DAS KELLERGESCHOSS

Von Marz1 / Übersetzung von Christa Potter

A/N: Danke für eure netten Reviews. Ich bin froh, dass euch die Übersetzung des letzten Kapitel gefallen hat.

Ich weiß noch nicht, wann das nächste Kapitel kommt, aber ich würde es gerne diese Woche noch fertig machen. Allerdings kann es etwas länger dauern, weil ich fürchte, dass ich ab morgen oder übermorgen krank im Bett liegen werde.

A/N2: Dieses Kapitel ist nicht betagelesen.

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KAPITEL 19 – Wo zum Teufel bist du gewesen?

Es war wie in einem dieser Träume, in denen man nach unten fällt, nur fiel ich nach vorne, anstatt nach unten. Die Welt war grau und schwarz und weiß, aber sie roch braun und grün. Während ich ging, fiel der Welt immer wieder zur Seite um. Eines meiner Beine war nicht in Ordnung, deshalb waren meine Schritte wohl eher ein Humpeln, und ab und zu blieb ich stehen, um daran zu kauen, aber ich hielt niemals lange inne. Etwas in meinem Kopf wollte mir einfach keine Ruhe lassen. Ich wusste, dass ich nach Hause gehen musste, und ich konnte nicht anhalten, bevor ich dort war. Ich hatte keine Ahnung, wo zu Hause war, aber ich hatte dieses Gefühl, dass ich auf dem richtigen Weg war. Ich humpelte noch immer in die gleiche Richtung, als die Sonne über den Horizont kroch und die Welt wieder explodierte.

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„Harry, bitte wach auf! Oh Gott! Bitte wach auf!"

Wasser tröpfelte über mein Gesicht. Wo es nicht vor Schmerz brannte, spürte ich dünne, kühle Linien, aber sie verdunsteten viel zu schnell. Ich stöhnte.

„Harry! Das ist es. Öffne deine Augen nur für eine Sekunde, bitte!"

Ich öffnete meine Augen ein wenig. Ich war jedoch nicht sicher, ob ich aufgewacht war. Die Welt um mich herum war verschwommen, hell und brennend hieß. Etwas roch schrecklich und stinkig. Noch mehr Wasser rann über meine Stirn und hinunter über mein Gesicht und meinen Hals. Durch den Nebel erkannte ich, dass eine Hand unter meinem Kopf lag, die ihn vorsichtig stützte.

„Wir sind fast da, Harry. Nur noch ein paar Stunden, dann bist du endlich im Krankenflügel. Bis dahin musst du noch durchhalten."

Die Stimme kam mir bekannt vor, aber ich wusste nicht, wer es war. Die verschwommene Gestalt lehnte sich über mich und ich versuchte zu erkennen, was er tat. Neben mir war etwas so hell, dass es unmöglich war, es anzusehen, aber ich hörte ein weiteres Plätschern. Es musste ein kleiner Bach gewesen sein. Ich hatte keine Ahnung, wie etwas so schmerzhaft helles so kalt sein konnte, aber als eine weitere handvoll Wasser über mein Gesicht lief merkte ich, dass es mir egal war.

„Versuch, ein wenig zu trinken."

Eine geschlossene Hand goß Wasser in meinen Mund. Er gab noch mehr Wasser, bis ich nicht mehr trinken konnte. Die Welt schien inzwischen ein wenig klarer zu werden. Endlich erkannte ich, wer der Mann war.

„... Black ..."

„Das ist richtig, Harry. Fühlst du dich besser? Wir sind fast bei der Schule."

Er tröpfelte noch etwas Wasser über mein Gesicht, während er sprach, und ich erkannte, dass er der beste Mensch im gesamten Universum war.

„... Schwimmen ...", sagte ich. Immerhin war das Wasser direkt neben mir.

Black lachte. Es hörte sich gezwungen an. „Du kannst schwimmen so viel du willst, nachdem wir deinen Arm gerichtet haben."

„... ist heiß ..."

„Es wird bald besser sein. Versuch, wach zu bleiben, okay? Wir müssen jetzt weiter."

Ich öffnete meine Augen ein klein wenig mehr und es wurde wieder schärfer. Ich holte tief Luft. Der Gestank schien stärker zu sein.

„Was ist das?", fragte ich und roch angestrengt.

„Nichts. Schließ die Augen wieder."

Ich merkte, dass mein linker Arm nicht mehr schmerzte. Da war nur dieses seltsame, heiße Gefühl. Ich wollte nach unten sehen, aber Black legte seine Hand über meine Augen. Er konnte sie jedoch nicht dort lassen. Er nahm seine Hand von meinem Gesicht, damit er mich hochheben konnte. Ich warf einen Blick auf meinen Arm. Ich wusste nicht, dass es Eiter in dieser Farbe gab. Zum Glück wurde ich ohnmächtig, bevor ich mich übergeben konnte.

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„Gib ihm einfach den Rest der Tränke und verschwinde dann."

„Erteilst du mir etwa Anweisungen, Black?"

„Nein. Ich bedrohe dich."

„Laßt das sein, ihr beiden, oder ich schlag' euch die Köpfe zusammen!"

Mein Kopf tat schrecklich weh, aber trotzdem setzte ich mich auf und sah mich um. Sofort wurde mir schwindlig. Der Raum, der sich um mich drehte, war Hagrids Hütte. Ich war in ein riesiges Bett gesteckt worden und begann, die Decke weg zu stoßen. Ich fühlte mich wie eine Folienkartoffel in einem heißen Ofen. Als die Decke zu Boden fiel, wandten sich mir drei überraschte Zauberer zu. Innerhalb von einer Sekunde war Black an meiner Seite und begrub mich wieder unter den Decken.

„Nein! Es ist zu heiß!", sagte ich und versuchte, sie wieder los zu werden.

Black gewann den Streit, als mir so schwindlig wurde, dass ich mich wieder hinlegen musste.

„Snape, gib ihm die verdammten Zaubertränke!", knurrte Black.

Snape glitt zum Bett herüber und zog eine Handvoll Phiolen aus dem Ärmel. Jede von ihnen war mit einer bizarren, neonfarbenen Flüssigkeit gefüllt. Ich bemerkte, dass Snape Handschuhe trug. Er sah mich mit einer Miene an, die ich nicht entziffern konnte, aber sie war sehr nervenaufreibend. Snape gab Black ohne ein Wort die Phiolen und wich dann zurück. Hagrid kam nach vor, um den freien Platz einzunehmen.

„Wie fühlst du dich, Harry?", fragte Hagrid, während Black einen purpurroten, überhaupt nicht nach Trauben schmeckenden, Trank in meinen Mund goß.

„Ich bin in Ordnung", sagte ich und versuchte nicht zu würgen. Ich erinnerte mich daran, dass etwas nicht in Ordnung war, aber ich konnte mich nicht erinnern, was es war, irgendetwas mit Ron und Hermine. Ich fragte, ob sie okay waren.

„Es geht ihnen gut. McGonagall hat die beiden im Krankenflügel eingesperrt, bis Dumbledore wieder kommt und wir alles klären", sagte Hagrid.

„Das ist gut", sagte ich, während eine saure, glitzernde, rosa Flüssigkeit in meinem Mund landete. Ich bemerkte, dass mein linker Arm kitzelte und zog ihn unter der Decke hervor. Er war komplett mit weißen Bandagen verdeckt. „Was ist passiert?", frage ich und versuchte, mich zu erinnern.

„Wir werden später darüber reden", sagte Black und flößte mir einem giftig grünen Trank ein. Ich wollte zu streiten beginnen, aber ich konnte meine Augen nicht offen halten.

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Als ich wieder aufwachte, war die schreckliche Hitze zu einer angenehmen Wärme geworden. Es war ziemlich dunkel, aber konnte ein paar Meter neben mir die letzten, glühenden Überreste eines Feuers im Kamin erkennen. Ich wusste sofort, warum ich aufgewacht war. Ich kletterte auf der Suche nach dem Badezimmer aus dem Bett. Ich war vielleicht dreißig Zentimeter weit gekommen, bevor ich über den Hund fiel.

POP!

„Harry, was ist los? Warum bist du nicht im Bett?", fragte Black, während er mir auf die Beine half.

„Wo ist das Badezimmer?", fragte ich.

Black steckte die Hand unter das Bett und zog einen eisernen Topf hervor. Er sah verdächtig nach dem Topf aus, in dem Hagrid sonst Eintopf machte. „Hier", sagte er.

„Das ist kein Badezimmer!"

„Es ist ein Nachttopf. Ich werde nach draußen gehen, bis du fertig bist."

„Ich mache in keine Töpfe mehr", verkündete ich laut.

Black gab ein seltsames, ersticktes Geräusch von sich und ich merkte, dass er ein Lachen unterdrückte, aber er sah auch aus, als hätte er Bauchschmerzen. „Beruhige dich, Harry."

„Du beruhigst dich."

„Fühlst du dich für einen kleinen Spaziergang gut genug?", fragte Black.

Meine Beine fühlte sich ein wenig wie Gummi an, aber ich nickte. Black streckte die Hand wieder unter das Bett und zog ein Paar Hausschuhe hervor. Ich zog sich an und Black zog eine der Decken vom Bett, die er dann um meine Schultern wickelte. Er verwandelte sich wieder in einen Hund und führte mich aus der Tür. Es war Nacht und der Himmel war von Wolken verhangen. Wir gingen um die Hütte herum und durchquerten das Kürbisbeet. Ich hielt inne, als ich unser Ziel sah.

„Das ist aber auch kein Badezimmer! Das ist Hagrids Werkzeugschuppen!"

Der Hund gab ein seltsames, schnaubendes Geräusch von sich und ging weiter. Ich öffnete die Tür von dem Schuppen, von dem geglaubt hatte, er wäre für Werkzeuge.

Ich denke, es macht Sinn, dass Hagrid ein Plumpsklo hat. Der Weg zum Schloss ist doch ziemlich weit. Es gehört trotzdem zu den Dingen, die ich lieber nicht weiß.

Als wir zurück zur Hütte kamen (ich hatte darauf bestanden, mir irgendwo die Hände waschen zu können), klapperten meine Zähne vor Kälte. Ich setzte mich auf das Bett und zog die Füße hoch zu mir. Nachdem er in seine menschliche Gestalt zurück gekehrt war, warf Black noch etwas Holz in den Kamin. Es fing sofort Feuer und füllte den Raum mit orangem Licht. Black setzte sich neben mich. Der Humor war aus seinem Gesicht verschwunden. Irgendwo, weit hinten in meinem Gehirn, gab es etwas, über das ich lieber nicht nachdenken wollte. Ich hatte das Gefühl, dass Black darüber reden würde.

„Harry, erinnerst du dich an das, was passiert ist?", fragte Black.

„Ja. Nein. Ja." Ich erinnerte mich, aber ich hatte diese Theorie, wenn ich nichts sagen würde, und die anderen auch nicht, dann würde es das Universum vielleicht vergessen und alles würde wieder normal werden.

„Habt ihr in Verteidigung schon über Werwölfe geredet?", fragte Black.

„Die kommen erst im nächsten Semester."

„Harry ...", begann Black, aber ich unterbrach ihn.

„Ich hab schon wieder meine Brille verloren. Ich hoffe, dass sie wieder auftaucht. Tante Petunia hasst es, wenn sie mir eine neue Brille kaufen muss, aber meistens ist es nicht meine Schuld. Da war dieses eine Mal als Dudley, er ist mein Cousin, meine Brille auf das Dach der Schule geworfen hat, und ich wollte hinauf klettern und sie holen, aber dann hat die Glocke geläutet und ich musste in den Unterricht, sonst wäre ich in Schwierigkeiten gekommen."

„Harry ..."

„Es ist ja nicht so, als würde ich sie wirklich brauchen. In der Nähe kann ich gut ohne sie sehen. Hermine wird mich ihre Notizen aus dem Unterricht abschreiben lassen, also brauche ich mir wegen der Tafel keine Sorgen machen. Aber Quidditch wird ein wenig schwieriger sein."

„Harry ..."

„Hast du jemals eine Brille getragen, oder vielleicht Kontaktlinsen? Die wollte ich schon immer mal probieren, aber wahrscheinlich würde ich sie irgendwo verlieren."

„Harry ..." Er packte meinen Arm und ich wusste, dass ich nicht länger ausweichen konnte.

„Es gibt keine Heilung", sagte ich.

„Es gibt keine Heilung", bestätigte Black leise.

„Ich hab mich in einen verwandelt. Deshalb ist in meinem Kopf wegen gestern Nacht alles verschwommen."

„Das war vor drei Nächten, Harry."

„Oh."

Eine lange Pause folgte.

„Habt ihr Pettigrew erwischt?", fragte ich.

Black warf seine Arme um mich und begann seinen „Es tut mir Leid" Gesang. Ich denke, das bedeutete nein. All diese Arbeit für nichts. Ein Teil meines Gehirn sagte mir, dass es okay war, zu weinen, denn es war sogar eine Schulter zum Ausweinen da. Eigentlich war es mehr eine Achselhöhle, weil Black ungefähr dreißig Zentimeter größer als ich ist. Ich konnte aber nicht weinen. Ich hatte nicht einmal dieses seltsame, trockene Gefühl in meinen Kehle, das man hat, wenn man versucht, nicht zu weinen. Es war einfach zu groß, um darüber nachzudenken, so wie wenn dir jemand sagt, dass in vier Milliarden Jahren die Sonne explodieren wird und du dann darauf nur sagst: „Das ist nicht gut." Es war zu groß, um war zu sein. Ich wollte Black gerade wegstoßen, als der Türknauf ratterte.

Pop!

Black, der Hund, ging hinüber zur Tür und schnupperte daran. Er knurrte. Einen Moment später stieß Snape die Tür auf und traf den Hund damit fast am Kopf.

„Dumbledore wird in Kürze hier sein", sagte Snape. Er betrat den Raum, vermied jedoch alle freien Stühle. Eine weitere Gestalt stand draußen direkt vor der Tür, als hätte sie Angst, herein zu kommen.

„Feigling", sagte Snape mit fast unhörbarer Stimme.

Die Gestalt zuckte zusammen, als hätte man sie geschlagen, und einen Moment später trat Professor Lupin ein. Er starrte den Boden an.

„Wirst du dir nicht einmal ansehen, was du gemacht hast?", stichelte Snape.

Black, der Hund, knurrte und schlich auf Snape zu.

Ich dachte schon, dass ein dummer Streit beginnen würde, aber dann kam Hagrid zurück. Er hob Black, den Hund, am Genick vom Boden hoch und warf ihn neben mich aufs Bett. Hagrid ging hinüber zum Feuer und stellte den Kessel auf.

„Dumbledore ist auf dem Weg", sagte er.

Die nächsten paar Minuten vergingen in kompletter Stille, die nur von dem Klirren der Tassen unterbrochen wurde, die Hagrid auf den Tisch stellte. Dumbledore, Professor McGonagall und Kingsley Shacklebolt traten ohne zu klopfen ein. Ich wusste nicht, dass ich auf Dumbledore wütend war, bis ich ihn sah.

„Wo sind Sie gewesen?", fragte ich. Ich denke, es hörte sich beschuldigend an, weil Professor McGonagall mir einen Blick zuwarf, aber aus Strenge wurde schnell Mitleid. Ich sah woanders hin.

„Ich bin sicher, dass alles erklärt wird", sagte Dumbledore ruhig. „Aber zuerst muss ich sichergehen, dass wir Privatsphäre haben. Hagrid, könntest du ...?"

Hagrid nickte, nahm dann seine Armbrust vom Haken über der Tür und verließ dann die Hütte.

„Mr. Black, Sie können sich dem Gespräch anschließen, wenn Sie wollen", fuhr Dumbledore fort.

Der Hund sah mich fragend an. Ich hatte keinen Rat für ihn, also tätschelte ihn ihm nur den Kopf. Mit einem Pop verwandelte er sich. Black saß still da und sah alle an. Ich denke, dass er ein wenig eingeschüchtert war. Der Kessel pfiff. Dumbledore ging zum Feuer und servierte uns dann den Tee. Als jeder eine Tasse hatte, setzte er sich auf einen von Hagrids riesigen, alten Lehnstühlen.

„Ich denke, wir sollten am Anfang beginnen", sagte Dumbledore. „Mr. Black, würden Sie uns bitte darüber in Kenntnis setzen, wie Sie aus Askaban entkommen und Harry entführt haben?"

Also wiederholte Black seine traurige Geschichte von Pettigrews Verrat und der folgenden Jagd auf ihn. Er ließ Kreacher aus, und ich erinnerte ihn auch nicht daran. Wir mussten ihm vier Ohrfeigen geben, um ihn zur Wirklichkeit zurück zu bringen. Als er über meine Eltern sprach, murmelte er immer wieder, dass es ihm Leid tat, und als er über Pettigrew redete, murmelte er gefährlich klingende Drohungen von Totschlag. Ich denke, dass die letzte Begegnung mit den Dementoren ein paar Hürden in seinen Weg zurück zu den geistig Normalen gelegt hat. Ich kannte bereits den Großteil der Geschichte, aber es war eine Überraschung für mich, als Black meine Verwandlung beschrieb und dann die Nacht, die er damit verbracht hatte, mich im Verbotenen Wald zu verfolgen. Er hatte mich erst am nächsten Morgen gefunden, und bis dahin hatte sich die Wunde an meinem Arm schon schlimm infiziert. Er hatte mich den ganzen Weg bis nach Hogwarts tragen müssen. Er beendete seine Geschichte und nickte nur.

„Remus, würdest du die Löcher füllen, die deine Teilnahme an den Geschehnissen vom letzten Samstag betreffen?"

Lupin sah aus, als hätte er sich lieber selbst in den Fuß geschossen. Er sprach mit klarer Stimme, aber sein Blick wich nie vom Boden.

„Ich habe Aufsätze meiner Sechstklässler korrigiert, als ich mich nach einer Tasse Tee fühlte. Nichts schien dabei nicht in Ordnung zu sein, bis ich die Hälfte der zweiten Tasse getrunken hatte. Ich weiß nicht, wie ich das Silber übersehen konnte. Es muss irgendein Betäubungsmittel dabei gewesen sein, damit ich das Brennen in meinem Mund nicht spüren konnte. Ich dachte nicht, dass ich es bis zum Krankenflügel schaffen würde, aber dann kamen Harry und Hermine Granger in mein Büro. Ich wachte im Krankenflügel auf. Ich dachte, es wäre die selbe Nacht. Ich wusste es nicht. Ich wusste nicht, dass ein Tag vergangen war. Ich wäre nicht nach draußen gegangen, aber ich dachte, es wäre die selbe Nacht ..." Er hielt einen Moment inne und ich merkte, dass seine Hände zu zittern begannen.

„Ich wachte in einem kleinen Nebenzimmer auf, der Umhang von jemandem war um mich gelegt worden. Ich kannte den Geruch, es war der von Sirius. Ich durchstöberte die Taschen und fand eine Karte, die wir gemeinsam mit James und Peter gemacht hatten, als wir gemeinsam hier in der Schule gewesen waren. Sie zeigt wo jeder Mensch im Schloss ist. Ich sah, wie Sirius und Harry unter die Peitschende Weide liefen, während Severus ein paar Meter hinter ihnen folgte. Ich dacht, Sirius würde eine Art krankes Spiel spielen. Ich dachte, er würde Harry umbringen, während ich nur zusehen konnte.

Ich brach aus und fand meinen Zauberstab. Bis ich die Peitschende Weide erreichte, waren sie bereits von der Karte verschwunden. Ich ging hinunter in den Tunnel. Ich hatte die Hälfte des Weges hinter mir, als ich von einem Fluch getroffen wurde. Ich denke, es war ein Verwirrungszauber, das einzige, an das ich mich danach erinnern kann, ist dass Severus rief, ich würde mich gleich verwandeln. Es tut mir Leid."

Er hatte während seiner ganzen Rede den Blick immer gesenkt gehalten.

Dann erzählte Professor McGonagall ihre Geschichte. Sie war in ihrem Büro gewesen, als ihr Notizbord plötzlich anzeigte, dass jemand eintausend Punkte von Gryffindor abgezogen hatte. Ihr fiel nur ein Professor ein, der über so eine Tat auch nur nachdenken konnte. Als sie Snape nicht finden konnte, rief sie Kingsley Shacklebolt, denn Snape war ebenfalls ein Ziel für Sirius Black. Sie kamen nach draußen auf die Schlossgründe, als sie den Werwolf heulen hörten, und den Rest der Geschichte kannten wir bereits.

Dumbledore nickte wieder, als sie geendet hatte. Er gab Snape keine Chance etwas zu sagen. Dumbledore nahm einen Schluck Tee und begann seine eigene Geschichte. „Severus, wenn du das nächste Mal Inventur bei denen Zaubertrankzutaten machst, wirst du bemerken, dass Silber fehlt, genau wie der Trank der Lebenden Toten." Er nahm einen weiteren Schluck Tee.

„Nach dem Angriff auf Professor Lupins Leben hätte ich vorsichtiger sein sollen, aber ich vertraute den Bannen um mein Büro herum. Ich wusste, dass es keine Möglichkeit gab, dass es jemand ohne mein Wissen betrat. Vor vier Tagen hatte ich ein Treffen mit dem Zaubereiminister, bei dem es um etwas ging, das er als Missbrauch eines Zeitumkehrers bezeichnete, der im Besitz von Hermine Granger war. Seine vorgesehene Verwendung wurde missbraucht, als sie und Harry eine Stunde in der Zeit zurück gingen, um Remus' Leben zu retten. Ich musste für sie sprechen.

Ich wollte gerade zu dem Treffen gehen, als das Bedürfnis nach Süßigkeiten verspürte. Ich öffnete die oberste Schublade meines Schreibtisches, um meine Dose mit Zitronenbrausebonbons zu holen. Sie schien ein wenig weiter links zu liegen, als ich sie gestern gelegt hatte, aber ich dachte nicht weiter darüber nach. Ich kam schon fast zu spät, um so nahm ich die Dose mit.

Der Minister und ich gerieten in eine besonders hitzige Diskussion. Ich wollte die Stimmung erhellen, indem ich Süßigkeiten anbot. Cornelius lehnte sie ab. Ich genehmigte mir etwas. Ein paar Minuten später wurde der Streit unangenehm laut. Der Minister stand auf und ich folgte seinem Beispiel. Ich erinnere mich an nichts danach.

Den Rest der Geschichte habe ich mir zusammen gesucht, seit ich vor ein paar Stunden im St. Mungos aufgewacht bin. Offensichtlich ist der Minister in Panik geraten, als ich zusammengebrochen bin. Er überprüfte meinen Puls, fand aber keinen, was für den Trinker des Tranks der Lebenden Toten nicht ungewöhnlich ist. Er nahm an, dass ich tot war und er nichts mehr für mich tun konnte, deshalb suchte der Minister für einen guten Grund des Zwischenfalls. Ich denke, er konnte keine Möglichkeit finden, wie mein Tod inmitten eines Treffens mit ihm ein gutes Licht auf ihn werfen konnte. Anstatt seine Sekretärin zu bitten, Heiler zu rufen, führte er seine Hälfte des Streits mit lauter Stimme weiter, während er arrangierte, dass mein Körper an einen Ort gebracht wurde, der weniger skandalös war. Irgendwo in der Reihe von Befehlen, wurde aus „Bewege den Körper", „Schaff den Körper weg". Zum Glück fühlte Fawkes, dass etwas nicht in Ordnung war und suchte nach mir, ansonsten wäre ich wohl in Mrs. Norris' nächster Dose Katzenfutter gelandet."

Dumbledore lehnte sich in seinem Stuhl zurück, als er geendet hatte, und in diesem Moment sah er schrecklich alt es. Es schien ziemlich unglaublich, dass Pettigrew den mächtigsten Zauberer in ganz England erwischt hatte. Die ganze Situation war eigentlich unglaublich. Es war unmöglich, und es war nicht fair.

Meine Augen wanderten zu den dunklen Ecken des Raums, aber ich sah keine Ratten. Dadurch fühlte ich mich aber auch nicht besser. Dumbledores Gegenwart gab mir nicht länger dieses Gefühl von Sicherheit, wie sie es sonst getan hatte. Ich denke, das war der Moment, in dem ich es wirklich verstand. Der Direktor würde mir nicht helfen können. Niemand versteckte ein Wunder im Ärmel.

Ich bin ein Werwolf.

Ich bin bis zum heutigen Tag nicht sicher, ob ich es laut gesagt habe oder nicht. Jeder Erwachsene im Zimmer sah ich an. Es ist mir egal, ob es ich laut gesagt habe.

Snape wollte etwas sagen, aber Dumbledore unterbrach ihn. „Ich muss mit Harry ein paar Dinge besprechen – unter vier Augen."

Die Professoren und Black standen auf und gingen. Black sah mich einen langen Moment an, bevor er sich in einen Hund verwandelte und nach draußen ging. Ich wünschte, er hätte gestritten, um bei mir bleiben zu dürfen. Vielleicht glaubte er noch immer, dass Dumbledore alles in Ordnung bringen würde.

„Du musst ein paar Entscheidungen treffen, Harry", sagte Dumbledore leise, nachdem sich die Tür geschlossen hatte. „Und keine von ihnen ist leicht."

Er wedelte mit dem Zauberstab und eine Rolle Pergament erschien in meinen Händen. Ich entrollte sie und begann zu lesen.