Ausnahmezustand

Maskenball

Harry betrachtete sich zufrieden im Spiegel. Sein Bart stand zwar zu allen Seiten ab, aber ansonsten war er die perfekte Kopie von Gimli, dem Zwerg. Er selbst würde sich nicht erkennen unter den buschigen Augenbrauen und dem riesigen Helm, wenn das Spiegelbild nicht seine Bewegungen nachahmen würde. Hermine hatte gute Arbeit geleistet.

Auch Ron neben ihm ließ seine Muskeln spielen. Er war in Herkules verwandelt worden, allerdings konnte man ihn noch erkennen.

„Toll, nicht?", strahlte er, „Damit kann ich Pansy richtig gut beschützen!"

„Ja, weil sie das ja auch so nötig hat!", antwortete Harry.

„Man kann nie wissen", sagte Ron und warf sich in Pose.

„Wir sollten langsam gehen. Blaise wartet sicher schon", sagte Hermine mit verschränkten Armen und ungeduldig tippendem Fuß. Sie hatte ein langes, gelbes Kleid an und ihre Haare umspielten heute schmeichelnd ihr Gesicht.

„Schon gut", meinte Harry und zog Ron von dem Spiegel weg. Sie gingen aus dem Klo der Maulenden Myrte und wanderten die Treppe hinunter.

Am Ansatz trat ein Monster auf sie zu und reichte Hermine seinen Arm. Glücklich lächelnd hakte sie sich unter und verschwand in der Menge der Schüler, die darauf warteten, dass sich die Türen der Großen Halle öffneten. Ron schaute sich suchend um, aber Harry sah schon einen flinken Elben auf sich zukommen. Er funkelte ihn wütend an.

„Unheimlich witzig, Harry!", sagte Parvati gereizt. Harry grinste nur.

„Finde ich auch!"

Rons Gesicht hellte sich auf und er ging auf Pansy zu, die aussah wie immer. „Als was bist du verkleidet? Als äußerst schlechtgelaunte Schülerin?", fragte Harry. Parvati an seiner Seite gab ihm einen Stoß.

„Sei wenigstens heute einmal nicht so gemein", meinte sie.

Harry zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, es sei Kostümpflicht", meinte er ein wenig beleidigt. Er hatte sich schließlich so viel Mühe gegeben, und außer Pansy waren auch alle verkleidet.

„He! Fass mich bloß nicht an, du Widerling", kreischte Pansy gerade, als Ron sie umarmen wollte.

„Zu deiner Information, ich bin nicht Parkinson, sondern ihre Freundin Alicia! Pansy steht da", meinte Alicia und zeigte auf den Boden. Eine kleine, grüne Kreatur winkte hinauf.

„Hi Ronny, Spatz!", sagte sie. Ron starrte sie an. „Uäh. So werde ich dich aber nicht küssen. Was stellst du überhaupt dar?"

„Sag bloß, du kennst Yoda nicht?"

„Nein, und ich will ihn auch nicht kennen. Kannst du dein Kostüm nicht wechseln? Ich will keine grünen Männchen beschützen!"

In die Menge kam Bewegung und Harry sah, dass die Türen nun offen standen; innen schillerten die Wände, als würde Wasser von ihnen laufen, nur dass es sich nicht von oben nach unten, sondern senkrecht bewegte, als wäre es eine Flussströmung. Zwischendurch glitzerten hier und da die Farben der verschiedenen Häuser auf. Die Sterne funkelten intensiv von der Decke und Harry war sich sicher, dass sie magisch waren. So dunkel konnte es draußen noch nicht sein. Es standen nun kleine Tische, die einem Dutzend Schüler Platz boten, um die Tanzfläche, die Harry misstrauisch beäugte, herum.

„Ich hoffe, du bist kein großer Tanzfan."

„In dieser Aufmachung werde ich sowieso nicht mit dir tanzen", keifte Parvati/Legolas ihn an.

Harry wollte zwar gerade was entgegnen, doch eine schwarze Gestalt war mit flatterndem Umhang an ihm vorbeigeeilt und hatte ihn angerempelt, so dass er stolperte. „He, pass demnächst besser auf!", rief er noch, doch sie war schon in der Masse verschwunden.

„Trottel", sagte Harry. Sie setzten sich an einen Tisch zu Ron und Grünling, Hermine und Biest, „Pansy" und einem Cowboy, einem Krokodil, einer Zauberfee und einem Vampir, die anscheinend alleine erschienen waren. Ein Platz war noch frei.

„Hi", sagte Harry zu Graf Dracula, der ihn abschätzend musterte.

„Ich finde es einfach widerlich, was ihr Legolas und Gimli antut! Sie sind nicht schwul, basta!", sagte er. Harry wurde ein wenig rot. „So war das auch nicht gemeint. Und überhaupt, stell deine Toleranzgrenze mal ein bißchen höher ein, Schwule werden heutzutage von der Gesellschaft akzeptiert!"

„Vielleicht, aber nicht von mir", grummelte er und stand auf. „Ich hol mir etwas zu trinken."

„Nein, tu es nicht!", sagte Harry theatralisch (warum war er heute so guter Laune?), und der Vampir funkelte ihn an, bevor er verschwand.

„Den werden wir nicht mehr wiedersehen", sagte Parvati.

„Ah, wenn er keinen Spaß versteht, selber Schuld!"

-

Draco stand nervös (heute Abend konnte er sein, was er wollte, also auch nervös) in einer Ecke und nuckelte an einem Pappbecher, in dem sich schon seit zehn Minuten keine Bowle mehr befand. Wenn er nur herausfinden konnte, hinter welcher Maske sich Harry verbarg!

Er sah jedoch das Schlammblut Granger an einem Tisch sitzen (war das neben ihr Zabini?) und vermutete, dass Harry entweder der hässliche Zwerg, der hässliche Elb, das hässliche Krokodil oder der hässliche Vampir war. Der hässliche Cowboy konnte er nicht sein, denn der war mit Pansy unterwegs und dazu würde selbst Harry sich nicht herablassen. Nur das Wiesel, welches heute muskelbepackt mit einer grünen Kreatur an dem Tisch saß. Er verbot sich, weitere Fragen dazu aufkeimen zu lassen.

Todesmutig ging er zu dem Tisch und setzte sich auf den letzten freien Platz.

„Dies hier ist ein Ball, keine Trauerparty", kommentierte er das sture Nicht- Verlassen des Tisches von ihnen.

„Er hat Recht, meine Schöne?", sagte das Biest mit tiefer Stimme, erhob sich und streckte Granger die Hand aus. Draco tarnte sein Lachen mit einem Husten.

Herkules- Ron blickte düster auf den Stuhl neben sich. „Da wäre ich mir nicht so sicher."

„Soll das eine Aufforderung zum Tanz sein?", fragte Legolas ihn frech. Schnell schüttelte er seinen Kopf.

„Oh nein, Zorro tanzt nicht mit so einer Modepuppe wie dir." Draco war froh, dass seine Stimme ebenfalls verzaubert war, so konnte man ihn wenigstens nicht daran enttarnen. Höchstens an seinen bissigen Kommentaren.

Gimli schnaufte (gehörte wohl zu seinem Auftritt) und das Krokodil quiekte. Ah, darunter steckt unser Harry also, war Draco sicher. Selbst, als es mit seiner piepsigen Stimme anfing zu sprechen. Jedoch nicht mehr, als er seine Worte hörte.

„Schätzchen, die Modepuppe sieht um einiges besser aus als du."

So etwas würde Harry nun wirklich niemals sagen – erst Recht nicht zu Draco (ob er nun wusste, dass er es war oder nicht).

Dann blieben ja nur noch zwei Möglichkeiten. Anscheinend musste Draco doch mit der Modepuppe tanzen, um herauszufinden, wer sie war. Er nickte ihr zu und stand auf. „Komm schon!"

Etwas widerstrebend verließ Legolas Gimli und fing an, mit Zorro zu tanzen. Er ließ sich problemlos führen, was darauf hindeutete, dass es sich um eine weibliche Person handelte.

„Also, wer bist du?", fragte Draco geradeaus. Vielleicht würde ihm das einiges erleichtern.

„Selbst wenn ich es dir sagen würde, könntest du nicht herausfinden, ob es stimmt", sagte sein Tanzpartner. „Wer bist denn du?"

„Draco Malfoy", antwortete Draco. Legolas glotzte ihn dumm an.

„Sehr witzig. Dann eben nicht, wir sollen uns ja eh nicht erkennen."

„Wieso glaubst du mir nicht?"

„Weil Malfoy niemals so gut tanzen würde."

Draco unterdrückte nur ein Knurren (immerhin war es in gewisser Weise ein Kompliment) und brachte den Tanz zuende. Dann gingen sie zu dem Tisch zurück. Sollte er jetzt etwa auch noch mit dem Zwerg und dem Krokodil tanzen müssen? Das würde er nicht überleben! Bevor er sich hinsetzte, fragte er galant: „Will noch jemand?" Alle schüttelten den Kopf, Gimli zog eine Grimasse.

Wer nicht will, der hat schon!, dachte Draco, es gibt auch noch andere Möglichkeiten, euch zu enttarnen. Die „Schöne" und das Biest waren noch nicht zurückgekehrt, Ron und sein kleiner grüner Kumpel waren ebenfalls verschwunden.

Wahrscheinlich ist Harry gar nicht hier und ich vergeude nur meine Energie. Draco räusperte sich. „Jemand Lust auf ein kleines Trinkspiel?"

„Immer doch, Süßer", säuselte ihn das Krokodil an. Draco verdrehte die Augen.

„Womit genau?", fragte der Vampir blutrünstig. Legolas stand auf. „Wenn du mich entschuldigen würdest, Begleitung", sagte er zu Gimli und verschwand, ohne eine Antwort abzuwarten. Der Cowboy forderte Pansy zum Tanzen auf und auch sie verschwanden, was Draco aber egal war.

„Ihr bleibt aber hier sitzen!", befahl Draco und ging Getränke holen.

-

Harry war etwas unwohl zumute. Hermine und Ron hatten sich schon vor langer Zeit verabschiedet, und auch Parvati verließ ihn nun, weil dieser Zorro ein Trinkspiel vorschlug. Harry fand es ja auch lächerlich, aber Parvati hinterher rennen würde er auf keinen Fall. Und so blieb er einfach sitzen, als Zorro die Getränke holte. Das Krokodil zwinkerte ihm zu, der Vampir guckte grimmig durch die Gegend und die Zauberfee schwärmte über die Wände.

„Herrlich, nicht wahr? Mein Vater hat mal über Ähnliches geschrieben, nur da waren die Wände noch so verzaubert, dass man dadurch laufen konnte..."

Das Krokodil beugte sich über Harry und flüsterte zur Zauberfee: „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast."

„Ach, das ist doch kein Geheimnis. Nach der Sache mit Black musste ich sehr viele Interviews geben, weil ich auf die Schule gehe, die er heimgesucht hat."

Das Krokodil lehnte sich zufrieden zurück. „Mann, bist du leicht zu durchschauen. Langweilig."

Harry blickte es fragend an, und es zuckte mit den Schultern.

„Selbst wenn du nicht aus Ravenclaw bist, müsstest du sie erkennen...", sagte es. Harry überlegte. Aus Ravenclaw kannte er eigentlich nur Cho, auf ihre Freundinnen hatte er nie geachtet.

„Verrat es mir", forderte er.

„Ne. Wo bleibt denn da der Spaß."

„So, hier", sagte Zorro und stellte ihnen allen ein Glas vor die Nase. „Danke", sagte Harry beiläufig. Der Vampir schnupperte an dem Glas. „Was ist das?"

„Purer Whisky. Keine Angst, das Zeug ist nicht stark."

„Ja, und meine Oma wird morgen Zauberministerin. Du bist ein Slytherin, habe ich Recht?", fragte der Vampir mit zusammengekniffenen Augen. Zorro zuckte nur mit den Schultern.

„Also, jeder, der verliert, muss einen riesigen Schluck nehmen? So weit klar?"

„Was verliert?", wollte Harry wissen. Zorro durchbohrte ihn mit einem Blick, bei dem es Harry eiskalt den Rücken runterlief.

„Dazu komme ich ja noch, du vorlauter Zwerg."

„Ist doch auch egal", sagte das Krokodil und hob sein Glas zu einem Schluck an. Der Vampir sah ihm amüsiert zu.

„So geht's natürlich auch. Gryffindor, vermute ich?", fragte er. Das Krokodil grinste, schloss sich den Mund mit einem unsichtbaren Schlüssel ab und warf diesen über die Schulter.

„Dann fehlt an diesem Tisch ja nur noch Hufflepuff", sagte der Vampir weiter und blickte Harry an.

„Und du, Mister Oberschlau? Woher kommst du?", verteidigte Harry sich.

„Können wir jetzt vielleicht mal anfangen?", beschwerte Zorro sich.

„Ha! Wer ist jetzt ungeduldig?", rief Harry aus, aber dann schwieg er lieber. Zorro sah gar nicht amüsiert aus. Um diesem stechendem Blick zu entgehen, nippte er an seinem Glas. Und musste husten, als der Whisky eine brennende Spur in seinem Hals hinterließ. Jetzt sah Zorro amüsiert aus.

„Schon besser. Also, ich habe hier eine Karte, die ich herumreichen werde. Wenn sie in eurer Hand grün wird, heißt das trinken, rot heiß, ihr kommt davon und schwarz bedeutet auf Ex!"

-

Draco fand seine Idee gut. Natürlich war die Karte verzaubert, so dass sie nur äußerst selten rot anzeigte. Wenn, dann bei ihm selber, damit er einen klaren Kopf behielt. Schließlich musste er herausfinden, wer Harry war, auch wenn er schon einen Verdacht hatte. Der Zwerg zeigte immer mehr seiner Eigenschaften auf, und Draco musste es wissen, immerhin hatte er die ganze letzte Woche mit Harry verbracht.

Er gab sie der Zauberfee, die ihm gegenüber saß. Sie blickte ihn verklärt an. „Hm?"

„Grün", sagte Draco, „du musst einen Schluck trinken."

Die Fee nahm einen Schluck und verzog das Gesicht. „Was ist das denn? Bäh, das trinke ich nie wieder!"

„Es muss so schmecken, du..." Draco schluckte die Beleidigung herunter und machte ihr ein Zeichen, die Karte an den Zwerg zu geben. Ebenfalls grün, doch er zögerte.

„Irgendwie habe ich keine Lust..."

„Trinken und weitergeben, okay, so heißt das Spiel", erfand Draco und der Zwerg tat, wie ihm geheißen.

Drei Runden, zwei schwarze Karten (Krokodil und Vampir) und eine halbe Stunde später war Draco immer noch nicht viel weiter und verlor langsam die Lust. Das der Vampir nicht Harry war, hatte er von Anfang an gewusst, und schnell hatte er auch herausgefunden, wer sich hinter der Maske verbarg: Adrian Pucey. Nicht gerade sein bester Freund (aber von wem konnte er das schon behaupten), aber ein guter Quidditch Spieler. Leider. Und das Krokodil vertrug seiner Meinung nach auch zu viel.

„Gib her, de Kart, losch!", forderte Vampir Pucey, obwohl er vor zwei Zügen dran gewesen war.

„Also, jetzt wird es mir zu widerlich", sagte der Zwerg.

„Du HAST Recht, widerlich, guut", meinte das Krokodil. „Außerdem habe ich nicht den ganzen Abend Zeit."

„Ach nein?", fragte Draco misstrauisch. „Wo musst du denn noch hin?"

„Den Abschluss planen. Mein Bruder und ich -" Er schlug eine Hand vor seinen Mund. Draco grinste.

„Gut zu wissen", sagte er. „Aber ich habe auch keine Lust mehr. Hey Gimli, kommst du mit, frische Luft schnappen?"

Gimli nickte und schob seinen Stuhl zurück. Zusammen gingen sie nach draußen, Dracos Nerven waren zum Zerreißen gespannt. Was, wenn es nicht Harry war? Er musste höllisch aufpassen, was er sagte.

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Harry war schon ein bißchen schwindelig und er war froh, als Zorro vorschlug, an die frische Luft zu gehen.

„Amüsierst du dich denn gut?", fragte Zorro ihn draußen. Harry zuckte mit den Schultern.

„Es geht. Mein Date kann ich vergessen", antwortete er.

„Uhm, das ist sicher schrecklich für dich…"

„Nicht wirklich. Sie war nur eine Notlösung, weißt du. Warum bist du alleine hier?"

„Damit ich frei bin, das zu tun, was ich will...", hauchte Zorro. Harrys Nackenhaare richteten sich auf. Er erinnert mich an Draco, dachte er. Aber Draco wollte ja nicht den Ball besuchen, tat stattdessen... ja, was eigentlich?

In diesem Moment ertönte ein lauter Knall aus der Halle. Die beiden drehten sich erschreckt um und guckten sich an. Gleichzeitig rannten sie los, zurück zum Schloss. Aus den Türen zur Großen Halle kroch weißer Rauch und Schüler stürmten panisch heraus. Viele husteten, hier und da war ein Schrei zu hören. Zorro zog Harry zur Seite, damit er nicht überrannt wurde. Als die Masse der herausrennenden Schüler verebbte, wagten die beiden einen Blick hinein. Stühle waren umgeworfen worden, die Tische verrückt, nur die Wände plätscherten fröhlich weiter. Der Rauch ging von einer Truhe in der Mitte des Saales aus, der sich jetzt ein Krokodil und ein Beagle näherten. Das Krokodil riss sich den Kopf vom Leib.

„So ein Scheiß, warum ist das denn nach hinten losgegangen? Hattest du nicht gesagt, du hast es getestet?"

„Habe ich ja auch! Im Slytherin Gemeinschaftssaal ist die Post abgegangen, frag Harry!", antwortete George entrüstet und befreite sich ebenfalls von seinem Kopf. Harry ging näher zu ihnen.

„Das mit dem Feuerwerk warst du? Hätte ich mir ja denken können", sagte Harry. Zorro stellte sich neben ihn und verschränkte die Arme. „So, so, die Weasley Zwillinge."

Fred kniff misstrauisch die Augen zusammen. „Wer bist du?"

Zorro grinste und zog die Schultern nach oben. „Komm schon, der Ball ist vorbei", forderte George ihn auf. Harry blickte Zorro neugierig an.

„Ja, dank euch. Was McGonagall wohl dazu sagen wird?"

„Wenn du uns verpetzt, kannst du was erleben!"

„Und wie, wenn ihr nicht wisst, wer ich bin?", grinste Zorro. Seine Augen blitzten hinter der Maske auf.

„Dann lässt sich schnell ändern", sagte George und stürzte sich auf ihn. Fred kam ihm zu Hilfe und versuchte, die Maske abzureißen. Zorro schrie, versuchte, die beiden abzuwehren, wobei er auch noch versuchte, seine Maske festzuhalten. Alles in allem also ein unmögliches Unterfangen.

„Malfoy!", keuchte Fred. Draco verschränkte die Arme. „Dann wisst ihr es jetzt, aber denkt ja nicht, dass wird mich davon abhalten –"

Lärm ertönte draußen; Schritte und die verärgerte Stimme von Filch drang an ihre Ohren. „Wir müssen hier weg!", sagte George, während er seinen Hundekopf wieder aufsetzte. „Wegrennen nützt überhaupt nichts", höhnte Draco schadenfroh.

Harry packte Draco am Arm und sah ihn flehend an. „Bitte Draco, verrate sie nicht!"

„Warum sollte ich mir den Spaß entgehen lassen?" Die Stimme wurde lauter. Das Krokodil und der Beagle wurden sichtlich nervös. „Können wir das nicht später in Ruhe besprechen?"

„Draco, bitte! Ich würde das als hinreichenden Beweis ansehen..." Dracos Gesichtsausdruck veränderte sich von hämisch in überrascht, dann grinste er zufrieden. „Also gut. Ihr beiden kommt noch einmal davon."

Kaum hatte er das gesagt, waren die beiden im Nebel verschwunden (nicht ohne einen misstrauischen Blick auf Harry geworfen zu haben). Draco zog Harry nun auch in den Nebel, keine Sekunde zu früh. Sie hörten ein Miauen und ein Meckern, keine zwei Meter entfernt von ihnen.

„PEEVES! Du warst das, diesmal kommst du mir nicht davon! Wo steckst du?"

-

Draco hatte keinen Gedanken an Filch zu verschwenden. Schließlich hatte Harry ihm gerade sein Einverständnis gegeben, ihn ganz legal zu vernaschen. Sie schlüpften durch den Nebel, gelangten an die zum Glück unbewachte Tür und schlüpften hindurch. Draco ging voraus. Er konnte es nicht mehr abwarten, zog Harry in eine Nische im Keller und presste ihn gegen die Wand. Mit einem Zauber erhielt Harry sein hübsches Gesicht zurück. Im nächsten Moment verschloss Draco Harrys Lippen mit seinen.

Harry erwiderte den Kuss eine Zeit lang und brach dann ab. „Wir müssen reden."

„Worüber? Ist doch alles geklärt...", sagte Draco. Er knabberte ein bißchen an Harrys Hals.

„Nein, nicht ganz. Zuerst einmal... sind wir jetzt zusammen?" Draco nickte eifrig.

„Gut. Aber wir machen es nicht öffentlich, oder?"

„Es würde mich schon einmal reizen, es mit dir in der Öffentlichkeit zu treiben, aber wenn du nicht willst...", grinste Draco. Harry verdrehte die Augen. „Unsere Beziehung meinte ich!"

Draco überlegte. Sich mit Potter in der Öffentlichkeit zu zeigen, wäre wirklich nicht sehr klug. Was würde sein Vater davon halten... Er würde bestimmt nicht vor Freude an die Decke springen. Draco lehnte sich an die Wand gegenüber von Harry und schüttelte den Kopf.

„Das wäre taktisch unklug. Es sollten nur ein paar Leute erfahren... Von mir aus können das Sch... Granger und Weasley es wissen. Und Zabini."

Harry nickte. „Noch Fragen, Potter?", sagte Draco ungeduldig.

„Ja. Wie lange willst du mich noch mit meinem Nachnamen ansprechen?"

„Hör mal, ich muss doch in Übung bleiben. Schließlich kann ich dich nicht immer mit Harry ansprechen. Wie würde Snape denn da gucken."

„Ihm würden die Augen aus dem Kopf fallen, aber na und? Ich meine, ohne seine Augen wären wir deutlich im Vorteil... Wir können so tun, als hätten wir uns angefreundet."

Draco schüttelte den Kopf. „Nein. Wir können nur die heftigsten Streitereien lassen, damit die Häuseraufteilung wieder normal wird. Andererseits..." Draco stieß sich von der Wand ab. Seine Augen funkelten, als er sich wieder Harry widmete.

„Mit dir zusammen zu wohnen, ist auch nicht übel. Wir sollten es ausnutzen, solange dieser Zustand anhält..."

Harry konnte nicht antworten, da Dracos Zunge ihn am Sprechen hinderte. Dann packte Draco ihn und zog ihn in Richtung Gemeinschaftsraum. Vor der Tür ließen sie voneinander ab. Innen herrschte große Aufregung unter den kostümierten Leuten.

Der Vampir kam auf Draco zugetorkelt. „Isch wusste doch, dasch du ein Schliserin bisst!" Draco stieß ihn angewidert von sich. „Lass mich in Ruhe, Pucey!"

„Aber woher...?" Der Vampir bekam große Augen.

„Komm schon, deine widerliche Art erkennt man unter Tausenden", lachte Draco. Fred hüpfte mit seinem riesigen grünen Krokodilkörper auf sie zu. „Alles gut gegangen?"

Harry nickte. „Wo wart ihr denn dann so lange?", fragte Fred. Draco wurde blassrosa, was man aber im Zwielicht des Kellers nicht sehen konnte.

„Das geht dich nichts an!", antwortete er. „Ich geh jetzt schlafen! Nacht!" Dann rauschte er davon.

Harry unterhielt sich noch ein wenig mit Fred, doch in Gedanken schweifte er immer wieder zu Draco, der ganz bestimmt auf ihn warten würde. Deswegen täuschte Harry ein Gähnen vor und verabschiedete sich schon bald. Schließlich hatten Draco und er viel nachzuholen.


A/N: Wow, letztes Kapitel hab ich ja ziemlich viele Reviews gekriegt! Danke! Ist gut, bedeutet zwar mehr Arbeit beim Beantworten, macht aber nichts ;-)

teddy172: Nun, beantwortet dieses Kapitel deine Frage? °ggg° Danke für die Kekse!

Elektrat van Helsing: Ach nein, doch kein Zwerg mit Zipfelmütze! Das wäre ulkig, aber so meinte ich das nicht. Kennst du nicht Herr der Ringe, Legolas und Gimli? So war das eher gemeint...

Zaduro: Danke, freut mich, dass es dir gefällt!

Lancorian: Thanks andyou're welcome! I have an englisch reader? Wow.

Reiko-Yamaoka: Danke, liebe Grüße zurück °ggg°

Amunet: Oh, danke für den Geburtstagsknuddel! Ja, jetzt gehöre ich zu den alten Säcken... °lol° Und nachdem ich das Wochenende zum Feiern genutzt habe, ist hier das neue Kapitel! ;-)

not necessary: Jaa, und ist das nicht witzig, jetzt kommt Zorro auch noch als Film ins Kino! Draco macht Karriere :-D

Vitani666: Ja, ich hatte Geburtstag, danke. Ich hoffe, dieses Kapitel hat dir genauso gut gefallen!

Silver Snake: Nee, den Spruch kenn ich nicht! Nur die Variante "Du hast doofe Ohren". Du kommst ja auch Ideen! °lach°

Die Lady: Ja, ich weiß, Zorro ist nicht in einem Märchenbuch zu finden. Aber wer sagt denn, dass Draco nur dieses eine Buch gelesen hat? Am Anfang hatte ich erst da stehen, dass er es aus Muggelkunde hat, aber dann dachte ich, Draco würde nie im Leben Muggelkunde belegen, deswegen habe ich es umgeändert... Legolas und Gimli sind halt, naja, Elb und Zerg, so wie Harry und Draco Gryffindor und Slytherin...°ggg° Aber die beiden kann ich mir zusammen eigentlich nicht vorstellen, keine Ahnung.

Iria-chan88: Danke für die Glückwünsche! Und wie du siehst, hat mich nichts vom Schreiben abgehalten...

feaneth: Und, konntest du sie dir gut vorstellen? Und auch die anderen in ihren Kostümen?

Noire: Also, ich habe vorkurzem das Ende geschrieben, vielleicht änder ich es noch ein bißchen, aber insgsamt wird sich an der Kapitelzahl glaube ich nichts mehr änder: 13 nämlich.

HPAlan: Juchhu! Schön, dass du meine Geschichten magst, bedeutet das, du hast die anderen auch gelesen? Cool!

lilyandjamesinlove: Hu, danke. Hier ist das nächste Kapitel, hoffe, du fandest es wieder so geil! °ggg°

Imurah: Geheult vor Lachen? Echt? Zu geil! Ich wünschte, ich hätte das gesehen, denn ich mag es, wenn man über meine Geschichten lacht, natürlich nicht auslachen. Und danke für dieses unglaublich lange Review! Ich mag das, alle Leute sollten soviel schreiben, und wenns nur Quatsch ist °ggg°. Nein, ich bin ja auch für kurze Reviews dankbar.

KittyCat: Das mit dem Internet muss schrecklich sein! Das würde ich gar nicht aushalten, ehrlich, ich bin voll süchtig! ;-) Geht es denn wieder? Stellst du denn jetzt eine eigene FF ein? Ja, Draco und Entschuldigungen, ich weiß... aber, er kann doch auch ein schlechtes Gewissen haben? Ich meine, immerhin ist er ein Mensch, der einen anderen liebt, und über seinen Schatten springen kann... hoffe ich?