~*~ Pride vs. Desire -TEIL 5 ~*~
Der Kinnhacken warf den Kopf des Jüngeren mit samt Körper Richtung Boden. Er war viel zu geschwächt um diese Wucht jetzt noch aufhalten zu können. Vegeta hatte mit aller Kraft zugeschlagen und das hieß bei dem Saiyajin schon was...
Ungebremst schlug Kakarott am felsigen Untergrund auf, riss ganze Gesteinsmassen mit sich in den Krater und verschwand ganz in einer gigantischen Rauchwolke.
Trotz allem kam Son Goku schnell wieder zu sich, bewegte sich aber nicht, wollte erst mal klar im Kopf werden. Das Ki des Prinzen konnte er noch immer unverändert weit über ihm wahrnehmen und es sah nicht so aus als würde dieser in nächster Zeit wieder angreifen.
Ich weiß selbst das ich mit Vegeta der letzte Saiyajin bin... aber was soll das mit dem Namen Kakarott zu tun haben? Ich werde aus dem alten Sturbock einfach nicht schlau...
„...und du bist wirklich das allerletzte, KAKAROTT!"
Ich bin das letzte... nun, da meinte er ja dann wohl DER letzte.... Tz, Vegeta verstand es schon immer seine Gedanken mit Beschimpfungen zu verbinden!
Während der jüngere Saiyajin im Schutz der Rauchwolke weiter grübelte, starrte der Prinz über ihm in die volle Scheibe des Mondes und seufzte kopfschüttelnd.
//Verrückter Mond! Wechselst ständig in deiner Bahn, veränderst dich und bescherst uns armen Saiyajins damit jedes Mal ein großes Chaos. Ein Chaos an allem was nur im Chaos versinken kann. Ganze Planeten „reinigen" wir mit deiner Hilfe, bis es nur noch runde Klumpen Land sind die zum Verkauf frei stehen.
Uns gegen dich zu wehren haben wir schon vor Jahrtausenden aufgegeben und eigentlich wollten wir das niemals.
Mein Volk ist dir Dankbar für die Kraft die du uns schenkst...
Auf Vegeta-sei wurden immer prachtvolle Feste gefeiert, dir zu ehren, obwohl du nur das Mittel zum Zweck bist. Unsere Instinkte weckst, den Verstand ausschaltest, bis wir zu unbändigen mordlustigen Tieren werden. Etwas von diesem Verhalten wird uns schon in die Wiege gelegt ehe wir dich auch nur das erste mal sehen. Von Geburt an ziehst du uns magisch an und hast wohl von allem im Universum am meisten Macht über uns. Verrückt...\\
Mit müdem Ausdruck in den Augen sah Vegeta vom Mond weg, hinunter in die Staubwolke, die sich schleichend aber stetig lichtete.
//Die Instinkte eines Saiyajin lassen ihn sein Leben lang nach einem stärkeren Gegner suchen. Wenn er einen gefunden hat, wird er ihn bis ans Ende jagen. Mit ihm kämpfen bis er als Sieger aus dem Kampf hervor tritt.
Ich weiß noch wie manche Krieger oft erst nach 50 Jahren zurück gekommen sind. Jedoch mit erhobenen Hauptes, triumphal! Denn sie hatten gesiegt! Das wohl erfüllenste Gefühl für einen Saiyajin.
Deswegen fallen uns auch Bindungen so schwer... Liebe, Freundschaft, Treue... Alles Dinge die auf Vegeta-sei nur wenig Sinn ergaben. Die Männer waren die meiste Zeit auf Eroberungen, wo sie sich wann immer Befriedigung an ihren Opfern holen konnten und die Frauen mussten oftmals für mehrere zurückgebliebende Männer herhalten um den Fortbestand zu sichern.
Nur selten, und damit meine ich WIRKLICH selten, fanden sich zwei Saiyajins, die ihr Leben miteinander verbringen wollten. Die nicht von der Sucht nach Freiheit ins All getrieben wurden und bei ihrer angeblichen „Liebe" blieben. Diese Paare wurden wirklich beneidet, respektiert und von allen in Ruhe gelassen.
Es wundert mich etwas das ich noch hier gehalten werde. Wahrscheinlich werde ich wohl wirklich bis an mein Ende, der Sucht nachjagen stärker als der naive Unterklassenbaka zu sein. Verrückt aber ich kann nun mal nicht anders.
Und Kakarott wird diesen Planeten wohl nie verlassen. Ein Grund mehr der mich an diesen blauen Planeten bindet. Er hat seiner Liebe die Treue geschworen und all seine Freunde hat er schließlich auch hier... Er ist wohl der gefühlsduseligste Saiyajin aller Zeiten.\\
Abermals seufzte der Ouji, ehe er wieder die Schultern straffte, seine Gesichtszüge versteinerte und mit donnernder Stimme in die dichte Wolke hinein schrie. „Kakarott!! Jetzt komm endlich aus dem Drecksloch heraus und lass uns weiter kämpfen! Diese Verschnaufpause wird dir auch nicht helfen!! Also los!"
Son Goku hörte aber den Prinzen nur schwach und auch so, war er viel zu sehr mit seinen Gedanken beschäftigt.
//Also noch mal ganz von vorn... Vegeta nennt mich Kakarott, weil ich der letzte Saiyajin bin den er hat.
Vielleicht will er mich daran erinnern das ich ihm Rangmäßig unterlegen bin? Oder das ich ein „Verräter" bin, wenn ich meinen Geburtsnamen ignoriere, weil ich die Erde nicht meinem Befehl nach zerstört habe?! Oder will er mich einfach daran erinnern wer ich bin? Aber wozu?
Tz... wenn ich der Prinz wäre würde ich mein Volk mit anderen Augen sehn! Ich würde darauf vertrauen, das es weiß was es ist! Das weiß ich doch, oder?
Aber Vegeta ist nicht ich... hat er Angst ich könnte es vergessen...? vergessen wer ich wirklich bin? Darauf vertrauen das es nicht so ist kann er wohl nicht.
Vertrauen war noch nie eine von Vegetas Stärken, aber so muss man ihn akzeptieren! Akzeptieren als den Prinzen der wohl ewig seinem Volk nachtrauert.
...
Ob er sich selbst daran erinnern will was er verloren hat?!!! ...
...
Du wärst ein guter König geworden, weißt du das?
Du liebst dein Volk... selbst wenn es nicht mehr da ist!
Keine Angst Prinz... Ich vergesse niemals wer ich bin und ich bin stolz darauf ein Saiyajin zu sein! Ab heute werde ich mich nicht mehr dagegen wehren, dass du mich Kakarott nennst. Ich glaub sogar das ich dich jetzt besser verstehen kann...
Du solltest öfter den Mund auf machen und was anders von dir geben als Beleidigungen und Beschimpfungen...\\
Vegeta reichte es langsam mit dieser Warterei. Sollte dieser Idiot doch selber schauen wie er da JETZT wieder raus kam...
Ich hab ihm Zeit gegeben... die ist jetzt abgelaufen Und mit diesem Gedanken begann der Saiyajinprinz mit lauter kleinen Ki-Salven auf seinen Gegner zu feuern. Wie eine Maschinenpistole flogen die leuchtenden Kugel in immer kürzerem Abstand ihrem Ziel entgegen, durchbrachen die Staubwolke wie eine Barriere aus Zuckerwatte und schlugen ein! Erneut wurde mehr Staub aufgewirbelt, der riesige Rauchsäulen in den Himmel baute, wenn nicht ab und zu der Wind dazwischen fuhr und alles zum Einsturz brachte. Wahre Ki-Hagel brachen auf den Jüngeren ein und doch bewegte er sich nicht. Die Attacken seines Angreifers ließen von mal zu mal nach und das wollte Son Goku ausnutzen.
Und tatsächlich stellte Vegeta nach Minuten des Kraftverbrauchs endlich seinen Angriff ein. Sein eigener Körper war Aufgrund des hohen Energieniveaus geschwächt, sodass seine Wunden stärker zu bluten begannen. Der Unterteil von dem linken Hosenbein des blauen Kampfanzugs war total zerfetzt und eine größere Wunde prangte am Unterschenkel. Womöglich würde der Prinz mit ihr nicht mal mehr richtig stehen können. Aber wozu konnte man denn fliegen, beziehungsweise schweben!? Aus der Verletzung floss weiterhin das Blut und bahnte sich seinen Weg, der Schwerkraft nach, zu dem schmutzigen weißen Schuh und tropfte schließlich von der braunen Spitze der Erde entgegen.
Goku indes überlegte wie er als nächstes Handeln sollte und wie weit er gehen konnte. Und eigentlich behinderte die Tatsache, DASS er für diese Überlegung, die normalerweise nur Bruchteile von Sekunden dauerte, jetzt so ein Zeitaufwand war, am meisten. Das darf doch nicht war sein!! Kommt noch das ich ihn mit Samthandschuhen anfasse... Ein merkwürdiger Geruch lag in der Luft und jener trieb den Jüngeren Supersaiyajin wieder dazu an weiter zu kämpfen. Es brachte sein Blut in Wallung und auch die typischen Saiyajininstinkte erwachten zu neuem Leben! An der Stelle vor früher einmal der Affenschwanz und größte Waffe des Kriegervolkes angewachsen war, begann es mit einem Mal fürchterlich zu jucken und noch schlimmer wurde es, als die ersten Mondstrahlen durch die Rauchwolke zu ihm durchbrachen. Der Gedanke, er würde sich doch wohl nicht in einen Oozuru verwandeln, wurde just unterbrochen als Goku etwas auf seine schlappen Hand fühlte. Sofort wurde sich aufgesetzt und nachgesehen.
Hm? Es wird doch nicht zu regnen beginnen?... roter Regen? Vegeta!
Tatsächlich tropfte etwas von Vegetas Blut in den Krater und der Wind schien es direkt zu ihm treiben zu wollen. Immer mehr von der roten Flüssigkeit landete in der Nähe wo Son Goku lag und der metallische Geruch wurde von mal zu mal stärker. Wieder dieses komische Alarmschlagen in seinem Körper und wieder wurde sein Verstand mehr und mehr vernebelt. Nur schwach und leise klang noch die Stimme des Ouji zu ihm hinunter: „Verdammt Kakarott! Ich weiß das du da unten bist, also beweg endlich deinen faulen Unterklassenarsch her und kämpfe!!"
Wie gebannt starrte der Angesprochene auf das Blut in seiner Hand, indem sich jetzt auch noch leicht der Mond spiegelte. Es schimmerte geheimnisvoll und Kakarotts Augen weiteten sich, bevor sie wie von der Tarantel getroffen zusammenzuckten und wild funkelten. Wie ihr wünscht mein Prinz... war Gokus letzter Gedanke als er sich langsam in die Höhe erhob, noch immer den Blick auf das Blut gerichtet. Anfangs begann sein Körper wie der einer Leiche schlapp in der Luft zu hängen, ehe er sich langsam aufrichtete, den Blick ausdruckslos auf des Blut in seiner Hand gerichtet. Mit einem mal durchzuckte es Son Goku, alle Muskeln spannten sich aufs äußerste an, wuchsen das die Haut Probleme bekam nicht zu platzen. Der muskulöse starke Körper, richtete sich blitzartig senkrecht auf und erhob ich weiter in die Lüfte.
Vegeta verkrampfte sich, als er merkte wie ihm sein Intimfeind näher kam und zusätzlich in enormen Tempo sein Ki steigerte. Durch die Kraft die dabei freigesetzt wurde, lichtete sich auch gänzlich die Wolke. Einzelne Staubfetzen hingen noch in der Luft, während der Prinz, Son Goku endlich ausmachen konnte, wie dieser in der Luft unter ihm schwebte und endlich aufsah. Seine Augen blitzen noch wie eh und je kristallblau, sowie die goldenen Haare die im Schein des Mondes eine unnatürliche Farbe annahmen. Kurz darauf stand auch schon ein dreifacher Supersaiyajin vor Vegeta, den er beinahe ehrfürchtig betrachtete.
Zwar hatte der Ouji den dritten SSJ-Level noch nicht erreicht, doch das war auch nicht wirklich nötig. Gokus Sohn selbst, hatte bewiesen das die Stufe unwichtig war, in seinem Kampf gegen Boo, allein die Stärke zählte. Und genau auf das hoffte Vegeta inbrünstig.
Sofort ging der Ältere in Abwehrposition. So wie sein Gegenüber aussah würde garantiert er angreifen. Die Vermutung bestätigte sich auch sofort als der langhaarige Saiyajin aus dem Blickfeld des Prinzen verschwand. Zuerst konnte Vegeta das Ki seines Gegners hinter sich ausmachen, doch gerade als er sich dem entgegensetzen wollte, wechselte der Energiestrom und Son Goku tauchte vor ihm auf. Tatsächlich und wie schon vom Angreifer vermutet, büßte er auf dem dritten Level etwas von seiner Schnelligkeit ein, sodass Vegeta sich noch rechtzeitig wenden konnte um einen gezielten Schlag abzuwehren. Zu Gokus erstaunen und des Prinzen Freude wurde der Angriff auch wirklich komplett gestoppt, wenn auch mit zunehmender Schwierigkeit. Kurz blitzen sich beide Kämpfer gefährlich an, ehe der Langhaarige erneut und diesmal schneller auf sein Gegenüber einprügelte. Es hagelte regelrecht Fausthiebe und Fußtritte das es Vegeta zuviel wurde. Zwar konnte er die Schläge vorherahnen, sie auch noch blocken, jedoch kostete es all seine Kraft die Attacken vollständig abzuwehren, die der Prinz bald nicht mehr aufbringen konnte. Der Treffer den Son Goku daraufhin landete, bedeutete für Vegeta eindeutig das aus.
Ungebremst flog der lädierte Körper auf einen großen Felsen zu, wo er auch mit ganzer Wucht einschlug.
Kakarott betrachtete mit ausdruckslosem Gesichtsausdruck, das Schauspiel an Wolken mit denen sich der Wind frei nach seinem Willen vergnügte. Er merkte genau, das er keinerlei Emotionen empfand... so als wäre es ihm egal. Der Prinz hatte ihm sehr wohl einen guten Kampf geliefert und Instinkte in ihm geweckt von denen er bis da an nicht mal etwas wusste... und doch... das einzige was er spüren konnte war der feuchte Gefühl in seiner Hand- Vegetas Blut, das dort klebte. Kein Gefühl der Freude oder Macht über diesen errungenen Sieg. Keine Erleichterung den Prinzen besiegt zu haben- nur gähnende Leere.
Sich Zeit lassend landete der dreifache SSJ vor der Stelle an der er den besiegten Körper vermutete und wartete bis der Rauch vergangen war. Zusätzlich senkte er sein Ki bis auf die Energie eines normalen SSJ. Mehr würde jetzt auch nicht mehr nötig sein, so tief wie Vegetas Ki lag, kam es dem einer Katze gleich.
Schwer atmend hing Vegetas Körper im Felsen gebettet, wie im perfekten Grab. Sein Kopf war träge zur Seite gekippt und aus dem Mundwinkel ran etwas Blut, dass von dem Kinn auf die zerfetzte Rüstung tropfte, welche sich langsam rötlich färbte. Das Blutrinnsal hob sich im Dunkel der Nacht deutlich von des Prinzen heller Haut ab und wirkte fast so leuchtend wie die Augen, die gefährlich blitzen und selbst jetzt, in diesem Zustand, noch mehr Lebenswillen und Energie ausstrahlten als alles andere. Sie waren zu schlitzen verengt und versuchten durch die dichte Rauchwolke zu blicken. Wegen des starken Aufpralls und dem immer wiederkehrenden Wind wollte sich die schwere Sicht kaum lindern, doch der Ouji wusste genau wo sein Gegner war, spürte ihn mit jeder Faser seines Körper, auch wenn das meiste davon höllisch schmerzte.
Mit einem Mal verstärkte sich der Wind wieder, hatte sich endlich für eine Richtung entschieden und trug den aufgewirbelten Staub mit sich fort. Zurück blieb das strahlende Ki eines SSJ.
Son Goku stand mit ausdrucksloser Miene vor seinem „Opfer" das armseliger nicht hätte aussehen können. Er bewegte sich kein Stück weg, starrte nur weiterhin auf Vegeta der mit jeder Sekunde tiefer und fester schnaubte. In dem älteren Saiyajin konnte man seine Wut kaum noch zum Ausdruck bringen. Sein Herz klopfte wild, die Atmung konnte sich gerade noch im Zaum halten, da die Schmerzen im Brustkorb zu groß waren, aber großteils ignoriert wurden und die pochende Ader an der rechten Schläfe des Prinzen nahm ekelhafte Dimensionen an.
„Was wird das Kakarott? Ein Machtbeweiß?! Gefällt es dir etwa so erhaben vor deinem hilflosen Prinzen zu stehen?"
Der Ouji versuchte seine Stimme bedrohlich zu heben, was ihm aber bei weitem nicht gelang. Zu groß waren die Schmerzen sodass ein beinahe jämmerliches ächzen zu Stande kam. Doch die Augen funkelten stark weiter und auch jetzt schaffte es Vegeta bedrohliche zu zischen. Die Situation gefiel ihm gar nicht und er fühlte sich schrecklich, was nicht allein von dem zerschundenen Körper kam.
Er konnte spüren wie sein Stolz etwas an seiner Macht verlor und er sich einfach nur noch klein und ungeschützt vorkam. Doch diese Blöße würde er sich er sich niemals freiwillig geben! Solange noch ein Funke Ehre in ihm war, würde dieser weiter um seinen Stolz kämpfen und egal wie geschwächt er war, egal wie stark sein Gegner auch sein möge, niemals würde man ihn in die Knie zwingen!!
„Du hast recht Vegeta..."
~*~ Ende Teil 5 ~*~
Ciao
Frozen
