DAS KELLERGESCHOSS

von Marz1 / Übersetzung von Christa Potter

A/N: Dieses Kapitel ist erstens leider sehr kurz und zweitens wieder nicht auf Fehler durchgesehen. Allerdings habe ich diesmal eine Widmung zu vergeben: dieses Kapitel widme ich Rudi, der meistens das erste und immer eines der nettesten Reviews schreibt. Danke dir!

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KAPITEL 13 – Vergiss meine Glaubwürdigkeit

Die gute Nachricht war, dass ich wusste, dass Black kein Lügner oder vollkommen verrückt war. Die schlechte Nachricht: in der Schule trieb sich eine Ratte herum die wusste, dass ich wusste, dass sie eigentlich ein Mörder war. Während ich zu Dumbledores Büro lief, setzte ich Krummbeins Unschuld auf die Liste der guten Nachrichten.

Als ich an einer Gruppe Sechstklässler vorbeilief, riefen sie mir etwas wie: „Verrückter Potter", nach und ein neuer Gedanke machte sich in meinem Gehirn breit. Was, wenn Dumbledore mir nicht glaubte? Was, wenn er glaubte, ich wäre total durchgedreht und wieder die Psychologen rief? Dann fragte ich mich, worüber ich mir eigentlich Sorgen machte. Dumbledore glaubte mir, dass ich gegen einen Basilisken gekämpft hatte, und sein einziger Beweis war ein zerstörtes Tagebuch. Mein noch immer blutender Rattenbiss sollte genug Beweis sein.

Eine meiner Lungen zerplatzte schon fast, als ich endlich die Wasserspeier erreichte und natürlich war das Passwort die fünfzigste Süßigkeit, die mir einfiel.

„Zehenschmalz Torte!"

Ich stolperte die Treppe hoch und riss die Tür auf. „Professor Dumbledore, ich habe ..."

Der freundliche und liebevolle Direktor der Schule saß nicht wie üblich an seinem vollgeräumtem Tisch, und obwohl ich es ihm zutrauen würde, war ich ziemlich sicher, dass er auch nicht darunter war. Stattdessen saß Professor Snape davor.

„Was denkst du, dass du hier machst, Potter?"

„Ich muss mit Professor Dumbledore reden", sagte ich und versuchte, mich zurück zu ziehen. „Ich werde später wieder kommen."

„Das wirst du nicht. Komm her, Potter." Snape stand auf und deutete auf den Stuhl, den er gerade verlassen hatte. „Setz dich."

Ich ging mit schleppenden Schritten hinüber und setzte mich ganz an den Rand des Stuhls. Ich dachte nicht, dass Läuse die ölhaltige Umgebung von Snapes Haaren überleben konnte, aber ich wollte trotzdem kein Risiko eingehen. Snape stellte sich direkt vor den Stuhl und lehnte sich über mich.

„Also, welches kleine Problem hat der wertvolle Potter diesmal, das der Direktor lösen soll? Versucht du dich, aus den Strafarbeiten zu winden, die du bekommen hast, weil du meinen Unterricht versäumt hast?"

„Ich muss mit ihm über Sirius Black reden."

Snapes Augen verhärteten sich. Ich lehnte sich so schnell nach vor, dass ich von dem Stuhl fiel.

„Und was musstest du ihm sagen?" Snape starrte mich an, während ich versuchte, auf die Beine zu kommen.

„Ich sage es Dumbledore und nicht Ihnen!"

Das war nicht, was er hören wollte. Snape packte mich vorne am Umhang, hob mich auf die Beine und setzte mich auf den Stuhl. Er ließ meinen Umhang nicht los und schüttelte mich bei jeder Silbe.

„Was weiß du, Potter?"

Es war mehr als nur ein wenig nervenaufreibend. Ein Teil meines Gehirns sagte mir, ruhig zu bleiben und nichts zu sagen. Leider war dieser Teil irgendwo sehr weit hinten und ich zuckte nur zusammen, als ich sagte: „Ich weiß nicht. Bekommen ich deswegen in Ihrem Unterricht immer so schlechte Noten?"

Snape sah aus, als wolle er mir jeden Augenblick eine Ohrfeige verpassen. Die Venen auf seiner Stirn traten hervor und ich war besorgt, dass sein Kopf direkt vor mir explodieren könnte. Dann hörte ich das Trappeln kleiner Füße.

Ich drehte mich um und sah die Ratte, die unter Dumbledores Tisch hervorlugte. Ich stieß den Stuhl zurück und ließ mich auf den Boden fallen; Snape blieb zurück und hielt meinen Umhang. Ich duckte mich um ihn herum und warf mich auf die Ratte. Meine Hände berührten gerade noch ihren Schwanz. Ich krabbelte um den Tisch herum. Die Ratte lief auf die Bücherregale zu, die an der hinteren Wand standen. Ich lief ihr nach, wobei ich große Falten in den Teppich trat. Meine Hände schlossen sich um das sich windende, graue Ding. Ich hatte Zeit für ein triumphierendes: „Ha!", bevor Snape mich am Nacken packte und wieder auf die Beine zog.

„Was denkst du, dass du damit erreichen wirst?", knurrte er.

Er versuchte, die Ratte aus meinen Händen zu schlagen. Die kleine Stimme in meinem Kopf, die mir sagt, ich solle clevere Dinge machen, klagte in Schmerzen, als ich Snape in die Kniehöhle trat. Ich denke, das war der Punkt, an dem die Stimme in Streik trat.

Während Snape stolperte, wich ich zurück. Ich lief zu meinem Umhang, den er auf den Boden fallen gelassen hatte, und zog meinen Zauberstab heraus.

„Wirf sie auf den Boden, Potter!", rief er und zog seinen eigenen Zauberstab.

„Sie wird davonlaufen", erwiderte ich.

„Den Zauberstab, Potter! Leg den Zauberstab hin oder ich bin gezwungen, dich zu verfluchen."

„Halten Sie den Mund und hören Sie zu!", rief ich. „Das ist keine Ratte!" Ich wedelte das schon erwähnte Tier herum und es schrie aus Leibes Kräften; vielleicht quietschte sie eher.

„Was ist es dann?", fragte er und kam näher.

„Es ist ein Zauberer."

Snape hob eine Augenbraue.

Langsam richtete ich meinen Zauberstab auf die Ratte. „Es ist ein Animagus."

Ich konzentrierte mich auf den Zauber, den Black mir beigebracht hatte, und ein Blitz aus blauem Licht schoss auf die Ratte zu. Sie quietschte protestierend, aber sonst geschah nichts. Ich hielt die Ratte näher an mein Gesicht. Entweder war die fehlende Zehe von Krätze nachgewachsen und er hatte sich das Fell gefärbt, oder ich hatte etwas sehr Dummes gemacht.

„Es ist die falsche Ratte", sagte ich.

„Petrificus Totalus", sagte Snape.