DAS KELLERGESCHOSS
Von Marz1 / Übersetzung von Christa Potter
A/N: Danke für eure Reviews – und das große Finale kommt näher. Im nächsten Kapitel ist es soweit. Dieses hier ist allerdings wieder nicht betagelesen.
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KAPITEL 16 – Rache
Die Treppe schien sich ein paar Meilen nach unten zu winden und ich hörte sie andauernd atmen. Das Geräusch wurde von den engen Wänden zurückgeworfen, bis sogar unsere hastigen Schritte untergingen. Nach einer Ewigkeit wurde aus den Stufen eine sanfte Rutsche nach unten und die Wände und Decke kamen näher. Ich konnte gleichzeitig beide Wände berühren und mein Kopf stieß an die Decke. Ich hoffte, dass die Dementoren Probleme haben würden, wenn sie gebückt liefen, aber ihr rasselndes Atmen kam immer näher.
Black hielt einen Moment an und zog mich dann auf den Weg vor ihm.
„Der Tunnel wird bald nach oben führen", sagte er. „Von dort aus geht er direkt nach Hogwarts. Mach dir keine Sorgen, wenn du ein wenig vor mir bist. Ich werde dich einholen."
Sein „Ich werde dich einholen" klang jedoch nicht sehr überzeugend. Ich suchte in der Dunkelheit, bis ich seinen Arm fand und zog ihn hinter mehr her und sicher zu gehen, dass er nichts dummes heldenhaftes versuchte. Wie er gesagt hatte stieg der Tunnel an. Das Geräusch der Dementoren wurde leiser. Die Rutsche wurde so steil, dass sie fast senkrecht war, und ich musste mich mit meinen Händen an den Wänden festhalten, damit ich nicht nach unten zu diesen düsteren Kreaturen rutschte. Ich konnte Black hinter mir hören. Ich erreichte das Ende des Tunnels und tastete mit den Händen, aber er hörte einfach auf. Es gab keine Tür oder Ausgang.
„Black! Wie kommen wir raus?" Stechender Schmerz durchzuckte bei jedem Wort meinen Hals und mein Kiefer gab seltsam klickende Geräusche von sich.
„Du musst dafür deinen Zauberstab herausholen ..."
Ich spürte das Verlangen, ihn zu schlagen.
„Und wenn ich keinen habe?", knurrte ich.
Black antwortete nicht. Frustriert begann ich, den Stein über mir mit den Fingern zu berühren. Ein lautes, kratzendes Geräusch ertönte und Licht leuchtete mir entgegen. Ein rundes Loch öffnete sich im Stein über mir und kletterte hindurch. Ich sah mich und erkannte, dass ich aus dem leeren Rücken einer ziemlich buckligen, alten Hexe gekommen war. Ich kletterte auf den Boden und eine Sekunde später landete Black neben mir.
Ich nahm die Karte aus meiner Tasche und überprüfte sie wieder. Pettigrew bewegte sich in Richtung der Großen Halle. Black und ich schlichen den Korridor entlang. Ich hatte keine Uhr, aber ich dachte, dass es etwa halb acht, oder spätestens acht Uhr sein musste, als waren die meisten Schüler auf dem Weg zurück vom Abendessen. Mit Hilfe der Karte schafften wir es, allen aus dem Weg zu gehen, bis wir am Krankenflügel vorbei kamen.
Ein Punkt namens Minerva McGonagall kam aus dem Büro hinter uns, und ein weiterer Punkt mit Severus Snape beschriftet kam uns aus der anderen Richtung entgegen. Wir hatten keine andere Wahl, also duckten wir uns durch die halb offene Tür zum Krankenflügel hinter uns. Madam Pomfrey war in ihrem Büro, dessen Tür offen stand. Sie wandte sich nicht zu uns um, und wir schafften es, unbemerkt an ihr vorbei zu kommen. Ich suchte verzweifelt nach einem guten Versteck, denn der Krankenflügel schien das Ziel von McGonagall und Snape zu sein, doch ich bemerkte, dass Black mit sehr abwesend wirkender Miene durch den Krankenflügel ging.
Nur ein Bett im Raum war besetzt und Black ging direkt darauf zu. Ich versuchte ihm mit Pantomime zu bedeuten, dass sein offensichtliches Ziel keine gute Idee war und dass es besser wäre, wenn wir uns hinter den Vorhängen versteckten, aber Black wollte mich offenbar nicht verstehen. Er ging zur Seite des Bettes und starrte hinunter auf den bewusstlosen Patienten darauf. Das Gesicht des Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste war grau und angespannt, aber das war für ihn normal. Die roten Linien an seinem Hals und um seinen Mund herum waren es nicht. Sein Atmen war fast unhörbar. Black lehnte sich über das Bett und wollte mir eindeutig einen Herzanfall verpassen, indem er Professor Lupins Schultern ordentlich schüttelte.
Lupin wachte nicht auf, weswegen ich mir Sorgen macht, aber nicht halb so viel wie wegen Blacks Flucht aus der Realität. Die Zeit der Pantomime war vorbei und die Zeit der Schienbeinstöße war gekommen.
Black schrie vor Überraschung leise auf, aber ein Geräusch, das von der Tür her kam, hielt ihn von weiteren Beschwerden ab.
„ ... auf dem Weg um zu sehen, wie es Remus geht."
Anstatt einer Antwort folgte eine angespannte Stille. Black duckte sich unter ein leeres Bett und ich versteckte mich unter dem von Professor Lupin. Eine Sekunde später kamen zwei paar Füße in den Krankenflügel und Madam Pomfrey kam aus ihrem Büro, um sie zu begrüßen.
„Wie geht es ihm, Poppy? Irgendwelche Veränderungen?", fragte Professor McGonagall.
„Ich fürchte nicht. Granger hat ihn gerade noch rechtzeitig gebracht. Ich habe es noch verhindern können, dass er stirbt. Es wird ein kleines Wunder sein, falls er überhaupt noch einmal aufwacht. Gibt es schon eine Vermutung, wer es gewesen sein könnte?", fragte Pomfrey.
„Bis jetzt ist Black der einzige Verdächtige. Lupin war der letzte von ihnen. Er war wahrscheinlich genauso ein Ziel wie Harry, aber wir hätten niemals gedacht ..."
„Ich habe den Trank gebracht, falls er wieder zu sich kommt", unterbrach Snape. „Ich möchte Sie daran erinnern, dass wir nur noch eine Stunde und zwölf Minuten haben, bis es sich verwandelt. Ich muss den Krankenflügel sichern."
„Natürlich, Professor Snape", sagte Madam Pomfrey und hörte sich dabei mehr als nur ein wenig angespannt an.
Die drei standen einen Moment lang im Raum, und dann gingen Professor McGonagalls und Madam Pomfreys Füße aus der Tür. Sie schloss sich hinter ihnen. Snape ging zum Ende von Lupins Bett. Ich überlegte, ob ich nicht vielleicht den Atem anhalten sollte, aber dadurch muss ich immer gähnen. Wenn ich an das Gähnen dachte, spürte ich natürlich sofort das Verlangen danach. Dumme, verräterische Lungen! Wenn ihr es auch nur versucht, fange ich mit dem Rauchen an! Ohne Filter! Dieser Gedanke schien sie einzuschüchtern.
Ich warf einen Blick unter das Bett neben meinem. Ich konnte gerade noch Blacks Hand und eines seiner Augen sehen, das mich unter dem herunter hängenden Bettlaken hervor ansah. Snape blieb stehen, wo er war. So leise wie möglich entfaltete ich die Karte um Pettigrew zu überprüfen. Er bewegte sich die Treppe hoch in Richtung der Bibliothek. Hermine und Ron verließen sie gerade.
„Das ist deine letzte Chance", sagte Snape. Nach einem Moment voller Panik erkannte ich, dass er mit Professor Lupin redete.
Lupin antwortete natürlich nicht. Snapes Füße waren jetzt neben dem Nachttisch und ich hörte, wie eine Porzellantasse klirrte, als sie abgestellt wurde. Snape Füße gingen zurück zum Ende des Bettes. Er rief etwas in unverständlichem Latein. Ein blendendes Licht, wie der Blitz einer Kamera, erfüllte den Raum. Langsam verschwand es wieder und zurück blieb nur ein leicht glühender Ring auf dem Steinboden um Lupins Bett und den Nachttisch. Snape murmelte noch etwas und in dicken, parallelen Linien erhob sich Rauch an der Innenseite des leuchtenden Ringes. Nach einigen Sekunden verwandelte sich der Rauch in festes Eisen. Ich überlegte mir, dass ich wohl das schlechteste Bett zum Verstecken gewählt hatte.
Snape ging auf die Gitter zu. Er grunzte leise, als er daran rüttelte. Für mich hörten sie sich unangenehm solid an. Snape drehte sich um und ging zur Tür. Ich überlegte, ob ich ihn rufen sollte, damit er mich hinaus lies, aber dann merkte ich, wie dumm das wäre. Er ging hinaus und verschloss hinter ihm die Tür. Eine Sekunde später stand Black an den Gittern und versuchte, sie auseinander zu ziehen, während er wie ein Verrückter fluchte.
Ich versuchte, unter dem Bett hervor zu kriechen, aber die Gitter waren zu nahe. Ich überprüfte wieder die Karte. Hermine, Ron und Pettigrew waren gemeinsam im Korridor vor der Bibliothek. Ich wünschte mir wirklich, ich hätte sie wegen Krätze gewarnt.
„Black! Mach dir um mich keine Sorgen." Ich streckte ihm durch die Gitter die Karte entgegen. „Geh und such Pettigrew."
Black schien fast in Panik auszubrechen. „Harry, du verstehst nicht. Wenn er aufwacht, während du da drin bist ..."
Er sah aus, als hätte ihn jemand auf den Kopf geschlagen.
„Was ist los?", fragte ich.
„Ich hab eine Idee." Er drehte sich um und lief zu Madam Pomfreys Büro. Zehn Minuten später kam er mit einer Flasche zurück, die mit einem leuchtend roten Trank gefüllt war.
„Versuch, dass dich nichts davon berührt", sagte er und öffnete die Flasche.
„Warum?", fragte ich, während er den Inhalt auf den Boden goß, der dann auf mich zufloß.
„Das ist ein Wundsäuberungstrank. Er zerstört alles, was nicht am Leben ist, außer natürlich der speziell verzauberten Flasche."
Während er sprach, schmolz das rote Gebräu einen Teil des Boden und der Gitterstäbe, die darauf waren. Es durchtränkte auch einen Zipfel von Professor Lupins Decke, die den Boden berührte und begann, sie aufzulösen. Dann floss es zu den Metallbeinen des Bettes auf meiner rechten Seite. Das Bettgestell schmolz viel schneller als die Gitterstäbe. Black sollte niemals Ideen haben.
Mit einem unheilvollen Knarren fiel das Bett zur Seite und ich musste in den dreieckigen Raum kriechen, der aus den Überresten des Bettrahmens und den linken Beinen entstanden war. Ich hörte einen dumpfen Aufprall und ein Klatschen, als Professor Lupin aus dem Bett in den See aus Trank um die Gitterstäbe herum rollte. Black versuchte, die Hand durch die Stäbe zu bekommen, um den Rest des Bettes zu heben, aber er schmolz in seinen Händen. Black fluchte wieder.
Der Trank verbreitete sich weiterhin auf dem Boden und ich presste mich gegen die andere Seite des kleinen Käfigs. Ich warf einen Blick auf die Karte in meinen Händen. Pettigrew, Ron und Hermine gingen nach draußen. Während ich sie beobachtete, erreichten sie die Peitschende Weide, die im letzten Jahr versucht hatte, Ron und mich zu zertrümmern. Einen Moment lang verschwanden sie, dann sah ich sie in einem Tunnel. Er führte zum Rand der Karte in Richtung Hogsmeade. Das umgekippte Bett knarrte wieder und brachte mich abrupt zurück zu meiner momentanen Situation.
„Black! Nimm die Karte bevor sie schmilzt!", rief ich. Black lief zu meiner Seite des Bettes und ich schob die Karte des Rumtreibers in seine Hände. Er stopfte sie in die Tasche seines Umhangs. Mein rechter Fuß wurde plötzlich kalt und ich sah erschrocken, dass der rote Trank den Großteil meiner Schuhe und Socken aufgelöst hatte. Ich versuchte ein sehr verkrampftes Push-Up, um dem Rest meiner Klamotten von dem Gebräu fernzuhalten. Meine Arme brannten und zitterten. Ich dachte, der Trank würde zumindest stechen, aber als er über meine Finger und Zehen floss, fühlte er sich nur leicht warm an. Allerdings schaffte er es, die eingetrockneten Spinneninnereien von meinen Fingern zu wachen. Der Trank floss unter mich, ohne dass er meinen Umhang berührte und ich dachte schon, dass alles gut werden würde. Dann fraß der Zaubertrank die linken Beine des Bettes.
In der Kategorie der guten Neuigkeiten: die Gitterstäbe lösten sich vor dem Boden auf, also konnte Black Professor Lupin und mich selbst sicher aus der Gefahrenzone bringen, bevor sich das Loch auftat. Wenn man über den Rand blickte, sah man das Klassenzimmer für Zaubertränke. Natürlich musste ich mir über dringendere Dinge Gedanken machen. Der Trank hatte meine Hose erwischte und sie verwandelte sich jetzt sehr schnell ein Shorts. Ich lief hinüber zum Vorratsschrank und fand einen dunkelblauen Pyjama, der fast wie normale Klamotten aussah, wenn man weit weg war und schlecht sah. Die einzigen Schuhe in meiner Größe war ein paar rosaroter Hausschuhe mit Teddybären darauf. Ich hasse es, kleine Füße zu haben.
Als ich von meiner Klamotten Expedition zurückkam, hatte Black seinen Umhang ausgezogen und ihn um den noch immer bewusstlosen Professor gewickelt. Lupins Falls schien ihm nicht geschadet zu haben, nur seinem Pyjama. Black trug ihn hinüber zu dem privaten Zimmer, in dem ich meine Quarantäne durchgestanden hatte. Er ließ Lupin drinnen und schob einen Stuhl unter den Türknauf. Blacks Hose hatte an den Knien Löcher, aber abgesehen davon war er dem Trank entkommen.
„Wo ist Pettigrew?", fragte er mich.
„Er und Ron und Hermine sind durch einen Tunnel unter der Peitschenden Weide verschwunden. Sie sind nicht mehr auf der Karte", sagte ich.
Aus dem Loch im Boden hörten wir plötzlich ein lautes Rumpeln. Ich warf einen Blick über den Rand.
„Potter!", brüllte Professor Snape und starrte zu mir hoch.
Black packte mich hinten an meinem Pyjama und zog mich zurück; wir vermieden gerade noch den Lähmfluch, den Snape auf mich gefeuert hatte. Wir liefen wieder. Erst als wir hinter den Gewächshäusern kauerten, erkannten wir unser nächstes Problem.
„Harry, werden wir von jemandem verfolgt?", fragte Black.
„Was?"
„Sieh auf der Karte nach", zischte Black ungeduldig.
„Ich hab sie dir gegeben!
Black sah aus, als wolle er zu streiten beginnen, aber dann schlug er sich selbst auf die Stirn.
„Sie ist bei Remus im Krankenflügel. Wir können sie jetzt nicht holen. Es ist auch egal. Der Tunnel führt nur an einen Ort."
„Wohin?"
„Zur Heulenden Hütte."
Wir liefen über den dunklen Rasen in Richtung der um sich schlagenden Peitschenden Weide. Niemand feuerte einen Fluch auf uns, also hieß das, dass uns niemand verfolgte. Ich fragte mich gerade, wie wir unter die Äste des verdammten Baumes kommen konnte, als ein dunkler, oranger Schatten an uns vorbei lief. Der Baum erstarrte, und als wir näher kamen konnte ich Hermines Katze sehen, die auf einem Knoten am Stamm stand. Sie miaute laut und verschwand dann in einem Loch, das zwischen den dicken Wurzeln fast unsichtbar war. Black folgte, als wäre das komplett normal. Ich folgte, als wäre es das nicht, also gewann er in dem niedrigen Tunnel einen kleinen Vorsprung.
Es war absolut dunkel und keiner von uns hatte eine Fackel dabei. Ich ging mit den Händen an der Wand entlang tastend. Ich weiß nicht, wie Black es schaffte.
Die Haare auf meinem Nacken standen mir zu Berge. Ich wollte Black gerade eine Warnung zurufen, als etwas meine Schulter berührte. Ich wirbelt herum. Ich hörte ein Geräusch, als würde geschlagene Schlagsahne mit voller Wucht auf einem Nachtisch landen, und dann wurde ich von Seilen gefesselt. Ich brachte einen erstickten Schrei heraus, bevor sie mein Gesicht erreichten und mich knebelten. Ich stolperte und fiel auf mein Gesicht. Das tat meinem bereits verletzten Kiefer und meinem Hals gar nicht gut. Eine Hand mit langen Fingern packte meine Schulter und rollte mich auf den Rücken.
„Harry?", rief mir Black zu. „Harry, ist alles in Ordnung?"
Ich wollte zurückrufen und ihn warnen, aber ein Zauberstab drückte gegen meine Kehle und ich hörte ein Flüstern. Dann konnte ich überhaupt nicht mehr sprechen.
„Hilfe!", rief meine Stimme aus dem Mund eines anderen. „Hier ist ein Loch. Mein Fuß ist hängen geblieben."
Ich hörte, wie Black auf mich zulief. Ich wollte von meinem Entführer weg rollen, aber er legte nur eine Hand auf meine Brust und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Blacks Schritte waren sehr nahe.
„Sirius, bitte beeil dich!", rief der Entführer.
Ich hörte, wie Black abrupt stehen blieb und ich hätte gejubelt, wenn ich eine Stimme gehabt hätte. Ich habe ihn noch nie Sirius genannt. Ich wusste aber nicht, was Black tun konnte. Der Tunnel war so eng, dass er keinen Raum hatte, um einem Fluch ausweichen zu können. Aber anstatt einen Fluch zu sprechen, murmelte mein Entführer: „Lumos."
Ein sanftes, blaues Licht erhellte den Tunnel und ich sah das bleiche, eingefallene Gesicht des Professors für Zaubertränke. Seine Aufmerksamkeit war ganz und gar auf Black gerichtet.
„Wie schön, die wieder zu sehen", sagte Snape mit meiner Stimme.
Black verwandelte sich nicht, aber das Knurren, das aus seiner Kehle kam, hätte auch von einem Hund stammen können. Er marschierte mit einem wahnsinnigen Blick in den Augen, den ich sonst nur gesehen habe, wenn er über Pettigrew sprach, auf Snape zu.
„Ich würde jetzt stehen bleiben, wenn ich du wäre", fuhr Snape mit seiner eigenen Stimme fort.
Ein Stück weiter den Tunnel entlang hörte ich Hermines Katze vor Schmerz aufheulen, aber die beiden Männer schienen es nicht zu bemerken. Ich rollte auf dem Boden und versuchte so, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen, aber für sie war ich unsichtbar. Black blieb, immer noch knurren, ein paar Schritte vor Snape stehen.
„Es ist ja nicht so, dass ich monumentale Dummheit nicht von dir gewöhnt bin, Black, aber warum bist du zurück gekommen?", fragte Snape. „Sogar wenn du Potter auf deine Seite gezogen hast, wirst es bei Dumbledore niemals schaffen. Du wirst den Dunklen Lord nicht zurück bringen."
„Wie kannst du es wagen", brachte Black hervor. „Ich werde dich umbringen ..."
Der Rest ihres Gespräches ging an mir vorbei. In der kleinen Kugel aus Licht, die von Snapes Zauberstab erzeugt wurde, sah ich die Ratte hinter Black kriechen. Die Ratte und ich sahen uns in die Augen. Ich wusste nicht, dass Ratten lächeln können.
Black warf sich auf Snape und ein roter Lichtblitz traf Black in die Brust. Er wurde gegen die Wand des Tunnels geschleudert und fiel bewegungslos zu Boden. Snape ging an der Ratte vorbei, ohne sie eines Blickes zu würdigen. Ich schlug auf dem Boden um mich, aber Snape drehte sich nicht um. Snape trat Black in die Rippen, vielleicht um zu sehen, ob er wach war, vielleicht aus Hass. Es war egal.
Die Ratte kroch langsam in die Mitte des Tunnels. Mit einem leisen Pop wurde sie von einem Mann ersetzt. Endlich drehte sich Snape um, aber es war zu spät.
„Stupor!", rief Pettigrew mit hoher, quietschender Stimme.
Nach einem kurzen roten Lichtblitz herrschte vollkommene Dunkelheit.
