Kapitel 4

In Gedanken ging Hermine immer wieder die Tanzschritte durch, die ihre Cousine ihr beigebracht hatte während sie sich für den Abend fertig machte. „Bist du bald soweit?" fragte Jenny genervt. „Ja, ich muss nur noch etwas Lipgloss auftragen."

Zwei Minuten später kann Hermine aus dem Bad. „Meinst du ich kann so gehen?" fragte sie ihre Cousine während sie sich im Spiegel betrachtete. „Meinst du nicht das ich zu aufgedonnert aussehe, schließlich gehen wir nur in die Hoteldisco." –„Quatsch, du siehst super aus. Die Jungs werden dir reihenweise hinterherlaufen" munterte Jenny ihre Cousine auf. Diese grinste verlegen. „Na dann las uns gehen." – „Endlich".

Draco war gerade auf dem Weg ins Nonstop, der Diskothek des Hotels. Er hoffte sich dort etwas ablenken zu können. Wie konnte sein Onkel ihn nur so anfahren, er hatte doch nichts schlimmes getan. Er war so in Gedanken vertieft, das er nicht merkte, wie er mit jemandem zusammen stieß.

„Kannst du nicht aufpassen?" war seine erste Reaktion. Kaum hatte er die Worte gesagt taten sie ihm schon wieder leid. Denn als er die Person ansah, mit der er zusammengestoßen war, stockte ihm der Atem.

Es war ein Mädchen, ungefähr so alt wie er. Sie hatte ein bezauberndes bordeauxrotes Sommerkleid mit Spagettiträgern an, dazu wunderschöne schwarze Stöckelschuhe, die ihre schlanken Beine betonten und ihre braunen Locken lagen sanft auf ihren Schultern. Und diese erst Augen (!), dieses Funkeln darin. Sie war das hübscheste Mädchen, das er je gesehn hatte.

Ein Kichern holte ihn zurück in die Gegenwart. Er ließ die Hand des Mädchens los, die er ergriffen hatte damit sie durch sein anrempeln nicht fiel, und stürmte ins Nonstop.

Hermine war ganz verwirrt. Was war gerade passiert? wunderte sie sich. Eben plauderte sie noch fröhlich mit Jenny und in der nächsten Sekunde rempelte sie jemand unsanft von der Seite an.

Dieser Jemand hatte ein schwarzes Hemd und eine dunkelblaue Jeans an. Seine blonden Haare fielen ihr neckisch ins Gesicht. Er sah so muskulös, so männlich aus. Und seine Augen, Hermine konnte sich nicht von diesen Augen anwenden. Ihr Herz fing an heftig zu klopfen während sein Blick sie verzauberte.

Plötzlich hatte Jenny gekichert und Hermine war aufgefallen, das es Draco war den sie gerade angestarrt hatte, der ihre and hielt. Doch bevor sie überhaupt reagieren konnte war er in die Disco gestürmt.

Hermine brauchte einige Augenblicke um das alles zu realisieren. „Ich dachte, du magst ihn nicht?" – „Tue ich auch nicht" sagte Hermine noch etwas verwirrt. „Das sah aber eben ganz anders aus" grinste Jenny. „Ach was, das bildest du dir nur ein" - „Wenn du meinst, dann können wir jetzt rein gehen" sagte Jenny und zeigte mit dem Kopf in Richtung Disco.

Draco war vollkommen durcheinander, was war gerade mit ihm passiert. Das war doch nur diese Granger, er kannte sie seit Jahren, er verabscheute sie. Doch eben hätte er sie am liebsten in seine Arme genommen und geküsste.

Es musste traumhaft sein ihre roten, verführerischvollen Lippen zu küssen. >Was ist nur mit mir los, was denke ich da eigentlich?> Draco war total verwirrt. Er suchte sich einen Platz an der Bar, bestellt einen Drink und versuchte seine Gedanken zu ordnen.

Als Hermine und Jenny das Nonstop betraten lief gerade ein Lieblingslied von Jenny. „Los, lass uns tanzen!" sagte Jenny. „Ich weiß nicht, wir" Doch bevor Hermine den Satz zuende sprechen konnte zog Jenny sie schon auf die Tanzfläche.

Nach einer Weile sagte Hermine „Jenny, ich komme mir total bescheuert vor. Ich weiß gar nicht wie ich mich bewegen soll. Ich hab alle Schritte vergessen. Ich blamiere mich doch total. Können wir uns nicht erst mal irgendwo hinsetzen?" – „Hermine, dein einziges Problem ist das du zuviel denkst. Außerdem blamierst du dich nicht, du tanzt doch nicht schlecht. Die da hinter macht sich voll zum Affen" sagte Jenny aufmunternd und deutete auf eine Frau die so übertrieben tanzte, das man wirklich nur lachen konnte.

Hermine musste lächeln. >Jenny hat Recht, ich sollte mir nicht so viele Gedanken machen. Sonst ich mir doch auch egal was andere von mir denken> sagte sie sich und begann lockerer zu tanzen. Anscheinend hatte dies auch eine besondere Wirkung auf die Jungen, die neben ihr tanzen. Denn plötzlich wurde sie unangenehm aufdringlich von einem Kerl angetanzt, der auch nach mehrmaligen Aufforderungen sie nicht in Ruhe ließ.

Nachdem Draco sich wieder etwas beruhigt hatte blickte er in Richtung Tanzfläche und erspähte zufällig Hermine. Sie tanzte wirklich sexy, er konnte nicht anders, er musst ihr einfach zusahen.

Doch plötzlich wagte es so ein Idiot sie einfach anzutanzen. Draco wurde wütend, wie konnte es dieser Typ wagen seine Hermine anzutanzen.

Bevor er darüber nachdachte sprang Draco auf und stürmte auf die Tanzfläche. Er packte den Kerl von hinten an der Schulter, wirbelte ihn herum und brüllte ihn an „Eh, was soll das. Nimm deine Finger von ihr!" –„Hey man, ich wusste nicht das die Kleine einen Freund hat. Tut mir Leid" erwiderte der Typ, dem man seinen Überraschung über Dracos Verhalten sichtlich ansehen konnte. Hermine war so erschrocken über Dracos Verhalten, dass sie kein Wort zustande brachte.

So langsam dämmerte Draco was er gerade getan hatte, er stürmte aus der Disco und ging mit schnellen Schritten, durch einen Seitenweg, in die Richtung seines Hotelzimmers.

„Draco, warte!" Eine Hand packte ihn an der Schulter und hielt ihn fest. Er blieb stehen, drehte sich aber nicht um. Er wusste, es war Hermine, die ihm nachgelaufen war.

„Ich wollte mich nur bei dir bedanken." – „Vergieß es." – „Das werde ich bestimmt nicht vergessen. Du bist schließlich nicht immer so nett zu mir." Draco drehte sich um.

Er stand jetzt direkt vor Hermine, nur wenige Zentimeter trennten sie. Er sah ihr unmittelbar in die Augen und plötzlich spürte er wieder dieses Verlangen sie einfach zu küssen. In diesem Moment fiel ihm eine Strähne ins Gesicht. Hermine konnte nicht anders, sie strich ihm die Strähne aus dem Gesicht. Ihr Herz klopfte so heftig wie nie zuvor.

Vorsichtig fuhr Draco mit seinen Händen um Hermines Taille und zog sie noch dichter zu sich heran. Ihre Lippen näherten sich bis sie die seinen spürte. Nur ganz sanft und zaghaft küssten sie sich, dann wurde der Kuss immer leidenschaftlicher.

Eine Ewigkeit mussten sie sich geküsst haben, doch es schien nicht lange genug.

„Hermine! Bist du hier irgendwo?" Das war Jennys Stimme, die beiden aus diesem wunderschönen Moment riss. Sie stießen sich voneinander weg „Ich bin hier!" rief Hermine mit einer etwas zittrigen Stimme.

Noch bevor Draco etwas tun konnte ging Hermine in die Richtung aus der Jennys Stimme kam. „Da bist du ja, ich habe schon eine Ewigkeit nach die gesucht. Was hast du hier draußen gemacht?" – „Ich wollte nur mal an die frische Luft" erwiderte Hermine und die beiden Cousinen machten sich auf den Weg zu ihrer Suite.