DAS KELLERGESCHOSS

Von Marz1 / Übersetzung von Christa Potter

A/N: Vielen Dank für eure Reviews.

Anne Carter: Tut mir Leid, dein Review hab ich erst gesehen, nachdem ich das letzte Kapitel gepostet habe. Verzeihst du mir? (süßer Hundeblick)

Das Betalesen hab ich inzwischen ganz aufgegeben, ich hasse es nämlich, meine eigenen „Werke" zu lesen. Falls jemand den Job haben will, soll er sich bitte melden. Warnung: Die Abstände zwischen den Updates sind sehr kurz und ich schicke die Kapitel manchmal erst am Tag vorher zum Betalesen.

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KAPITEL 15 – Verbrecher im Süßigkeitenladen

„Harry?", fragte Black. Seine Stimme war fast ängstlich.

„Was?", knurrte ich.

„Es ... es tut mir Leid." Black streckte die Hände mit den Handflächen nach oben aus, fast als würde er um mehr Haferschleim oder so etwas bitten.

„Nun, das ist ja großartig! Das ist perfekt. Dir tut es Leid. Sie sind tot und dir tut es Leid."

„Ich wusste es nicht. Bitte, du musst verstehen ..."

„Muss ich das?"

„Harry ..."

Ich unterbrach ihn. „Halt ... halt einfach mal eine Weile den Mund!"

Black verzog sich in den hinteren Teil der Höhle und ich kroch nach vorne. Durch die Blätter, die den Eingang verdeckten, konnte ich gerade noch ein kleines Stück des Nachthimmels sehen. Hinter mir in der Höhle begann Black mich sich selbst zu reden und seltsam pfeifende Geräusche von sich zu geben. Vielleicht hat er geweint.

Ich hatte ein komisches enges Gefühl in meiner Brust und einen dunklen Fleck in meinen Gedanken. Jedesmal wenn ich über das nachdachte, was Black gesagt hat, wurde beides nur schlimmer. Wie konnte man nicht bemerken, dass man von jemandem ausspioniert wurde? Wie konnte man zehn Jahre mit jemandem befreundet sein und nicht bemerken, dass man ihm nichts bedeutete? Wie konnte man so ignorant und dumm sein? Wie kann Black so weitermachen? Mein Atem stockte und durch zusammengebissene Zähne sog ich mehr Luft ein. In diesem Moment war ich mir sicher, dass ich ihn hasste. Ich glaubte ihm, aber ich hasste ihn.

Ich nahm die Karte des Rumtreibers aus meiner Tasche und sah sie an. Die Spinneninnereien hatten sie nicht beschädigt, so weit ich sagen konnte. Dumbledore war noch nicht da. Ich versuchte mich auf die Karte zu konzentrieren, aber Blacks komische, kleine Geräusche lenkten mich immer wieder ab.

Die Fragen begannen wieder, durch mein Gehirn zu laufen. Wie kann er nur so weitermachen? Wenn er nicht wäre, dann wüsste ich, abgesehen von Photos, wie meine Eltern aussahen. Ich hätte vielleicht Schwestern und Brüder. Es ist ja nicht so, dass er seine Eltern verloren hat und bei den Dursleys wohnen musste. Er ist nicht in einer Familie aufgewachsen, die ihn für einen wertlosen Freak gehalten hat. Bis er einen dummen Fehler gemacht und dadurch meine Familie gestorben ist, konnte er mit meinem Dad zur Schule gehen und ein normales, glückliches Leben führen.

Woher weißt du das?, fragte die kleine Stimme, die aus den Ferien zurückgekommen war. Vielleicht hat er auch in einem Schrank gewohnt, und ist ja nicht so, als ob er während der letzten zwölf Jahre an seinem Aussehen gearbeitet hat.

Ich versuchte, diese Gedanken zu verdrängen, denn es war besser, einfach nur wütend zu sein, als in einer Höhle zu sitzen, während jemand anderer seltsame Emotionen von sich gab. Doch die kleine Stimme war in Fitnesscenter gewesen. Ich begann, mit mir selbst zu streiten.

Manche Menschen finden es seltsam, im Kopf lange Gespräche zu führen, aber während ich aufgewachsen bin habe ich es andauernd gemacht. Die Dursleys interessierten sich nicht wirklich für das, was ich dachte, also musste ich mir alleine vieles einfallen lassen. Irgendwann hat sich dann die kleine Stimme entwickelt. Vielleicht hat jeder eine kleine Stimme, wie diese sprechende Puppe in Pinocchio. Diese Puppe war im Film sehr unangenehm gewesen. Natürlich habe ich das Ende nie gesehen, also kann es sein, dass es besser geworden ist. Ich komme schon wieder vom Thema ab. Oh ja, einen inneren Monolog zu führen heißt nicht, dass man verrückt ist. Nur Menschen die laut mit sich selbst reden sind wahnsinnig, wie Black.

Ist es wirklich fair, so auf ihm rumzuhacken, unterbrach die kleine Stimme.

Er war dumm und sie sind gestorben. Er soll nicht so tun, als würde es ihm schlechter gehen als mir.

Vielleicht ist es aber so. Du weinst nicht wegen deiner Eltern. Vielleicht vermisst er sie mehr.

Das ist nicht richtig! Er kannte sie und ich hatte nicht mal eine Chance. Es ist seine Schuld, dass ich diese Chance nicht bekam. Es ist nicht fair.

Haben nicht ein Kerl namens Pettigrew und ein Typ, der sich Voldemort nennt, auch irgendetwas damit zu tun?

Ich hasse es, wenn die kleine Stimme cleverer ist als ich.

Du bist nur eifersüchtig, weil Black sie kannte und du nicht. Es ist nicht so, als hättest du nie einen Fehler gemacht. Wer dachte, dass Snape hinter dem Stein her war, wobei es doch eigentlich Quirrel war? Und hast du es nicht zugelassen, dass Tom Riddle in der Kammer des Schreckens deinen Zauberstab bekommt? Er hat sich sehr verdächtig verhalten und du hast ihm den Rücken zugewandt. Black versuchte, einen genialen, mächtigen Wahnsinnigen zu täuschen, und ein enger Freund hat ihn betrogen. Er schlug fehl. Es war ein Kämpf, den du auch nicht hättest gewinnen können.

Okay, in Ordnung. Black war nicht außergewöhnlich dumm, und ihm geht es schlechter als mir. Was nun?

Du solltest ihm helfen.

Mit einem letzten Fluch für die kleine Stimme, kroch ich hinüber zu Black, der noch immer murmelte und nun auch noch nach vor und zurück wippte.

„... Tschuldigung, tut mir Leid, meine Schuld, tut mir Leid ...", murmelte er, die Hände in sein Haar gekrallt, seine Finger in seinen Kopf bohrend.

„Hey, Black!", sagte ich und versuchte, seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken. „Was ist los?"

Er murmelte weiter, also packte ich seine Schulter und schüttelte ihn. Er sah mich verwirrt an. „James?"

Ich wollte ihn korrigieren, aber er klammerte sich an die Vorderseite meines Hemdes. „James, es tut mir Leid. Ich wollte nicht, dass es so passiert. Ich hab die Nerven verloren. Ich wollte ihm doch nur Angst einjagen. Ich hab nicht versucht, ihn umzubringen. James, ich hab nicht versucht, ihn zu töten. Bitte, James! Ich bin nicht wie sie. Bitte glaub mir, James."

Ich war nicht sicher, was er von mir wollte. „Ich glaube dir", sagte ich.

„Bitte sag es Remus. Sag ihm, dass ich es nicht wollte. Sag Remus ... oh Gott, Snape weiß es. Er wird es ihnen sagen ..."

„Wem sagen?", fragte ich.

In diesem Moment klärten sich Blacks Augen. Er blinzelte mich an und ließ mein Hemd los.

„Tschuldigung", sagte Black. Er legte die Hände über den Kopf. „Ich hab mich nur erinnert. Es war nicht richtig. Sie hätten Remus vertrauen sollen. Er hat James nie im Stich gelassen. Warum ist es nur so?"

Black sah mich an, als erwartete er eine Antwort. Ich hatte keine, also zuckte ich nur mit den Achseln.

„Ich habe vergessen", begann Black zögernd, verhedderte sich dann aber in schnellem Murmeln. „Ich habe vergessen. Die Dementoren waren immer da und zogen Dinge aus meinem Kopf. Sie nahmen alles. Alle Menschen, die ich je kannte und alles, was ich je getan oder gesehen habe. In Askaban war alles fort, außer Peter und den Toten. Die Toten verblassten nie. Sie saßen immer bei mir. Sie starrten mich immer an."

Er hielt eine Sekunde inne und ich nickte. Ich begann, ein wenig die Nerven zu verlieren, aber ich wollte ihn irgendwie auch nicht vom Reden abhalten. Es ist niemals gut, wenn dir jemand sagt: „Ich sehe tote Menschen", außer in diesem amerikanischen Geisterfilm über diesen kleinen Jungen. Ich hab den Titel vergessen. Von dem hab ich auch nie das Ende gesehen. Die Dursleys haben mich jedes Mal zwanzig Minuten vor dem Schluss eines Filmes aus dem Wohnzimmer geschmissen. Ich hasse sie wirklich. Jedenfalls, ich versuchte zu entschlüsseln, worüber Black sprach.

„Ich wusste", sagte er. „Dass sie nicht wirklich da waren. Das wusste ich. Aber die ganze Zeit über saßen sie bei mir und ich wusste, dass ich etwas tun musste. Ich musste es richtig machen. Ich wusste, dass ich Peter töten musste. Und als ich die Zeitung bekam, auf der Krätze war, war alles klar. Alles war klar und ich verstand es."

Seine Stimme wurde kratziger.

„Aber jetzt kommt der Rest zurück. Wenn ich das Schloss sehe, erinnere ich mich an so viel, dass ich darin fast ertrinke. Wenn ich dich höre, fällt mir alles ein, was James je gesagt hat. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich erinnere mich an meinen Geburtstag in unserem vierten Jahr, und als wir uns alle mit Feuerwhiskey besoffen haben und James sich über Filch übergeben hat, und als Remus seine Schuhe im Kerker verloren hat, aber ich habe keine Ordnung darin. Ich weiß nicht, was ich machen soll, denn alles ist umgedreht und durcheinander gemischt. Was soll ich nur tun?"

Er schien komplett verloren zu sein. Ich bin normalerweise nicht in Situationen, in denen ich der Erwachsene sein muss. Ich muss, was auch immer ich sagte, würde alles nur noch schlimmer machen, als es sowieso schon war. Ich wusste auch, dass wir es uns nicht leisten konnten, dass er noch verwirrter wurde. Es gab nur eines, auf das er sich wirklich konzentrieren konnte.

„Wir müssen Peter finden", sagte ich. „Er versteckt sich im Schloss."

Der stumpfe Blick in seinen Augen wurden durch strahlende Intensität ersetzt. „Ich muss Peter umbringen."

„Stimmt", sagte ich. „Wir brauchen einen Plan."

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Ich zeigte ihm die Karte des Rumtreibers, über die er einiges zu wissen schien. Ich wollte nicht riskieren, ihn in einen weiteren Monolog zu schicken, also fragte ich nicht, woher er es wusste. Wir diskutierten mögliches Wege und Zeiten, um in das Schloss zu gelangen. Der beste Weg schien ein Geheimtunnel zu sein, der von einem Süßigkeitenladen namens der Honigtopf in Hogsmeade zu einem Korridor im dritten Stock der Schule führte. Wenn Dumbledore zurückkam konnten wir durch den Tunnel gehen, direkt zu seinem Büro, und dann alles erklären. Black und ich waren uns einig, dass ein einfacher Plan am besten war.

Black beschrieb mir den Honigtopf, aber plötzlich verstummte er, die Augen auf die Karte gerichtet.

„Was ist los?", fragte ich.

„Remus?", fragte er.

„Hm?", sagte ich.

Black winkte mich herüber und sein dreckiger Finger auf einen Raum mit der Beschriftung „Krankenflügel" gerichtet. Im Zimmer befanden sich nur zwei Menschen. Madam Pomfrey und Remus Lupin.

„Harry, wer ist das?", fragte er und deutete auf Lupin.

„Das ist Professor Lupin, der Professor für Verteidigung." Plötzlich fiel mir ein, dass Dumbledore gesagt hat, sie wären früher gute Freunde gewesen.

„Was ist mit ihm passiert?"

„Er hatte gestern eine Art Anfall. Hermine und ich haben ihn gefunden und in den Krankenflügel gebracht." Ich hielt inne. Hermine wollte wahrscheinlich nicht, dass ich alles erzählte, dass sie Zeitreisen beherrschte, also beschloss ich, das auszulassen.

„Er hatte einen Anfall? Wie war er?"

„Er zitterte und grauer Schaum kam aus seinem Mund."

„Grau? Bist du sicher?"

Ich nickte. „Warum? Was ist los?"

„Gift."

„Was? Professor Lupin ist der Lieblingslehrer von allen. Wer würde ihn vergiften ..." Ich verstummte. „Weiß er, dass Peter ein Animagus ist?"

Black nickte. „Wir gehen heute nacht."

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Wir beschlossen noch zu warten, bis der Großteil des Schlosses zu Bett gegangen war. Falls Dumbledore nicht zurück war, wenn wir kamen, würden wir ihm eine Eule schicken. Als der Abend anbrach begann ich, mich zu langweilen, und weil die Karte die einzige Unterhaltungsmöglichkeit war, die ich hatte, beobachtete ich Menschen, die ich kannte. Seamus Finnigan war im Schlafsaal der Drittklässler in Gryffindor und durchsuchte meinen Schrank. Ich würde ihn anschreien müssen, wenn ich zurückkam. Hermine und Ron waren in der Bibliothek. Professor McGonagall war mit Hagrid und Filch in der Großen Halle. Bewegung am Rand der Karte zog meine Aufmerksamkeit an. Hunderte von Punkten umkreisten die Tore zu den Schlossgründen, aber sie flackerten auf der Seite und keiner von ihnen trug einen Namen.

„Wer glaubst, sind die hier?", fragte ich Black.

„Die Dementoren sind zurück", sagte er und lehnte sich über meine Schulter.

„Sie können nicht in den Tunnel, oder?", fragte ich.

„Sie könnten, falls sie wüssten, wo er ist. Wir müssen vorsichtig sein."

„Vorsichtig? Wir werden aber ... AU!"

Black schnellte nach vor und entriss mir die Karte. Er stieß mich dabei zu Boden, bemerkte es jedoch nicht.

„Was war ...?", ich beendete den Satz nicht mehr zur Hälfte, als Black knurrte: „Pettigrew."

Er ließ die Karte fallen und ich hob sie auf. Ein Punkt mit Namen Peter Pettigrew saß in der Küche.

„Wir gehen jetzt", sagte Black. Ohne einen Blick zurück kletterte er aus der Höhle.

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Sobald er vor dem Busch war, der den Eingang unserer Höhle verbarg, verwandelte Black sich wieder in einen Hund und jagte den Berg hinunter. Ich weiß nicht, woher er die Energie dazu hatte, denn keiner von uns hatte in den letzte vierundzwanzig Stunden etwas gegessen, und ich war noch mehr überrascht, weil ich ihn einholen konnte. Den ganzen Weg zum Dorf schwitzte ich wegen der unerwarteten Anstrengung, und das ließ die getrockneten Spinnweben wieder unappetitlich klebrig werden. Doch als wir die ersten Häuser erreichten, wurde mir eiskalt.

In diesem Augenblick fiel mir dann, dass die Dementoren, wenn sie wieder in Hogwarts waren, sie vielleicht auch an anderen Orten in der Nähe waren. Leider kam mir dieser Gedanke erst drei Sekunden bevor wir auf den ersten Dementor trafen. Er schwebte mit ausgestreckten Armen vor uns, fast, als würde er eine Umarmung erwarten. Black winselte und kam im Dreck zum Stecken, aber die Kreatur ignorierte ihn und glitt direkt auf mich zu. Ich duckte mich und rannte zur Seite.

Ich entkam der ungewollten Umarmung, aber als ich vorbeilief, streiften seine Finger meinen Nacken und ich konnte nur noch weißen Nebel sehen. Ich hörte Schreien, das in meinem Kopf hallte, aber ich hörte nicht auf zu rennen, worauf ich ziemlich stolz war. Bis ich an eine Hausmauer lief, die der Nebel verborgen hatte.

Mein Kopf klingelte und eine Sekunde lang konnte ich mich nicht erinnern, wo ich war. Dann packten mich kalte Hände an den Armen. Ich versuchte, zu entkommen.

„Hör auf, verdammt noch mal!", zischte eine Stimme in meinem Ohr.

Ich erkannte, dass es Black war. Er hatte sich in einen Menschen zurück verwandelt und versuchte, mich auf die Beine zu stellen. Als wir zu laufen begannen, warf ich einen Blick über meine Schulter und wünschte dann, ich hätte es nicht getan. Der Dementor, der mich berührt hatte, glitt hinter und, gemeinsam mit einem Fußballteam seiner Gefährten.

„Wie weit noch?", fragte ich Black.

„Hier!"

Black lief noch schneller. Mit einem Sprung war er auf der Veranda vor dem Geschäft. Mit einem zweiten krachte er durch das dekorierte Schaufenster, wobei er Regale umwarf und Glasscherben und bunt eingewickelte Süßigkeiten überall hinflogen. Ich sprang hinter ihm her und vermied knapp die Glassplitter, die noch aus dem Rahmen ragten. Die Dementoren glitten hinter mir durch das Fenster. Ich packte einen übergroßen Lutscher und warf ihn auf den Anführer, aber er ließ sich von süßen Naschereien nicht beeindrucken. Das Schreien hallte in meinem Kopf, aber die Bewegung ließ es leiser werden. Black ging durch das Geschäft nach hinten und stieß eine Tür mit der Aufschrift: „Kein Zutritt" auf.

Die Treppe begann so plötzlich, dass ich die erste Stufe übersah und nach unten gefallen wäre, wenn Black nicht vor mir gewesen wäre. Als wir unten ankamen, hörte ich oben echtes Schreien. Ich denke, jemand hat gehört, wie wir eingebrochen sind und wollte nun nachsehen. Black schob verzweifelt Kisten herum und untersuchte den Boden.

„Hier ist irgendwo eine Falltür! Hilf mir beim Suchen!"

Ich kniete mich auf den Boden und ließ meine Hände über die Dielen wandern, aber ich fand nichts. Ich warf einen Blick zurück und sah den ersten Dementor, der über die Treppe herunter kam. Was war, wenn sie den Keller umgebaut hatten, nachdem die Karte entstanden war? Meine Nägel glitten in eine Vertiefung und ich zog sie so fest ich konnte nach oben. Die Fingernägel meiner linken Hand wurden zurückgebogen und ich ließ fast los, aber Black fing die Tür, bevor sie fiel.

„Du zuerst!", sagte Black und deutete auf den dunklen, leeren Raum.

Ich konnte unten überhaupt nichts sehen. Ich zogen, und in dieser Pause erwischte er mich. Die Hände legten sich um meinen Hals, bevor ich nur überlegen konnte, zu entkommen. Die Kreatur hob mich mit Leichtigkeit vom Boden und drehte mich um, sodass mein Gesicht vor ihrem war, aber da war kein Gesicht. Ich sah nur einen unförmigen Schlund in der schleimigen, blaugrauen Haut des Kopfes. Der stinkende Atem wehte über mein Gesicht, als der Dementor sich nach vor lehnte.

Ich wollte, dass der weiße Nebel zurückkam. Ich wollte nicht sehen, was er tat, aber alles blieb schrecklich klar. Ich konnte mich an nichts schlimmeres als das erinnern. Er ließ mit einer Hand los und strich mit den Fingern über meine Lippen. Ich konnte einen lauten Schrei nicht unterdrücken.

Hände legten sich um meine Knöchel und zogen. Die schleimigen Finger ließen los. Ich konnte meine Hände nicht schnell genug heben und mein Kinn knallte auf den Boden. Etwas knackte. Mein Genick fühlte sich gebrochen an, aber bevor ich darüber nachdenken konnte, wurde ich durch die Falltür gezogen. Direkt hinter mir schloss sie sich mit einem Schnappen und ich konnte nichts mehr sehen.

Black zog mich auf die Beine. Ich hatte Schwierigkeiten, meinen Kopf gerade zu halten und mein Kinn brachte mich um.

„Harry, wir müssen uns beeilen. Vor uns ist eine Treppe. Geh, so schnell du kannst, und lass meinen Arm nicht los."

Ich hörte, wie die Tür über uns knarrte. Wir begannen zu laufen.