Disclaimer: Alles gehört Joanne K. Rowling, außer der Story, die gehört mir.
Summary: Die Sommerferien nach dem fünften Schuljahr nehmen für Harry und Co. eine dramatische Wendung. Kann Harry es verkraften, noch einen Menschen, dem er sehr nahe steht, zu verlieren? Diese Geschichte ist zwar eine Fortsetzung zu OotP, wird voraussichtlich aber nur in den Sommerferien spielen.
Also wer will, darf jetzt einmal zuhauen für meine miese Updatezeiten ... Ich gelobe, mich zu bessern! Ich bin ja jetzt auch wieder aus Italien zurück. Und musste die herrliche Sonne Italiens gegen dieses bescheidene Wetter in Deutschland eintauschen. Schnüff
Viel Spaß und ich bitte vielmals um Vergebung!
Fly Or Die
London
Die Masse an Autos, die die Straßen Londons verstopften, bewegte sich träge vorwärts. Die meisten der Fahrer waren auf dem Weg nach Hause und fuhren deshalb in Richtung der Vororte. Das Taxi hatte es daher schwer, schnell zum Grimmauldplatz zu kommen. Mario Pyralis ließ sich davon nicht aus der Ruhe bringen und schaltete sein Radio ein, um Harry und Dudley mit seinem Lieblingssender zu beglücken. Harry konnte wenig mit der lauten, vielleicht italienisch oder griechischen Volksmusik anfangen, war aber froh darüber, dass der Taxifahrer nicht weiter versuchte, eine Unterhaltung in Gang zu bringen. Und Dudley schien sich langsam auch zu beruhigen, er hatte Harry einige finstere Blicke zugeworfen und murmelte etwas von Tante Petunia und Onkel Vernon. Harry war sich nicht sicher, ob diese Rückkehr zu seiner alten Verhaltensweise etwas war, worüber er sich freuen konnte, oder doch eher drohendes Unheil bedeutete. Was würde Vernon sagen, wenn er erfuhr, dass Dudley gleich ein Haus voller Zauberer betreten würde?
"Ich will zurück nach Little Whinging!"
"Was?"
Harry drehte sich erschrocken zu Dudley um. Der schaute ihn nur böse an und wiederholte:
"Ich will sofort zurück! Und wenn wir dort sind, ruf ich Dad und Mum an, dann wirst du schon sehen, was passiert!"
Dudleys Gesicht hatte die Farbe von überreifen Tomaten angenommen. Harry über legte rasch, was er sagen konnte, um Dudley abzulenken.
"Hier in London gibt es überall Telefonzellen, du kannst deine Eltern morgen früh gleich anrufen. Aber jetzt brauchen wir zuerst einen Platz, wo wir heute Nacht schlafen können!"
"Und wo soll das sein?", fragte Dudley barsch.
"Ich kenne am Grimmauldplatz ...", Harry warf einen kurzen Blick auf Mario, der auf die Fahrbahn schaute, als könnte ihn kein Wässerchen trüben, "ich kenne am Grimmauldplatz eine nette kleine Pension, die in Ordnung ist."
"Frage mich nur, was du für ‚in Ordnung' hältst!", meinte sein Cousin spöttisch und starrte verdrossen aus dem Fenster.
Den Rest der Fahrt verharrten sie in eisigem Schweigen, nur Mario Pyralis pfiff zu den einprägsamen Liedern, die aus dem Radio schallten. Nachdem er am Ende der Chandler's Row um die Ecke gebogen war, trafen sie auf die Straße, zu der die beiden jungen Männer hinwollten. Auch wenn Mario gemerkt hatte, dass der Kleinere der beiden mehr zu sagen hatte, denn der Dicke wollte wohl nicht mitkommen.
Harry erkannte nach einigen Momenten, wo sie waren und sagte:
"Wir sind da. Fahren sie bitte an den Rand."
Mario tat, wie ihm geheißen, konnte den Verdacht aber nicht los werden, dass die zwei zu keinem der Häuser am Ende der Straße wollten. Er konnte auch kein Schild sehen, das auf eine Pension hinwies.
Das Taxi hielt und sie stiegen aus. Harry hob vorsichtig Hedwig aus dem Wagen, sie hatte ihre Augen geschlossen und gab keinen Mucks von sich. Dann holten er und Pyralis das Gepäck aus dem Kofferraum. Harry öffnete seinen Koffer und fand zu seinem Glück noch einige Muggelgeldscheine, mit denen er die Fahrt bezahlte. Mario ging zur Fahrertür und wandte sich dann noch mal um.
"Dann viel Spaß noch!" Kopfschüttelnd stieg er ein und murmelte: "Leute gibt's!"
Harry wartete, bis das Taxi um die nächste Ecke gebogen war und schulterte dann seinen Koffer und Besen. Seinen Zauberstab hatte er greifbar in seine Hosentasche gesteckt. Dudley packte widerstrebend Hedwigs Käfig und verzog angewidert sein Gesicht.
"Diese Eule stinkt! Wo ist jetzt diese Pension?!"
"Das wirst du gleich sehen, komm schnell! Und hör auf meine Eule zu beleidigen."
Harry lief los, wobei der schwere Koffer immer wieder gegen seine Beine prallte. Dudley folgte ihm schnaufend. Sie waren bei Hausnummer 50, was hieß, dass es nicht mehr weit sein konnte.
Der Mond war inzwischen aufgegangen und warf sein gelbliches Licht gespenstisch auf die grauen Häuserwände. Als sie beim Grimmauldplatz Nummer Elf und Dreizehn angekommen waren, hielt Harry inne. In dem Augenblick, wo er auf die Stelle zwischen den beiden Häuser schaute, erschien auch schon die ramponierte Tür aus dem Nichts, und nach ihr kamen die Hauswände zum Vorschein. Schlielich stand das vollständige Haus Nummer Zwölf da. Harry atmete befreit tief ein und lächelte zum ersten Mal an diesem Abend. Gleich waren sie in Sicherheit. Da unterbrach sein Cousin seine Gedanken:
"Und? Was glotzt du so doof? Was gibt es denn da zu sehen?!"
Harry verging das Lächeln von einer Sekunde auf die andere. Dudley konnte das Haus natürlich sehen, Dumbledore hatte es ja durch einen Zauber geschützt. Das Schlimmste war aber, das es überhaupt nichts nützen würde, wenn Harry Dudley sagte, dass das Haus Nummer Zwölf existierte. Dudley musste die Nachricht von Dumbledore selbst bekommen!
"Was ist denn jetzt?", fragte Dudley drängend. Harry wog jedes seiner Worte ab, die er jetzt sagte:
"Ich muss zuerst herein gehen, um zu sagen, dass wir kommen. Du wartest hier draußen, bis ich dich und das Gepäck hole. Dauert nur fünf Minuten."
"Das kommt nicht in Frage!", erboste sich Dudley sofort, doch Harry machte sich bereits auf den Weg. Er stieg die Steinstufen zur Tür hinauf und drehte sich dann um. Dudley stand auf der Straße und starrte in Harrys Richtung, scheinbar ohne ihn zu sehen. Harry vermutete, dass Dumbledores Zauber bewirkte, dass jemand, der nicht in das Geheimnis eingeweiht war, einen nicht mehr sehen konnte, sobald man auf den Stufen zum Haus stand. Er holte seinen Zauberstab hervor und klopfte sachte gegen die alte Tür. Sofort hörte er das Rasseln verschiedener Apparaturen und dann schwang die Tür knarzend auf. Harry trat über die Schwelle und schloss schnell die Tür hinter sich. Seine Augen brauchten einen Augenblick, um sich an das grelle Licht in der Eingangshalle zu gewöhnen. Jemand musste den Kronleuchter geputzt haben, denn es waren keine Spinnweben mehr zu sehen und er glänzte wie neu. Auch hatte das Haus den Geruch nach Moder verloren, den es im letzten Winter noch an sich haften hatte. Die Gemälde an den Wänden wirkten, als wären sie erst kürzlich einmal richtig gesäubert worden und es lagen mehrere neue Teppiche ordentlich auf dem vorher kahlen Boden.
Kein Geräusch war zu hören. Harry machte ein paar Schritte in Richtung der Tür zur Küche und fragte sich, ob überhaupt jemand hier war. Doch als er ganz nah an die Tür kam, glaubte er Stimmen zu hören. Es war zu leise um zu erkennen, wer da redete und über was, aber es war immerhin deutlich genug, dass er wusste, das es keine Einbildung seinerseits war. Er legte seine Hand auf den Türknauf, der die Form eines Schlangenkopfes hatte und versuchte sich auf das vorzubereiten, was hinter der Tür lauerte. Dann drehte er den Griff und stieß die Tür weit auf.
Starker Duft nach Koteletts und Kartoffeln schlug ihm entgegen. Der Küchentisch war gedeckt und große Schüsseln mit köstlichem Essen standen vollgeladen darauf. Mrs Weasley war offensichtlich gerade dabei, jemandem Nachschub zu geben, denn sie hielt einen Teller in der Hand und lud einige Kartoffeln darauf. Um den Tisch saßen etwa ein Dutzend Menschen, die sich lautstark unterhielten und gleichzeitig aßen. Harry konnte die restlichen Weasleys sehen, Ron, Mr Weasley, die Zwillinge, Bill und Ginny. Dann waren da noch Lupin, Emmeline Vance, Hestia Jones, Dädalus Diggle und – Dumbledore. Für einige Sekunden blieb Harrys Anwesenheit unbemerkt und alle redeten weiter, bis Mrs Weasley den Teller vor George setzte und aufsah.
"Harry!"
Alle fuhren erschrocken herum und starrten Harry an, als sähen sie einen Geist. Dädalus Diggle bemerkte nicht, dass der Orangensaft, den er sich eingoss, schon längst überlief.
"Hallo", sagte Harry zaghaft.
Lupin schob seinen Stuhl nach hinten und stand dann langsam auf.
"Harry, was machst du denn hier?"
"Es dauert etwas länger, dass zu erklären, aber mein Cousin steht draußen und kann nicht herein. Professor", Harry wandte sich zu Dumbledore, "können Sie mit mir hinausgehen und ihn hereinholen?"
Dumbledore schaute verdutzt, nickte aber und stand auf.
"Aber –", setzte Mrs Weasley an, doch Dumbledore ging mit Harry in die Halle und sagte:
"Gleich, Molly."
Dumbledore lief mit Harry aus dem Haus heraus und hastete die Stufen vor der Eingangstür hinunter.
"Endlich!", rief Dudley, als er Harry erblickte. Dumbledore baute sich vor ihm auf, was Dudley weniger mochte, und sagte:
"Hier steht das Haus "Grimmauldplatz Nummer Zwölf". Konzentriere dich auf diesen Satz."
Dudley signalisierte Unverständnis, doch Dumbledore wiederholte noch einmal, was er gesagt hatte und an dem Erstaunen in Dudleys Gesicht, konnte Harry ablesen, dass er jetzt das Haus sehen konnte.
"Locomotor!", flüsterte Dumbledore leise und richtete seinen Zauberstab auf Harrys Feuerblitz, Hedwigs Käfig und seinen Koffer. Dann ließ er die Sachen vor sich her ins Haus fliegen, Harry packte Dudley am Arm und führte ihn ins Haus. Inzwischen waren die anderen in die Halle gekommen, doch Dumbledore lud Harrys Gepäck ab und scheuchte sie alle in die Küche. Dort zeichnete er zwei weitere Stühle in die Luft und brachte zumindest Dudley dazu, sich auf einen der beiden zu setzen. Dann öffnete er den Mund, um zu fragen, warum Harry hier sei. Doch Mrs Weasley ließ ihm vorerst keine Gelegenheit etwas zu sagen. Sie ging um den Tisch herum auf Harry zu und schloss ihn in ihre Arme.
"Harry, es ist schön, dass du wieder bei uns bist! Du siehst aber ein wenig blaß aus." Als sie ihn losließ, standen schon die anderen um Harry herum und alle klopften ihm kräftig auf die Schultern.
"Das ging ja wirklich schnell", sagte Ron anerkennend und Fred meinte:
"Was los, machst du einen kleinen Ausflug mit deinem Cousin? Familienfeier?"
Harry grinste angesichts so viel Aufmerksamkeit und Verwunderung verlegen. Als jedoch Ginny ihm ein Lächeln zur Begrüßung schenkte, fiel ihm ein, wie sie, Tonks und Hermine über Tonks' vielseitige Verwandlungskünste gelacht hatten. Er hob seine Hände um die anderen zum Schweigen zu bringen.
"Wartet, wir haben jetzt keine Zeit. Wo sind Tonks und Charlie?"
"Kein Ahnung. Die beiden kommen ja nicht jeden Abend um bei uns zu essen", meinte Mr Weasley.
Ein eiskalter Schauer durchlief Harry. Hatten sie Hermine etwa nicht gefunden und hergebracht?
"Harry, setz dich und erzähl der Reihe nach, was passiert ist. Ich erinnere mich, dass ich Arthur beauftragt habe, dir einen Zettel zu schicken, dass du nicht das Haus verlassen sollst.", sagte Dumbledore leise.
Vergessene und hilflose Wut loderte in Harrys Innerstem auf, doch er sammelte seine Gedanken. Es gab jetzt Wichtigeres zu tun.
Er erzählte, was sich in den letzten vierundzwanzig Stunden zugetragen hatte, angefangen bei seinem Traum, den er viel zu spät entschlüsselt hatte, bis hin zur Taxifahrt zum Grimmauldplatz.
Alle lauschten seiner Erzählung gespannt und aufmerksam. Als er zum Ende kam, schwiegen sie mehrere Minuten. Dann sagte Bill besorgt:
"Sie müssten längst wieder hier sein, wenn mit Hermine und ihren Eltern alles in Ordnung war ..."
Dumbledore hatte seine Stirn in tiefe Falten gelegt. Schließlich sagte er:
"Sie haben uns keine Nachricht hinterlassen, weil sie dachten Harry würde Fehlalarm schlagen. Dann sind sie zu dem Haus appariert, wo Hermine mit ihren Eltern wohnt. Vielleicht hatte Harry wirklich unrecht und sie sitzen noch ein Weilchen bei den Grangers. Vielleicht ... aber ich werde sofort apparieren und nachsehen."
"Ich will mit!", sagte Harry.
"Ich auch!", rief Ron mit blassem Gesicht.
"Ihr könnt nicht apparieren. Und wir dürfen keine Zeit verlieren."
Es gab ein leises ‚Plop' und Dumbledore verschwand.
"Halt!" Harry starrte auf die Stelle, wo der Schuldirektor verschwunden war. "Er hätte doch einfach einen Portschlüssel zaubern können!" Harry war wütend und Ron und den Zwillingen ging es genau so.
"Dumbledore schafft das besser alleine.", meinte Bill besänftigend. "Und wahrscheinlich sind sowieso alle wohlauf."
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Ein lautes Poltern weckte die kleine, am Boden liegende Gestalt aus ihrer Ohnmacht auf. Sie richtete sich auf und rieb ihre Augen. Wo war sie? Wackelig erhob sie sich und starrte in die Dunkelheit um etwas zu erkennen. Doch das Einzige, was sie sah, war die Dunkelheit.
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Lila Button drücken!
Also wer jetzt noch ein Review schreibt, den umarme ich schon mal im Voraus! Dankeschön! ‚Kuchen und Plätzchen verteilt'
Eure Antworten:
bagheera: Gut, dass du mich erinnerst. Muss dir mal wieder was zum Betalesen schicken!
kathleen potter: ‚smile' Hoffe, du mochtest das Kapitel! Danke für dein liebes Review!
Tatze: Danke für das Kompliment! Also ich persönlich habe bei mir selbst schon den Eid geschworen, nie wieder so lange fürs Updaten zu brauchen. Es besteht also noch Hoffnung!
Padfoot's Mate: Du musst für zwei essen? Bist du schwanger? Sorry für die lange Wartezeit!
LanaKaetzchen: Na, zumindest eine deiner Frage hat sich wahrscheinlich geklärt. Und diese Cliffhangerei kann ich einfach nicht lassen ...
Zutzi alias Susi: Danke für deine Reviews! Ja, du warst die Nummer 50! Gratulation! Mhm, ja, denn Fehler muss ich noch beheben. Auch danke dafür. (so ein Anfängerfehler konnte mal wieder nur mir passieren ...) Na ja, zu Charlie und Tonks sag ich jetzt nichts. Mario kannte den Grimmauldplatz, weil da ja offenbar auch Muggel wohnen. In Nummer 13 und 11 auf jeden Fall.
