Kapitel 5

Am nächsten Morgen schlenderte Draco müde zum Frühstück in den Speisesaal. Er hatte sich die halbe Nacht nur von einer Seite auf die andere gewälzt. Er dachte die ganze Zeit über diesen Kuss nach. Was hatte er nur getan? Wie war das bloß passiert? Was sollte er jetzt machen?

Dieser Kuss, er war so phantastisch gewesen. Jedes Mal, wenn Draco daran dachte überkam ihn ein komisches Gefühl, ein wunderschönes, kribbelndes Gefühl. Doch nach langen Überlegen war er zu dem Schluss gekommen, das er diesen Kuss vergessen musste.

Das mit ihnen hatte sowieso keine Chance. Sie war eine Gryffindor, eine Freundin von Harry Potter. Er wollte sich gar nicht ausmalen wie sein Vater reagieren würde, wenn er davon erfahren würde.

Gegen fünf Uhr war Draco eingeschlafen, jedoch wurde er um zehn Uhr wieder von dem Zimmermädchen geweckt. Sie war gekommen um das Zimmer zu reinigen.

Auch Hermines Nacht war nicht ruhig verlaufen. Nach vielen verwirrenden Gedanken war auch sie eingeschlafen. Allerdings wachte sie nach einem komischen Traum auf und konnte nicht mehr einschlafen.

Sie hatte geträumt, das sie einem großartigen Tag mit einem süßen, blonden Jungen am Strand verbrachte. Sie waren schwimmen, alberten im Wasser herum und aßen die leckersten Köstlichkeiten, aus einem riesigen Picknickkorb. Er streichelte über ihre Haare und sie küssten sich erst vorsichtig, dann stürmischer.

Doch auf einmal erschien ungefähr zehn Meter von ihnen entfernt ein anderes Mädchen am Strand. Sie war schlank, hatte schwarze schulterlange Haare und eine Schlange auf dem Arm tätowiert.

Der Junge stand auf und ging auf das Mädchen zu. Hermine starrte ihm entsetzt nach. Als er bei dem Mädchen angekommen war, legte er seinen Arm um sie, drehte er sich zu Hermine um und sagte grinsend etwas, was ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ.

„Dachtest du wirklich ich hätte mich in dich verliebt? Du warst nichts als ein kleiner Zeitvertreib. Ich wollte nur wissen wie leicht man dich herumkriegen kann. Wer würde sich schon freiwillig in Hermine Granger verlieben?" Die beiden fingen an lauthals zu lachen. Das war zuviel für Hermine, sie fing bitterlich an zu weinen.

Dann was sie aufgewacht. Sehr verwundert über diesen Traum und nach mehreren vergeblichen Versuchen wieder einzuschlafen beschloss Hermine duschen zu gehen.

Erst unter der Dusche fiel ihr auf, das dieser Junge ihr ehr bekannt vor kam und das Mädchen kannte sie auch irgendwo her.

Schlagartig fiel es ihr wie Schuppen von den Augen, er war Draco von dem sie geträumt hatte! Wie konnte ihr das nur passieren?

Dann fiel ihr der Kuss vom Abend zuvor ein. Sie hatte ihn ganz verdrängt. Hermine geriet innerlich total in Panik. Was hatte das alles nur zu bedeuten? Was war nur mit ihr passiert? Sie konnte sich unmöglich in Draco verliebt haben, UNMÖGLICH! Er war ein arroganter, gemeiner Mistkerl!

Hermine ging den Abend noch einmal im Kopf durch. Als sie an den Kuss dachte, in all seinen Einzelheiten, wie Draco ihr tief in die Augen blickte, sie zu sich zog und sich ihre Lippen vorsichtig berührten. Dieses Kribbeln im Bauch als sie seine Lippen spürte, als sie spürte wie er sie mit seinen starken Armen umschlang. Sie wollte an nichts anders mehr denken außer an diesem Kuss, diesen Augenblick.

Doch wieder machte ihr Jenny einen Strich durch die Rechung. „Hermine, bist du bald fertig? Ich möchte auch noch vor dem Frühstück duschen." Hermine erschrak: das Frühstück, dort würde sie ihn wieder sehen. Wie sollte sie sich dort nur verhalten, besonders ihn gegenüber? Was sollte sie tun? Sie stieg aus der Dusche, trocknete sich ab und zog sich an. Sie musste sich schnellstens etwas einfallen lassen.

„Hermine, wo willst du hin?" fragte Jenny verwundert als Hermine an ihr vorbeistürmte. „Zum Strand, ich hab keinen Hunger." Und schon schnappte sie sich ihre Sachen und war sie verschwunden.

Jenny bleib verwirrt im Hotelzimmer zurück, langsam begann sie sich Sorgen um ihre Cousine zu machen. So durch den Wind wie seit gestern hatte sie Hermine noch nie erlebt. Normalerweise erzählte Hermine ihr alles, doch seit gestern schien das anders geworden zu sein. Obwohl Jenny Hermine mehrmals fragte hatte wollte diese ihr partout nicht erzählen was passiert war und nachdem sie in ihrer Suite angekommen waren hatte Jenny aufgegeben.