10. Kapitel: Die Rettung

„Wir müssen scharf nachdenken", erklärte Neville gerade, „Wir müssen überlegen was Harry Potter in den Büchern in dieser Situation tun würde."

Die echte Harry Potter war über diesen Vorschlag nicht gerade begeistert. Immerhin waren sie durch das Nachahmen der Harry Potter-Bücher doch erst in diese Situation geraten. „Harry Potter wäre jetzt gar nicht hier", giftete sie, „Denn er hätte es mit Sicherheit geschafft den Deatheater zu überwältigen, bevor dieser ihn überwältigen könnte."

Neville sah sie betrübt an. „Du bist nicht gerade konstruktiv, Potter", meinte er, „Ich versuche doch nur uns zum Nachdenken anzuregen. Wo liegt das Problem?" „Das Problem", mischte sich Draco ein, „liegt darin, dass du hier aufgetaucht bist um uns zu retten und dir das aber nicht gelungen bist. Satt dessen gehst du uns allen seit deiner Ankunft auf die Nerven!" Neville zog eine Grimasse. „Jetzt verstehe ich endlich, warum ihr beide zusammen seid. Ihr seid beide gleich aggressiv und ätzend."

Hermine seufzte. „Ich fürchte Neville hat Recht", sagte sie langsam, „Wenn wir hier weiterhin herumsitzen und nichts tun, dann müssen wir wohl ewig hier bleiben." Allgemeines zustimmendes Nicken folgte. „Allerdings weiß ich auch nicht, was wir tun könnten um hier raus zu kommen", fuhr sie fort, „Vielleicht könnte Ron seinen Bruder überreden uns freizulassen…" „Das werde ich mit Sicherheit nicht tun", erklang Rons Stimme aus der Ecke, „Mit dem rede ich nämlich nicht mehr."

„Also, in diesen Büchern…", begann Neville von Neuen. Harriet stöhnte innerlich. Nicht schon wieder.

„Wenn das hier ein Buch wäre und nicht das wirkliche Leben, dann würden wir jetzt durch einen Deus Ex Machina gerettet werden", giftete sie, „Diese Türe würde aufgehen und draußen würde mein Vater stehen, oder Dumbledore, oder…."

In diesem Moment öffnete sich die Türe der Abstellkammer. „Onkel Sev!"

Severus Snape ließ einen schnellen Blick über die Schüler gleiten. „Los, beeilt euch Wir haben nicht viel Zeit", meint er, „Wo sind eure Zauberstäbe?"

„Die haben uns die Deatheater weggenommen", erklärte Harry, während sich die anderen bemühten auf die Beine zu kommen. „Ich wusste Sie würden kommen um uns zu retten, Professor!", behauptete Cho. „Seht ihr", wandte sich Neville an die anderen, „Ich habe ja gleich gesagt, dass jemand kommen wird um mich zu retten."

Onkel Severus musterte den Jungen düster. „Es sind Schüler wie du, Longbottom, die mich dazu bringen es zu bedauern, dass die Prügelstrafe abgeschafft wurde", knurrte er und deutete den anderen sich zu beeilen.

Cedric, Cho, Hermine, Draco, Neville und Harry folgten ihrem Lehrer auf dem Fuße, wobei sie so eng aneinander klebten, dass sie sich gegenseitig auf die Füße stiegen. „Dort ist der Geheimgang", erklärte Severus leise, „Wir haben's gleich gescha- Moment mal, wo ist Weasley!" Sechs Köpfe wandten sich synchron nach hinten. Keine Spur von Ron. Der spielt wohl immer noch den Beleidigten. „Ihr geht voraus", befahl Severus, „Ich hole ihn. Keine Widerrede."

Gehorsam trotteten die sechs Schüler in den Geheimgang. Kaum hatten sie ihn erreicht, begann Cho zu jammern. „Gott, ich bin so froh, dass wir von diesem schrecklichen Ort weg sind! Siehst du, Cedric, genau das passiert einem, wenn man mit Außenseitern rumhängt!" Harry verdrehte die Augen und deutete einen Vogel.

Plötzlich blieb Neville wie angewurzelt stehen. Draco hätte ihn fast umgerannt. „Das ist nicht richtig", murmelte der Junge, der überlebt hatte, „Ich sollte der Held hier sein!" Mit diesen Worten drehte er sich um, stieß Draco zu Seite und rannte zurück. Die anderen starrten ihm nach.

„Er tut das nicht wirklich, oder? Ich träume das doch nur!", erkundigte sich Harry betäubt. „Doch, ich befürchte, er tut es wirklich", erwiderte Draco langsam. Hermine seufzte tief. „Und jetzt?", wollte sie wissen. „Tja, wir werden ihn wohl zurückholen müssen", meinte Harry. Cho starrte sie mit brennenden Augen an. „Auf keinen Fall! Ich gehe auf keinen Fall zurück in dieses Drecksloch! Professor Snape hat gesagt wir sollen vorausgehen! Und ich gedenke genau das zu tun!", begehrte sie auf.

Harry zuckte die Schultern. „Lasst uns gehen", kommentierte sie nur. Dann ging sie gefolgt von Hermine und Draco los. Cedric sah unsicher zwischen Cho und den anderen hin und her und stolperte dann Harry und Co. hinterher.

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Neville wusste, dass alles von ihm abhing. Er hatte es im Gefühl. Wenn er sich nicht beeilte würde es zu spät für Ron und Professor Snape sein. Er hechtete zurück ins Hauptquartier des dunklen Lords.

Er kam gerade noch rechtzeitig. Snape lag am Boden, sein Zauberstab ein paar Meter von ihm entfernt, ein Deatheater über ihn, der mit einem Zauberstab auf den Tränkemeister zielte. Der Deatheater konzentrierte sich vollkommen auf sein Opfer und sah Neville offenbar nicht.

Der Junge, der überlebt hatte, verschwendete keine Zeit. Er schnappte sich den Zauberstab, zielte auf den Feind und rief: „Expelliarmus!" Der Deatheater wurde gegen die Wand geschleudert und ging K.O. zu Boden. Neville starrte ihn fassungslos an. „Ich habe soeben einen Deatheater ausgeschaltet!", staunte er, „Ich bin ein echter Held!"

Professor Snape rappelte sich stöhnend auf. „Longbottom! Ich hab gesagt, ihr sollt vorausgehen!" Neville beachtet ihn gar nicht. „Ich hab einen Deatheater ausgeschaltet!", staunte er.

Potter, Malfoy, Granger und Diggory stolperten aus dem Geheimgang. Die Jungen halfen Snape auf. „Wir müssen hier sofort weg", erklärte der Lehrer. „Aber was ist mit Ron!", protestierte Hermine. „Keine Zeit. Die Verstärkung von dem da wird hier gleich auftauchen. Longbottom, Bewegung!"

Neville wandte sich ihm zu. „Ich hab einen Deatheater ausgeschaltet!" Snape verdrehte die Augen. Malfoy und Diggory schnappten Neville und zogen ihn mit sich zurück in den Geheimgang.

Das nächste Mal: Remus ist enttäuscht, Sirius präsentiert seine Idee und einige Schüler kehren zurück.

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