Als mich die Sonne weckte, lag eine vibrierende Stimmung in der Luft – Angst vermischt mit Kampfeslust und erregter Erwartung. Die Sonne stand noch in flacher Bahn am Horizont, der Boden war kühl, und mein Atem kondensierte in der kühlen Luft. Im fahlen Licht erblickte ich am kaum erkennbaren Horizont den kegelförmigen Umriss des rotflammenden Berges von Mordor. Der Wind trug seinen Schwefelgeruch bis zu uns und ließ die Herzen klopfen.

Wir aßen und tranken, was uns an Nahrung geblieben war, klopften aneinander wortlos auf die Schultern und halfen uns, die Rüstungen anzulegen. Als wir standen, ein jeder in Reih und Glied, erschienen unsere Befehlshaber zu Pferde vor uns:

Gil-galad in mit Silber überzogener Rüstung, welche mit Sternen bemalt war, doch unbehelmt. Elendil der Lange neben ihm, sein Rüstzeug mit einem weißen Baum unter sieben Sternen auf schwarzem Grund versehen.

Eelendil flankierten seine Söhne, Isildur und Anarion, die eine schlichtere Version der Rüstung ihres Vaters trugen. An Gil-galads Seite saß Elrond, sein Herold, dessen Augen mehr in die Ferne denn auf uns gerichtet waren.

Die Adler standen einem lebenden Wappen gleich mit ausgebreiteten Schwingen reglos über uns in der Luft. Hier und da erklang ein Räuspern.

„Männer, heute reiten wir. Lasst uns reiten zum Verderben dessen, der uns die Freiheit nimmt. Reitet und kämpft mit eurer Seele, denn tut ihr es nicht, nimmt sie euch der dunkle Fürst!" eröffnete Gil-galad die Rede.

Er nickte Elendil zu, der das Wort aufnahm: „Männer, eure Tapferkeit, euer Geschick ist heute das Geschick dieser Welt. Lasst uns dafür sorgen, dass sie nicht an Sauron fällt. Lasst uns kämpfen, lasst eure Schwerter sprechen!"

Wir schwiegen, gefangen genommen von den Worten und umklammert von dem Wissen, dass viele nicht zurückkehren würden.

„Wir nehmen Saurons Armee von zwei Seiten in mehreren Wellen in die Zange. Zuerst die Bogenschützen, anschließend die Reiter, und schließlich die Fußsoldaten. Die linke Flanke steht unter meinem Kommando, die rechte unter Isildurs, sollten unsere Heerführer zu Tode kommen," ergriff Elrond das Wort. Er zog sein Schwert, das im Licht der höher gestiegenen Sonne aufleuchtete.

Ein Mann trat vor, er hielt ein reich verziertes Horn in den Händen. Elendil nickte ihm zu, und er blies; ein langgezogener Ton erfüllte die Luft, der von Entschlossenheit und Trauer zugleich kündete. Als er verklungen war, befahl Elendil: „Reitet, Männer, reitet zum Angriff!"

Wir setzten uns in Bewegung, eine geschlossene Front mit glänzenden Schwertern und geschliffenen Äxten, Mut und Furcht im Herzen. Die Adler begleiteten unseren Marsch, und auch Wölfe trabten zu unseren Flanken. Mehr und mehr Getier schloß sich uns an, und mit den Tieren kamen die Ents, deren grollende Stimmen zunächst Unbehagen und dann das Gefühl von Sicherheit unter uns verbreiteten.