Leia: Und laut Logischem-Leia-Denken heißt es nun mal DAS Toastbrot, Abkürzung DAS Toast. Mama hat's mir so beigebracht, also kritisier mich nicht, bääääh! zunge rausstreck

So, das zu Halefa und nun geht's erst mal mit der Geschichte weiter...(sorry, wegen der spürbaren Zeitverzögerung)

Kapitel 3

Ein plötzlicher Ruck fuhr durch Ginnys Körper, als der Zug endlich anhielt. Nach vielen Stunden des stummen Leids welches nach jedem Blick ihres Liebsten schmerzhafte Schnittwunden in ihrem Herzen hinterließ und der Begierde all ihrer Sehnsüchte ständig vor Augen, kam eine friedliche Welle der Erleichterung über ihre Seele und als sie aus der apfelroten Waggontür ihres Abteils stieg schnappte sie gierig nach der würzigen Abendluft des kleinen niedlichen Bahnhofs an ihrem ersehnten Zielort.

Die wogenden Schülermassen rissen sie sofort mit und ohne ein Funken des Zögerns ließ sie sich treiben und genoss den letzten weinroten Strahl der Sonne auf ihrer weichen Pfirsichhaut.

Nach einer Weile, die ihr wie ein tiefer Atemzug ihrer geplagten Seele erschien, öffneten sich langsam wieder ihre Augen und sie war überrascht zu sehen, dass sich das glimmende Abendrot mit einem leisen Seufzer in schwarzes Dunkel gewandelt hatte, durchzogen vom silbernen Licht des Mondes.

Sie sah die düsteren unheimlichen Kutschen näher kommen - ihr Gefährt bis sie das Schloss erreichten. Ihr Blick schweifte über das Gelände, suchend nach einem Anzeichen derer, die sich ihre Freunde nannten und doch waren es für sie mehr Fremde. Sie war allein, immer allein, obgleich der vielen Menschenmassen und der Leute, die sich anmaßten sie zu kennen. Niemand kannte sie, niemand wusste welche Qualen sie täglich erlitt, niemand wusste wer sie wirklich war...

Und wenn sie es wüssten, dachte Ginny. Was würde dann sein?

Doch sie hatte nicht die Möglichkeit ihre bitteren Befürchtungen zu einer einzigen Antwort zu drängen, denn eine laute Stimme zerschnitt ihre Gedanken und ließ sie vor Schreck zusammenfahren.

Das Objekt ihrer schäumenden Begierde lächelte sie unwissend an, nicht erkennend welche grausamen Schmerzen er ihr damit bereitete.

"Wo sind die anderen Ginny?"

Sie zwang ihre feinen Gesichtszüge die glühenden Gefühle in ihrem vor Qual aufstöhnendem Herzen zu bestreiten und guckte voller Scheu, einem Rehkitz gleich, mit großen Augen ins Gesicht ihres Liebsten. Kein Wort kam über ihre kirschroten Lippen, denn ihre Zunge, das gleitende Werkzeug ihrer Gedanken und meistens doch nur hohler Worte, schien erstarrt und lag tatenlos hinter den bleichweißen Zähnen.

Ein Blitzen in den smaragdgrünen Augen und der kaum merkliche zögernde Schritt nach hinten verrieten Harry's Unsicherheit, obgleich des lieblichen Schweigens der roten Schönheit, deren Gesicht so leer war, denn sie verbarg alle Gefühle, ob Schlechte, ob Gute ängstlich hinter einer Maske aus purer Verschlossenheit.

Ginny kam es vor als würde das abrupte Schwert der Worte die seidige Verbindung zwischen ihnen brutal zerschneiden, als laute Rufe Harry's brennenden Blick auf sich zogen, der in einer Minute so viele Löcher in Ginny's bereits zerbrechendes Herz geschossen hatte.

"Harry! Harry! Hier her!", brüllten Ron und Hermine.

Harry winkte ein Zeichen, welches ihnen sein baldiges Kommen versprach, bevor sein engelsgleiches Gesicht sich wieder Ginny zuwandte.

"Ähm, ja...also dann, man sieht sich."

Hätte er ihr das noch schwächlich schlagende Herz aus der Brust gerissen und achtlos in die blühenden Holunderbüsche hinter sich geschmissen, so hätte es sie nicht mehr geschmerzt als der hohle Klang dieser kühlen Worte.

Mit warmen glitzernden Tränen in den traurig blickenden Augen blieb sie allein zurück und spürte in sich ein überwältigendes Gefühl der Verlassenheit.

Doch statt so zu verharren ging sie entschlossen auf die Kutschen zu und fand schließlich den letzten freien Platz neben Neville Longbottom.

Die holprige kurzweilige Fahrt, das stolze Erheben des Schlosses hinter den ersten sanfgeschwungenen Hügelrücken und schließlich den Gang in die Große Halle erlebte sie nicht durch ihren eigenen Körper; er war nur eine Hülle ohne Emotionen, der ihre verletzliche, geplagte Seele schützte, indem er alle Enttäuschungen, Verrat und schlimmen Erlebnisse aufsaugte, welche sich dann immer und immer wieder durch ihre Gedanken schlichen, bis sie sich dann endlich zu einer feurigen Masse voller Hass, Wut und bitterem Kummer im inneren Kern ihres Seins sammelten, wie ein Vulkan, der kurz vor dem Explodieren steht und es doch nicht über's Herz bringt all die Menschen um ihn herum zu verletzen und zu enttäuschen.

In diesen Gedanken gefangen saß sie nun vor ihrem goldenen Teller, indem sich ihr Anblick verzogen spiegelte und eine kleine Träne, einem flüssigen Diamant gleich, barg all die gemischten Gefühle in sich als sie kaum merklich auf dem Tisch zersprang.

Sie starrte minutenlang mit glasigem Blick auf den feuchten Fleck auf der Tischplatte, bevor sie den Ärmel ihres Gewandes darüberstreifen ließ, als könne sie damit ihre Sorgen austrocknen.

Genau in diesem Moment setzte sich Ron, der liebste ihrer Brüder neben sie, während Harry und Hermine den Platz vor ihr einnahmen. Keiner der drei achtete wirklich auf sie und nur das kurze Kopfnicken von Hermine ließ sie ahnen, dass sie sie überhaupt wahrgenommen hatten.

Harrys Blick war durch ein tiefsinniges Gespräch an Hermine gefangen und wieder stieg das brodelnde Gefühl der Eifersucht gegnüber ihrer besten Freundin auf. Sie zog ihren Liebsten, den Gott der singenden Männlichkeit in ihren Bann, wo doch sie selbst, Ginny, ihm die meisten Opfergaben darbringen würde, würde er ihr nur ein kurzes Herüberschweifen seiner Augen schenken.

"Ginny, was ist los?", richtete nun Ron das Wort an sie und blitzschnell zogen sich ihre Augen von Harry und starrten in verschlossener Panik ihren Bruder an, der sie mit runzelnder Stirn wartend begutachtete. Doch es sollte keine Stunde des Erklärens sein, denn plötzlich senkte sich jede Stimme im Raum und einstimmig wandten sich die Köpfe in dieselbe Richtung; Albus Dumbledore, war aufgestanden und zupfte geduldig an seinem weißen Bart, dem Zeugnis seiner unendlichen Weisheit.

"Nun liebe Schüler. Ich freue mich euch zu einem neuen Jahr hier begrüßen zu dürfen..."

Mit gezwungener Aufmerksamkeit versuchte Ginny den Worten des Schulleiters zu folgen, doch konnte sie es nicht vermeiden den glasigen Blick in gemäßigtem Abstand immer wieder zu Harry schweifen zu lassen und ihre Sinne um denselben Gedanken kreisen zu lassen: Werden diese Qualen je ein Ende finden?

Vorsichtig hob sie den Kopf und blickte Harry verzweifelt an, als glaubte sie in den Tiefen seiner smaragdgrünen Augen die Antwort zu finden.

Wie kann ich ihm meine Liebe offenbaren? Diese Liebe, die feurig in meinem Herzen brennt für jeden Atemzug den er tut?

Ihre Gedanken versanken in pechschwarzem Schmerz und die Dunkelheit lullte sie in einen kühlen Mantel der Blindheit. Sie hörte eine gedämpfte Stimme, wie durch undurchdringliche Mauern sprechen, doch vermochte sie nicht zu sagen was sie sprach oder wem sie entstammte. Die Kälte umpfing sie, hielt sie in ihrem eisernen Griff und ließ sie kein Erbarmen spüren.

"...und damit möchte ich nun schließen. Das Essen ist serviert", beendete der vor Gelehrsamkeit sprühende alte Mann am Ende des prachtvollen Saales seine kurze Rede.

Ein paar Sekunden vergingen, bis Ginny merkte, dass sie ihre Augen geschlossen hielt. Sie öffnete sie und wie eine tobende Flut strömte Wärme auf sie ein. Sie spürte einen erschrockenen Hüpfer ihres Herzens, obgleich des riesigen Truthahns, welcher sich in einem plötzlichen Auftauchen vor ihr erhob.

Nach einem Moment des puren Starrens kam wieder Klarheit in ihren Sinn und sie blickte sich voll Panik um, als suche sie etwas oder jemanden.

Keiner der Leute um sie herum schien sie zu bemerken, alle waren in fröhlichem Gespräch vertieft oder speisten genüsslich die zahlreichen Köstlichkeiten auf den Tischen.

Was war das?, fragte sie sich nun immernoch schwer atmend und zitternd, als sie ihre erfolglose Suche schließlich aufgab. Es war ein Gefühl als würden mich unbekannte Mächte in schier unaussprechliche Tiefen hinabreißen.

Doch ihr Sinn schien mit undurchdringlichen Schleiern getrübt, die sie grob in Unklarheit fesselten.

Schon bald stellte sich das Gleichgewicht ihres Körpers wieder her, doch untrüglich erinnerte sie sich an die ungnädige Kälte der sie ausgesetzt war.

Aber warum hat niemand anderer es bemerkt? Vielleicht war es eine Sinnestäuschung?, fragte sie sich verzweifelt und ihr Blick fiel auf Harry, der sich in aufgeregtem Lachen leicht hin und her wiegte, wie es nur er konnte und ihr rechter Mundwinkel hob sich zu einem verzückten Lächeln.

Doch eilig senkte sie den Kopf wieder und beschämt stieg ihr eine hauchdünne Röte ins Gesicht. Ihre Augen schweiften unmerklich über den reichlich gedeckten Tisch und blieben schließlich am blattgrünen Wackelpudding links neben ihr hängen.

Gedankenverloren starrte sie mit betrübtem Blick auf die glibberige Masse und fühlte sich in diesem Moment auf unerklärliche Weise mit ihr verbunden. Ein hartnäckiger Gedanke füllte ihren Sinn. In gewisser Weise war dieser grün schimmernde Wackelpudding der sichtbare Ausdruck ihres Lebens. Auch er wankte mutig bei jeder Berührung seines zerbrechlichen Wesens und doch verharrte er beständig an seinem angestammten Platz.