Gerade kam Amy in Gedanken aus ihrem Büro heraus, als plötzlich David vor ihr stand.

„Lilien….Hab weder Kosten noch Mühen gescheut…"

Es dauerte eine Weile bis Amy realisierte, dass dies kein Tagtraum war, sondern dass David McClaren wahrhaftig vor ihr stand. Oh mein Gott…

„Oh David!" Sie viel ihm in die Arme. David war so überrascht, dass er seine Reisetasche fallen ließ. Er hatte nicht damit gerechnet, dass Amy sich so sehr über seine Rückkehr freuen würde.

„Hi!" Sie löste sich von ihm und sah ihm in die Augen. „Du bist wieder da vom großen weiten Meer!"

„Ich bin gekommen so schnell ich konnte."

„Aber ich wollte nicht dass du…." Sie umarmten sich wieder. „Du bist wieder da!" konnte David sie sagen hören und überhörte nicht die Freude und Erleichterung in ihrer Stimme.

Sie lösten sich wieder von einander, obwohl David sie gerne länger gehalten hätte. Seit zwei Wochen hatte er sie nicht mehr gesehen und davon geträumt sie wieder in seinen Armen zu haben. Er wurde jedoch jäh aus seinen Gedanken gerissen.

„Das ist doch Wahnsinn, hu? Schwanger!"

„Ja."

„Hast du eine Ahnung was das bedeutet!" Er konnte einen Anflug von Panik in ihrer Stimme erkennen. „Mhm."

„Was in meinem Alter alles schief gehen kann? Fehlgeburt, Totgeburt, genetische Probleme….Ich könnte eine Schwangerschaftsvergiftung kriegen…"

David musste schmunzeln.

„Nein, das wirst du nicht."

„Ich werd' ständig müde sein…"

„Amy!"

„Ganz abgesehen davon, was das langfristig bedeutet. David, das ist lebenslang…"

„Ja."

Kann er auch mal was anderes als „Ja" sagen?

„David, willst du mit sechzig einen Teenager erziehen?"

„Ja, ich weiß…"

„…und sag nicht „ja"! Du weißt doch noch überhaupt nicht was das bedeutet."

O Gott, jetzt wird sie panisch

„Amy, was auch passiert, wir werden es gemeinsam schaffen."

„Was gemeinsam? Du bist einfach mit deinem Boot abgehauen. Gott weiß warum. Jetzt bist du wieder da…..Willst du überhaupt wieder da sein?"

David nickte bestimmt. Natürlich wollte er wieder da sein.

„….Ich meine….weißt du, damit hätten wir eine Beziehung…..sozusagen…..für immer...

Wie kann ich schwanger sein?...Ich hab mir gerade erst einen Badeanzug gekauft…."

Er merkte wie sie immer panischer wurde und überlegte fieberhaft, was er sagen könne um, sie zu beruhigen.

„Hey!" Er zwang sie ihm in die Augen zu sehen.

„Ich liebe dich!"

„Tja….ich liebe dich auch, aber ist das genug? Ich weiß nicht…. Ich…"

David konnte verstehen, dass Amy Angst hatte und verwirrt war, denn auch er war etwas verunsichert. Er wusste, sie war es nicht gewohnt die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren und die Tatsache dass sie mit seinem Baby schwanger war, hatte sie völlig kalt erwischt. Es war nicht geplant gewesen.

Er konnte ihr jetzt nicht klar machen, dass er verstand wie sie sich fühlte, dafür war sie zu aufgewühlt, aber er konnte ihr zeigen, dass sie ihm gefehlt hatte, also küsste er sie.

Sie schien sich einen Moment gegen ihn zu wehren, aber nach einem Moment der Überraschung küsste sie ihn verlangend zurück.

Nun schien sich bemerkbar zu machen, wie sehr sie ihn die letzten beiden Wochen vermisst hatte. Er wünschte, dieser Moment würde ewig dauern, als plötzlich die Tür von Amys Gerichtssaal aufging und Bruce heraustrat.

Peinlich berührt trat Amy von David zurück. „Entschuldigung, Richterin Gray. Wir sollten anfangen." Amy nickte nur und Bruce wandte sich zum Gehen, als David ihm seine Hand entgegenstreckte. „Hi, Bruce."

Bruce schüttelte David die Hand, „David.", und verschwand wieder ihm Saal.

Als er wieder weg war, sah Amy David an. „Wir reden nachher weiter, okay?" und nach einem flüchtigen Kuss auf Davids Lippen, musterte sie ihn kurz. „Hast Farbe gekriegt."

„Mhm."

„Sieht gut aus."

David lächelte nur, während sie mit den Blumen, die sie immer noch in den Händen hielt, in den Gerichtssaal verschwindet.

Als David seine Tasche aufhob und sich zum Gehen wandte, kam sie noch mal raus und drückte ihm die Lilien in die Hände. Zuerst schaute er nur verdutzt, aber dann machte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht breit, als er über die Zukunft nachdenkend das Gerichtsgebäude verließ.