Kapitel 4: Right Choice?

If I could change I would take back the pain I would

Retrace every wrong move that I made I would

If I could stand up and take the blame I would

I would take all my shame to the grave

It's easier to run

Replacing this pain with something numb

It's so much easier to go

Than face all this pain here all alone

(by Linkin Park –Easier To Run)

Festen Schrittes trat Draco nach vorne. Er hatte keine Angst vor diesem Mann, versuchte er sich selbst einzureden. Er hasste ihn nur. Tief und abgründig. Dieser Mann war Schuld an dem ganzen Leid und Elend, das er durchmachen musste, das Harry durchmachen musste und so viele andere Menschen auf dieser Welt. Ohne jeglichen Grund...

Er kam vor Voldemort zum Stehen und verbeugte sich kurz. Er konnte immer noch nicht glauben, dass er das hier nun wirklich tat...

Der Lord ragte hoch und mächtig vor ihm auf und wirkte bedrohlicher als je zuvor. "Nun denn... lass sehen was du kannst!" zischte er mit kalter Stimme unter der Kapuze hervor.

Draco nickte. Er schloss die Augen und konzentrierte sich ganz auf den Hass, so wie er es in den letzen Tagen gelernt hatte. "Avada Kedavra!" schrie er und schlug die Augen wieder auf. Er sah wie der grüne Lichtstrahl den Körper von Voldemort traf. Dieser stand jedoch genauso steif und unbewegt da wie zuvor. Der Strahl schien geradewegs von ihm aufgesaugt zu werden. Eine Weile hielt Draco den Arm einfach ausgestreckt und ließ den Strahl auf Voldemort zulaufen. Dann merkte er wie seine Kräfte langsam nachließen und der Strahl von leuchtend neongrün zu blassgrün überwechselte. Er schnappte nach Luft, seine Hand fing an zu zittern. Plötzlich hob Voldemort den Kopf und seine roten Augen blitzten unter der Kapuze hervor und trafen Dracos Blick. Sie stachen in seine eigenen, wodurch Draco zusammenfuhr und den Blickkontakt, der für den Fluch notwendig war, durchbrach. Der grüne Strahl verschwand ganz. Draco ließ seine Hand wieder nach unten sinken. Sie zitterte immer noch...

"Du hasst!..." Draco hob den Kopf und versuchte ein Gesicht unter der Kapuze auszumachen. Sie war dem Lord wieder über die Augen gerutscht, aber der Slytherin konnte dennoch sehen wie sich seine schrumpligen blauen Lippen bewegten während er sprach. "Aber dein Stolz ist zu groß um Angst zuzulassen. Und die solltest du haben...!"

Draco fühlte wie sein Herz hart gegen seine Rippen pochte. Wie er diesen Mann nur verabscheute. Woher wusste er das nur? Er musste sich zusammenreisen um nichts zu erwidern. Stattdessen machte er nur eine halbherzige Verbeugung und trat in den Kreis zurück ohne seinen Vater anzusehen. Er spürte dessen Blick, aber er sagte nichts.

Draco fragte sich, ob Voldemort durch die Verbindung des Fluches seine Gefühle oder Gedanken lesen konnte... War das der Grund, warum er wollte, dass der Fluch auf ihn angewendet wird? Aber das war doch irrsinnig...oder? Aber genau das wäre nötig um wirklich sicher sein zu können, dass seine Diener ihm folgten... Und was war, wenn er über ihn und Harry... Nein! Draco wollte diesen Gedanken nicht einmal zu Ende denken. Plötzlich merkte er, dass sein Vater ihn an der Hand gefasst hatte.

"Hey! Was ist? Du sieht so abwesend und blass aus, reiß dich gefälligst zusammen!" herrschte er ihn leise an und nickte mit dem Kopf nach vorne, wo gerade ein Mädchen stand, dass Voldemort angriff. Draco schüttelte seine Gedanken ab und sah gelangweilt zu dem Mädchen rüber. Jetzt hob Voldemort die Hand und der grüne Strahl, der zuvor noch aus ihrem Zauberstab gekommen war, verschwand. Man konnte sehen, dass sie ebenfalls außer Atem war. Voldemort sagte etwas zu ihr, aber man verstand es kaum. Dann verbeugte sie sich und kam wieder in den Kreis an den Platz neben Lucius zurück. Dieser nickte ihr anerkennend zu.

"Harry, was wird jetzt aus Draco...?" fragte Hermione und setzte nach einigem Zögern noch ein "...und dir?" hinzu. Es war nicht schwer zu erkennen, dass ihre Frage nicht nur aus persönlichem Interesse gestellt worden war, sondern viel mehr um ihn aus dem Selbstmitleid zu holen in das er schon wieder zu versinken drohte. Sie wollte an seinen Gefühlen und Ängsten teilhaben. Und er wusste, dass er ihr unrecht tat, wenn er ihr dieses, wie schon so oft, verweigerte. Schließlich war sie seine beste Freundin.

"Ich weiß es nicht! Ich wünschte ich könnte es dir sagen..." antwortete er wahrheitsgemäß.

"Ich habe keine Ahnung was ich machen soll wenn er wieder zurückkommt... Wie ich reagieren soll...

Was ich sagen soll..."

"Harry, du weißt dass es nicht darauf ankommt was du sagst, sondern wie du dich fühlst? Wenn du dir sicher bist das du ihn liebst, dann solltest du ihn das spüren lassen..."

"Aber...ich kann nicht darüber hinwegsehen!"

"Das musst du nicht! Aber du kannst ihm helfen..."

Manchmal fragte sich Harry woher Hermione diese Geduld und dieses Verständnis nahm, dass sie aufbringen konnte, wo andere Leute nur Dunkelheit sahen. Leute wie er. Und normalerweise war er niemand gewesen, der leicht aufgab. Die Liebe zu Draco hatte ihn sehr verändert, mehr als er jemals geglaubt hatte. Ja, vielleicht sogar mehr als ihm jetzt bewusst war.

Harry hob den Kopf und sah wie Hermione ihn anlächelte. "Danke." sagte er.

"Wofür?" fragte sie nur.

Harry lächelte zurück.

Draco streckte bereitwillig den Arm aus. Auf seinem Gesicht lag dieser altbekannte nicht deutbare, harte Ausdruck, doch in seinem Innern war er aufgewühlt und unsicher. Er wusste, dass das was er tat falsch war, aber er wusste auch, dass es jetzt kein Entronnnen mehr gab.

Voldemort griff grob nach seinen Arm und riss den Pullover mit einem kleinen Wink des Zauberstabes an seinem Oberarm auf. Dann ließ er seinem Arm wieder los und befahl der ihm sich niederzuknien. Draco ließ sich auf den harten Erboden fallen und senkte den Kopf nach unten. Voldemort trat ans Feuer und hielt seinen Zauberstab hinein, während er unverständliche Worte vor sich hin murmelte. Mit einem Mal begann der Stab am Ende grüne und gelbe Funken zu sprühen, der dunkle Herrscher beendete die Bannsprechnungen und wandte sich wieder an den Slytherin.

Er packte ihn am Oberarm und stellte die Frage, die Draco von nun an an ihn binden würde: "Willst du, Draco Malfoy, in meinen Bund eintreten, um mich zu unterstützen, zu ehren, mir zu dienen und treu zu sein, koste es deinen eigenen Tod oder Schlimmeres?"

"Ja!" bestätigte Draco. Das Wort schien ohne sein Zutun aus seinem Mund zu kommen, er hatte keine Kontrolle mehr über seinen Körper. Er fühle weder Hass noch Freude. Jeder Nerv in seinem Körper schien zu Stahl geworden zu sein. So musste es sich anfühlen, wenn man einer von ihnen war...

"So sei es! Hiermit empfängst du von mir das Dunkle Mal, das Zeichen meines Bundes, das dich für immer mit mir verbinden wird!"

Mit diesen Worten setzte er den immer noch Funken sprühenden Zauberstab auf Dracos Arm und begann das Mal dort einzuzeichnen. Draco hielt den Atem an und biss sich auf die Lippen. Schon als der Stab seine bloße Haut zum ersten Mal berührte breitete sich ein unerträglicher Schmerz in seinem Arm aus, so dass Draco, hingegen allen Vorsätzen, einen Schrei ausstieß. Allem Anschein nach waren doch noch ein paar Nerven übrig geblieben... Voldemort drückte das schwarze Holz noch tiefer in seine blasse Haut und allmählich zeichneten sich die ersten leuchtend grünen Brandwunden ab. Draco hatte beide Hände zu Fäusten geballt, und die Augen fest zusammengekniffen, dennoch sah man einige Tränen auf seine Wangen glänzen.

Als Voldemort seinen Arm wieder freigab, ließ das Brennen etwas nach. Mit zitternden Knien erhob sich Draco, verbeugte sich leicht und ging wieder in den Kreis zurück.

Grob fuhr er sich mit dem Handrücken über die Augen um die Tränen abzuwischen. Die Schmerzen nahmen zwar allmählich ab und bis auf das unangenehme Brennen das jede frische Wunde hinterließ, war bald nichts mehr zu spüren, aber Draco wusste, dass das noch nicht das Ende war... Im Gegenteil, die Schmerzen fingen gerade erst an. Er war jetzt Voldemorts Diener und er würde in dieser neunen Position nicht nur körperliche Schmerzen erleiden müssen... Aber hatte er die Wahl gehabt? Hätte er das hier verhindern können? Er hatte nicht den Mut dazu gehabt. Dafür musste er jetzt den Mut haben, dass hier durchzustehen. Und, weiß Gott, es war sicher nicht besser oder einfacher...

Jetzt war das Mädchen neben seinem Vater an der Reihe.

Draco konnte schon an der Art wie sie nach vorne ging erkennen, dass sie Angst hatte. Sie verbeugte sich unterwürfig und streckte Voldemort dann bereitwillig ihren Arm entgegen. Sie stand mit dem Rücken zu Draco, so dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte. Voldemort packte ihren Arm und senkte seinen glühenden Zauberstab auf ihre nackte Haut, so wie er es sicher schon unzählige Male getan hatte. Sie stieß einen kurzen Schrei aus der in heftiges Atmen überging. Als sie noch einmal schrie fiel Draco auf, wie ähnlich ihre Stimme Sakuras war. Er warf einen kurzen Seitenblick auf seinen Vater, der seltsamerweise interessiert zuzusehen schien. Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: das da vorne war Sakura. Es passte alles perfekt zusammen. Die ewige Geheimnistuerei, die Bücher, diese sonderbare Zuneigung zu Lucius, dass sie hier neben ihm stand... Warum bei Merlin, war ihm das denn nicht eher aufgefallen? Er hätte es verhindern können, nein müssen! Bei Merlin... es war ... eine Katastrophe. Draco musste sich zusammenreisen um nicht einfach hysterisch los zu schreien. Das war schlichtweg zu viel für ihn!

Jetzt verbeugte sie sich und drehte sich um, den Arm mit dem neuen Brandmal umklammert. Sie schaute Draco geradewegs ins Gesicht und brachte ein schmerzverzerrtes Lächeln zustande. Draco fragte sich ob es wegen seines entsetzten Gesichtsausdruckes war, weil sie froh war, dass es vorbei war, oder vielleicht sogar aus Stolz jetzt Todesser zu sein... Er selbst konnte darüber nur den Kopf schütteln. Er fühlte sich miserabel. Er hatte verraten an was er geglaubt hatte, er hatte sich selbst verraten und er konnte die Zeit nicht zurück drehen. Es war eine falsche Entscheidung gewesen, die jetzt sein Leben bestimmen würde.

Draco nahm nichts mehr von dem wahr was um ihn herum geschah, er konnte nur noch auf das Mal in seinem Arm denken. Die Schmerzen waren zwar vergangen, dennoch spürte er regelrecht, wie tief es sich in seiner Haut eingebrannt hatte... Er hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Sein Atem ging unregelmäßig und flach.

Plötzlich fasste er einen Entschluss. Es war ein Gedanke der ihm nur einen Bruchteil einer Sekunde durch den Kopf schoss und von dem Draco wusste, dass er absolut irrsinnig war. Doch ebenso irrsinnig wie er war, genauso stark war auch die Begierde zu entfliehen und die einzige Möglichkeit zu nutzen nur um zu zeigen, dass er nicht hierher gehören wollte und sich Voldemort nicht widerstandslos unterordnen würde. Draco versuchte sich auch gar nicht erst damit zu befassen was passieren würde. Er zweifelte nicht, er handelte einfach.

Vielleicht tat er es aus den gleichen Gründen, aus denen er das hier getan hatte – weil er musste, und ohne sich den Folgen wirklich bewusst zu sein. Es war wie ein Reflex von dem er plötzlich erfasst wurde und gegen den er sich nicht wehren konnte.

Er hob den Zauberstab und schickte einen Fluch gegen den Todesser vor ihm, so dass eine Lücke im Kreis entstand. Bevor irgendeiner auch nur reagieren konnte, war Draco schon an ihnen vorbei gerannte auf den Weg nach draußen, auf das freie Feld. Sein Herz hämmerte wie wild gegen seinen Brustkorb während er sich durch die Bäume kämpfte. Er konnte hinter sich die Stimmen der erzürnten und verwirrten Todesser hören, die er völlig überrumpelt stehen gelassen hatte. Draco ließ die Baumgruppe hinter sich und rannte über das schneebedeckte weiße Feld. Der Himmel über ihm war grauer als je zuvor. Der Wind schlug ihm ins Gesicht. Er konnte es spüren. Er war kalt und schneidend. Er fuhr dem Slytherin durch die blonden Haare und zerrte an seinem Mantel. Ja, er konnte es spüren... er fühlte wieder... Er war frei. Er war nicht gefühlslos, er gehörte nicht dort zu den Todessern, die sich einen Dreck um das Wohl ihrer Mitmenschen scherten. Er gehörte zu Harry. Und nur zu ihm allein.

Doch plötzlich wurde er jäh daran, dass er eben doch nicht frei war, sondern ein Diener Voldemorts: Ein Schmerz der viel intensiver und fühlbarer als der Wind der ihm durch die Haare fuhr, durchzuckte heftig seinen Arm - das dunkle Mal. Bei jedem Schritt den er machte, schien sich das Brandmal noch tiefer in seine Haut einzubrennen, als wollte es sich dort festsetzen und ihn nie wieder loslassen, als wollte es ihm sagen, dass er nun für immer an seinen Herrn gebunden war. Und genau das war auch die Wahrheit. Voldemort rief ihn. Und er würde nicht aufhören, wenn Draco nicht zurückgekehrte. Er wusste sehr wohl dass Wegrennen nichts brachte. Denn es war auf seiner Haut. Er besaß ihn und würde ihn nie wieder loslassen.

Dennoch - Draco wollte nicht zurück in dieses Gefängnis aus Lügen und Unterdrückung. Um nicht in der Welt wollte er wieder diese Dunkelheit empfinden. Er wollte frei sein, er wollte zu Harry...

Er biss die Lippen aufeinander um den Tränen, die sich in seinen Augen bildeten keine Chance zu geben zu entfliehen. Er musste stark sein, so wie Harry.

Seine Schritte wurden langsamer, er war an der Stelle angekommen, an der der Portschlüssel lag. Behutsam beugte er sich nach unten um und zog seinen Zauberstab aus der Mantelinnentasche um einige Zaubersprüche über den Stofffetzen zu sprechen, die ihm sein Vater einmal beigebracht hatte. Erst nach dem dritten Versuch war er sich einigermaßen sicher, dass der Portschlüssel ihn in das Gebiet vor Hogwarts bringen würde. Und selbst wenn er wo anders landen würde, überall war es besser als hier. Er berührte den Stofffetzen und alles um ihn herum begann sich zu drehen.

Als er wieder zu sich kam befand er sich immer noch auf einem schneebedeckten Feld auf dem jetzt jedoch vereinzelt Bäume oder irgendwelche Sträucher und Gebüsche zu sehen waren. Da ,vor ihm, irgendwo in der Ferne konnte man sogar schon die festen, sicheren, alten Mauern von Hogwarts erkennen. Oder täuschte er sich? Er beschleunige sein Tempo. Den Arm hatte er dicht an den Körper gepresst und konnte ihn vor Schmerzen kaum noch spüren. Aber die Schmerzen waren nicht nur in seinem Arm, sie zogen sich über seinen ganzen Körper und setzten sich tief in seinem Herzen fest. Er konnte nicht zurück... niemals... er musste zu Harry.

Tränen, die er verzweifelt versucht hatte aufzuhalten, bahnten sich schließlich ihren Weg über sein Gesicht. Er wollte schreien, er wollte dass dieser Schmerz ihn endlich verließ. Er sollte weggehen. Er wollte alleine sein. Niemand hatte das Recht ihn seiner Freiheit zu berauben. Man hatte ihn in ein Gefängnis gesperrt, wo er doch gerade erst die Freiheit kennen gelernt hatte. Wie hatte er sich nur jemals darauf einlassen können?

"HARRY!" schrie er. Tränen flossen unaufhörlich über seine Wangen und vernebelten ihm die Sicht. "Harry..." zitternd ließ er sich im Schnee auf die Knie fallen, den Arm immer noch fest umklammert. Er konnte nicht mehr weiter rennen... Sein ganzer Körper bebte vor Schmerz. Er wollte nur noch weg, weg von Voldemort, weg von diesem Schmerz, weg von dieser Welt, in die er nicht gehörte... Hatte er es dann verdient überhaupt noch zu leben? Lebte er überhaupt noch? Konnte das hier Leben sein?

Er biss sich auf die Lippe, bis er Blut spüren konnte. Es tropfte auf den weißen Schnee und bildete einen wunderschönen Kontrast. Er konnte es sehen. Er konnte es schmecken. Er lebte noch...

"Harry..." flüsterte er noch einmal. "Wo bist du nur...?" Er konnte seine eigene Stimme kaum hören. Seine Finger krallten sich um das Mal in seinem Arm. Dann kippte er nach vorne und fiel vollend in den Schnee, wo er reglos liegen blieb.

"Neeeeeeeiiiiiiinn! Draaaacoooo!" Schreiend fuhr Harry auf. Er saß kerzengerade in seinem Bett und starrte an die Wand.

"Was 'n los?" verschlafen öffnete Ron neben ihm die Augen.

"Ich hab... ich hab Voldemort gesehen..." Ron gähnte.

"Er hat ... Draco hat... Draco ist Todesser geworden... das Brandmal... und dann... er ist abgehauen ... Voldemort sucht ihn, er ruft ihn... und..."

"Harry, was labberst du da? Das ist doch nur ein Alptraum! Schlaf weiter, es ist mitten in der Nacht!"

"Nein!" entgegnete Harry energisch. "Was ist wenn es wahr ist?"

"Du machst dir zu viele Sorgen dass ist alles!" meinte Ron und unterdrückte ein erneutes Gähnen.

"Ich kann nicht einfach so tun, als wäre nichts passiert... ich muss wenigstens mal nachsehen! Kann ja nicht schaden, oder?" Entschlossen stand er auf und überhörte gekonnt Ron's Kommentare, der ihn nachdrücklich daran erinnerte, dass es 3 Uhr morgens war und dass er doch ohnehin nichts ausrichten konnte.

"Woher weißt du überhaupt wo Draco jetzt ist? Du kannst doch nicht nach Malfoy Manor, wir dürfen die Schule nicht verlassen...!

"Mach dir drüber mal keine Gedanken! Bis später!" und schon war Harry aus dem Schafsaal verschwunden.

Allein der Gedanke daran, dass Draco etwas passiert sein könnte, ließ Harry das Blut in den Adern gefrieren. Er beschleunigte seine Schritte und rannte schließlich den Weg nach unten bis zum Ausgang in der großen Halle. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht den Tarnumhang mitzunehmen Er öffnete das Tor und ein eisiger Wind blies ihm entgegen.

Der Gryffindor schlang die Arme um seinen Körper und setzte seinen Weg fort, vorbei an Hagrid Hütte und dem See; dann hielt er plötzlich abrupt an. In seinem Traum war Draco hinter der Grenze von Hogwarts gewesen, welche noch mehrere Kilometer weit entfernt war. Es war einfältig, ja geradezu verrückt zu glauben er könnte dort hin laufen. Harry überlegte einen Augenblick, dann holte er seinen Zauberstab hervor und rief kurz entschlossen: 'Accio Besen'.

Mit lautem Surren nährte sich Harrys Nimbus 2000 und kam vor ihm zum stehen. Harry ergriff den Besenstiel, schwang sich geschwind darauf und sauste in die Luft.

Er flog über Hogwarts hinweg in Richtung Berge. Er hatte keinen Anhaltspunkt wo Draco sein könnte, es sah überall gleich aus... Dennoch zwang er sich weiter zu suchen.

Nachdem der Gryffindor die Grenzen der Schule erreicht hatte, verlangsamte er sein Tempo, flog tiefer und hielt aufmerksam Ausschau. Nach einiger Zeit glaubte er tatsächlich jemandem unten sich im Schnee liegen zu sehen. Er flog noch näher heran stieß einen entsetzten Schrei aus.

"Oh Merlin...!" Augenblicklich steuerte er auf den Boden zu und begann zu rennen sobald seine Füße den Grund berührten. "Draaacoooo!"

Harry ließ sich vor dem Slytherin in den Schnee fallen, beugte sich über ihn und nahm seine zitternde Hand "Oh Draco...Was ist passiert?" fragte er vorsichtig. Tränen standen in seinen Augen.

Draco antwortete nicht. Seine Augenlieder zuckten. Er klammerte sich mit aller Kraft, die er noch besaß, an Harry. Langsam hörte sein Körper auf zu zittern. "Harry..."

"Ich bin ja da, ich bin ja da..." beruhigend strich der Gryffindor seinem Freund über den Rücken.

"Du hast mir so gefehlt!" Tränen schimmerten in Dracos Augen.

"Du mir auch!"

In stillem Einverständnis schlossen sich die beiden Jungen in die Arme und verharrten eine ganze Weile lang in dieser Position. Als sie sich wieder voneinander lösten, sah Harry Draco in die Augen und fragte noch einmal: "Was ist passiert?"

"Ich wollte wieder zu dir!" Draco beugte sich vor und fuhr mit seiner Hand behutsam durch Harry's schwarzes Haar.

"Du blutest." bemerkte dieser und berührte Dracos Lippen leicht mit seinem Finger.

"Nicht mehr..." erwiderte der Slytherin lächelnd, nahm Harry's Hand und zog ihn zu sich heran, bis sich ihre Lippen trafen und sie in einen Kuss versanken, der aller Worte überflüssig war.

In dem Kuss lag all das angestaute Verlangen, dass sie über Wochen hinweg zu unterdrücken versucht hatten. Als sich ihre Lippen trafen war es, als ob sie das spürten, was sie auf unergründliche Weise miteinander verband. Als ob es nichts gab was sie jemals wieder trennen konnte, als ob alle Probleme, die Draco hatte, nicht mehr seine Probleme waren, sondern ihre gemeinsamen, denn alles was Draco empfand fühlte auch Harry und umgekehrt.

"Bei Merlin, kann man den heutzutage niemandem mehr trauen?"

Draco saß neben Harry und hatte seinen Kopf auf dessen Schulter gelegt, die Augen geschlossen.

Harry strich ihm beruhigend durch die blonden Haare und warf einen verzweifelten Blick auf Hermione, die in der Mitte des Gemeinschaftsraumes stand und Harry fassungslos anstarrte.

Er hatte gerade ihr und Ron alles erzählt, was Draco ihm gesagt hatte.

"Vielleicht hat Lucius sie unter Druck gesetzt?" überlegte Harry.

Draco hob den Kopf von seiner Schulter und sah ihn an. "Nein, ich sagte doch, sie hat das alles freiwillig gemacht! Sie war richtig begeistert davon! Ich weiß gar nicht wieso ich es nicht früher bemerkt habe, es war so offensichtlich..."

Hermione seufzte und setzte sich neben Ron auf den Boden. "Hinterher ist man immer klüger..."

"Sakura hin oder her...Die Frage ist, was wir jetzt machen." Harry sah seine Freunde ernst an.

"Meint ihr Dumbledore könnte uns helfen?" überlegte Hermione.

"Ich.Gehe.Nicht.Zu.Dumbledore!" stieß Draco sogleich hervor und löste sich aus Harrys Umarmung.

"Ist ja gut, dass musst du nicht!" versicherte dieser ihm und zog ihn wieder zu sich.

"Wie sollen wir denn dann verhindern, dass Voldemort ihn wieder ruft?" warf Ron leicht ärgerlich ein.

"Würdest du denn zu Snape gehen? Vielleicht kann der uns ja helfen..." fragte die Gryffindor jetzt vorsichtig.

"Hm... Ich weiß nicht...ich..."

"Snape? Hermione bist du dir sicher, dass das wirklich eine gute Idee ist? Du weißt ja was er von unserer Beziehung hält!"

"Ja, Harry ich weiß! Aber hier geht es nur darum, dass Draco Todesser ist und... Snape hat das immerhin auch alles mal durchgemacht..."

Harry schnaubte verächtlich durch die Nase.

"Ja, du hast Recht! Ich glaube ich sollte zu ihm gehen! Immerhin ist es das Einzige was wir tun können..." gab Draco zu.

"Außerdem könnte er ihm Occlumency beibringen... Das wird sicher nützlich sein!"

"Occlu...was?" Draco warf Ron einen zweifelnden Blick zu.

"Occlumency!" wiederholte Harry. "Das musste ich auch mal lernen... damit Voldemort nicht deine Gedanken lesen kann..."

"Er kann Gedanken lesen?"

"Na ja, so würde ich es nicht ausdrücken!" meinte Hermione. "Das Gehirn ist etwas viel komplexeres, als dass man es wie ein Buch aufschlagen und darin lesen könnte... Nur Muggel sagen so etwas!"

Harry starrte seine Freundin an. "Wo hast du das her? So was ähnliches hat Snape auch mal gesagt..."

Hermione zuckte nur mit den Schultern. "Wie auch immer... Wir Zauberer nennen es eigentlich Legimency."

"Aha...Und wann kann er dieses Legimency-dingsbums anwenden? Muss er dazu einen Zauberspruch aufsagen oder so was?"

"Nein, er kann es einfach so. Deshalb merkt er es auch immer, wenn seine Diener ihn anlügen!"

"Oh... Das sollte ich wohl wirklich dringend lernen! Aber darum können wir uns ja morgen kümmern..." Draco schloss wieder seine Augen und legte seinen Kopf auf Harrys Schulter.

"Ich denke ich werd mal noch bei Colin vorbei schauen, muss noch ne Schachpartie mit ihm beenden!" meinte Ron und erhob sich gähnend.

"Mitten in der Nacht?" Hermione warf einen Blick auf die Uhr und stand ebenfalls auf. "Also ich werd jetzt erst mal schlafen gehen! Gute Nacht ihr zwei!"

"Nacht!" gab Harry zurück. Draco schien schon halb zu schlafen.

Der Schwarzhaarige lehnte sich im Sessel zurück. Er war erstens eindeutig zu faul um aufzustehen, und zweitens wollte er Draco nicht aufwecken, also schloss er ebenfalls die Augen und war binnen wenigen Minuten ebenfalls ins Land der Träume abgedriftet.

Als Harry wieder die Augen aufschlug war Draco bereits wach und saß immer noch neben ihm.

Nachdem er merkte, dass Harry auch aufgewacht war, meinte er: "Lass uns ins Bett gehen!"

Er nahm den Gryffindor an der Hand und zog ihn nach oben.

Harry gähnte und rieb sich die Schulter während Draco ihn in den Schlafsaal führte. "Gott, bin ich verspannt..."

"Ach, das haben wir gleich..." Draco gab ihm einen flüchtigen Kuss und drückte ihn aufs Bett. Dann kletterte er selbst hinter ihn und schlang seine Beine um Harry. "Zieh erst dass Hemd aus!" meinte er befehlend und fügte danach noch mit etwas weicherer Stimme hinzu: "Und jetzt entspann dich!"

Der Blonde legte seine Hände sanft auf Harrys Schultern, hauchte ihm einen Kuss in den Nacken und fing dann an ihn zu massieren.

Seine Hände glitten dabei geschickt über Harrys Rücken und lockern die verspannten Stellen so gekonnt, dass Harry überrascht fragen musste: "Hast du das irgendwo gelernt?"

"Ne, aber ich glaube ich könnte dass auch bei niemand anderem als bei dir..."

Harry wand seinen Kopf nach hinten und küsste den Blonden auf den Mund. "Weiß du eigentlich, dass ich dich liebe?"

"Hm... Ne, du hast mir ja schon viel gesagt, aber daran kann ich mich nicht erinnern..."

Harry lachte und drehte sich jetzt mit dem ganzen Körper zu ihm um. "Ach wirklich?" Der Gryffindor legte den Kopf leicht schief und musterte sein Gegenüber. Dann begann er damit Dracos Hemd aufzuknöpfen. Langsam, Knopf für Knopf wobei er mit seiner Hand über Dracos Brust strich und jeden Bauchmuskel mit dem Finger nachfuhr.

"Kannst du mir sagen was das werden soll?" fragte Draco neugierig, zog unschuldig eine Augenbraue hoch und tat absolut ahnungslos. Harry unterdrückte ein Kichern und meinte verführerisch: "Och... nichts besonderes, ich hab nur plötzlich Lust gekriegt diese Kerzen auszuprobieren... Wenn du weißt was ich meine!" Jetzt schwang er sich jetzt über den Slytherin, so dass er auf dessen Schoss saß und ihn dabei direkt anschauen konnte. "Also? Aas sagst du?"

"Welche Kerzen? Wozu brauchst du mich, wenn du Kerzen ausprobieren willst?"

"Ach komm schon! Tu doch nicht so unschuldig!"

Harry konnte Draco's Lächeln spüren als er seine Lippen erneut auf Dracos presste um ihn zu küssen. Draco drängte seine Zunge zwischen Harrys Mund um seine zu umkreisen. Dann trennten sie sich wieder voneinander um Luft zu schnappen. Harry wollte sich gerade an Dracos Hals zu schaffen machen, als Draco ihn an den Schultern packte und ernst meinte: "Willst du es wirklich...? Ich meine... bist du wirklich bereit um... na ja... du weiß schon... hier und jetzt?" fragte er leicht unsicher.

"Draco... ich weiß nicht wie du dich fühlst aber ich bin längst bereit... Wenn du nicht willst ist das natürlich Ok, wir können auch noch warten..."

"Nein..." Draco sah Harry in die Augen. "Ich bin auch bereit..." sein Blick glitt über Harry Gesicht und blieb an dessen Lippen hängen. "Du weißt nicht, wie oft ich es mir schon..." er räusperte sich verlegen "vorgestellt habe..." Er sah Harry wieder in die Augen, in denen er auf ein erwartungsvolles Leuchten traf, dass in diesem Moment auch ihn ausfüllte.

Harry grinste ihn an. "Ach ja? Erzähl mal!"

"WAS? Vergiss es! " Draco errötete.

"Ach komm schon..." meinte Harry und wippte auf seinem Schloss auf und ab wie ein ungeduldiges, keines Kind.

"Nein!" zischte Draco und versuchte Harry von sich runter zu stoßen, dieser war allerdings zu stark.

"Na los, mach schon! Lass mich an deinen kranken Fantasien teilhaben..."

"Sie sind nicht krank.." erwiderte Draco und tat beleidigt.

"So? Wie denn dann? Los erzähl schon..." bei dem Blick den Harry ihm zuwarf musste Draco anfangen leicht zu lachen.

"Du kriegst kein Wort auf mir raus!" ließ er bestimmt verlauten.

"Glaubt du..." Harry drückte Draco mit dem Oberkörper aufs Bett und begann langsam den Gürtel seiner schwarzen Hose zu öffnen. Dann zog er sie ihm ganz aus und ließ auch seine Boxer Shorts ein kleines Stück herunter. Er begann mit seiner Zunge am Bund entlang zu fahren und Küsse auf Dracos Bauch zu verteilen, was dem Blonden ein leichtes Stöhnen entlockte. Harry spürte deutlich wie Dracos Erregung immer größer wurde. Schließlich ließ er von ihm ab und setze sich wieder aufrecht hin.

"Na wie sieht's aus?" meinte Harry grinsend und rutschte noch ein Stück weiter vor, so dass er genau auf Dracos Erektion saß, worauf dieser ein leises Wimmern von sich gab. "Oder muss ich vielleicht noch weiter nachhelfen?"

"Oh ja!"

"Na gut, aber du wirst nicht froh darüber sein..."

Harry befreite sich rasch auch aus seiner Hose, die ihm allmählich zu eng wurde. Dann zog er Dracos Boxer Shorts gänzlich von dessen Unterleib. Seine Finger schlossen sich um Dracos steifes Glied und er fing sanft aber bestimmt an daran zu reiben. "Oh...Harry..." Dracos Stöhnen wurde lauter.

"Na? Bist du jetzt bereit mir von deinen schmutzigen Fantasien zu erzählen?" fragte Harry und stoppte einen Moment lang mit der Bewegung.

"Sie sind nicht schmutzig! Und nein,...bin ich ... nicht..." brachte der Blonde keuchend hervor.

"Schön, dann kann ich ja gehen..." Harrys zog seine Hand wieder zurück, bevor er von Draco herunter stieg. "Aber vorher sollte ich dich wohl festbinden..." Harry legte die Stirn in Falten, als würde er überlegen.

"Nein, komm wieder zurück, du willst es doch selber, oder?" Draco hatte es geschafft sich zu erheben und packte den Gryffindor jetzt am Hosenbund um ihn wieder zu sich aufs Bett zurückzuziehen. "Jedenfalls, sah es eher SO aus..." meinte er, während er den Schwarzhaaringen aufs Bett drückte und sich demonstrativ auf ihm platzierte, so wie Harry es vorhin mit ihm getan hatte.

"Aha! Dann bist du wohl lieber dominant!"

"Noch nicht gemerkt?"

"Nein, eigentlich war ich der Meinung dass wir beide zu stur sind um einem die Führung zu überlassen..."

"Aha und warum sitze ich dann auf dir?"

"Vergiss nicht, dass ich vorhin auf dir war!"

"Willst du etwa mit mir streiten?"

"Nein, wie kommst du darauf...?" Harry fing an zu lachen und stoppte abrupt als Draco ihm plötzlich mit einem Ruck die Boxer runter zog. Um noch einen draufzusetzen beugte der Blonde sich runter und begann Harrys Gliedspitze mit seiner Zunge zu umkreisen. Harry stöhnte augenblicklich auf und krallte sich mit den Fingern ans Bettlaken. "Ohh...ahhha.. Dracoooo...aahuu...mach machst du daaahhhh?"

Draco hatte Harry's Glied in den Mund genommen und angefangen leicht daran zu saugen. Erst sanft und dann immer fester. Er zog sich schließlich wieder zurück und begnügte sich damit, mit seiner Zunge Kreise um Harrys Bauchnabel zu malen. Mal etwas tiefer, mal etwas kleiner...

Der Blonde rutschte ein Stück weiter hoch, so dass er Harry Erektion wieder hinter sich spüren konnte. Seine Zunge fuhr dabei über Harrys Bauch über seine Brust und liebkoste seine Brustwarzen indem er sie umkreiste und leicht daran saugte.

Harrys Atem ging keuchend auf und ab während er verzweifelt mit sich rang: Sollte er Draco jetzt gewähren lassen oder versuchen selbst wieder die Führung zu übernehmen?

Der Slytherin hatte sich inzwischen weiter vorgearbeitet. Harry konnte Dracos sanfte Küsse an seinem Hals spüren und seinen Atem dicht an seinem Ohr hören. Der Schwarzhaarige schloss die Augen und ließ ihn gewähren.

Dracos Lippen berührten die seinen und Harry erwiderte den Kuss augenblicklich. Seine Lippen schlossen sich um Dracos, er konnte ihren bekannten süßen Geschmack auf seinen eigenen schmecken. Er wollte ihn aufsaugen, ihn besitzen. Der Schwarzhaarige schlang seine Arme um Dracos Nacken während er und weiterhin verzweifelt versuchte alles von diesem unglaublichen Geschmack in sich aufzunehmen. Es brachte ihn um den Verstand, wie konnte man jemanden nur so verzweifelt lieben?

Sie lösten sich wieder voneinander, nach Luft ringend... Draco setzte sich auf, Harry schlug die Augen wieder auf und konnte sehen wie sich der Brustkorb seines Gegenübers auf und ab bewegte. Dracos Körper war viel blasser und schien fiel empfindlicher als Harrys der immerhin noch eine leichte Bräunung vom Sommer behalten hatte. Harry streckte seine Hand aus und berührte Dracos Brust. Er ließ seine Finger über seinen schmalen Körper fahren; man konnte jede Rippe spüren. Er sah wieder auf und lächelte den Slytherin an. "Ich liebe dich!"

"Ich dich auch!" antwortete der Blonde lächelnd und rutschte wieder etwas tiefer nach unten.

"Sollen wir...?" fragte er und Harry nickte zustimmend.

Draco und hob Harry so in Position dass er mit dem Finger problemlos in ihn eindringen konnte. Harry stieß erst einen leicht überraschten Schrei aus und verkrampfte sich etwas, doch als Draco wieder anfing seinen Bauch zu küssen wurde er entspannter und gewöhnte sich rasch an dieses neue Gefühl, so dass Draco noch einen weitern Finger hinzuführen konnte. Er bewegte die Finger langsam in ihm um die Enge zu weiten.

"Bist du bereit?" fragte er schließlich. Harry nickte wieder. Draco lächelt ihm zu und entzog seine Finger.

Als der Blonde in ihn eindrang lief ein Schauer über den Rücken des Gryffindors. Er schloss für einen Moment die Augen. "Alles ok?" fragte Draco leicht besorgt, so dass Harry regelrecht lächeln musste.

"Ja…" er öffnete die Augen wieder und umfasste Draco an den Hüften.

"Gut!" Der Slytherin lächelte zurück. "Sag mir falls ich irgendwie, ähm... "

"Mach ich!" erwiderte Harry bevor er den Satz beendet hatte.

Langsam begann Draco sich in ihm zu bewegen und fand schnell ein angenehmes Tempo.

Sie sahen sich an während Draco langsam Stück für Stück immer tiefer in ihm versank.

Er beugte sich wieder nach unten und küsste den Schwanzhaarigen verlangend.

Seine Hände fuhren erregt über Harrys erhitzte Haut, über seine Brust, hinterließ eine Spur von Schweiß, steigerten Harrys Erregung, brachten ihn an den Rade des Wahnsinns...

"Ohhh... Harry..." Der Blonde atmete schwer und wurde allmählich schneller.

Auch Harry konnte spüren, dass er kurz vor dem Höhepunkt stand. Seine Hände krallten sich erneut ans Bettlaken. Er konnte Draco in sich spüren, er konnte spüren wie seine Hände ihn berührten, er konnte seinen keuchenden Atem hören der sich mit seinem vermischte so dass man nicht mehr sagen konnte welcher zu wem gehörte. Genauso wie ihre Körper die miteinander verschmolzen. Ein letztes Mal stieß Draco in ihn vor zu dem Punkt der Harry zum Orgasmus führte. Sie kamen beide gleichzeitig mit einem Aufschrei und klammerten sich aneinander, als würden sie durch diesen starken Reiz auseinander gerissen werden. Dieses Gefühl war viel intensiver als er es sich jemals erträumt hatte. Es war der Gipfel von allem was er bisher erlebt hatte und in diesem Moment war er sich sicher, dass es sich allein für diesen Augenblick gelohnt hätte zu leben...

Harry stand im Ostflügel von Hogwarts und sah aus dem Fester. Schnee fiel in dicken weißen Flocken vom Himmel herab und bedeckte auch die letzen kahlen Äste und braunen Stellen auf der Erde.

"Harry..." eine Stimme hinter ihm ließ den Gryffindor aus den Gedanken auffahren, er wirbelte herum und sah Dumbledore vor sich stehen.

Der Schulleiter stellte sich wortlos neben ihn ans Fenster. Harry richtete seinen Blick ebenfalls wieder auf die weißen tanzenden Flocken vor ihm. Es machte ihn leicht nervös, wie Dumbledore da so ruhig stand. Erwartete er von ihm, dass er etwas sagte?

"Draco ist wieder zurück!" fing Harry zögerlich an.

Dumbledore nickte. "Ich weiß!"

Dann schwiegen sie wieder für einen Augenblick bevor Dumbledore ihm eröffnete: "Ich hab heute mit Professor Snape gesprochen. Draco sollte morgen dringend zu ihm kommen!"

Ein Seufzer glitt über Harrys Lippen.

"Harry ich weiß dass Snape nicht gerade begeistert von eurer Beziehung ist, aber er ist der Einzige, der Draco in diesem Fall helfen kann..."

Harry wandte sich überrascht um und sah Dumbledore an. "Sie wissen, dass Draco jetzt...?"

"Ja, Harry, ich weiß es!"

Harry senkte den Blick und sah wieder aus dem Fenster.

"Wir wollten sowieso zu Snape gehen..." murmelte er. " Draco muss unbedingt Occlumency lernen!"

Dumbledore sagte nichts.

"Draco konnte sich nicht gegen seinen Vater auflehnen... Es war zu gefährlich... Es war sein Schicksal! Glauben Sie mir, er hat es nicht freiwillig gemacht!"

"Ich mache ihm nicht den geringsten Vorwurf!" erwiderte der Schulleiter sachlich. "Aber jetzt wird es genauso gefährlich und schwierig werden...Ihr müsst beide stark sein!"

Harry biss sich auf die Lippen und starrte weiter gerade aus dem Fenster, wo die Landschaft friedlich und still unter ihnen lag. Der Himmel war leicht grau gefärbt und die weißen Flocken wirbelten immer noch durch die Luft, unbeschwingt und fröhlich...

Ein Lächeln kräuselte Harrys Lippen.

"Ja!" sagte er. "Ich weiß. Aber darin haben wir ja langsam schon Übung!"

Sie schwiegen wieder bis Harry plötzlich etwas einfiel was er den Schulleiter noch fragen wollte.

"Dumbledore?"

"Ja?"

"Nachdem Draco weggelaufen ist hat Voldemort ihn durch das dunkle Mal gerufen, aber als ich bei ihm war, da hat er aufgehört... Das Mal hat aufgehört zu brennen..."

Dumbledore sah Harry an, in seinen Augen lag ein Leuchten. "Das ist die Macht die du hast, durch die du ihm überlegen bist..."

Harry erinnerte sich, dass Dumbledore ihm am Ende des 5.Schuljahres davon erzählt hatte.

"Habe ich deshalb auch davon geträumt... konnte ich ihn deshalb finden...?"

"Ja, Harry! Du liebst ihn! Alles ist möglich wenn du liebst! Diese Macht ist stärker als alles andere und du weißt, dass Voldemort sie weder verstehen noch gegen sie ankommen kann... er verachtet sie. Solange ihr euch liebt wird es schwierig für ihn sein sich gegen euch zu stellen..."

Harry musste erneut lächeln und daran denken was sie heute zusammen erlebt hatten.

Sie hatten den höchsten Gipfel der Liebe erreicht... und es war so wundervoll gewesen!

Sie konnten alles schaffen, wenn sie nur wollten...