlich. Er wusste nicht was mit ihm geschehen war, doch er schien sich innerhalb der letzten zwei Wochen von den Strapazen der letzten Monate erholt zu haben. Er war zwar immer noch blass, sah aber inzwischen sehr viel gesünder aus. Seine Haare waren zu einem ordentlichen Scheitel gezogen und er trug einen langen dunkelblauen Umhang, der geschickt seinen abgemagerten Körper kaschierte.

„Was machst du hier?" fragte Hermine, „War dein Trank erfolgreich?"

„Nach mehreren Versuchen, ja", sagte er verlegen, „Sonst wäre ich wohl kaum hier."

„Das heißt… dass du… äh…" stotterte Hermine.

„…dass ihr euch nach den Ferien nicht mehr vor dem Zaubertrankunterricht drücken könnt", sagte Simon, „Immerhin gibt es viel aufzuholen."

„Das stimmt, Peony war einfach… ach du kennst sie ja zur Genüge. Ich hoffe wir können von dir brauchbarere Zaubertränke erwarten..."

Das ist unheimlich", flüsterte Ginny in Harrys Ohr, „Sie spricht mit ihm, als wäre nie etwas gewesen!" Harry nickte.

Er kann dich hören!" gab er seiner Freundin mit einem Blick zu verstehen. Sie schrak zurück, sagte aber nichts. Simon wandte sich nur kurz zu den beiden um, aber ging nicht darauf ein.

„Ich denke schon", sagte Simon, „zumindest habe ich Peonys Lehrpläne ziemlich verunstaltet."

„Wie sollen wir dich denn dann nennen?" fragte sie, „Professor?"

„Professor? Bitte nicht...", wehrte Simon ab, „Da würde ich mir unendlich alt vorkommen… Ich – ich habe eigentlich noch gar nicht darüber nachgedacht." Hermine lachte. Doch Harry wagte nicht mit einzustimmen, zu klar waren die grausamen Erinnerungen an das was der ehemalige Slytherin ihm angetan hatte.

Die Halle füllte sich rasch mit Schülern, die den Lärmpegel weit über normal ansteigen ließen. Alle freuten sich darauf am nächsten Tag nach Hause fahren zu dürfen. Harry versuchte in dem Durcheinander einen Blick auf den Slytherintisch zu erhaschen, doch die herumstehenden Schüler versperrten ihm die Sicht. Er hoffte nur inständig, dass Theodor ihm einen Platz frei hielt.

„Ab Morgen sollte es hier um einiges ruhiger sein", sagte Simon, der Harrys Blick folgte. Harry nickte als Bestätigung, erkannte aber die Beunruhigung in Simons Augen.

„Was…" fing er an, wurde aber von Simon unterbrochen.

Es ist zu laut!" hörte er Simons Stimme in seinem Kopf, „Ich glaube zu verstehen, warum Severus diese Massenveranstaltungen derart gehasst hat."

Harry war irritiert und fragte sich was Snape nun damit zu tun hatte. Doch bevor er weiter darauf eingehen konnte, verabschiedete Simon sich und bahnte sich langsam seinen Weg durch die kleinen, aber unzähligen Schülergruppen zum Lehrertisch. Nicht wenige hörten für einen Moment auf zu reden und starrten Simon unverhohlen an.

„Das ist mal wieder typisch! Was glaubst du, wie lange es dauern wird, bis wir wieder die kuriosesten Gerüchte zu Simon hören werden?" fragte Hermine.

„Tja, ganz unschuldig ist er ja nicht", warf Ginny ein, „Ich glaube, aber wir sollten zu unseren Tischen gehen. Das Festmahl wird gleich beginnen."

„Ich versteh gar nicht, warum sich alle auf die Ferien freuen", flüsterte er ihr ins Ohr, „Wie soll ich es bloß so lange ohne dich aushalten?" Ginny kicherte, löste sich aber aus der Umarmung und verschwand zwischen den Schülern am Gryffindortisch. Harry hatte es nicht ganz so eilig. Er schnappte hier und da Wortfetzen auf, die Hermines Frage voll und ganz bestätigten. Natürlich wurde über Simon geredet, der vorne neben dem Lehrertisch stand und sich mit Dumbledore unterhielt. Obwohl sein Verschwinden nie an die große Glocke gehängt wurde, gab es damals viel Gerede und wer noch nie etwas von Simon Lestrange gehört hatte, wurde nun von den anderen aufgeklärt mitsamt den kuriosen Gerüchten, die vor einem halben Jahr in Hogwarts kursiert hatten.

„Dumbledore hat wirklich den Verstand verloren", murmelte Theodor leise, als Harry sich neben ihn auf den Stuhl fallen ließ, „Was will er den Schülern erzählen?"

„Weiß nicht, die Gerüchte über Simon wird er wohl kaum zum Verstummen bringen können", seufzte Harry, „aber vielleicht ist der Zeitpunkt nicht der schlechteste." Theodor sah Harry zwar fragend an, aber dieser ging nicht weiter darauf ein.

Als Dumbledore sich auf seinem Stuhl in der Mitte des Lehrertisches niederließ, wurde es ruhiger in der Halle und auch die letzten Schülergrüppchen lösten sich auf, um an die Tische zu gehen. Simon nahm einen Stuhl am Rande des Lehrertisches ein und Harry glaubte zu sehen, dass er den einen oder anderen missbilligenden Blick der Lehrerschaft auf sich zog.

Es wurde gespenstig ruhig. Alle Schüler sahen neugierig zum Lehrertisch auf und erwarteten eine kurze Ansprache des Schulleiters, der sich nun langsam erhob.

„Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen und ich freue mich, dass alle, der recht kurzfristigen Einladung zu diesem Festmahl, gefolgt sind. Leider konnten wir aus organisatorischen Gründen keinen Weihnachtsball veranstalten, doch dies, so scheint mir ist ein weit würdigender Abschluss dieses Abschnitts. Ein Großteil von euch wird die Ferien zu Hause bei der Familie verbringen. Ich habe bereits im letzten Jahr darauf aufmerksam gemacht, dass die Welt außerhalb von Hogwarts gefährlich sein kann und obwohl Voldemort sich momentan ruhig verhält, hoffe ich dass alle Schüler wohlbehalten nach den Ferien zurückkehren." Dumbledore seufzte kaum hörbar. Sein Blick glitt über die Schülermenge und blieb dann am Lehrertisch auf Simon hängen, bevor er sich wieder an die Schüler richtete: „Weitaus erfreulicher als meine Warnungen vorsichtig zu sein, ist, dass ich einen würdigen Ersatz für Professor Peony gefunden habe. Simon Lestrange wird den Zaubertrankunterricht, vorübergehend, nach den Ferien übernehmen. Die Wahl mag ungewöhnlich sein, aber obwohl er nur ein Jahr älter ist als die meisten Siebtklässler, halte ich ihn für fähig, diese Aufgabe zu übernehmen. Des Weiteren würde ich mir wünschen, dass Mr. Lestrange Ansprechpartner der Schüler aus Slytherin wird, da ich noch immer keinen Ersatz-Hauslehrer gefunden habe."

Simon sah zu Dumbledore und konnte die Überraschung aus dem Gesicht nicht ganz zum Verschwinden bringen, nickte dem Schulleiter kaum merklich zu. Dumbledore wies Simon mit einer Geste an, sich zu erheben, welcher er nur zögernd folge leistete. Doch es blieb still in der Halle. Kein Schüler und kein Lehrer zeigte auch nur annähernd Bemühungen die Hände zum Klatschen zu heben.

„Ich wünsche euch allen geruhsame, friedliche Weihnachten", fuhr Dumbledore nach einer unangenehmen Pause fort und setzte sich wieder auf seinen Platz. Damit fing das Tuscheln an den Tischen wieder an, und hörte auch während des gesamten Essens nicht auf.

„Na, das wird ja immer besser", sagte Theodor sarkastisch, seine Augen zeigten seine Beunruhigung, „Simon soll unser Ansprechpartner sein?"

„Na ja", antwortete Harry mit vollem Mund, „Er war ein Slytherin und kennt den Haufen sehr gut…"

„Mehr als mir lieb ist!" erwiderte Theodor. Das Gespräch verstummte einen Moment, bis Theodor plötzlich inne hielt und Harry am Ärmel zog, „Er wird unser Hauspasswort kennen. Er könnte jederzeit bei uns reinkommen, Er…"

„Theodor beruhige dich", sagte Harry ruhig, der die pure Angst in den Augen des Slytherins sah. „Er wird dir nichts tun."

„Wie kannst du dir da sicher sein", entgegnete Theodor, „Er hat damals deine Auslieferung bis ins letzte Detail geplant und Dumbledore hinters Licht geführt."

„Voldemort hat ihn verstoßen", flüsterte Harry. Er sah Theodor eindringlich an und nur mit Mühe hinderte er den Slytherin daran aufzuspringen und aus der Große Halle zu stürzen.

„Wie kommst du darauf?" fragte Theodor fassungslos.

„Das musst du ihn schon selber fragen", sagte er, ging aber nicht weiter darauf ein. Er glaubte, dass es ihm nicht zustand, mehr von Simon preiszugeben. Stattdessen sah er am Slytherintisch hinunter und beobachtet Draco, der ebenfalls mit seinen Freunden in einem Gespräch vertieft war.

Es war spät, als das Festessen von Dumbledore offiziell beendet wurde und alle Schüler in die Schlafsäle zurückkehrten, doch nicht spät genug, um dort nicht weiter feiern zu können. Draco hatte bereits am Nachmittag einen ganzen Kessel Verwirrungstrank gebraut, den er nun mit einem Schwenker seines Zauberstabs erneut erhitzte. Harry ließ sich am Rande nieder, wo er sofort von Dora, Theodor und Pansy umringt wurde. Die beiden Mädchen hatten Verwirrungstrank für alle mitgebracht und Harry nippte vorsichtig daran.

„Und was werdet ihr in den Ferien machen?" fragte er sie, um das allgemeine Thema Simon nicht aufkommen zu lassen.

„Wir fahren in die Schweiz. Meine Mutter hat noch Karten für die alljährliche Schneeolympiade bekommen."

„Wofür?" fragte Harry erstaunt, dem der Begriff gänzlich unbekannt war.

„Man merkt, dass du bei den Muggeln aufgewachsen bist", sagte Theodor neckisch, „Sonst würdest du jetzt vor Neid erblassen", setze er seufzend hinzu.

„Die Schneeolympiade ist doch nix besonderes", warf Pansy ein, „Na ja, die Show ist gut und die Wettbewerbe sind meist sehr lustig."

„Oh ja, und das Schneequidditch ich kann es kaum erwarten", schwärmte Dora.

„Ähm, kann mir mal jemand erklären worum es eigentlich geht?", fragte Harry verlegen.

„Die Schneeolympiade besteht aus vielen verschiedenen Wettkämpfen, der wichtigste ist das Schneequidditch, es ist wie…" Theodor brach ab und Harry spürte die unnatürlich Stille im Gemeinschaftsraum. Alle Gespräche waren mit einem Schlag verstummt und Harry ließ irritiert seinen Blick über die Schüler gleiten bis seine Augen an Simon hängen blieben. Die steinerne Wand hinter ihm schloss sich beinahe geräuschlos und sämtliche Augenpaare waren auf den ehemaligen Slytherin gerichtet.

„Ich wollte euch nicht erschrecken", sagte Simon und auch sein Blick glitt ziellos suchend durch den Gemeinschaftsraum, bevor er weiter in den Raum trat. Beinahe beiläufig begutachtete er Dracos Verwirrungstrank, „Hier hat sich aber auch gar nichts verändert."

„Was weißt du schon", entgegnete Draco kühl und wenn Harry die Gesten des blonden Slytherins richtig deutete wies er Simon an, in seine Richtung zu schauen. Simon jedoch sah nur kurz in Harrys Richtung, bevor er sich wieder an Draco wandte.

„Deiner?" fragte er ruhig und wies auf den Trank. Draco nickte und Simon trat näher an den Kessel, „Darf ich?" Wieder kam nur ein Nicken als Antwort. Er roch an dem Trank und nahm schließlich einen Schluck.

„Nicht schlecht, vielleicht ein bisschen zu viel Atropin. Dafür hätte ein Schuss mehr Kohlsäure rein gekonnt. Wer keinen Kater haben möchte sollte diesen Trank besser in Maßen trinken", sagte er mit einem Zwinkern an Draco gewandt, bevor er sich zu den anderen Schülen umdrehte.

„Vorstellen brauche ich mich wohl nicht mehr", seufzte Simon, „Aber wie ihr wisst, habe ich Dumbledores Angebot angenommen, ein Auge auf euch zu werfen und euch gegebenenfalls als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen."

„Stimmt es dass Sie einen Trank erfunden haben, mit dem man sich selbst und andere zum Verschwinden bringt?" fragte Norman unbeirrt, obwohl seine Schwester ihn versuchte davon abzuhalten.

„Ähm…nein." sagte Simon lächelnd, „Du bist ein Zabini, nicht?" Norman nickte, senkte instinktiv aber seinen Kopf, um Simons Blick auszuweichen.

„Aber wo sind Sie dann gewesen?" fragte ein Zweitklässler, dessen Name Harry nicht kannte.

„Sagen wir mal so, ich war … äh … nicht in der Lage, nach Hogwarts zurückzukehren."

„Das ist die beste Ausrede, die…" fing Draco an, verstummte aber plötzlich, als Simon ihm einen bösen Blick zuwarf. Die Stille war gespenstisch und es schien eine Ewigkeit zu dauern bis Simon sich wieder von seinem Cousin abwandte und zu Harry in die Ecke schritt.

„Du sollst dich morgen früh bei Professor McGonagall melden. Sie wird in ihrem Büro auf dich warten."

„Warum?" fragte Harry irritiert.

„Sie haben deinen Zauberstab überprüft, doch sie weigerte sich ihn mir auszuhändigen, um ihn dir zu geben. Sie ist sehr misstrauisch."

„Wer wäre das nicht", zischte Theodor verächtlich. Simon überging den dunkelblonden Slytherin geflissentlich und fuhr fort: „Dumbledore hat alle Lehrer zu einem Umtrunk eingeladen…" seufzte er, „Ich denke, dass ich wohl dahin muss." Harry lächelte schwach und der ehemalige Slytherin verließ rasch den Gemeinschaftsraum.

# - # - #

„Nicht einmal McGonagall traut ihm…" fing Theodor mit zitternder Stimme an.

„Sehe ich da einen Anflug von Panik?" fragte Harry vorwurfsvoll, „ich wette du wünscht dir, gerade lieber neben Draco gesessen zu haben, als hier bei mir!"

„Willst du mir vorwerfen, dass… Harry was denkst du eigentlich von mir?"

„Willst du das jetzt abstreiten?" warf Harry dem Slytherin vor, „Du hast Angst, große Angst und du glaubst, dass du an Dracos Seite sicher bist."

„Das muss ich mir ja wohl kaum gefallen lassen", damit erhob sich Theodor und ging wütend Richtung Schlafsäle. Dora folgte ihm in sicherer Entfernung.

„Das ist nicht fair", sagte Pansy vorwurfsvoll, „Du weißt wie labil Theodor ist, aber statt ihm zu helfen, machst es nur schlimmer."

„Ach", winkte Harry verächtlich ab und wandte sich grummelnd ab.

Der erste Ferientag begann unruhig. Harry wurde von einem stetigem Geplapper und Fußgetrappel im Gang vor seinem Schlafsaal geweckt. Er war müde, aber als die Geräuschkulisse nicht abbrach, zwang er sich aufzustehen. Dora saß neben Theodor auf dessen Bett und redete leise mit ihm. Crabbe und Goyle hatten ihre Sachen bereits gepackt und waren wohl beim Frühstück in der Großen Halle.

„Guten Morgen", nuschelte Theodor leise. Harry ging aber nicht darauf ein, sondern zog sich im Badezimmer um und machte sich auf die Suche nach Ginny.

Der Abschied von seiner Freundin fiel ihm schwer und obwohl sie schon in zwei Wochen wieder zurückkäme ließ er sie nur ungern gehen. Erst durch die eindringliche Aufforderung von Ron, dass sie nun gehen müssten, ließ Harry von ihr ab.

Er begleitete sie bis an die Grenze des Schulgeländes und sah ihr, Ron und Lavender noch lange nach, bevor er sich wieder ins Schloss begab und zum Klassenraum für Verwandlung ging.

Vorsichtig klopfte er an die Bürotür und öffnete sie. Professor McGonagall saß über einen Stapel Pergamente, die Harry als eine Klassenarbeit identifizierte.

„Sie kommen spät", sagte die Lehrerin und wies ihn an, sich auf den Stuhl zu setzen, „Einen Moment, ich bin gleich soweit." Eine blaue Feder, die wohl einst einem exotischen Vogel gehörte, flitzte über das oben liegende Dokument und hinterließ rote Anmerkungen im Text. Professor McGonagall schien sich zeitgleich die Arbeit durchzulesen. Erst als die Feder die letzte Zeile erreicht hatte, nahm sie die Feder vom Pergament und legte sie beiseite. Dann stand sie auf und holte seinen Zauberstab aus einem Schrank.

„Es mag schon sehr überraschend sein", fing Professor McGonagall an, „Aber ihr Zauberstab ist in einem tadellosen Zustand." Harry streckte seine Hand aus, um ihn entgegen zu nehmen, aber die Lehrerin hielt ihn noch zurück.

„Aber eine Frage, hätte ich dennoch", sagte sie, „Welchen Zauber haben sie zuletzt mit diesem Stab ausgeführt?" Harry sah sie irritiert an und zuckte mit den Schultern.

„Ich bin mit ihm nach Culloden Moor appariert und…" Harry zögerte. Die Bilder, wie er in die Falle getappt war, kamen wieder auf. Er schauderte, als er sich in Erinnerung rief, was seitdem genau gewesen ist, konnte sich aber nicht genau erinnern, ob er ihn nach dem Apparieren noch ein weiteres mal genutzt hat, „Warum fragen Sie?"

„Professor McPherson hat an ihm einen Prior Incantato angewendet, um die letzten Zaubersprüche herauszufinden. Sie war ziemlich geschockt, als sie herausfand, dass mit ihm getötet und gefoltert wurde."

„Glauben Sie, dass Simon, … äh Mr. Lestrange, damit zu tun hat?"

„Ich weiß nicht, aber es ist eine Möglichkeit!" Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie Simon nicht mochte, doch sie wollte ihm nicht unterstellen, die Unverzeihlichen benutzt zu haben. Schließlich übergab sie Harry den Zauberstab, der daraufhin das Büro verließ.

Die ersten Tage verbrachte Harry oft alleine, da Hermine fast den ganzen Tag in der Bibliothek mit irgendwelchen Büchern beschäftigt war, die Harry wenig interessierten. Sie gab offen zu, dass sie sich sehr auf die Ferien gefreut hatte um genügend Zeit zu haben, auch einmal Hintergrundlektüren zu lesen. Sie interessierte sich brennend für Theorien über Portschlüssel und deren Entstehungsgeschichten und verwies oftmals auf den engen historischen Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Portschlüsseln und der Schulgründung.

Harry hatte sich das einige Zeit gähnend angehört, bevor er sich entschloss Hermine nicht vom Lernen abzuhalten und die Bibliothek verließ. Zum Mittagessen strafte sie sein Desinteresse mit dem Vorwurf, man könne diese grandiose Schulbibliothek einfach nicht ignorieren und man müsse sie nutzen solange man noch an sie herankäme.

Theodor hatte von seiner Squibtante zu Weihnachten einen Zauberwürfel geschenkt bekommen. Nachdem er sämtliche Farben durcheinander gebracht hatte und ihn einfach nicht wieder richten konnte, versuchte er dem Muggelspielzeug mit etwas Magie nachzuhelfen.

Harry saß gerade über dem Geschenk von Ginny (ein Bilderrahmen und eine Handvoll Fotos, wo sie beiden drauf waren) als Theodor seinen Würfel zum explodieren brachte. Harry fuhr erschrocken auf und sah verstört in Theodors Richtung.

„Tschuldigung", nuschelte Theodor, „Aber dieses Muggelding ist einfach zu kompliziert", fügte er mit einen Schulterzucken hinzu und ließ die Überreste mit dem Zauberstab verschwinden, „Sie hat es ja nett gemeint."

„Die Würfel sind auch nicht dazu geeignet verhext oder verflucht zu werden", antwortete Harry grinsend.

„Hast du schon gehört, dass die Zabinis heute wiederkommen?", fragte der Slytherin ein ganzes Stück ernster, „Ich glaube, dann wird es hier nicht mehr ganz so ruhig sein." Harry nickte. Er hatte es noch nicht gehört, aber er stimmte Theodors Vermutung zu. Solange sie ihn in Ruhe ließen, wäre es ihm allerdings egal und so hielt die beiden nichts ab am selben Abend im Gemeinschaftsraum zu sitzen und sich wieder mit stundenlangen Zaubererschachpartien zu beschäftigen.

Draco, Blaise, Norman und Graham saßen in der gegenüberliegenden Ecke des Gemeinschaftsraumes und unterhielten sich flüsternd. Harry sah öfters unauffällig in ihre Richtung, doch es war sehr schwer etwas zu verstehen.

„Ihr wisst, was das bedeutet", hörte er Blaise flüstern, „Wir haben nur diesen einen Versuch… wenn er…" Harry strengte sich noch weiter an um etwas zu verstehen.

„Harry Du bist dran!" ermahnte Theodor ihn, doch er gebot ihm mit einer Geste still zu sein. Draco war aber bereits auf die beiden aufmerksam geworden und erhob sich.

„Potter!" zischte Draco, „Spionierst du schon wieder."

„Nein", wehrte Harry ab. Er erwartete, dass Draco ausfallend werden würde, doch er wies lediglich seine Freunde an, sich in die Schlafsälen zu verziehen und folgte ihnen rasch.

„Möchte wissen, was die vorhaben", murmelte Harry in Gedanken, doch Theodor ging darauf nicht ein und so vergaß Harry den Zwischenfall schon während des weiteren Spielverlaufs, welches seine ganze Konzentration forderte, wenn er gegen den Slytherin gewinnen wollte.

# - # - #

Als Harry am späten Vormittag zum Frühstück in der großen Halle erschien, saßen lediglich noch Hermine und Simon. Harry begrüßte beide mit einem Nicken und setzte sich zu ihnen. Hermine hatte Simon eine Arithmantiktabelle zugeschoben, die er mit einer vom Grübeln gerunzelter Stirn zu entziffern versuchte. Doch nach einigen ergebnislosen Erklärungsverschen gab er auf.

„Ich glaube diese Tabelle ist zurecht nicht im aktuellen Lehrplan", seufzte er resigniert und biss vorsichtig von seinem Brot ab.

„Aber er war doch ein Pionier der Arithmantik man kann diese Tabelle doch nicht einfach ignorieren. Vielleicht…", fing Hermine an, brach aber ab, da auch sie einsehen musste, dass es irrsinnig wäre noch weiter zu spekulieren.

„Morgen Harry", sagte sie schließlich, „Du bist spät!"

„Wieso das?" fragte Harry irritiert, wandte sich aber zu Simon, „Du isst?"

„Muss ja", sagte er gequält und legte das Brot beiseite, „Nicht dass ich es nötig hätte, aber man hat mir Nahe gelegt es doch zu tun, um kein Misstrauen zu schüren… Nur es ist abscheulich."

„Was?" fragte Harry.

„Es schmeckt nicht", sagte er und sah angewidert zu seinem Marmeladentoast hinunter, „Dabei habe ich das mal ganz gern gegessen." Er lächelte gequält und schob Harry ein versiegeltes Stück Pergament zu.

„Hedwig hat ewig auf dich gewartet", erklärte Hermine leise, „Schließlich hat sie sich dazu überreden lassen, den Brief hier zu lassen." Harry nickte und nahm ihn an sich.

„Ich sollte mich wohl bei ihr entschuldigen", murmelte er während er es öffnete, „Ich habe sie in letzter Zeit sträflich vernachlässigt."

Er hielt einen Moment inne um den recht kurzen Inhalt zu überfliegen:

Hallo Harry,

tut mir Leid, dass ich mich so lange nicht mehr gemeldet habe und das, obwohl du brennend auf eine Antwort gewartet hast. Doch es gibt im Moment eine Menge Arbeit, die mich voll und ganz einnimmt.

Ich fürchte deine Frage ist bereits beantwortet, doch ich habe tatsächlich mal einen Blick auf den Stammbaum deines Patenonkels geworfen. Leider konnte ich Mr. Lestrange nicht finden, aber du hast ja bereits persönlich mit ihm gesprochen und bist über seinen Zustand bestens aufgeklärt.

Liebe Grüße

Remus

Harry verkniff sich ein Lächeln und faltete das Pergament zusammen.

„Du hast dich nach mir erkundigt?" fragte Simon interessiert.

„Was fragst du, wenn du es sowieso schon weißt?" antwortete Harry und grinste. Simon lächelte schwach und erhob sich.

„Ich habe noch was zu tun", sagte er beiläufig, wandte sich aber dann noch einmal an Harry, „Kannst du heute Abend bei mir vorbeikommen? Dumbledore hat da etwas an mich herangetragen, was ich gerne mit dir besprechen möchte." Harry sah ihn irritiert an und nickte nur sehr zögerlich.

Keine Angst, nichts dramatisches", hörte er Simons Stimme und damit wandte sich der ehemalige Slytherin von ihnen ab und verschwand in Richtung Kerker.

# - # - #

„Du bist echt komisch", fing Theodor an und setzte sich zu Harry.

„Was?"

„Das du heute Abend schon wieder alleine zu Simon gehen willst."

„Von wollen kann keine Rede sein", sagte Harry, „Und ich sagte ja, dass ich ihm glaube."

„Warum?" Theodors Augen verrieten seine Angst, „Ich – ich weiß nicht, aber Simon –er na ich…"

„Theo, du brauchst absolut nichts zu fürchten", beruhigte Harry den Slytherin, „Simon wird dir nichts tun."

„Ja, klar, er muss ja auch dein Vertrauen und das von Dumbledore behalten", widersprach Theodor missmutig. Harry starrte auf seine Schuhe und antwortete nicht darauf. Er war sich nach dem Brief ganz sicher, dass Simon die Seiten gewechselt hatte, trotzdem spürte er immer wieder das flaue Gefühl im Magen und die Angst in sich hochsteigen, wenn er den ehemaligen Slytherin sah. Auch wurde er weiterhin, wenn auch sehr viel seltener als vor ein paar Monaten, von Alpträumen heimgesucht, die sich um seine Auslieferung drehten.

„Meinst du, ich … ähm…", fing Theodor zögernd an.

„Sag mal, was ist eigentlich Schneequidditch?" wechselte Harry rasch das Thema.

„Nun es ist ähnlich wie richtiges Quidditch, nur dass es da keine Treiber gibt. Dafür gibt es aber fünf Jäger, die sich neben den Quaffel auch eine magische Schneeballschlacht liefern um das gegnerische Team davon abzuhalten Tore zu schießen. Es gibt außerdem…"

„Ach nee, unser Pärchen sitzt zusammen und unterhält sich über blöden Mädchensport", spottete Draco als er plötzlich zu ihnen trat, gefolgt von Norman und Graham.

„Was dagegen", entgegnete Harry kühl und seine Augen fixierten die Dracos, der sich jedoch an Theodor wandte.

„Es gibt nichts schlimmeres, als dass sich einer von uns plötzlich mit dem Feind herumtreibt."

„Du meinst nicht zufällig mich?" stieß Theo hervor und stand auf, „Mit dir bin ich ein für alle mal fertig…"

„Da wäre ich mir nicht so sicher…" Draco zeigte ein fieses Grinsen. Theodor ließ sich nur kurz davon einschüchtern, trat dem blonden Slytherin kurz entschlossen entgegen und hob drohend seinen Zauberstab.

„Ich würde dir raten dich schleunigst wieder zu verziehen." Harry staunte über Theodors plötzlichen Mut, wusste aber, dass er im Duellieren nicht annähernd eine Chance gegen Draco hätte. Harry griff fast automatisch nach seinem Zauberstab und nur einen Augenblick später war er an Theodors Seite.

„Lass uns in Frieden, Malfoy", zischte Harry und trat zwischen ihn und Theodor.

„Du hast dich da gar nicht einzumischen!" sagte Draco kühl, „Das ist eine Sache ganz allein zwischen Theodor und mir!" Draco versuchte Harry mit einer Geste klar zu machen, dass er sich verziehen sollte, doch Harry machte keine Anstalten zurückzuweichen sondern hob lediglich seinen Zauberstab um zu signalisieren, dass er bereit war sich im Notfall zu verteidigen.

„Vincolo", schrie Draco ohne Vorwarnung, doch Harry wich dem Fluch aus und versuchte es mit einem Entwaffnungszauber, der ins Leere ging.

„Impedimenta." Ohne sich gegen den Fluch, der ihn wie aus dem Nichts traf wehren zu können, sackte er langsam in sich zusammen. Sein Körper fühlte sich schwer wie Blei und jede Bewegung war äußerst mühsam. Er versuchte seinen Arm zu heben um den Zauberstab erneut auf Draco zu richten, doch dann erschien Graham, dem er den Fluch verdankte, über ihm und nahm ihm den Zauberstab aus der Hand.

„Lass dir das eine Lehre sein", sagte er mit einem fiesen Grinsen, „lege dich nie mit uns an." Harry gab resigniert den Versuch auf sich gegen den Lähmfluch zu wehren und sein Körper erschlaffte. Nur unter großen Mühen, schaffte er es seinen Kopf zu drehen und Theodor zu beobachten, der nun von den drei Slytherins umringt in eine Ecke gedrängt wurde.

„Expelliarmus!" Der Fluch traf den dunkelblonden Slytherin hart und mit einem lauten Knall wurde er gegen die Steinwand geschleudert. Einen Moment blieb er reglos liegen, bevor er stöhnend versuchte sich erneut aufzurichten.

„Lasst ihn in Ruhe", murmelte Harry schwerfällig und hoffte dass der Fluch doch endlich seine Wirkung verlor um eingreifen zu können. Doch die drei übergingen Harrys Bitte geflissentlich und schenkten ihre gesamte Aufmerksamkeit Theodor. Der Slytherin hatte sich gerade unter Mühen halbwegs aufgesetzt, als Draco ihn mit einem Fußtritt erneut zum Sturz brachte.

„Bitte…" wisperte er unter Schmerzen, „Ich habe euch nichts getan…" Seine Augen waren panisch und vermochten keinen der drei zu fixieren. Er zitterte leicht, als er sich zwang Draco anzusehen.

„Das vielleicht nicht, aber ich dachte du hättest begriffen, dass ein Slytherin, der sich mit Potter rum treibt, für diesen Verrat zahlen muss", sagte Draco kalt.

„Draco i…ich", stotterte Theodor hilflos.

„Und ich dachte ich hätte mich klar ausgedrückt, was einen Judas erwartet?"

Theodor nickte wimmernd und schloss wehrlos die Augen.

„Doloroso!" Der Dunkelblonde schrie vor Schmerzen und brach abermals zusammen als ihn ein zweiter und dritter Fluch traf, die Dracos Begleiter auf ihn abfeuerten.

Harry versuchte sich noch einmal mit aller Kraft gegen den Fluch aufzulehnen, doch sein Körper gehorchte ihm nur widerwillig und jede Bewegung war unendlich schwer und langsam.

„Piaga rifornimento", schrie Draco. Theodors Schreie waren währenddessen zu einem Wimmern geworden und schließlich völlig verstummt.

Jemand muss ihm helfen!' dachte Harry und kämpfte weiter gegen den Fluch. Er schaffte es sich, unter großer Anstrengung, taumelnd zu erheben, doch dies von den Dreien bemerkt wurde und Draco drehte sich zu ihm um.

„Stupor" Harry hatte keine Chance auszuweichen und noch bevor er begriff, was geschah, verlor er das Bewusstsein.

# - # - #

„Enervate" Harry öffnete nicht die Augen. Er fühlte sich benommen, aber er hatte die Stimme von Simon erkannt. Er lauschte in die Stille, doch es war bis auf ein leises Schluchzen, welches er Theodor zuordnete, nichts zu hören.

„Harry?" fragte Simon besorgt und er spürte eine Hand, die sanft seine Schulter berührte. Harry drehte mühsam seinen Kopf zur Seite, dann erst blinzelte er und erkannte die verschwommenen Konturen des ehemaligen Slytherins. Sehr langsam setzte er sich auf, um nach Theodor zu sehen. Dieser saß ganz in der Nähe an die Wand gelehnt. Er war bei Bewusstsein und lächelte Harry matt an. Trotzdem verrieten seine Augen, dass er immer noch Schmerzen hatte, zudem blutete er aus mehreren Wunden.

„Wo sind Draco und die anderen?" fragte Harry leise.

„Ich habe sie vorerst in ihre Schlafsäle geschickt. Ich kümmere mich später um sie", sagte Simon ruhig und half Harry auf die Beine, „jetzt sollten wir erst einmal zusehen dass wir deinen Freund in den Krankenflügel bringen!"

Simon gab Harry seinen Zauberstab wieder und ging zu Theodor, wich aber ganz plötzlich, noch bevor er ihn erreicht hatte, zurück. Theodor versuchte sich aus eigener Kraft zu erheben, brach aber stöhnend wieder zusammen. Harry eilte ihm zu Hilfe und warf Simon, der sich erheblich von den beiden distanziert hatte, einen auffordernden Blick zu, hielt aber plötzlich inne.

„Simon, was…" Harry brach ab, als Simon mit einer Geste abwinkte. Den Wink hatte es nicht bedurft um zu verstehen, was los war. Die blassblauen Augen spiegelten etwas erbarmungslos Unmenschliches wider und für einen Moment hatte dieser Blick den verletzten Slytherin fixiert. Harry hob den Zauberstab und hielt ihn in die Richtung des Vampirs. Doch es passierte nichts. Simon zog sich noch weiter zurück und schließlich fand er die Kraft in seinen Umhang zu greifen und eine kleine Flasche zu ziehen, dessen Inhalt er komplett leerte.

„Entschuldige", murmelte Simon. Es dauerte eine ganze Weile in der Harry lediglich Simon beobachtete und erst als dieser halbwegs gefasst wirkte kam er den beiden wieder näher. Simon belegte die Wunden mit einem schmerzstillenden Zauber und mit Hilfe von ihm und Harry schafft es Theodor schließlich aufzustehen und in den Krankenflügel zu humpeln.

Madame Pomfrey stellte wie gewohnt keine Fragen, bugsierte Theodor in ein Bett und wies Harry und Simon an den Krankenflügel zu verlassen. Sie könnten später wiederkommen, doch der Verletzte müsse erst einmal versorgt werden.

„Was wirst du mit den Dreien machen?", fragte Harry nach einer weile, die sie schweigend nebeneinander hergingen.

„Ich weiß noch nicht", antwortete Simon zögernd, „Irgendeine Strafarbeit wird sich schon finden lassen."

Sie stiegen gerade eine Treppe hinunter und erreichten schließlich das Zaubertrankklassenzimmer, wo Simon seinen Schritt verlangsamte und dann stehen blieb.

„Hast du einen Moment Zeit?", fragte er, bevor Harry Anstalten machen konnte sich von ihm zu verabschieden. Er nickte und auf einen Wink Simons folgte er diesem in das Klassenzimmer. Die Tür zum Zaubertranklager stand offen und sie steuerten darauf zu, als Simon plötzlich in der Tür stehen blieb. Harry wäre fast in ihn herein gerannt, doch als er ein Blick in das Lager warf erkannte er den Grund für Simons Reaktion.

Unzählige Regale waren durchwühlt worden und gleich mehrere Flaschen waren bei der Suche, nach was auch immer, zerbrochen. Deren Inhalt hatte sich zum Teil in den Fußboden geätzt oder sich mit anderen vermischt und strömten einen bestialischen Gestank aus, der Harry übel werden ließ.

„Hier hat jemand etwas gesucht", kommentierte Harry flüsternd.

„Ja", seufzte Simon und trat weiter in den Raum, um sich den Schaden näher zu betrachten.

# - # - # - # - to be continued - # - # - # - #