Leia: Was ich übrigens noch anmerken wollte: Also, wir beide wissen schon wie die Geschichte ausgehen soll, bloß die kleine Lücke inna Mitte müssen wa jetzt noch füllen. So und jetzt lest ma schön.
Kapitel 1
Eine neckender Sonnenstrahl fiel in Ginnys Zimmer und auf ihre pfirsichzarte Haut, die so rosig und makellos war. Sie öffnete ihre braunen Augen, geweckt vom süßlich drängenden Duft, der aus der Küche bis hinauf in ihr Zimmer strömte. Nachdem sie sich mit schnellen und doch unglaublich geruhsamen Handbewegungen ihr mit Blumen verziertes seidenes Sommerkleid übergestreift hatte, betrachtete sie sich noch eingehend in dem großen geschwungenen Spiegel, der in einer lauschigen Ecke in ihrem Zimmer stand. Es schmerzte sie ein bisschen, als sie ihre wunderschöne kleine Gestalt anblickte. Dieses Kleid hatte sie letzten Sommer nur für ihren Liebsten gekauft. Sie wollte ihm zeigen, dass sie nun nicht mehr das kleine Mädchen sei, welches bei jedem so voll Stärke glänzenden Blick von ihm mit schüchternd geröteten Wangen auswich - sondern eine junge Dame. Ein Apfel, der beginnt zu reifen und wenn er erst fertig ist zur süßesten zuckriges Frucht wird, die einen jeden von einer Sekunde auf die andere so verzückt, dass man es nicht auszudrücken wagt.
Seufzend und sich anmutig das rötliche Haar zurückstreichend wandelte sie nun engelgleich aus dem Raum und nahm jede Stufe auf der Treppe so rücksichtsvoll, wie eine Mutter ihr Baby wiegt.
Die Küche erreichend wurde ihr klar, dass Gott ihr Flehen sie endlich von ihrem Leiden zu erlösen nicht erhört hatte, denn ihre einzig wahre Liebe war dort und tänzelte behutsam wie eine Elfe zu dem so tiefsinnig wahrheitsvollen Lied "Like a virgin" von Madonna, welches gerade im Radio gespielt wurde. Zart wogten seine Hüften wie berauschende Wellen der Sanftmut und gleichzeitig schwangte sein Kopf mit dem Haar so schwarz wie Ebenholz zum steten Takt des Liedes. Leicht und doch bestimmt drückte er den Knopf der Mikrowelle auf "An" und sprang dann ballerinagleich zur anderen Seite der Küche. Übermütig drehte er sich mit dem so wunderbar duftenden Tablett voll Toast in der Hand, als der Refrain anfing und stellte es dann auf den Tisch. Mit dieser so männlich rauhen Stimme sang er jedes einzelne Wort aus tiefster Kehle mit und ihre Knie fühlten sich an, wie geschlagene Milch in der glühenden Sonne. Noch einmal ließ er anmutig die Hüfte kreisen, oh, wie konnte er ihr das antun? Sie fühlte sich wie ein Schmetterling, der gerade von einem frühlingshaften Windstoß gepackt über blühende Rosen rauschte und voller Verzückung guckte sie ihrem Liebsten weiter zu, bis sie von ihrem Bruder Ron schmerzhaft aus den so wundervoll und berauschenden Gedanken gerissen wurde.
"Morgen", sagte dieser und betrat die Küche.
"Guten Morgen Ron! Hallo Ginny!", bergrüßte Harry sie, sein in völliger Perfektion geschnitztes Gesicht zu einer fröhlichen Röte erhitzt.
Hallo Ginny, wiederholte Ginny seine Worte in Gedanken. Ob er mir damit seine Zuneigung kundtun will, die ihn innerlich ebenso zerreisst wie mich?
"Ich hab gerade Frühstück gemacht, um mich bei eurer Mutter zu bedanken, dass ich über die Ferien hier bleiben kann. Sie macht sich immer so viel Mühe", erklärte er und schwang anmutig den Kochlöffel.
Oh, welch ein Held, dachte Ginny. Er opfert seinen Morgen um meiner lieben Mutter willen. So rücksichtsvoll! So hilfsbereit! So großherzig! Das kann wahrhaft nur er. Er denkt nicht an sich selbst, sondern nur daran, dass die müden schlaflosen Augen meines guten Mütterleins sich noch etwas länger geschlossen halten können. Oh, du Wunderbarer!
"Außerdem konnte ich eh nicht schlafen", fuhr Harry fort.
Eine ruhlose Nacht verbrachte er. Ob es ihm genauso oder zumindest ähnlich ergeht wie mir, überlegte Ginny und vermochte ihren forschenden Blick nicht von Harry abzuwenden.
"Ich glaube nämlich ich hab mir gestern den Magen verstimmt."
Eine ruhlose Nacht mit unbändigen Schmerzen verbrachte er. Ob er in dieser langen Zeit dieselben Gedanken verfolgt haben wie mich? Weiterhin suchte sie in seinen Augen nach Antwort auf ihre so drängenden Fragen.
"Aber so kam ich endlich mal dazu meine Hausaufgaben zu machen. Also hatten die wenigen Stunden Schlaf doch einen Sinn. Auch wenn ich todmüde bin. Toast?", höflich hielt er den beiden Geschwistern die silberne Platte, mit dem duftenden in einer liebevollen Kreisform angelegten Brotscheiben entgegen.
Eine ruhlose Nacht mit unbändigen Schmerzen und schier unlösbaren Aufgaben verbrachte er und doch vergisst er seine gute Erziehung nicht. Ach, er ist wahrhaft ein Gentleman.
In der unendlichen Welt ihrer Gedanken ein Funken Hoffnung für die Erwiderung ihrer unsterblichen Liebe ihm Gegenüber entdeckend nahm sie sich mit einem liebevollen Lächeln dankend ein Stück Toast und ihr Herz drohte mit seinen trommelnden Schlägen, die ihr Leben bedeuteten, ihre Brust zu sprengen, als er sie mit einem seiner undurchdringlich traumatisierenden Blicke bedachte und dabei einer seiner Mundwinkel zu einem kleinen Lächeln zuckte, bevor seine Augen sich wieder Ron zuwendeten.
Liebt er mich?
Leia: Also, wie ihr sicher bemerkt habt, war das jetzt von mir. Jetzt bist du dran, Halefa, he, he, he. Ob Ginny das Toast noch isst? Ich bin gespannt ...
