so... jetzt aber, eigentlich solltet ihr das Kapitel schon vor einer Woche bekommen, aber ich habe es nicht geschafft... und dann wat ich eine Woche nicht wirklich am Computer, um das nachzuholen... Ich hoffe ihr seid mir nicht allzu böse.

Und erst mal Danke für die Reviews: mrsgaladriel, LadyClaw, May Black und Tayet... ich freue mich doch immer wieder #grins#

mrsgaladriel: Fragen über Fragen... jetzt gibt es Antworten...

Tayet: gut möglich

Patefacio

Die Slytherins hatten also im Schlafsaal einen Monat lang einen Zaubertrank gebraut und soweit Harry die Situation einzuschätzen vermochte, hatte er keinen Zweifel daran dass es sich um einen Vielsafttrank handelte. Doch Warum machten sich die Slytherins diese Mühe? Und dann dieser Zauber: Patefacio?', Harry schüttelte den Kopf. Es war wirklich nicht abzusehen, was die Slytherins im Sinn hatten. Harry stand auf und ging in den Schlafsaal. Er schlug sein Verwandlungsbuch auf und suchte im Register nach Patefacio. Doch, wie auch in sämtlichen anderen Büchern, war nichts über einen Fluch mit diesem Namen zu finden.

Harry hastete am Sonntagmorgen, seine ursprüngliches Vorhaben Theodor mit seiner Vision zu konfrontieren, in die Große Halle und ließ sich rasch neben Hermine nieder, die glücklicherweise als Einzige am Phönixhaustisch saß und den Sonntagspropheten las.

„Was weißt du über einen Zauber namens Patefacio, oder so ähnlich", Hermine sah zu ihm auf.

„Bin ich ein wandelndes Lexikon?", gab sie schlecht gelaunt zurück. Harry senkte verlegen den Kopf.

„Tschuldigung", nuschelte er, „aber weißt du etwas darüber? Es ist wichtig."

„Wichtig?", fragte Hermine, „und die DA ist dir nicht wichtig?"

„Wieso das jetzt?", fragte Harry irritiert, „Natürlich ist mir die DA noch wichtig."

„Ich habe gestern den ganzen Nachmittag darauf gewartet, dass du wieder zurück in die Bibliothek kommst", warf Hermine ihm vor, „ich hoffe also, dass das mit Theodor ´ne wichtige Sache war."

„Natürlich war sie das!", entgegnete Harry scharf, „Aber ich fürchte wir haben ein ganz anderes Problem. Draco hat einen Vielsafttrank gebraut und ich will wissen was dieser Fluch oder Zauber zu bedeuten hat."

„Draco hat was?", fragte Hermine entgeistert, „Einen Vielsafttrank? Bist du sicher?"

„Ganz sicher, oder wie willst du mir sonst erklären, warum ich Draco gestern doppelt gesehen habe?"

„Könnte ich schon, aber im Moment fange ich besser nicht an, an deinem Verstand zu zweifeln", sagte Hermine lächelnd, „Nun du vermutest, dass sich jemand in Draco verwandelt hat, absichtlich?"

„Ja und ich glaube nicht, dass sie den Trank nur ausprobiert haben, denn die beiden haben offensichtlcih diesen Zauberspruch an sich geübt."

„Patefacio?", murmelte Hermine und schien angestrengt nachzudenken, doch schließlich schüttelte sie den Kopf, „Keine Ahnung, noch nie gehört, aber ich… Moment mal…" Hermine sah ihn alarmiert an und Harry blickte mit gerunzelter Stirn zurück. Er konnte ihrem Gedankengang nicht folgen.

„Vielsafttrank! Was ist, wenn sie ihn nicht nur gebraut haben, um diesen Fluch zu üben?" Harry sah sie noch unverständlicher an, „Vielleicht sind sie auch dafür verantwortlich was in letzter Zeit mit Madame Pince los war, vielleicht hat einer von ihnen vorgestern die verbotene Abteilung durchsucht!"

„Erinnerst du dich an den Ohnmachtsanfall von Madame Pince nach Weihnachten. Das könnte dann auch damit zusammen gehören!" schlussfolgerte Harry, der ihren Gedankengang vollendete.

„Ich wette da müssen wir ansetzen, wenn wir herausfinden wollen, was Malfoy plant!"

„Aber nehmen wir mal an, dieser Patefacio, stammt aus einem Buch in der verbotenen Abteilung, wie willst du dann an ihn ran kommen?"

„Das lass mal meine Sorge sein", entgegnete Hermine und erhob sich, „Ich habe da schon eine Idee."

Harry sah ihr verwundert nach, als sie aus der Großen Halle verschwand. Er slbst wandte sich zum Slsytherintisch, um etwas zu essen, dabei fiel sein Blick auf Theodor.

„Ich dachte ich hätte mich klar genug ausgedrückt", wies Theodor ihn ab, als Harry sich neben ihn setzte.

„Theo bitte", sagte Harry ungewöhnlich ruhig, „Du bist ein Seher, was hast du gesehen, warum glaubst du so sicher dass wir scheitern werden?"

„Du giltst als DIE große Hoffnung, aber je mehr ich dich erlebe, umso weniger glaube ich dass du Erfolg haben wirst. Du verlierst gegen Draco im Duell, du versagst in Legilimentik und du traust einem Todesser, du und deine Freunde. Ich habe mit Simon gesprochen, aber ich kann und will ihm nicht trauen. Ihn umgibt eine dunkle Aura und ich habe Angst vor seinem düsteren Geheimnis. Er ist gefährlich."

„Und deshalb rennst du zurück zu Draco und hängst wieder an seinem Rockzipfel", entgegnete Harry mürrisch, „Was hast du gesehen?"

„Ich weiß es nicht genau", sagte Theodor, „und selbst wenn meine Vision stimmt, was bringt es, darüber nachzudenken. Die Zukunft kann ich eh nicht beeinflussen."

„Jeder kann seinen Teil dazu beitragen", widersprach Harry, „Die Zukunft endet erst mit dem Tod und auch das nicht immer. Ich werde nicht aufgeben und du solltest etwas optimistischer sein. Auch wenn Draco vielleicht die besseren Karten hat, wer weiß, das Blatt kann sich schnell ändern, was ich hoffe, auch bald geschieht." Theodor lächelte Harry an, aber die Zweifel an Harrys Worten, die nicht mal ihn selbst überzeugt hatten, waren nicht zu übersehen.

Der Gemeinschaftsraum war leer, als Harry wieder nach Slytherin zurückkehrte. George saß immer noch in seinem Sessel. Er hatte die ganze Nacht darauf gewartet, dass Draco und seine Bande den Schlafsaal verlassen wurden, doch den Gefallen hatten sie ihm nicht getan.

Harry wollte nur eben seinen Aufsatz beenden und dann den Rest des Vormittags mit Ginny zusammen verbringen. Er hatte sich gerade hingesetzt als er Draco und dessen Bande den Gemeinschaftsraum betreten hörte. Harry sah interessiert auf, doch bevor er lauschen konnte, trafen sich ihre Blicke und der Slytherin schwieg. Seine Augen jedoch schimmerten für einen Moment überlegen und siegessicher, bevor sich dieser Eindruck verschleierte und er blickte wieder in die kalten, gefühllosen Augen Dracos.

Harrys Konzentration für den Aufsatz war verschwunden und so schlug er sein Buch zu. Er beschloss noch einmal in die Bibliothek zu gehen und nach Hermine zu sehen. Sie saß in einer der hintersten Ecken und wälzte in einem sehr dicken rotgebundenen Buch. Sie sah auf und begrüßte ihn mit einem verschmitzten Lächeln.

„Ich habe das Buch schon gefunden, doch es ist sehr, sehr unübersichtlich", beschwerte sie sich und klappte das Buch zu, um ihm den Buchdeckel zu zeigen. ‚Veraltete und aus der Mode gekommene Zauber und Flüche – Ein sich selbst aktualisierendes Buch von Noris Danburgh' „Du erinnerst dich, als ich am besagten Nachmittag in der Bibliothek war, nach diesem Buch gesucht wurde."

„Aber Hermine, du sagtest doch, dass das Buch in der Verbotenen Abteilung stehen würde", sagte Harry verwundert und betrachtete es argwöhnisch.

„Tut es auch. Ich habe Simon etwas bequatscht und schließlich hat er mir die Erlaubnis gegeben das Buch auszuleihen."

„Apropos Simon", warf Harry ein, „Ich weiß, dass es dumm sein mag, aber wir beide - sind wir wirklich noch vorsichtig genug?"

„Wie kommst du darauf?", fragte Hermine erstaunt, „Ich habe vor ein paar Tagen mit Dumbledore gesprochen und ich für meinen Teil glaube Simons Geschichte. Warum fragst du?"

„Weil Theodor ihm nicht traut", sagte Harry.

„Traust du Theodor?", fragte Hermine ernst zurück. Harry zuckte mit den Achseln.

„Keine Ahnung", sagte er und warf einen Blick auf die alte Bibliotheksuhr, „Ich muss weg. Ginny wartet unten auf mich."

„Mach nur", sagte sie mit einem verständnisvollen Lächeln, „Ich brauche hier wohl noch Stunden, bis ich eine Erklärung für den Fluch gefunden habe… Es ist einfach zu interessant, als dass ich es überfliegen könnte. Immerhin darf ich es für drei Tage behalten."

„Vergiß dabei den Fluch nicht", ermahnte Harry, „Wer weiß was Draco damit vorhat." Harry drehte sich um und rannte hastig die Treppen zur Großen Halle hinunter, nur um sie mit Ginny wenige Minuten später wieder hochzugehen. Ginny hatte von einem Gryffindor durch Zufall das Passwort für das Vertrauensschülerbad mitbekommen und war nun heiß darauf Harry dorthin zu entführen. Harry sträubte sich bei der Vorstellung, dass die maulende Myrthe wieder im Rohr saß, dagegen, doch nach den ersten leidenschaftlichen Küssen war ihm das völlig egal und so ging er auf ihren Vorschlag ein und folgte ihr die Treppen hinauf.

# - # - #

Hermine kam mit dem Buch nur langsam vorwärts und obwohl sie den ganzen Tag darüber brütete, hatte sie keinen Fluch gefunden, der Patefacio oder ähnlich hieß. Harry senkte nach ihrem morgendlichen Bericht den Kopf.

„Schaffst du das heute Nachmittag noch einmal alleine?" fragte er, als sie sich auf den Weg zum Verwandlungsunterricht machten, „Ich muss heute wieder zu Simon - wegen der Legilimentik." Harry seufzte und betrat den Klassenraum.

„Ich denke schon", gab sie knapp zurück, wies Harry an still zu sein, denn Professor McGonagall wartete bereits.

Der Tag ging schnell vorbei und Harry ging nach dem Unterricht direkt in dir Kerker. Simon war gerade dabei seine Sachen aus dem letzten Unterricht zu verstauen und wirkte noch etwas angespannt.

„Es gibt doch tatsächlich Schüler, die es schaffen selbst bei den einfachsten Tränken zu versagen", seufzte er und säuberte mit einem Zauber den Fußboden, „Wo ist Theodor?"

„Ich weiß nicht", sagte Harry ehrlich, „Ich fürchte, er wird nicht kommen. Wir hatten ein wenig Stress miteinander." Simon sah ihn fragend an, doch Harry ging nicht weiter darauf ein, sondern wartete, bis Simon die letzten Notizen in seine Tasche verstaut hatte.

„Dann werden wir es heute ein bisschen anders angehen müssen", sagte der ehemalige Slytherin gelassen und Harry machte Anstalten ihm ins Lager zu folgen, wurde aber zurückgehalten. „Wir werden uns mal ein wenig im Schloss umsehen", sagte Simon, warf seine Tasche in eine Ecke und versiegelte die Tür mit einem Zauber.

Nebeneinander gingen sie durch die Gänge und landeten schließlich in der großen Halle.

„Komisch, irgendwie scheinen die Schüler, was anderes zu tun. Wo sind die alle?", fragte Simon irritiert, als sein Blick suchend durch die verwaiste Halle glitt.

„Was genau hast du vor?", fragte Harry.

„Es ist dumm, das Theodor nicht da ist, denn eigentlich hätten wir heute mit Punkt drei angefangen, aber so müssen wir es anders machen. - Ich denke du solltest dich noch einmal auf die Suche nach Gefühlen und Gedanken begeben. Vor allem musst du lernen die Okklumentik deines Gegenübers wahrzunehmen, um die Grenze zu finden.", seufzte Simon, „aber HIER fehlen uns eindeutig die Schüler."

„Sie sind sicher alle draußen", sagte Harry beiläufig, „Das Wetter soll wieder schlechter werden und daher nutzen sie den Schnee noch einmal aus." Simon nickte, aber er schien nicht sonderlich begeistert zu sein und so gingen sie als erstes in die Bibliothek in der Hoffnung dort jemanden anzutreffen. Doch dort war lediglich Hermine, die immer noch über dem riesigen Wälzer saß und angestrengt nachdachte. Harry trat kurz zu ihr.

„Ich habe ihn gefunden", sagte sie und schob ihm einen Zettel zu, „Es ist ein Wahrheitszauber und zwingt den Gegenüberstehenden sein wahres Ich zu offenbaren. Deshalb haben sie ihn an dem Vielsafttrank geübt, doch er funktioniert auch bei Animagi und verschiedenen Zaubertränke. - Ich verstehe nur noch nicht, warum die Slyther…"

„Hermine bitte", stoppte Harry sie, „Wir reden später darüber. Erst mal will ich diese Legilimentikstunde hinter mich bringen. Nach dem Abendessen können wir uns noch einmal hier treffen."

# - # - #

„Gehen wir raus?" fragte Harry, als sie mit Bedauern feststellen mussten, dass wohl im ganzen Schloss keine geeignete Schülergruppe aufzutreiben war. Simon stimmte ihm zögernd zu, doch als sie das Eingangsportal erreichten, blinzelte er ein paar Mal in die weiße Schneelandschaft und drehte sich dann von der Tür weg, um einen Schluck aus der kleinen Flasche, die er wohl immer mit sich führte, zu nehmen.

„Ich sollte heute Abend wieder meinen Vorrat auffüllen", seufzte er, „Das war das letzte bisschen Elixier." Obwohl die Sonne schon sehr tief am Horizont stand und es schon angefangen hatte zu dämmern, bereitete die weiße Schneepracht Simon große Probleme. Die ersten Schritte, brachte er nur mit Blinzeln hinter sich, bis sich seine Augen halbwegs an das ungewöhnlich helle Licht angepasst hatten. Dennoch war er sehr froh, als sie einen Pfad fanden, der im Schatten des Schlosses lag und hinunter zum See führte.

Am See, der eingefroren vor ihnen lag und auf dem mehrere Schüler umhertobten, blieb Simon stehen. Unzählige Schüler tobten auf ihm herum, lieferten sich magische Schneeballschlachten oder liefen Schlittschuh.

„Du wirst hier überwiegend fröhliche Schüler finden", sagte Simon, „aber manchmal täuscht der erste Eindruck." Simon ließ seinen Blick über den See und den dahinter liegenden verbotenen Wald schweifen, und sah zufrieden aus, „Schau dir den Jungen dahinten näher an." Harrys Blick glitt suchend über den See.

„Welchen meinst du? Es sind so viele", fragte Harry irritiert. Sein Blick blieb an einem Jungen mit blauem Anorak hängen. „Der da?"

„Ja, ich denke schon, hat er wirklich eine blaue Jacke an?"

„Klar, warum?" Harry sah Simon irritiert an.

„Weil ich kaum was sehen kann", erwiderte Simon, „Meine Augen vertragen nun mal kein Sonnenlicht, durch das Elixier wird das Licht anders gefiltert, was dazu führt, dass ich immerhin eine vage Vorstellung von dem bekomme, was ich vor mir habe, aber ich kann bei dem Licht keine Farben unterscheiden. Aber egal", seufzte er und wurde wieder ernster „Was nimmst du wahr?"

Harry starrte den Jungen eine Weile an. Er war ein Hufflepuff, vielleicht in der zweiten oder dritten Klasse. Wie er herumtollte, könnte man meinen einen normalen Jungen vor sich zu haben, doch irgendetwas stimmte nicht, denn sein Lachen wirkte unecht und irgendwie gezwungen. Harry schüttelte den Kopf und versuchte zwanghaft irgendwelche Gefühle zu erkennen, dann sah er Hilfe suchend zu Simon.

„Mach die Augen zu!", forderte Simon ihn auf und dirigierte ihn durch die nächsten Übungsschritte. Schließlich erahnte Harry den überwältigenden Schmerz eines Verlusts, den der Junge erlitten hatte. Simon lächelte zufrieden.

„Na geht doch", seufzte Simon, „Wenn du noch tiefer in seine Gedanken eindringen würdest, könntest du sehen, dass er erst vor ein paar Tagen seinen Großvater verloren hat. Immer wieder kann ich ein paar Gedankenblitze sehen, die ihn an seine Kindheit erinnern."

„Ja", seufzte Harry wehmütig, als er sah wie der Junge sich über den Schneemann gefreut hatte, den er mit seinem kürzlich verstorbenen Großvater gebaut hatte. Harry fing augenblicklich an zu träumen, denn er hatte nie jemanden gehabt, mit dem er einen solchen Schneemann hätte bauen konnte.

„Harry?" Simons Hand legte sich auf seine Schulter, „Lass uns gehen. Ich habe noch etwas mit dir zu besprechen." Simon wirkte ein wenig unruhig, doch konnte Harry nicht genau sagen woher diese Unruhe kam.

„Uns läuft die Zeit davon", sagte Simon leise als sie im Schatten des verbotenen Waldes entlang gingen, „Der Lord wird nicht warten bis du gelernt hast deine Gabe zu beherrschen und weiß Gott, wenn er dir letzte Woche tatsächlich in die Gedanken geschaut hat, weiß er was wir vorhaben. Du brauchst dringend einen neuen Partner!"

„Du glaubst also…" Weiter kam Harry nicht denn genau zu dem Zeitpunkt erblickte er Draco Malfoy und seine Bande, die ihnen plötzlich in den Weg traten.

„Was wollt ihr?" fing Simon an und hielt einen Moment inne, „Harry das ist ei …"

„Vincolo", schrie Blaise mit ihrem Zauberstab direkt auf Harry gerichtet. Zeitgleich schrie Draco „Patefacio" und traf Simon hart in der Brust, woraufhin dieser zurücktaumelte. Mehrere Silberschnüre fesselten Harry in Windeseile und bewegungsunfähig fiel er zu Boden. Simon krümmte sich unter Schmerzen, während er versuchte seine empfindlichen Augen mit den Ärmeln seiner Robe zu verdecken. Die Zauberstäbe der Slytherins waren nun alle auf Simon gerichtet.

„Solem Maxima", schrieen die Slytherins wie aus einem Mund. Simon befand sich inmitten einer Wand aus gleißend, hellem Licht, dem er nichts entgegen zu setzen hatte. Er stieß einen fast unmenschlichen Schmerzensschrei aus und sackte in sich zusammen, immer bemüht sein Gesicht und die restliche nackte Haut vor dem Licht zu schützen. Zwei Slytherins unterbrachen den Kreis, doch bevor Simon diese Lücken realisiert hatte und einen Fluchtversuch unternehmen konnte, wurden diese wieder geschlossen und Simon noch weiter eingeengt.

Crabbe kam nun zu Harry geschlurft und zog ihn mit einem Ruck in die Höhe, um in dessen Taschen nach seinem Zauberstab zu suchen. Als er ihn fand, ließ er Harry unsanft fallen.

Der nasskalte Schnee ließ sein Gesicht und Hände frieren und nur mit Mühe konnte er seinen Kopf ein Stück anheben. Simon lag wenige Meter vor ihm umringt von dem Slytherins und versuchte verzweifelt sich wieder aufzurichten. Dabei entblößte seine Robe kurz sein Gesicht; die weiße Haut war aufgeplatzt und blutete aus mehreren Wunden, seine Augen, die Harry für den Bruchteil einer Sekunde zu Gesicht bekam, glänzten unmenschlich und blutrünstig.

„Beeilt euch", rief Graham, „lange können wir ihn mit dem Fluch nicht halten, oder wir töten ihn womöglich noch!" Crabbe und Draco, die beiden, die sich aus dem Kreis gelöst hatten, breiteten ein großes Netz aus. Es sah ein wenig wie ein Tarnnetz aus und mit der Präzision geübter Fischer warfen sie es über den Vampir. Der Fluch wurde nun von ihm genommen und augenblicklich wurde das Geschehen in das sanfte wohltuende Licht der untergehenden Sonne getaucht. Simon wehrte sich verzweifelt weiter gegen das Netz und verfing sich dabei immer mehr. Doch plötzlich bekam seine blutige Hand Millicent Bullstrode zu fassen und riss ein Teil ihrer Robe auf. Eine klaffende Wunde am Arm ließ sie panisch aufschreien, als Simon sie zu sich zog.

Simon nicht", dachte Harry panisch und wider alle Erwartungen löste der Vampir, wenn auch zögernd, den Griff, „Simon wehr dich! Bitte…", flehte Harry, „Sie werden uns beide an Voldemort ausliefern, du hast doch deinen…" Harrys Gedanken stoppten, als ihm klar wurde, das Draco anfing das Netz in einen Portschlüssel zu verwandeln. Hastig sah Harry sich um. Inzwischen waren einige Schüler auf sie aufmerksam geworden, doch sie würden nicht schnell genug sein, um Hilfe zu holen, denn sie waren zu weit vom Schloss entfernt.

Simon, dein Zauberstab … Du kannst dich wehren", Harrys Stimme klang selbst in seinem Kopf zitternd und flehend. Er konnte nicht von einem vor Hunger und Schmerz halb wahnsinnigen Vampir erwarten, dass er sich zusammen riss. Wieder entblößte Simon sein Gesicht und diesmal schien es tatsächlich, als hätte sein Verstand über den Instinkt gesiegt. Obwohl seine Augen noch immer unmenschlich wirkten, fixierten sie etwas hinter Harry.

„Finite – äh Expelliarmus", schrie Hermine. Sie war noch völlig außer Atem, aber ihr Zauber entwaffnete Draco, um zumindest den Portus-Zauber zu unterbinden, dann durchtrennte sie das Netz. Der Vampir erhob sich zitternd. Seine Roben waren zerrissen die Haut dahinter war stark gerötet, warf Blasen und blutete an einigen Stellen. Blinzelnd sah er sich um und für einen Moment fixierte sein Blick lüstern Millicent. Harry befürchtete, dass er die Kontrolle über sich verlieren könnte und erwartete geradezu einen Angriff auf die Slytherinschülerin. Die Sekunden schienen Ewigkeiten zu dauen, die Harry in grausiger Anspannung auf Simon starrte.

Bitte nicht", flehte er in Gedanken, „Du bringst dich in ganz schöne Schwierigkeiten."

Was darauf folgte, passierte so schnell, dass Harrys Auge dem kaum noch folgen konnte. Er sah lediglich einen Schatten, der über die Slytherins herfiel. Draco und seine Freunde waren immer noch zu überrascht von Hermines plötzlichen Auftauchen und der Befreiung von Simon, dass sie gar keine Möglichkeiten hatten zu reagieren. Erst als Simon einen nach dem anderen ausschaltete, versuchten sie zu fliehen, doch der Vampir war schneller. Als die sieben Schüler regungslos am Boden lagen, verschwand Simon im Dunkel des verbotenen Waldes.

Der Angriff und die Befreiung hatten insgesamt nur wenige Minuten gedauert, die Harry wie Stunden vorgekommen waren. Er versuchte, obwohl er immer noch gefesselt war, sich aufzurichten um nach den Slytherins zu sehen. Er hoffte inständig, dass Simon sie nicht getötet hatte, doch dann konnte er Draco schmerzverzerrt aufstöhnen hören und einen Moment später tauchte Hermine neben ihm auf, um mit einem einfachen Zauber seine Fesseln zu durchtrennen. Sie war leichenblass und zitterte am ganzen Körper, als sie sich zu Norman hinunterbeugte, der reglos und mit geschlossenen Augen, unweit vor Harry, auf dem Boden lag.

„Er ist nur bewusstlos", sagte sie und sah erleichtert zu Harry hinüber.

„Das war Rettung in allerletzter Minute", seufzte Harry und erhob sich mühsam, „aber es war riskant, Simon einfach so laufen zu lassen."

„Wir können von Glück reden, dass er sie nur außer Gefecht gesetzt hat, aber ich musste auf seine Hilfe hoffen, sonst hätten die mich womöglich auch noch überwältigt."

Harry nahm seinen Zauberstab wieder an sich, als er Professor McGonagall, gefolgt von dem Schulleiter und Professor McPherson, erblickte, die den Weg heruntereilten. Sie versorgten die sieben Slytherins notdürftig und forderten dann alle Beteiligten auf zum Krankenflügel zu gehen.

„Albus", merkte Professor McGonagall an, „Ich finde ein klärendes Gespräch hat jetzt allerhöchste Priorität."

„Das mag vielleicht stimmen, aber Mr. Lestrange wird wohl kaum in der Lage sein das Schloss vor Sonnenuntergang zu betreten. Madame Pomfrey wird einen kurzen Blick auf die Schüler werfen und wir werden uns nach dem Abendessen in meinem Büro zusammensetzen." Harry sah, dass die Lehrerin gerne widersprochen hätte, nickte aber trotzdem zustimmend und folgte dem Schulleiter in den Krankenflügel.

Madame Pomfrey bugsierte die Slytherins in die Betten und schickte die beiden Lehrerinnen, wie auch Harry und Hermine, wieder hinaus. Irritiert und nicht sicher was er tun sollte, blieb Harry vor der verschlossenen Tür stehen und auch Hermine sah sich ratlos um.

„Sie haben den Schulleiter gehört", sagte Professor McGonagall missmutig, „Gehen sie zum Abendessen. Und danach sehe ich sie in Dumbledores Büro wieder. Ich kann hoffentlich auf ihre Verschwiegenheit zählen."

Harry und Hermine nickten und gingen schweigend die Stufen zur großen Halle hinunter. Harry sah am Slytherintisch entlang und bemerkte die vielen Lücken. Nur zögernd ließ er sich bei Dora, Theodor und Claire nieder. Theodor war auffällig blass und seine Augen waren fast ängstlich auf Harry gerichtet.

Es war sehr hell und nur ganz schwach waren die Konturen von einzelnen Menschen zu erkennen, die gegeneinander kämpften." Harry fixierte das Bild, und je länger er sich das Geschehen ansah, umso mehr glaubte er zu erkennen, dass es sich um das unangenehme Treffen mit den Slytherins handelte.

„Du hast es gewusst", warf Harry dem Slytherin vor, als die Erinnerung plötzlich endete und von schierer Verzweifelung abgelöst wurde. Theodor unterbrach den Blickkontakt und starrte auf den Tisch.

„Gewusst, wäre übertrieben", flüsterte Theodor, „vielmehr geahnt… Harry bitte, ich – ich wusste nicht, was ich gesehen habe. Die Vision war viel zu schwach, als dass ich mir sicher sein konnte" Theodor schniefte. „Ich habe ehrlich geglaubt, dass es mit dir vorbei sein würde, als ich es gesehen habe. Ich – ich … es tut mir leid!"

„Theo bitte", flüsterte Dora und legte ihm tröstend einen Arm um die Schulter, „Mach dir keine Vorwürfe deswegen. Selbst wenn du es gewusst hättest, wäre es nicht zu verhindern gewesen."

„Nein", warf Harry verstimmt ein, „aber selbst wenn du den Ausgang nicht sehen konntest, wäre es ganz nett gewesen schon mal im Vorfeld von der Vision zu erfahren."

„Es … es ist doch keiner zu schaden gekommen", stammelte Theodor zögernd, „oder?"

„Nein - ich glaube nicht", antwortete Harry beruhigend, musste aber zwangsläufig an Simon denken, der unter den Flüchen fast zu Tode gekommen wäre.

Harry zog es vor, während des Essens zu Schweigen und die anderen zügelten ihre Neugierde, auch wenn Claire brennend daran interessiert war, wie ihr Zwillingsbruder das Geschehen überstanden hatte.

Es wurde allmählich dunkler und an der magisch verzauberten Decke erschienen die ersten Sterne. Harry erschauderte bei dem Gedanken, was ihn gleich in Dumbledores Büro erwarten würde. Sein Blick wanderte automatisch zum Phönixhaustisch, von wo aus Hermine ihn aufmunternd zulächelte.

# - # - #

„Ich hoffe, sie schmeißen Malfoy endlich von der Schule", sagte Hermine leise, „oder ich werde keine ruhige Minute mehr haben, in der ich mir keine Sorgen um dich oder Simon machen würde."

Der Wasserspeier war bereits offen, als Harry und Hermine dort ankamen. In Dumbledores Büro angekommen, fanden sie einen großen Tisch mit 13 Stühlen vor, von denen bereits zehn besetzt waren.

Harry ließ sich unaufgeforderte nieder und sein Blick schweifte über die anwesenden Schüler und Lehrer.

Draco, Crabbe, Goyle, Millicent, Blaise, Norman und Graham saßen fast alle mit gesenktem Kopf schweigend auf ihren Stühlen. Blaise schluchzte und ihre Hände zitterten. Draco saß neben ihr, schenkte seiner Freundin aber keinerlei Beachtung. Sein Blick war kalt und unberechenbar. Harry konnte bei ihm nicht das kleinste Bisschen Reue entdecken, vielleicht war es Ärger, was aus den Augen loderte, aber mehr auch nicht. Norman hatte seine Beine angezogen und starrte apathisch ins Nichts, während sein Körper leicht vor und zurück wippte. Millicents Wunde war inzwischen verheilt, aber die Robe war immer noch zerrissen und ihr Haar zerzaust. Sie hatte den Schock des Angriffs noch nicht überwunden und biss gedankenverloren auf ihrer Unterlippe herum.

Der ansonsten so gefasste Schulleiter, machte einen bedrückten Eindruck. Anscheinend hatte er Draco und dessen Kumpanen nicht so gefährlich eingeschätzt. Professor McGonagall zeigte dagegen kaum eine Gefühlsregung, und Professor McPherson sah öfters besorgt zu der großen Wanduhr hinauf.

Es vergingen quälende fünf Minuten, in denen das Schweigen sich unerträglich breit machte. Immer wieder sahen die Anwesenden zu dem letzten, noch freien Stuhl zwischen Harry und Graham, aber Simon tauchte nicht auf.

„Wie lange wollen Sie noch warten?" fragte Professor McPherson flüsternd.

„Ich habe Mr. Lestrange eine Eule geschickt. Ich hoffe, dass er sie bekommen hat. Aber er verzeiht sicher, wenn wir ohne ihn beginnen…" sagte Dumbledore und richtete sein Augenmerk auf die sieben Slytherins: „Ich habe in all den Jahren, die ich als Lehrer an dieser Schule bin, schon sehr viel erlebt, aber mit Sicherheit ist noch nie jemand so dreist vorgegangen wie Sie. - Ihnen allen ist sicher klar, wozu ihr Vorgehen geführt hätte, wenn Miss Granger nicht rechtzeitig eingegriffen hätte. Sie haben vorsätzlich den Tod eines Lehrers und eines Schülers in Kauf genommen, und ich denke es ist kein Leichtes Mr. Lestrange oder Mr. Potter eine Falle zu stellen."

Der Schulleiter machte eine kurze Pause um jeden einzelnen Schüler näher in Augenschein zu nehmen.

„Ich – ich", fing Norman mit zitternder Stimme an, „ich habe es nicht gewollt. Ich dachte sie…" Er brach ab und sah ängstlich zu Draco hinüber.

Dumbledore nickte dem Erstklässer verstehend zu und wandte sich ebenfalls an den blonden Slytherin.

„Mr. Malfoy, Sie sind in letzter Zeit vermehrt negativ aufgefallen, vielleicht würden Sie erklären, wie es zu den Grausamkeiten des heutigen Nachmittags kommen konnte." Es war keine Bitte, sondern eine sehr strenge Aufforderung. Draco sah auf und für den Bruchteil einer Sekunde flackerte so etwas wie Angst in seinen sonst so gefühllosen Augen.

„Ich … Es war…" Dracos Stimme klang unsicher. Das Gesicht schien unglücklich, aber in anbetracht der Tatsache, dass alle Augenpaare nun auf ihn gerichtet waren, schwieg er.

Angespannt warteten alle auf eine Reaktion des Schulleiters, bis das Öffnen einer Tür die Stille durchbrach. Ein Luftzug wirbelte einen Pergamentstapel auf und verteilte die Blätter über den ganzen Tisch, bevor die Tür mit einem lauten Knall ins Schloss fiel.

„Entschuldigt die Verspätung", sagte Simon mit leiser und kraftlos wirkender Stimme, „Aber ich war verhindert." Dumbledore nickte dem jungen Mann zu und erst dann trat dieser weiter in den Raum und somit in den Schein der Fackeln. Harry blieb der Atem weg als er Simon erblickte.

Seine Roben waren noch immer zerrissen, Gesicht und Hände waren vom getrockneten Blut in einen braunroten Ton getaucht, doch schienen die Wunden inzwischen geschlossen zu sein. Er blinzelte kurz in die Runde, aber es schien ihm schwer zu fallen, die geschwollenen und vom Blut verkrusteten Augen offen zu halten. Harry war dankbar, dieses unmenschliche Etwas, was er in diesen Augen gesehen hatte, nicht weiter ertragen zu müssen.

"Sie haben meine Eule bekommen und wissen worum es geht?", erkundigte sich Dumbledore.

"Ja, danke", erwiderte Simon heiser, "Sie war köstlich, wenn auch ein wenig klein."

„Mr. Lestrange, vielleicht sollten Sie zuerst zu Madame Pomfrey gehen", sagte Professor McGonagall erschrocken, als Simon sich auf den letzten verbliebenen Platz nieder ließ.

„Sie wird mir nicht helfen können", seufzte Simon mit einem schwachen Lächeln, „Die meisten Zauber und Tränke wirken ausschließlich bei Menschen und somit wäre es verschwendete Zeit. In zwei, drei Stunden sollte sich meine Haut wieder normalisiert haben, also kein Grund zur Beunruhigung."

Es wurde augenblicklich wieder ruhiger - und doch wirkten die Slytherins um einiges besorgter, seit Simon bei ihnen saß.

„Mr. Malfoy, Sie wollten uns doch gerade erzählen, wie es zu dem Vorfall gekommen ist", forderte Professor Dumbledore auf, „Sie wissen, dass in Ihrem Fall durchaus auch andere Mittel und Wege bestehen, die Wahrheit zu erfahren."

„N-nun", stammelte Draco, „Blaise hat Informationen von ihrer Mutter bekommen und wie Sie wissen ist sie nie wirklich in die oberen Kreise gekommen, a-aber sie hat bestimmte Dinge mitbekommen und hat versucht eine Möglichkeit zu finden wie sie …"

„Draco", unterbrach Simon seinen Cousin, „Hör auf, dir haarige Lügengeschichten auszudenken! Mein Augenlicht mag getrübt sein, aber noch verfüge ich über meinen Verstand. Die Geschichte von Mrs. Zabini entspricht nicht annähernd der Wahrheit!"

„Aber Blaise hat zumindest alles daran gesetzt ihrer Mutter zu helfen u-und SIE war es auch, die sich in den Weihnachtsferien den Plan mit dem Wahrheitszauber entworfen hat: Ich – ich habe lediglich mitgeholfen, als sie mich bat, ihr…"

„DAS, Draco, das kannst du doch nicht von mir behaupten", schrie Blaise aufgebracht, „Professor, glauben sie mir, er … er lügt!"

Professor Dumbledore nickte Blaise zu und wandte sich an Draco: „Den Eindruck habe ich leider auch, Mr. Malfoy, kommen Sie doch bitte endlich zur Wahrheit"

„E-es w-wa…", fing Draco noch verunsicherter an, „Blaise hat einige interessante Informationen aufgeschnappt und … und als ich erfuhr, dass nicht nur das Medaillon, sondern auch Simon für den Lord sehr wichtig sind, habe ich …" Draco seufzte, „Ich habe versucht einen Weg zu finden, dem Lord seine Wünsche zu erfüllen… Er – er hatte auf den Wahrheitszauber hingewiesen und … na ja, dass Vampire sehr anfällig für den Fluch sind, während sie unter dem Einfluss eines Medaillons stehen…"

„…aber eben auch nicht ganz ungefährlich", warf McGonagall unwirsch ein, als Draco wieder eine Pause machte.

„Und dann habt ihr den Vielsafttrank gebraut, um an das Buch aus der verbotenen Abteilung heranzukommen", setzte Hermine fort. Draco nickte und senkte, scheinbar schuldbewusst, den Kopf.

„Blaise hat die Zutaten dafür aus dem Zaubertranklager gestohlen, während wir anderen dafür gesorgt haben, dass Simon nicht da war. Graham hat ein paar Haare von der Bibliothekarin besorgt um den Vielsafttrank zu brauen. Ehrlich, ich war von Anfang an dagegen, das so zu machen aber Blaise und Millicent waren wie versessen darauf…"

„Draco! Ich habe im Keller ein Veritasserum, das in einer Stunde gebrauchsfertig sein könnte… wenn dir das lieber ist", warf Simon scharf ein. Draco schüttelte erschrocken den Kopf, „Dann bleib doch bitte bei der Wahrheit und versuch nicht den Anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben."

„ Ja, ich habe da auch mitgemischt", gab Draco seufzend zu, „und Norman - Crabbe und Goyle haben Madame Pince abgelenkt, während Norman ein Schlafmittel in ihren Tee gekippt hat, so dass ich einen ganzen Nachmittag Zeit hatte in der verbotenen Abteilung nach diesem Fluch zu suchen… Später haben wir die Reste des Trankes zum Üben des Fluches benutzt…" Draco hielt inne. „Es war klar, dass wir Simon und Harry zusammen erwischen mussten, weil sie sich gegenseitig durch ihren Gedankenaustauschsquatsch zur Hilfe holen könnten und damit hätten wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen."

„Und wäre alles nach Plan gelaufen, wäre ich mit ihnen verschwunden. Ich hätte dem Lord sein Geschenk persönlich überreicht. Vielleicht hätte ich sogar so etwas wie Genugtuung gefühlt – Sie wissen schon – für den Mord an meinem Vater."

„Und was wäre aus den Anderen geworden?", fragte Dumbledore ernst. Draco zuckte mit den Schultern und warf seinen Freunden einen Blick zu. „Sie haben sie benutzt, um Ihre Ziele zu erreichen, denn alleine hätten Sie es nie geschafft, aber den Ruhm wollten Sie allein abkassieren, ohne Rücksicht auf Andere. Was wäre passiert wenn ihr Plan geglückt wäre? Glauben Sie, wir wären nicht auf die Mitwisser gekommen?" Wieder zuckte Draco mit den Schultern.

„Das war mir egal", sagte Draco und sah wieder zu den anderen Slytherins hinüber - einen Blick den Harry nicht zu deuten vermochte.

„Mr. Malfoy", setzte Dumbledore ungewohnt streng an, „Sie haben sich einen teuflischen Plan ausgedacht und beinahe wären Sie damit durchgekommen. Und ich liege nicht falsch, wenn ich behaupte, dass Sie Ihre Machtposition, die Sie in Slytherin offensichtlich innehatten, ausgenutzt und so unschuldige Schüler mit in Ihre Machenschaften hineingezogen haben. Wenn ich bei Ihnen auch nur den Anflug von Reue oder Schuldbewusstsein entdecken könnte, würde ich vielleicht ein anderes Urteil fällen. So aber, sehe ich die Gefahr, dass sie von ihren Plänen nicht abweichen und es über einen anderen Weg erneut versuchen werden. Ich sehe momentan keine andere Möglichkeit, als Sie der Schule zu verweisen!"

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