12. Kapitel: Rons Rettung
Percy war alles andere als glücklich. Er war alles andere als glücklich, weil es sein kleiner Bruder und seine Freunde plus dem Jungen, der lebte, geschafft hatten sich von den Deatheatern gefangen nehmen zu lassen.
Er war alles andere als glücklich, weil Snape ihn gezwungen hatte ihm bei der Rettungsaktion der Schüler zu helfen.
Er war alles andere als glücklich, weil er nun irgendwie sieben Zauberstäbe von Voldemort zurück stehlen musste.
Er war alles andere als glücklich, weil er dadurch das letzte Treffen des Ordens verpasst hatte.
Er war alles andere als glücklich, weil es ihm zunehmend schwer fiel den Doppelagenten zu spielen.
Er war alles andere als glücklich, weil sein Vater und sein Bruder Deatheater waren.
Und vor allem war er alles andere als glücklich, weil Ron, der Trottel, sich nicht hatte retten lassen, und Percy das jetzt wohl oder übel selbst erledigen musste.
Charlie war gerade dabei Ron zu „verhören", und Ron, der seinen Bruder als Verräter ansah, hatte überhaupt keine Lust zu kooperieren.
„Wie konnten die anderen entkommen, Ron, du musst es mir sagen", behaarte Charlie. „Sie haben sich in Luft aufgelöst", giftete Ron. Sein Bruder seufzte. „Ron, bitte. Du könntest dich ja wenigstens ein bisschen kooperativer zeigen." „Ich will aber nicht."
Charlie rang sichtbar nach Fassung. „Ron, ich frage dich noch einmal: Wie konnten deine Freunde entkommen?" Ron rümpfte die Nase. „Das sind nicht meine Freunde. Das heißt Neville ist es schon…" „Ron!"
Percy trat hinter seinen älteren Bruder. „Die eigentliche Frage, Ron, lautet: Wieso bist du noch hier?" Ron sah ihn entgeistert an. „Was! Du bist auch einer von ihnen!", entfuhr es ihm.
Percy seufzte. „Ron, es gibt vieles, was du noch nicht verstehst", meinte er müde. „Das hat er auch gesagt! Ihr seid beide Verräter! Ich hasse euch!", schleuderte Ron ihm entgegen.
Charlie stöhnte. „Siehst du. Genau damit muss ich mich jetzt schon eine geschlagene Stunde herumschlagen. Er will uns einfach nicht helfen." Ron funkelte ihn an. „Recht hast du. Ich will Mördern und Dieben nicht helfen! Was hat dieser Typ überhaupt in Hogwarts gesucht! Vermutlich hat er etwas gestohlen!"
„Das geht dich nichts an, Ron", erklärte Percy, „Und jetzt hör bitte endlich auf dich so zu benehmen, als wären wir deine Feinde." „Ihr seid aber meine Feinde."
„Jetzt reicht es aber, Ron!", ertönte eine scharfe Stimme hinter den Brüdern. Ron wurde leichenblass.
„Dad!"
wwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwww
„Sirius, dieses sogenannte Drehbuch ist reiner Mist", erklärte Regulus, „Dein literarisches Talent scheint nachgelassen zu haben, seit du Muggelbücher über Harry Potter liest."
Sie standen im Garten vor dem Hauptquartier des Ordens und trafen die Vorbereitungen für den Film. Sirius funkelte seinen Bruder an. „Du bist doch nur neidisch", zischte er, „Wo ist Nymphadora? Sie ist als Erste dran." „Sie versucht eine annehmliche Frisur hinzukriegen", erklärte Bill und schulterte die Kamera. „Kann's losgehen?"
In diesem Moment kam Severus herangestürmt. „Ich suche Dumbledore. Habt ihr ihn gesehen?...Was ist das?"
Sirius grinste. „Man nennt es Kamera. Dumbledore krebst hier irgendwo herum. Es ist übrigens gut, dass du hier bist, Sev, du kannst gleich als Erster drankommen." Severus sah ihn scharf an. „Als Erster? Wofür?", erkundigte er sich misstrauisch.
„Na als Erster fürs Interview. Wir drehen einen Film!", erklärte Sirius strahlend. Regulus nickte ernst und deutete dann auf eine sonnige Stelle unter einem Baum. „Stell dich dort hin", befahl er. Sev verlor jede Farbe im Gesicht. „Sicher nicht", mehr hatte er dazu nicht zu sagen, „Ich muss Dumbledore sprechen. Es ist wirklich wichtig. Ich gehe ihn jetzt suchen." Uns schon stolzierte er davon.
„Warum sind die nur alle so zickig?", fragte sich Sirius, „Ist doch nur ein Film…."
Kingsley kam in den Garten spaziert. „Sirius, Telefon für dich!" Regulus sah seinen Bruder erstaunt an. „Telefon? Wir haben ein Telefon im Hauptquartier!", wunderte er sich. „Ja, für den Notfall", entgegnete Sirius und machte sich auf den Weg ins Haus. Er hörte noch wie Regulus Kingsley anwies: „Stell dich dort unter den Baum!"
Im Haus selbst war Tonks damit beschäftig ihr Haar vor dem Spiegel zu quälen. „Gib es auf, Nymphi. Du siehst immer aus, als würdest du frisch aus einem Sturm kommen, egal was du machst", riet ihr Sirius, woraufhin sie ihm einen Mörderblick zusandte. Noch so eine, die überempfindlich ist. Dabei heißt es doch immer, man soll zu Frauen ehrlich sein...
Sirius nahm den Hörer ab. „Ja? Oh, hallo, Remy-Schatz! Wie geht es dir?... Ihr seid WO!"
Sirius legte auf und sah Nymphadora an. „Ich bin für die nächsten paar Stunden weg", teilte er ihr mit, „Ich muss Remy, Lils und James aus dem Muggelgefängnis holen."
wwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwwww
Ron fühlte sich einfach furchtbar. Nicht nur zwei seiner Brüder, sondern auch noch sein Vater arbeiteten für Voldemort! Und er hatte es nicht gewusst. Er fragte sich wie lange das schon so war, und ob seine Mutter und Bill von der Sache wussten. Andrerseits: Da das Deatheatertum offenbar so eine Art Familientradition war, war Bill vielleicht auch einer von ihnen. Ich kann Neville nie wieder in die Augen sehen. Meine Familie arbeitete für den Mann, der seine Eltern umgebracht hat!
Die Türe zu seinem Gefängnis öffnete sich und Percy kam herein.
„Was willst du? Ich habe euch doch schon gesagt, dass ich euch nicht helfen werde!"
„Psst. Nicht so laut. Hier hast du deinen Zauberstab. Komm mit", befahl Percy. Jetzt war Ron vollkommen verwirrt. „Häh? Wieso willst du mich befreien und gibst mir meinen Zauberstab zurück?"
Percy seufzte. „Ron, ich bin ein Doppelagent. Ich arbeite für Dumbledore. Kommst du jetzt bitte?", erklärte er und sah sich nervös um. Wenn Ron so weiter machte, würden sie noch erwischt werden.
„Nein. Ich komme nicht! Ich kann mich doch auf Hogwarts nicht mehr blicken lassen, jetzt wo alle wissen, dass mein Bruder ein Deatheater ist", versetzte Ron trotzig. „Nun, hier kannst du aber auch nicht bleiben. Und jetzt komm!"
Percy packte Ron am Arm und zerrte ihn aus der Abstellkammer. „Nein! Ich will nicht!", protestierte Ron. „Ron, geh mir nicht auf die Nerven. Ich habe bereits genug Probleme", warnte ihn Percy und zog ihn hinter sich her.
„He! Wo wollte ihr beide denn hin?", erklang Charlies Stimme hinter ihnen.
Das nächste Mal: Siri trifft ein Idol, Tonks ist eine Drama-Königin und James und Remy sind im Gefängnis.
Reviews?
