DAS KELLERGESCHOSS

Von Marz1 / Übersetzung von Christa Potter

A/N: Vielen herzlichen Dank für eure netten Reviews. Für das nächste Kapitel müsst ihr noch ein wenig Geduld haben, denn ich fahr morgen für eine Woche auf Urlaub und hab natürlich keinen Computer mit.

Sycronn: Du willst wissen, was der Titel mit der Story zu tun hat? Einfach: Sirius hat Harry im Kellergeschoss gefangen gehalten. Daher der Titel.

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KAPITEL 8 – Besucher und Katzenkämpfe

Nachdem ich meinen Kopf auf den Tisch gelegt und zu schnarchen begonnen hatte, ließen sie mich endlich ins Bett gehen. Zuerst habe ich nur so getan, aber ich musste dann doch eingeschlafen sein. Es war Nachmittag, als ich aufwachte. Ich war nicht mehr im Hauptteil des Krankenflügels. Sie hatten mich in ein kleineres Zimmer gebracht. Ich ging direkt auf die Tür zu – und sie war abgesperrt. Es gab keine Fenster.

Ich schlug mit meinen Fäusten gegen die Tür. Die Knöchel an meiner linken Hand waren schon aufgeschlagen, bevor Madam Pomfrey kam. Sie trug ein Teetablett und warf mir einen sehr missmutigen Blick zu.

„Was hast du jetzt schon wieder angestellt?" Sie wedelte mit dem Zauberstab und heilte meine Hand damit im Nu.

„Ich bin nicht gerne eingesperrt. Ich war dort zwei Monate lang eingeschlossen und jetzt hier ..."

Ich war überrascht, als meine Stimme ein wenig zitterte. Sie sah mich mitleidig und ich fühlte mich krank. Ich bin kein schwacher Mensch und ich werde es nicht zulassen, dass mich so eine Kleinigkeit fertig macht.

„Ist doch egal", sagte ich. „Tut mir Leid. Haben Sie schon die Ergebnisse der Tests? Kann ich bald wieder in den Unterricht?"

Madam Pomfrey sah mich mit noch mehr Mitleid und ich spürte den starken Drang, sie anzuschreien.

„Ich fürchte, sie sind mit schlechten Nachrichten gekommen. Du standest unter dem Einfluss des Imperius Fluches, Potter, und bis der Direktor beweisen kann, dass du nicht mehr unter den Nachwirkungen leidest, wirst du von deinen Klassenkameraden getrennt bleiben. Es ist für ihre und deine eigene Sicherheit."

Einen Moment lang wurde mir schwindlig und ich setzte mich auf mein Bett.

„Wie lange dauert es, bis Sie wissen, ob ich von dem Fluch geheilt bin?"

„Morgen wird jemand kommen und noch ein paar Tests machen. Der Direktor hat dir ein paar von deinen Klamotten und die Schulbücher geschickt, damit du etwas nachholen kannst. Sieh in den Schrank in der Ecke. Ich werde um sieben Uhr mit deinem Abendessen zurück sein."

Plötzlich bemerkte ich, dass sie ziemlich weit weg von mir stand.

„Was ist der Imperius Fluch?", fragte ich. „Ist er ansteckend?"

„Nein, Mr. Potter. Er ist nicht ansteckend. Der Imperius Fluch ist ein alter, dunkler Zauber. Er erlaubt dem, der ihn ausspricht, das Opfer wie eine Puppe zu kontrollieren. Wenn man unter dem Fluch steht, hat man keinen eigenen Willen mehr und wenn es gewünscht wird, kann sich das Opfer nicht einmal daran erinnern, unter dem Fluch gestanden zu haben. Dem Opfer kann angeordnet werden, es zu vergessen und er wird es. Verstehst du nun, warum du nicht in die Schule darfst? Black könnte dir befohlen haben, einen deiner Freunde zu töten und du weißt es nicht einmal. Ich werde um sieben mit deinem Abendessen kommen. Bitte überanstrenge dich nicht. Du hast sehr viel durchgemacht und wirst zur Erholung Ruhe brauchen."

Sie drehte sich um und wuselte aus dem Zimmer, ohne mir die Möglichkeit zu geben, mehr Fragen zu stellen. Die Tür schloss sich hinter ich. Mein Magen verdrehte sich und mein Gehirn schien einen Salto zu schlagen. Nein, du machst das nicht wieder, sagte ich zu mir selbst. Es ist doch nur eine dumme Tür und es gibt hier drinnen genug Luft und Madam Pomfrey ist draußen und du wirst hier nicht ersticken.

Ich versuchte, meine Gedanken abzulenken. Ich ging hinüber und warf einen Blick in den Schrank. Zu meiner Überraschung waren meine eigenen Klamotten darin. Offenbar hatten sie meinen Schulkoffer am Magnolienring gefunden. Ich wünschte, sie hätten es mir gesagt. Ich hatte mir Sorgen gemacht, ich hätte die einzigen Photos meiner Eltern verloren. Ich zog ein T-Shirt und Jeans heraus und zog das Oberteil meines Pyjamas aus. Ich begann, meine Hose runter zu ziehen.

„Hey! Halt!", rief eine Stimme in der Ecke.

Ich verlor das Gleichgewicht und fiel hin, ein Bein aus dem Pyjama draußen. Mit einem Rascheln von Stoff erschienen vor mir zwei Gestalten und eine Katze. Das Mädchen mit den buschigen braunen Haaren, das mich anstarrte und stark errötete, war Hermine Granger. Der große, sommersprossige Junge mit dem roten Haar, der rot wurde, als er sah, dass Hermine mich anstarrte, war Ron Weasley. Die Katze kannte ich nicht.

Ich fand zuerst meine Stimme wieder. „Das ist doch keine Peepshow! Dreht euch um!"

Hermine wirbelte herum und wandte den Blick der Wand zu; ich schlüpfte in meine Klamotten.

„Okay", sagte ich. „Fertig."

Hermine drehte sich um, aber wir alle sahen nur auf den Boden.

„Tschuldigung, Harry", sagte sie mit leiser Stimme und faltete den Tarnumhang zusammen, während sie sprach. „Wir wollten nur sicher gehen, dass du nicht unter einem Zauber stehst, bevor wir etwas sagten. Du solltest dich nicht so schnell umziehen. Dann hätten wir eine Chance gehabt, früher etwas zu sagen."

Ich lachte nervös und nach einer Sekunde stimmten die beiden ein.

„Mit dir ist also alles in Ordnung?", fragte Ron, als wir wieder verstummten.

„Ich glaub schon", sagte ich. Ich merkte, dass auch sie mir nicht zu nahe kommen wollten. Naja, die Katze schon. Sie schlich sofort herüber und begann, ihre Katzenhaare auf meiner Hose zu hinterlassen. „Ist mit euch alles okay?", fragte ich.

„Klar, uns geht's gut", antwortete Ron.

Ein paar stille Minuten lang sahen wir uns nur an, bevor Hermine ein seltsam quietschendes Geräusch von sich gab und auf mich zu lief. Ihre Arme klammerten sich um meinen Hals und sie begann zu weinen.

„Wir dachten, du wärst tot! Ich dacht, er hätte dich umgebracht!" Mein T-Shirt wurde durchweicht und mein Gesicht errötete. Ich sah Ron um Hilfe bittend an, aber er starrte den Boden an. Was für ein bester Freund! Ich tätschelte ihren Rücken.

„Nun ... ähm ... hier bin ich, nicht tot."

Nachdem ich fünf Minuten lang immer wieder versprechen musste, nicht zu sterben, schaffte ich es, Hermine von mir zu ziehen. Wir setzten uns auf mein Bett und endlich fand ich heraus, was während meiner Abwesenheit geschehen war.

„Als Black mit deinem Zauberstab in der Schule aufgetaucht ist dachten wir, du wärst tot", begann Ron.

„Es ist ungefähr zwei Wochen her und ich war gerade auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum nach einer Strafarbeit bei Snape. Ich ging hoch zum Gryffindorturm, als ich hinter mir auf der Treppe etwas hörte. Bevor ich mich umdrehen konnte, hatte mich ein Fesselfluch von hinten getroffen. Ich landete mit dem Gesicht am Boden gefesselt oben an der Treppe. Ich konnte nicht einmal um Hilfe rufen. Dann drehte mich jemand mit dem Fuß um und ich sah Sirius Black, der auf mich runterstarrt. Er durchsuchte all meine Taschen, das war komisch, dann packte er mich am Kragen und drückte mich gegen die nächste Wand. Er sagte: ‚Gib mir das Passwort, um an der Fetten Dame vorbeizukommen.' Ich schüttelte den Kopf. Ich würde nicht zulassen, dass er alle umbringt. Dann begann er, meine Kehle zu drücken."

Während er sprach, hörte er eher aufgeregt als verängstigt an, also vermutete ich, dass die Geschichte ein gutes Ende finden würde.

„Dann drehte er sich um und feuerte einen Entwaffnungszauber los. Hermine war hinter ihn geschlichen – nicht mal ich hatte sie gesehen – aber dann hatte er auch ihren Zauberstab. Aber dann, du wirst nicht glauben, was sie gemacht hat, Harry. Es war komplett verrückt. Hermine hat ihn angegriffen!"

Ich sah sie an. Hermine war normalerweise keine wirkliche Kämpferin. Sie wandte den Blick dem Boden zu und errötete wieder.

„Beide fielen die Treppe runter. Ich dachte, sie hätte sich das Genick oder so was gebrochen, aber dann stand sie auf und trat ihn mitten ins Gesicht! Die ganze Zeit über kreischte sie wie eine Todesfee. Und dann trat Black sie und sie fiel hin und er wollte wieder aufstehen, aber dann war sie wieder auf ihm und sie wollte ihn wirklich zu Brei schlagen. Ich glaub, McGonagall hat sie gehört, weil sie den Korridor entlang lief und ich weiß nicht, ob Black sie bemerkte oder einfach genug von Hermine hatte, aber er drehte sich um und lief davon."

Ron hielt inne, um nach Luft zu schnappen und sah Hermine an, als wäre sie gerade zum Kapitän der Chudley Cannons ernannt worden. Ich denke, ich sollte erwähnen, dass er von diesem Quidditchteam besessen ist und jeden Quadratzentimeter seines Zimmers von Postern von ihnen behängt hat. Auf jeden Fall war Hermine schrecklich berührt von all dieser Aufmerksamkeit, und Ron schien vergessen zu haben, dass ich auch noch im Zimmer war.

„Nun wirklich", sagte Hermine. „Es war gar nicht so aufregend." Sie wedelte mit der Hand, während sie sprach, als wolle sie die Aufmerksamkeit verscheuchen. Als das nicht klappte, brachte sie mich zurück in das Gespräch. „Also, wie bist du davongekommen, Harry? McGonagall sagte, dass du meinen Zauberstab zurück gebracht hast. Wie hast du Black geschlagen?"

„Ich hab ihn nicht wirklich geschlagen. Er hat mich gehen lassen."

Sie drehten sich überrascht um und starrten mich an.

„Er hat dich gehen lassen?", fragte Ron.

Ich nickte. „Er wollte, dass ich eine verrückte Geschichte über Voldemort glaube, und dass er in Hogwarts Spione hat. Als ich sagte, dass ich ihm glaube, ließ er mich gehen. Also ist jetzt alles wieder okay."

Sie wussten, dass ich log. Ich konnte es auf ihren Gesichtern sehen, aber sie schienen fast Angst zu haben, weitere Fragen zu stellen. Es war jedoch unmöglich, dass ich ihnen die Geschichte über Krätze erzählte. Ich konnte sehen, das Krätze nicht in Rons Tasche war. Wenn er die Ratte bei sich hatte, war sie immer in der rechten Brusttasche seines Umhangs und es sah aus, als würde er einen halb ausgestopften BH oder so was tragen. Ich überlegte, dass die Ratte wahrscheinlich in unserem Schlafsaal war, aber ich wollte sicher gehen, bevor ich irgendetwas sagte. Ich versuchte, das Thema zu wechseln.

„Also, wie sieht's mit dem Unterricht aus?"

Hermine begann eine ausführliche Beschreibung ihres Arithmantik Kurses. Ich nickte und hörte nicht richtig zu, bis sie sagte: „... und Ron wurde in Hagrids Unterricht von einem Hippogreif angegriffen."

Es folgten Ausrufe und Erklärungen und ich erfuhr, dass Hagrid nun der Lehrer für Pflege magischer Geschöpfe war und dass man in Gegenwart eines Hippogreifs niemals sagen sollte: „Was interessieren mich diese komischen Pferde, wenn Harry entführt worden ist?" Es ist wohl nicht nötig zu erwähnen, dass sie vom Lehrplan gestrichen wurde. Wir redeten über Zaubertränke, Zauberkunst, Verwandlung und den Wahrsageunterricht. Die Lehrerin hatte vorhergesehen, dass mein entstellter Körper im See treiben gefunden werden würde.

„Natürlich wird Verteidigung dieses Jahr dein Lieblingsfach werden", sagte Ron.

„Warum?", fragte ich.

„Nun, der Professor hat dein Leben gerettet."

„Was? Wann? Wie?"

Rons Gesicht erhellte sich, während er eine weitere Geschichte begann. Vielleicht sollte ich hier einmal erwähnen, dass Ron zu Hause ziemlich wenig Aufmerksamkeit bekommt, denn er war der sechste Sohn in einer Familie mit neun Mitgliedern. Fast alles, was dich dazu bringt, ihn anzusehen, macht ihn glücklich.

„Letzte Nacht saß Professor Lupin am Lehrertisch und redete mit Professor Flitwick. Plötzlich stand er auf und stieß den Teller mit seinem Kotelett zu Boden, weshalb ihn alle ansahen. Er drehte den Kopf um, als versuche er, etwas zu hören, und dann sprang er einfach über den Tisch und lief aus der Halle. Alle anderen folgten ihm, aber als wir am Schulportal ankamen, war er bereits unten an den Toren. Überall waren Dementoren. Wie konnten dich nicht einmal sehen. Professor Lupin schoss dieses silbrige Zeugs auf sie und sie wichen zurück, verschwanden aber nicht. Er stieß das Tor auf und lief raus; eine Sekunde später trug er dich zurück. Du hast wie tot ausgesehen. Dein Kopf fiel zur Seite und deine Augen waren halb offen und du hast dich überhaupt nicht bewegt. Er lief an uns vorbei hoch zum Krankenflügel, aber dann kam Dumbledore und schickte uns alle zurück in die Große Halle."

Er hielt inne und holte tief Luft.

„Ich und Hermine ..."

„Hermine und ich", unterbrach ihn Hermine.

„Was?", fragte Ron.

„Du musst ‚Hermine und ich' sagen. Das ist grundlegende Grammatik ..."

„Ich glaub es einfach nicht!", verkündete Ron.

Sie stritten und ich warf ab und zu etwas ein. Ich konnte zwar noch nicht zurück in den Unterricht, aber zumindest meine Freunde waren normal. Während sie sich gegenseitig wegen der Schwierigkeiten der englischen Sprache stritten, begutachtete ich das Tablett, das mir Madam Pomfrey gebracht hatte. Es gab eine Tasse mit Milch, die inzwischen unappetitlich warm war und einen Teller mit Eintopf, der nun unappetitlich kalt war. Die Katze sprang neben mir auf das Bett und miaute. Er schien in den Überresten meines Essens irgendeine mysteriöse Qualität zu sehen, also stellte ich das Tablett vor ihn hin.

Das zog Rons Aufmerksamkeit auf sich und er warf dem Kater einen Blick zu, den er sonst nur für Malfoy verwendete.

„Pass in der Nähe von dem auf deine Finger auf, Harry", sagte er.

„Ich hab doch schon gesagt, dass es mir Leid tut!", jammerte Hermine. „Krummbein wollte es doch nicht."

„Was hat er gemacht? Deine Zaubertrankhausaufgaben zerfetzt?", fragte ich.

„Er hat Krätze gefressen."

„Was?"

Mein Gehirn begann zu schmerzen. Es hätte einfach sein sollen. Ich finde die Ratte. Ich teste die Ratte. Black ist verrückt und das Ministerium erwischt ihn. Ende. Das wurde mit der Zeit immer komplizierter.

„Nach dem Mittagessen sind wir hoch in den Schlafsaal gegangen um den Tarnumhang zu holen. Sie haben deinen Koffer zurückgebracht, nachdem das Ministerium ihn untersucht hat. Ich wollte sehen, wie es Krätze ging, denn er war in letzter Zeit ein wenig krank. Er schläft normalerweise in der Nähe des Fensters auf meinem Kissen, aber ich hab nur Blut und Katzenhaare gefunden."

Ich schluckte. Die Katze sah mich traurig an.

„Bist du sicher, dass er nicht entkommen ist?", fragte ich.

„Wohin hätte er denn sollen? Da war literweise Blut." Ron schien trotzdem ein wenig hoffnungsvoll zu sein.

„Können wir nicht überprüfen, ob Krummbein ihn wirklich gefressen hat?"

„Überprüfen?", fragte Hermine. Sie und die Katze warfen mir misstrauische Blicke zu.

Somit standen wir einer sehr unangenehmen Aufgabe gegenüber. Hogwarts hatte keine Röntgenmaschine, und selbst wenn wir eine hätten, könnten wir sie nicht bedienen. Das ließ uns nur zwei Möglichkeiten. Und nur eine davon war möglich. Weil wir die Katze nicht aufschneiden konnten, mussten wir überlegen, wie wir das Mittagessen wieder aus der Katze heraus bekamen. Uns fiel kein passender Zauberspruch dafür ein, doch Ron verließ den Krankenflügel, um Rat bei Experten zu suchen. Die verschlossene Tür war für Hermine kein Hindernis. Sie tappte auf den Türknauf und er öffnete sich. Ron zog den Umhang über seinen Kopf und machte sich auf die Suche nach seinen Brüdern Fred und George. Er suchte sie, weil die beiden wahrscheinlich wussten, wie man eine Katze zum Erbrechen bringt. Ich denke, das sagt genug über sie.

Ich glaube nicht, dass Krummbein mir jemals vergeben wird. Fred, George und Ron kamen ein paar Minuten später mit einer kleinen Tüte Katzenfutter zurück.

„Schön zu sehen, dass du nicht to bist, Harry", sagte Fred.

„Mum war krank vor Sorge", sagte George.

„Ron erzählt uns ..."

„... du brauchst unsere Hilfe ..."

„... im Dienste der Gerechtigkeit."

Es macht mir wirklich Angst, wenn sie die Sätze des anderen beenden.

„Wir haben das für Mrs. Norris gemacht ...", sagte Fred.

„... aber wir denken, dass du es nötiger brauchst."

Ich glaube, dass mir das Katze des Hausmeisters etwas schuldet.

Krummbein knabbert an dem Katzenfutter und starrte mich dabei andauernd an. Ich denke, dass die Katze wusste, was passieren würde. Er ging auf mich zu und ich wich zur Tür zurück. Ich sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite.

Dann fiel mir plötzlich etwas ein. Ich hatte keine Ahnung, wie ein zum Teil verdauter Krätze aussehen würde. Auf dem Boden war ziemlich viel rosarotes Zeug und Knochen.

Wir stocherten mit einem Löffel von meinem Tablett in unserem Beweismaterial herum, als sich die Tür öffnete und Madam Pomfrey und Professor Snape hereinplatzten. Ein paar Sekunden lang spielten wir „Wer sieht überraschter aus"; die drei Schüler, die in einer Pfütze aus dem Erbrochenen einer Katze herumstocherten, oder der Zaubertrankprofessor, der hineintrat.

Fred und George schafften es, unter den Tarnumhang zu schlüpfen, ohne gesehen zu werden. Ich denke aber, dass sie auch ohne ihn hätten verschwinden können. Immerhin lag er jetzt nicht mehr so herum, dass Snape sehen konnte

Die Vene an Snapes Schläfe pulsierte wie ein verrückter Regenwurm. Er warf einen Blick auf seine Schuhe und den klebrigen Saum seines Umhangs.

„Ich hab der Katze etwas von meinem Mittagessen gegeben. Ich glaube nicht, dass es ihr bekommen ist." Dieser Kommentar schien die Situation kein bisschen zu verbessern.

Snape starrte auf uns herab, und bevor wir uns beschweren konnte, zog er den Zauberstab und unser Beweis war verschwunden.