8. Kapitel: Im Westen nichts Neues
„Albus…können wir jetzt endlich gehen?", erkundigte sich Remus zaghaft, der jetzt schon seit Stunden, ohne wirklich Fortschritte zu erzielen, versuchte gemeinsam mit Sirius Dumbledore über den neuesten Stand der Recherchen aufzuklären. Inzwischen haben es Lily und James vermutlich schon geschafft Lord Voldemort in Hände zu fallen. Das oder sie sind aus Langeweile gestorben.
„Ich begreife noch immer nicht, warum Arthur das tun sollte", sagte Dumbledore gerade. „Weil er ein Deatheater ist?", schlug Sirius trocken vor. Dumbledore erbleichte. „Arthur ist ein Deatheater!" Sirius ließ den Kopf hängen. „Verpass mir einen Todesfluch", wandte er sich an Remus. Der sah ihn nur böse an. „Über so etwas macht man keine Witze, Sirius", meinte er, „Denk daran, was dir in den Büchern passiert ist." Diese Aussage führte nun dazu, dass sich Sirius Miene verdüsterte und er nun deprimiert herumsaß, während Remus Dumbledore erneut von der seltsamen Gestalt vor dem Haus der Schriftstellerin berichten musste.
„Albus, wir haben ein großes Problem…", verkündete Sev als er plötzlich in Dumbledores Büro stürmte. Dann sah er Remus und Sirius. „Oh, ihr beide seid ja auch hier." „Allerdings", murmelte Sirius, „Auch wenn wir lieber woanders wären."
„Was für ein Problem haben wir denn?", wollte Dumbledore wissen. Severus starrte ihn an. „Ähm, nichts…nichts was ich nicht alleine lösen könnte", meinte er zögerlich, „Also ich geh dann los um es zu lösen, ja? Bis später." Mit diesen Worten verließ der Lehrer das Büro wieder so schnell er konnte.
„Das war ein äußerst merkwürdiger Besuch", stellte Remus fest. „Ach, du kennst doch Sev. Der war schon immer so", meinte Sirius nur.
„Warum seid ihr beide eigentlich noch hier?", wandte sich Dumbledore an die beiden. Remus öffnete den Mund, doch Sirius legte ihm die Hand auf die Schulter. „Wir waren gerade am Gehen", erklärte er und zog seinen Lebensgefährten hinter sich her als er das Büro verließ.
Draußen wandte er sich an diesen: „Jetzt kannst du wieder zu Lily und James gehen."
Remus seufzte. „Toll", kommentierte er, „Und was machst du?" Sirius grinste. „Das wirst du noch früh genug herausfinden."
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Lily und James Potter starrten fasziniert auf den Titel des Word-Dokuments, das sich vor ihnen aufgetan hatte: „Harry Potter und der Halbblut-Prinz".
„Wir sollten das schließen", sagte James und sah sich nervös um. Seine Frau schüttelte den Kopf. „Ach, wieso denn? Wenn wir schon einmal dann sind, dann können wir doch auch rein schauen", befand sie, „Diese Muggel-Frau ist eine Bestseller-Autorin. Ich möchte wissen, was an ihr dran ist."
James schauderte. „Ich halte das für wirklich keine gute Idee", erklärte er. „Du kannst ja inzwischen Wache schieben für den Fall, dass jemand zurück kommt", meinte Lily ungerührt und begann zu lesen. Dafür kommen wir in die Hölle. Das ist so was ähnliches wie geistiger Diebstahl. Trotzdem lehnte sich James vor um die Buchstaben am Bildschirm besser erkennen zu können.
„So ein Unsinn", meinte Lily nach einigen Sätzen, „Wer liest so was denn?" „Sirius." „Ja, das ist auch absolut seine Kragenweite." Kopfschüttelnd begann sie den Text herunterzuscrollen.
„He, so komm ich nicht mit", beschwerte sich James. „Ist auch nicht nötig. Ich kann scanlesen, ich werde dir später eine Zusammenfassung der wichtigsten Details geben."
Nach einigen Minuten war sie fertig. „Und?", wollte James wissen. „Nun, Sev ist ein Transvestit, Remus ist deprimiert, Harry küsst Ron und Hermine ist sexuell unbefriedigt. Ach, und Lord Voldemort wird der neue Zaubereiminister", berichtete Lily. Ihr Mann starrte sie an. „Ist das dein Ernst?" „Ja, und da war noch irgendwas mit den Malfoys, das ich nicht ganz verstanden habe…" James hatte dazu nur ein Kommentar: „Wie kann man so was lesen!"
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Neville Longbottom, der Junge der überlebt hatte, hatte seine Mittel und Wege die Dinge zu erreichen, die er erreichen wollte. Wenn er zum Beispiel das geheime Hauptquartier von Lord Voldemort finden wollte um arme entführte Schüler aus den Klauen des Bösen zu retten, dann würde er das auch schaffen.
Zuallererst brauchte er natürlich einen Plan, den er dann aufs Genaueste befolgen wollte. Andrerseits hatte Harry Potter in den Büchern auch niemals einen Plan, also würde es vermutlich auch ohne Plan klappen. Er musste sich nur auf sein Glück verlassen.
Wenn Seamus und Dean jetzt bei ihm wären, würden sie vermutlich Fragen stellen wie etwa: Wie willst du sie finde? Hast du etwa einen geheimen Spürhund, oder was? Aber die beiden hatten nun mal nicht die Informationen, die Neville hatte. Nicht jeder wusste, dass sich der Zugang zu Lord Voldemorts geheimem Hauptquartier direkt in Hogsmead befand.
Natürlich, so musste Neville einräumen, war es nicht gerade klug ganz alleine aufzubrechen um die anderen zu retten. Andrerseits gab es sowieso niemanden, der ihn hätte helfen können. Dumbledore war senil, Snape hasste ihn, McGonagall konnte er nicht leiden und der Rest der Lehrerschaft war einfach dämlich. Es gab eben niemanden der geeigneter für diese Mission war als Neville.
Der baldige Held marschierte Schnurstracks in den Honigtopf, ging bis zur hinteren Wand durch, sah sich kurz um, ob ihn eh niemand folgte und drückte dann die geheime Mauersteinkombination. Der Geheimgang öffnete sich und der Junge, der überlebt hatte, schlüpfte hinein.
Es war ein langer dunkler Gang. Das einzige was Neville aufrecht hielt, war der Gedanke an die Sonderpunkte die ihn Dumbledore für diese Rettungsaktion verpassen würde. „Lumos!", flüsterte er und zog seinen Zauberstab. Ich muss mutig sein. Ich bin der Junge, der überlebt hat. Wenn ich das hier nicht schaffe, dann schafft es keiner. Mutig kämpfte er sich den Rest des Ganges entlang. Dann endlich hatte er das Hauptquartier des Bösen erreicht.
Vorsichtig sah er sich um und schlüpfte dann aus den Gang in das alte Haus, das Voldemort als Residenz diente. Wenn ich ein Gefangener wäre, wo wäre ich dann? Neville entschied sich für die Tür Nummer Eins. Bevor er sie aufriss lauschte er an ihr und hörte vertraute Stimmen.
„Ich kann einfach nicht glauben, dass Charlie ein Deatheater ist!" „Dein Vater ist doch auch einer." „Nimm das sofort zurück, du mieser kleiner…" „Jungs! Dafür haben wir jetzt wirklich keine Zeit. Und keinen Platz. Also lasst das bitte sein." „Was denkt ihr wann unser Essen kommt?"
Neville trat die Tür heldenhaft auf. „Keine Angst, euer Retter ist da!", verkündete er. Harry, Hermine, Cho, Ron, Draco und Cedric starrten ihn alle gleichermaßen fassungslos an. „Neville!", entfuhr es allen sechs wie aus einen Mund. Neville strahlte stolz. „Ich wusste, dass du kommen würdest um uns zu retten!", behauptete Cho strahlend. Cedric warf ihr einen irritierten Blick zu.
Hinter Neville räusperte sich jemand. Es war ein Deatheater. „Wie kann man nur so blöd sein?", erkundigte er sich gar nicht freundlich. Neville musste zugeben, dass er das nicht mit eingeplant hatte.
Und das nächste Mal: Ron sucht Ärger, Snape hat Percy gefunden und Sirius hat etwas vor.
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