14. Kapitel: Momentaufnahmen

Percy packte Ron am Arm und zerrte ihn aus der Abstellkammer. „Nein! Ich will nicht!", protestierte Ron. „Ron, geh mir nicht auf die Nerven. Ich habe bereits genug Probleme", warnte ihn Percy und zog ihn hinter sich her.

He! Wo wollte ihr beide denn hin?", erklang Charlies Stimme hinter ihnen.

„Mhm, Charlie es ist nicht so wie es aussieht", meinte Percy schnell. „Ist es nicht? Es sieht nämlich so aus, als würdest du unseren Bruder ohne Erlaubnis wegbringen", entgegnete Charlie kühl und musterte seinen Bruder abschätzend. „Nein, er zeigt mir nur den Weg zur Toilette!", erklärte Ron schnell. „Die liegt aber in der anderen Richtung." „Oh."

Schweigen kehrte ein. Percy seufzte. „Charlie, hör zu. Ich kann das einfach nicht zulassen. Ron ist zu jung um in die ganze Sache hinein gezogen zu werden. Er ist noch ein halbes Kind und…"

„He!", protestierte Ron lautstark, „Ich bin sechzehn. Andere in meinen Alter sind schon Vater!"

„…und es ist einfach nicht richtig", schloss Percy, „Ich nehme das alles auf meine Kappe. Du musst nur so tun, als hättest du uns nicht gesehen." „Sollte kein Problem für dich sein. Im Lügen und Betrügen bist du ja schließlich große Klasse", fügte Ron hinzu.

Charlie wirkte nachdenklich. „Okay, möglicherweise lasse ich mich dazu überreden euch gehen zu lassen", meinte er dann, „Aber du weißt, dass das, falls es auffliegt, Konsequenzen haben wird, oder?" „Ich bin mir dessen bewusst, ja." „Gut." Ron sah zwischen seinen beiden Brüdern hin und her.

„Dann geht also. Aber beeilt euch. Und lasst euch nicht erwischen."

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„Was! Was! Was!"

Beim dritten „was" überschlug sich Minerva McGonagalls Stimme schon fast. „Das ist alles passiert, und du hast niemanden etwas davon gesagt! Und Ronald Weasley befindet sich noch immer in deren Gewalt!"

Severus zuckte die Schultern.

„Ich dachte, ich kann es auch alleine lösen. Wozu unnötigen Alarm auslösen? Albus wird durch den ganzen Stress nur noch vergesslicher, und ich wollte wirklich nicht, dass James erfährt, dass ich seine Tochter, die eigentlich sicher auf Hogwarts sein sollte, verloren habe. Ich meine, es war ja nicht meine Schuld, sondern eher die von Sirius' dummen Büchern, aber James würde sicherlich mir die Schuld geben. Und wieder zu jammern anfangen. Er jammert nämlich immer. War schon in unserer Schulzeit so. Manchmal kommt es mir so vor, als wäre er die Frau in seiner Ehe mit Lily. Und was Weasley angeht. Percy wird das schon richten. Dann kann er sich wenigstens einmal nützlich machen", meinte er.

Minerva starrte ihn an. „Du bist wirklich….sehr auf Eigeninitiative aus. Hat dir das schon einmal jemand gesagt?"

„War das ein Kompliment? Also, ich muss jetzt auf jeden Fall zurück in die Schule. Wenn du Dumbledore siehst, dann sag ihm einfach, dass so gut wie alles wieder in Ordnung ist. Und, dass er sich keine Sorgen machen muss", meinte Severus, „Ach, ja eine Frage hätte ich noch…was hat es mit diesem komischen Film auf sich von dem Sirius fantasiert hat?"

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„Gut die Außenaufnahmen sind fertig? Und jetzt? Machen wir Interviews, oder so was?", erkundigte sich Bill bei Regulus. Der nickte. „Gute Idee. Lass uns zusehen, dass wir Harry finden. Sirius will sicher, dass sie im Film mit dabei ist." Daran, dass Harry damit möglicherweise ganz und gar nicht einverstanden wäre, verschwendete er keinen Gedanken.

Sie begaben sich ins Innere des Schlosses und machten sich auf die Suche nach Harriet Potter. Bill filmte einige Schüler, an denen sie vorbei kamen. Leider mussten sich die meisten von denen unnatürlich in Pose setzen, oder, wie Colin Creevey, ihren Unmut darüber gefilmt zu werden Ausdruck verleihen, in Colins Fall indem er der Kamera die Zunge zeigte. „Hogwarts ist etwas merkwürdig geworden, seit ich hier weg bin", kommentierte Bill beunruhigt.

„Was soll ich erst sagen", seufzte Regulus, „Zu meiner Zeit, wäre eine, die herumgelaufen wäre die Kleine da, in Nullkommanichts von der Schule geflogen." Bei diesen Worten deutete er auf Ginny Weasley, die ihre Schuluniform ein wenig sehr luftig trug. Bill gingen fast die Augen über. „GINNY!" „Bill!"

Der jüngste Spross der Weasley-Familie tat ihr bestes um sich etwas mehr zu bedecken. „Erzähl Mom bitte nichts davon!", bat sie hastig. Bill war fassungslos. Ginny ergriff mit hochrotem Kopf die Flucht. „Hast du das gesehen!", beklagte sich der älteste Weasley-Sohn empört. „Leider ja, aber ich habe versucht nicht zuviel zu sehen. Immerhin bin ich ja nicht pädophil. Vermutlich traut sie sich das nur, weil Dumbledore gerade nicht da ist. Lass uns weiter gehen", erklärte Regulus und zog Bill mit sich in Richtung Große Halle.

„Regulus! Was machst du denn hier? Und was soll die Kamera!", begrüßte Harry den Bruder ihres Patenonkels. „Wir drehen einen Film", erklärte Bill. „Einen Film? Wieso denn? Das war Siris Idee, oder?", wunderte sich Harry. „Allerdings. Also, wenn du dich jetzt bitte bereit machst, dann können wir mit den Aufnahmen beginnen", meinte Regulus.

„Aufnahmen? Willst du damit etwa sagen, dass ich in den Film soll!"

„Allerdings."

„Auf keinen Fall. Nicht bevor ich in der Maske war! Und nicht mit dieser Frisur!"

Regulus stöhnte. „Frauen! Ich werde das nie verstehen! Ist doch nur ein blöder Dokumentar-Film!"

„Das bedeutet aber noch lange nicht, dass ich deswegen nicht gut aussehen will", meinte Harry nur.

Das nächste Mal: Hogwarts Schüler vor der Kamera!

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