DAS KELLERGESCHOSS
Von Marz1 / Übersetzung von Christa Potter
A/N: Danke für die ersten Reviews! Es ist schön zu wissen, dass mir Leser vom Flug des Phönix treu geblieben sind.
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KAPITEL 2 – Fast mein erster Mord
„Ich weiß, dass du da bist. Ich kann hören, wie du flüsterst." Er ist während der letzten Stunde um mich herumgegangen und hat mit leiser Stimme immer etwas gemurmelt, das ich nicht hören konnte. Das war mein erster Versuch, mit ihm zu sprechen. Zu meiner Überraschung antwortete er, aber ‚er' war nicht Sirius Black.
„Es denkt, dass es Kreacher kümmert, ob Kreacher gehört wird", sagte eine tiefe, krächzende Stimme. Ich denke, sie kam von meiner Linken. „Kreacher versteckt sich nicht vor dem Muggelabschaum den Der Meister nach unten bringt. Wenn meine arme Herrin wüsste, was ihn ihr eigenes Haus gebracht wird, oh, wie sie weinen würde!"
„Du heißt Kreacher? Hör mir eine Sekunde lang zu, okay?", sagte ich. Die Stimme wurde leise, also nahm ich an, dass ich seine Aufmerksamkeit hatte. „Du willst mich offenbar hier nicht, ebenso deine Herrin, nicht wahr? Also bind mich einfach los und ich werde gehen. Ich verspreche, dass du mich nie wieder sehen wirst."
„Es denkt, dass es Kreacher überlisten kann, aber Kreacher wird es nicht freilassen. Kreacher hat die Anweisung, den Jungen, den der Meister hier gelassen hat, nicht anzurühren, und Kreacher weiß, wo er steht. Kreacher ist ein ordentlicher Hauself."
Das überraschte mich einen Moment lang, denn der einzige Hauself, den ich zuvor getroffen hatte, hatte eine unangenehme hohe und quietschende Stimme gehabt. Ich denke, dass das Ding, das mich in der Dunkelheit umkreiste, nicht die Wahrheit über seine Identität gesagt hatte, aber das war wohl das dümmste, von dem man behaupten konnte, es zu sein, also nahm ich an, dass es die Wahrheit sagte. Der Hauself, den ich kannte, Dobby, hatte mir gesagt, was ein Hauself tun und nicht tun konnte, also versuchte ich, mit Kreacher zu diskutieren.
„Du musst mich nicht berühren, um mich zu befreien", sagte ich. „Du musst nur das Seil und den Stuhl berühren, dann bin ich weg. Du musst dir keine Sorgen machen, dass du deine Herrin enttäuschen könntest und du widersetzt dich keinem Befehl."
„Der Muggelabschaum hat Recht. Kreacher wurde nur angewiesen, den Jungen nicht zu berühren ..."
Ich hörte, wie seine Schritte auf mich zukamen und hoffte, dass ich mich aus der Lage geredet hatte. Dann stieß der Elf den Stuhl hart an und ich fiel zur Seite hin auf den Boden, noch immer an den Stuhl gefesselt. Mein Kopf schlug auf dem Holz auf und meine Brille fiel herunter. Es hat nicht wirklich wehgetan, aber es war für meine gefüllte Blase nicht gerade das Beste. Ich dachte, eine meiner Nieren wäre geplatzt. Ich holte Luft, um den dummen Elfen anzuschreien, doch ich erwischte eine Horde Staubbällchen, also konnte ich nur husten. Der verdammte Elf umkreiste mich wieder, diesmal kichernd.
„Der Meister hat nicht gesagt, dass Kreacher die Brille des Jungen nicht berühren darf ..." Ich hörte, die das kleine Biest die Gläser zerbrach. „Der Meister hat nicht gesagt, dass Kreacher nicht die Schuhe des Jungen nehmen darf." Ich spürte ein Ziehen an meinem linken Fuß und der Schuh fiel herunter.
„Hör auf!", brachte ich zwischen Husten hervor. Der Elf murmelte und lachte weiter, während er meinen anderen Schuh nahm. Dann verstummte er eine Weile. Ich nehme an, dass er nachdachte.
„Kreacher ist kalt. Der Meister hat nicht gesagt, dass Kreacher kein Feuer anzünden darf." Alles, was ich denken konnte, war: Oh nein.
„Der Meister hat gesagt, dass Kreacher nicht nach draußen gehen darf, aber woher bekommt der arme Kreacher Feuerholz?" Oh nein.
„Der Meister hat nicht gesagt, dass Kreacher den alten Stuhl im Kellergeschoss nicht verbrennen darf." Nein. Nein. Nein. Nein. NEIN!
Der Elf schlurfte mit kleinen Schritten auf mich zu. „Hey, komm schon, Kreacher!" Ich versuchte, mit dem Stuhl von ihm wegzurücken, aber ich kam keinen Zentimeter vorwärts. „Ich bin sicher, dass er ‚zünd mich nicht an' auch gemeint hat, als er sagte ‚berühr mich nicht'." Die Schritte kamen näher. „Was hab ich dir denn je getan?"
Die Schritte hielten vor meinem Gesicht an und eine kleine, blaue Flamme sprang in den Händen den Elfen hervor. Es dauerte eine Sekunde, bis sich meine Augen an das Licht gewöhnt hatten. Der Elf war winzig und bucklig und kahlköpfig, aber dicke Haarbüschel wuchsen aus seinen Ohren. Er sah mich an, als wäre ich etwas, das er zwischen seinen Zehen gefunden hatte.
„Der Muggelabschaum denkt, dass er Kreacher austricksen kann." Der Elf ging um mich herum und blieb hinter mir stehen, wo ich ihn nicht einmal sehen konnte, wenn ich versuchte, mich umzudrehen. Ich konnte das Knistern der Flammen jedoch klar hören und ich roch, wie das Holz langsam zu brennen begann.
„Hör auf! Hör auf! Das ist Wahnsinn. Bitte, lösch es! HÖR AUF!"
Ich schrie inzwischen aus Leibeskräften, und ich bin nicht überrascht, dass ich nicht hörte, wie Black in den Keller kam. Kreacher hörte ihn ebenfalls nicht und ich denke, dass er so mit seinem kleinen Grillfest beschäftigt war, dass er ihn auch nicht sah. Er bemerkte ihn erst, als Black meinen Zauberstab benutzt, um einen Fluch auf ihn zu feuern. Er war aus rotem Licht. Ich sah nicht, was er bewirkte, aber ich hörte, wie der Elf landete. Mit einem weiteren Schlenker des Zauberstabs löschte Black das Feuer und wir waren wieder im Dunkel.
Black gab kein Geräusch von sich. Eine Sekunde lang dachte ich, er hätte den Keller wieder verlassen, aber dann berührte seine Hand meinen Arm und ich schrie wieder eines von meinen „Gah!" Wörtern. Ich denke, dass mein Wortschatz sich auf den eines Kleinkindes reduziert, wenn ich Angst habe. Black hob den Stuhl mit mir darauf auf und stellte ihn wieder auf die Beine.
„Bist du verletzt?", fragte eine kratzige Stimme direkt neben meinem Ohr. Ich schüttelte den Kopf. Ich war sicher, dass er direkt neben mir stand. Ich konnte ihn nicht sehen, aber links von mir hing in der Luft ein Geruch wie ein nasser Hund.
„Ich müsste mal aufs Klo gehen", sagte ich.
Eine lange Stille folgte. Plötzlich war seine Hand an meinem rechten Arm. Ich zuckte zusammen, doch diesmal schrie ich nicht. Es dauerte zehn Minuten, bis er alle Seile gelöst hatte. Er packte mich am Ellbogen und zog mich auf die Beine. Meine Beine fühlten sich wie Nadeln und Reiszwecken an und ich fiel hin.
„Beine sind eingeschlafen ... Tschuldigung", fügte ich eine Sekunde später hinzu, nur um sicher zu sein. Anstatt dass er gewartet hätte, bis meine Beine wieder funktionierten, packte er mich um die Brust und zog mich durch den Keller auf eine Treppe zu. Ich startete einen traurigen Versuch, mein Gewicht selbst zu tragen und mit ihm Schritt zu halten, aber meine Beine wachten auf, bis wir eine Tür oben an der Treppe erreichten.
Black sagte: „Alohomora!"
Die Tür schwang auf. Am Ende des Korridors fiel sanftes, bläuliches Licht durch einen Spalt der dicken Vorhänge, die ein Fenster verhüllten. Ich konnte die Einrichtung fast nicht sehen, aber das bereitete Black mit der Navigation keine Probleme. Wir mussten in einem riesigen Anwesen sein, denn es dauerte eine Ewigkeit, bis wir ein Badezimmer erreichten. Wir gingen durch mindestens zehn Korridore. Als wir endlich dort waren öffnete er die Tür, sah nach drinnen, stieß mich hinein und warf die Tür hinter mir zu.
In dem Raum war es ebenfalls stockdunkel. Es gab keine Fenster. Ich suchte an der Wand nach einem Lichtschalter, gerade als ein Kerzenleuchter auf dem Wasserkasten der Toilette zum Leben erwachte. Ich benutzte die Einrichtungen und wandte mich dann dem Waschbecken zu. Ich hoffte, dass Black denke würde, dass ich mir besessen die Hände wusch, während ich mich umsah. Der einzige Luftschacht war zu klein, als dass ich dadurch hätte entkommen können. Unter dem Waschbecken war ein Schrank, aber drinnen war nur eine Spinne in der Größe einer Katze. Ich zog am Spiegel über dem Waschbecken und er schwang nach vor und enthüllte eine Art Erste Hilfe Kasten. Er war gefüllt mit alten, staubigen Flaschen, aber ich schob sie beiseite. Es war ganz hinten im Schränkchen.
Es war alt und wahrscheinlich viel Geld wert. Es hing sogar einer dieser Lederstreifen daran, mit dem man es zwischen dem Rasieren schärfen konnte. Ich nahm das Rasiermesser heraus und steckte es in die rechte Tasche meiner Hose. Gerade, als ich das Schränkchen wieder schloss, wurde die Tür aufgerissen.
Black starrte mich an und ich hielt inner. „Was machst du da?", brachte er hervor.
„Ich hab nach Seife gesucht, es war keine auf dem ..." Ich verstummte. Ohne meine Brille war es schwierig, seinen Gesichtsausdruck lesen zu können, aber ich dachte, dass er verängstigt wirkte.
„Du siehst wie er aus", sagte er. Er ging einen Schritt auf mich zu. „Du siehst wie James aus."
Das hatte ich nicht kommen sehen. Mein Gehirn fror eine Sekunde lang ein. Ich hatte ihm gegenüber nie die Namen meiner Eltern erwähnt. Ich beschloss, dass es am besten wäre, wenn ich mich dumm stellte, und außerdem brauchte ich dafür nicht viel Kraft.
„Wer ist James?", fragte ich.
Black ging einen weiteren Schritt auf mich zu und ich wich zurück an die Badewanne. Er war mindestens zwanzig Zentimeter größer als ich.
„Du weißt es nicht? Du weißt es nicht." Er begann, den Kopf zu schütteln. „Du kennst James und Lily nicht. Sie sind für dich gestorben. Remus? Kennst du ihn? Du kennst mich nicht ..." Black wurde inzwischen wütender. Seine Stimme wurde lauter und zittriger, als hätte er Jahre lang nicht lauter als im Flüsterton gesprochen.
Ich schüttelte nur den Kopf. Er ging einen weiteren Schritt auf mich zu und stand nun fast auf meinen Füßen. Er streckte die Hand aus, als wolle er mich packen und kräftig schütteln. Ich lehnte mich nach hinten, verlor das Gleichgewicht und fiel rücklings in die Badewanne. Das Messer schnitt durch meine Tasche und stach in mein Bein. Ich versuchte, den Augenkontakt aufrecht zu erhalten, damit er nicht nach unten sehen und das Blut bemerken würde, das meine Hose durchnässte.
Meine Neugier gewann schließlich die Überhand, obwohl sie nicht stärker als die Angst wurde. Ein Mörder auf der Flucht, mit magischen Kräften, der meinen Vater gekannt hat – darum bittet man doch. Ich war jedoch froh, dass ich vorher noch am Klo gewesen bin.
„Wer bist du eigentlich?", fragte ich.
Er starrte mich nur an als hätte ich ihn nach der Quadratwurzel von siebenundfünfzig gefragt. Seine Stirn runzelte sich, während er nachdachte. Die Antwort, die er mir schließlich gab, muss für ihn irgendwelchen Sinn ergeben haben. Als er wieder sprach, war seine Stimme ruhig und fest, obwohl sein Blick auf die Wand hinter mir gerichtet war.
„Betrogen. Ich werde ihn umbringen. Ich werde Peter umbringen."
Ich sah ihn nur an und nickte höflich, als wäre diese Antwort völlig ausreichend und zur Frage passend, die ich gestellt hatte. Ich war nicht sicher, ob ich ihn weiter befragen oder mich unauffällig verhalten sollte, ihr wisst, mich einfach all den anderen Typen anpassen, die mit den Beinen in der Luft in einer Badewanne sitzen. Mein Bein schmerzte nun schon ziemlich, wo das Rasiermesser hineinschnitt, aber ich wagte nicht, es herauszuziehen, solange Black so nahe war.
Ich schaffte es, nicht zu schreien, als er mich vorne am T-Shirt packte und aus der Badewanne zog. Er umschloss mit der Hand meinen linken Arm und zog mich hinaus in den Korridor. Das Messer war nicht auf seiner Seite. Ich dachte nicht, dass ich noch eine bessere Chance als diese bekommen würde. Ich ließ mein Bein ein wenig hinter mir herschleifen und fiel aus seinem Gehrhythmus heraus. Er kam ein wenig vor mich und so fest wie ich konnte schlug ich an die Seite seines Knies.
Er fiel, aber er ließ meinen Arm nicht los. Ich landete auf ihn und mein Knie grub sich in seine Brust. Ich hatte ihn festgenagelt. Ich gebe nicht an. Ich mag eigentlich nicht so viel Aufmerksamkeit, aber ich habe noch nie jemanden getroffen, der eine bessere Hand-Augen Koordination als ich hat. Bevor er überhaupt daran denken konnte, sich zu wehren, drückte ich schon das Rasiermesser an seinen Hals.
Der Korridor war dunkel, aber sein Gesicht war noch sichtbar. Sein Gesicht veränderte sich von verrückt und wütend zu verrückt und traurig. Er streckte die Hand nach dem Rasiermesser aus.
„Nicht", sagte ich. Ich drückte das Messer ein wenig. Es musste die schärfste Rasierklinge aller Zeiten gewesen sein, oder ich war nervöser als ich dachte, aber er zuckte zusammen und sofort erschien am Rand der Klinge Blut. Es war so dunkel, dass es gar nicht rot aussah. Es sah schwarz und ölig und seltsam aus. Ich war inzwischen zwei Mal so verängstigt wie unten im Keller, obwohl ich es nicht erklären konnte. Meine Hand begann, wie verrückt zu zittern. Die Blutung wurde stärker und Black sah mich nur an.
In meinem Kopf sagte eine leise Stimme: „Alles, was ich tun muss, ist, das Messer über seinen Hals zu ziehen, nur einmal, sehr schnell und ich kann gehen und alles ist vorbei." Ich stellte es mir vor und übergab mich fast. Ich konnte fühlen, wie sein Herz unter meinem Knie wie wild schlug und merkte, wie er wegen meinem Gewicht auf seiner Brust um Luft kämpfte. Er hat schon Menschen umgebracht. Ich versuchte, mir das immer wieder zu sagen. Es funktionierte nicht. Er streckte die Hand wieder nach dem Rasiermesser aus.
„Beweg dich und ich werde dich umbringen!" Meine Stimme war brüchig, als ich es sagte, aber er hielt inne. Um ehrlich zu sein, bin ich mehr ein Läufer als ein Kämpfer, und ich dachte, dass ich mich an das halten sollte, was ich wusste.
„Du bleibst hier! Du bleibst einfach hier auf dem Boden! Wenn du versuchst aufzustehen, werde ich dich aufschlitzen!", rief ich. Er sah mich nur an.
Ich sprang auf und weg von ihm. Ich hielt das Messer auf ihn gerichtet, als wäre es mein Zauberstab. Er hatte meinen Zauberstab wahrscheinlich in seiner Tasche, aber ich versuchte nicht, ihn mir zu holen. Daran hätte ich als Erstes denken sollen, aber ich zitterte und ich musste weg. Ich drehte mich um und lief.
Eltern sollten ihren Kindern sagen: „Lauft nicht mit Scheren herum." Ich denke, dass „Lauf nicht mit gezücktem Rasiermesser durch ein verfluchtes Haus", auch in diese Kategorie fällt, aber wie ich vorhin schon sagte, ich konnte nicht klar denken.
Ich suchte nach einer Tür, einem Fenster, einem Weg nach draußen, aber musste im Herz des Hauses gewesen sein. Ich stieß an Tische und hörte, wie Vasen zu Boden fielen, aber ich wandte mich nicht um. Ich kam in eine Sackgasse und musste wieder umdrehen. Während ich gerade einen weiteren Korridor entlang lief, stellte mir ein Kleiderständer tatsächlich ein Bein und ich fiel hin. Ich streckte die Arme aus, um den Sturz zu bremsen. Ich hatte das Rasiermesser vergessen. Es hat eigentlich nicht wirklich weh getan, als es passiert ist. Ich kam ziemlich benommen wieder auf die Beine und dann floss etwas Warmes und nasses über meine Lippe. Ich fuhr mit der Hand über mein Gesicht und es begann, schrecklich zu stechen.
Ich suchte nach dem Messer und sah, dass der Griff unter einem alten Schrank hervorblinzelte. Als ich die Hand danach ausstreckte, öffnete sich der Schrank von selbst und ein Kleidungsstück wickelte sich um meinen Hals. Ich warf mich mit meinem gesamten Gewicht nach hinter und dann hörte ich, wie etwas riss. Das Kleidungsstück lockerte sich einen Moment lang und ich warf es auf den Boden. In der fast totalen Dunkelheit konnte ich sehen, wie ein langärmliges Hemd auf dem Boden davon schlitterte und wieder im Schrank verschwand. Die Tür schloss sich einen Moment später von selbst. Ich ließ das Messer liegen und lief in das nächste Zimmer, das ich erreichte. Als ich mich umdrehte und die Tür hinter mir schloss sah ich, wie dieser große schwarze Hund den Korridor entlang auf mich zutrottete. Ich packte einen kunstvollen Stuhl und schob ihn unter den Türknauf.
Ich ging hinüber zum Fenster und zog die schweren Vorhänge zurück. Etwas Kleines und zwitscherndes flog daraus hervor und ich schlug es beiseite. Draußen konnte ich eine Straße sehen, mit einer normalen Straßenlampe und einem Auto, das vorbeifuhr. Es war eines dieser Fenster, bei dem man unteren Teil nach oben schieben muss, um es zu öffnen. Ich versuchte, den Rahmen nach oben zu drücken, aber er bewegte sich keinen Millimeter. In Panik geratend suchte ich den oberen Teil nach dem Griff ab, aber da war keiner. Der Türknopf ratterte und ein dumpfes Pochen ertönte, als Black gegen die Tür hämmerte.
Ich schlug so fest ich konnte gegen das Glas. Ein knarzendes Geräusch ertönte und meine Finger schmerzten. Das Glas hatte nicht einmal einen Sprung bekommen. Inzwischen gab ich kleine „Ah!" Geräusche von mir. Ich weinte nicht wirklich, aber ich konnte mich auch nicht zurückhalten. In dem Raum war auch ein Kamin. Ich lief hinüber und sah den Schornstein hoch, aber er war zu eng. Die Tür ratterte wieder. Ich packte den Schürhaken und lief wieder hinüber zum Fenster; ich schlug mit aller Kraft dagegen.
Mit einem lauten Kling! wurde der Schürhaken vom Fenster abgestoßen, traf mich hart an der Schulter und ich fiel hin. Ich hatte Glück, dass es nicht mein Gesicht war. Es hat mich aber doch eine Sekunde lang erstarren lassen. Ein weiteres Pochen ertönte und die Tür splitterte in der Mitte. Ich lief zum Fenster. Ein kleiner, alter Mann ging mit seinem kleinen, weißen Hund die Straße entlang. Ich schlug mit meinen Fäusten auf das Fenster. Er konnte nicht mehr als fünfzig Meter entfernt sein.
„HILFE! RUFEN SIE DIE POLIZEI!", rief ich so laut ich konnte. Der alte Mann drehte sich nicht einmal um. „HILFE, BITTE! HIER DRÜBEN! SEHEN SIE!" Doch nicht einmal der Hund wandte sich mir zu. Ich konnte hören, wie die Tür hinter mir zerbarst. Ich packte den Schürhaken wieder und schlug erneut gegen das Fenster, aber es brachte nichts. Ich rief noch immer aus Leibeskräften, doch der alte Mann drehte sich nicht um. Der Schürhaken fiel aus meinen steifen Fingern, als ich mich umsah. Der kunstvolle Stuhl war umgeworfen. Die Tür lag zerbrochen auf dem Boden. Mein Herz schlug laut in meinen Ohren.
Etwas berührte meinen Arm.
