DER BLINDE PASSAGIER
Kapitel 7
by Kiddo
Disclaimer:
Ich besitze keine Rechte an der Serie „seaQuest DSV" und verdiene kein Geld mit dem schreiben dieser Geschichte.
Ein Dankeschön geht an Moonshine, Snuggles, Samusa und Yury für ihre Reviews. Tut mir leid das das Update so lang auf sich warten lassen hat, aber die Technik!
Moonshine: Jap, die drei sind super süß zusammen,
Snuggles: Das mit den Namen ist inzwischen ja telefonisch geklärt. Also Luise ich hoffe du hast noch ein paar schöne Ferientage und nicht zuviel Stress.
Samusa: Scui ist ein Männchen. Ja, Lucas kleiner Privatzoo, ich sag die bald fängt er noch an die Fliegen an der Wand zu dressieren.
Yury: Ist doch eine süße Vorstellung wie jeder von der Crew aufpasst ja keine Nuss zu essen.
11 Tage später war es dann so weit. Die seaQuest hatte am Festland angelegt.
Lucas saß auf seinem Bett in seiner Kabine und kuschelte noch einmal mit Scui. In einer halben Stunde sollte ihn Ben mit einem Auto zu einem Park bringen wo sie das Eichhörnchen frei lassen wollten. Dieser Park war im Vorfeld aufs gründliche ausgesucht wurden damit sie sicher sein konnten das Scui dort auch genügend Futter finden würde.
Wenn Lucas an den Abschied von Scui dachte war ihm zum Heulen zumute. Behutsam drückte er das Eichhörnchen kurz ans Gesicht und kraulte ihn dann weiter während das Tier sich an seine Brust schmiegte.
Warum verließen ihn nur immer alle die ihm etwas bedeuteten? Klar, für Scui würde dies so besser sein... Aber seine Eltern hatten ihn auch verlassen, jedenfalls kam es ihm so vor. Alles was er jeh gewollt hatte war von ihnen geliebt und akzeptiert zu werden. Aber das schien schon zu viel verlangt. ...Manchmal hatte der Teenager Angst das ihn auch seine Freunde auf der seaQuest verlassen würde... Das er plötzlich ganz alleine da stand...
Wie verabredet ging Lucas pünktlich zum Ausgang der seaQuest, er hielt Scui mit einer Hand gegen seinen Oberkörper gedrückt und hatte sich eine Box unter den Arm geklemmt. Je näher er sich dem Ausgang näherte um so großer wurde der Klos in seinem Hals.
Unglückerweise war Ben aber nicht der einzige der dort auf ihn wartete, Bridger und Westphalen standen auch dort, dass würde das ganze um einiges erschweren. Er hatte gehofft dies mit dem Moraloffizier alleine zu Regeln.
Der Captain versuchte den Blondschopf aufmunternd anzuschauen. „Und bereit zum Abmarsch?"
Lucas schüttelte mit dem Kopf. „Ich kann das nicht." Er biss sich auf die Unterlippe.
„Was heißt das du kannst nicht?" Fragte Ben.
Das Computergenie schaute nach unten auf das Eichhörnchen. „Ich kann Scui nicht frei lassen. Ich bring das einfach nicht fertig."
Dr. Westphalen und Bridger hatten schon so etwas vermutet und waren nur deshalb hier. Kristen versuchte es auf die Einfühlsame art. „Aber du weißt das es für Scui das Beste ist wenn er wieder in seinen natürlichen Lebensraum zurück kehrt."
Lucas nickte, er musste sich zusammen reizen um nicht los zu heulen. Das Eichhörnchen war ihm so ans Herz gewachsen, er wusste nicht was er ohne es tun sollte. „Mein Kopf sagt mir das gleiche, aber mein Herz nicht." Er blickte Krieg bittend an. „Deshalb möchte ich das du Scui ohne mich aussetzt."
Ben nickte, er konnte sehen wie schwer das für seinen jungen Freund war. „Klar, kein Problem. Außerdem vielleicht ist es auch besser so. Wer weiß ob Scui weg springen würdest wenn du dabei bist."
Bridger verzog das Gesicht. „Ich halte dies für keine gute Idee Lucas, ich glaube es ist für dich wichtig diesen Schritt zu tun." Die Ärztin konnte dazu nur bestätigend nicken.
Der Teenager biss sich erneut auf die Unterlippe um nicht los zu weinen, er konnte bereits Blut schmecken. „Vielleicht, aber ich bring das einfach nicht fertig."
Der Captain versuchte es erneut. „Es wäre für dich sicherlich eine Erleichterung zu sehen wie schön der Park ist und wie gut es Scui dort haben wird."
Lucas schüttelte mit dem Kopf. „Ich habe doch gesagt das ich das nicht kann! Und sie können mich nicht dazu zwingen!"
Tja wo der Junge recht hatte, hatte er leider recht. „Lucas..." Versuchte es nun die rothaarige Wissenschaftlerin.
Aber der Teen unterbrach sie bevor sie wirklich was sagen konnte. „Nein! Und das bleibt mein letztes Wort! Sie können sagen was sie wollen, aber es wird nichts an meinen Entschluss ändern." Er kniete nieder und öffnete die Box, diese war weich aufgepolstert, mit ein paar Nüssen gefüllt und mehreren großen Luftschlitzen versehen. Er drückte das Eichhörnchen noch mal kurz an sein Gesicht und rieb seine Nase gegen es. „Mach's gut Scui! Vergiss mich nicht!"
Die art wie er diese Worte sagte versetzte jedem der Erwachsenen einen Stich.
Lucas setzte das Eichhörnchen behutsam in die Box und schloss den Deckel bevor es heraus springen konnte. Er stand auf und gab die Box vorsichtig an Ben.
Krieg nahm die Box. „Ich werd ein paar Fotos machen damit du siehst wo Scui hinkommt."
Das Computergenie nickte. „Danke." Es glitzerte bereits verräterisch in seinen Augen.
Der Moraloffizier drehte sich um zum Ausgang.
Lucas blickte Ben hinter her während die beiden anderen seaQuest Crewmitglieder den Teenager beobachteten. Als der Blondschopf Benjamin nicht mehr sehen konnte drehte er sich augenblicklich um und rannte los so schnell er konnte und verschwand im nächsten Gang.
Dr. Westphalen hielt Nathan schnell am Arm fest, sie wusste, dass er dem Teen folgen wollte. „Gib ihn einen kleinen Augenblick."
Bridger nickte. „Okay."
Kristen schaute traurig auf die Stelle wo eben noch ihr jüngstes Crewmitglied gestanden hatte, in ihrer Ausbildung hatte sie auch einiges über Psychologie gelernt. Aber dieser Fall war eigentlich so deutlich das es fast jedem klar sein musste. „Du weißt das Lucas große Verlust Ängste hat, oder?"
Nathan nickte bloß und sagte nichts.
„Er übertragt seine Ängste auf Scui. Lucas weiß leider nur zu gut wie es sich anfühlt verlassen zu werden, allein zu sein. Er hat das Gefühl das er jetzt derjenige ist der jemanden Verlässt. Zum einem hat er das Gefühl Scui im Stich zu lassen und zu enttäuschen und zum einen ist er auch selbst tot traurig. Er hat Angst von der Welt vergessen zu werden. Schließlich erlebt er das ja täglich mit seinem Eltern und er hat Angst das wir ihm das selbe an tun könnten."
Bridger nickte traurig. „Ich weiß, und deshalb werde ich ihn auch gerade jetzt nicht allein lassen." Und damit machte er sich auf den Weg zu Lucas Kabine.
Dort angekommen sparte sich der Captain anzuklopfen. Der Teenager würde ihm eh nicht antworten. Nathan öffnete die Tür, wie vermutet sah er das sich Lucas auf sein Bett geschmissen hatte und herzerweichend am weinen war.
Bridger setzte sich behutsam auf den Bettrand und strich dem Jungen beruhigend über den Rücken. Als dem Teenager bewusst wurde das er nicht allein war setzte er sich auf und versuchte die Tränen weg zu wischen und zu verbergen.
Der Captain sah Lucas mitfühlend an. „Du brauchst deine Gefühle vor mir nicht zu verbergen." Und damit nahm er den Teen in den Arm und lies ihn an seiner Schulter sich ausweinen.
Fortsetzung Folgt…
Geschrieben im Juli und August 2005
