Disclaimer: Alles gehört Joanne K. Rowling, außer der Story, die gehört mir.
Summary: Die Sommerferien nach dem fünften Schuljahr nehmen für Harry und Co. eine dramatische Wendung. Kann Harry es verkraften, noch einen Menschen, dem er sehr nahe steht, zu verlieren? Diese Geschichte ist zwar eine Fortsetzung zu OotP, wird voraussichtlich aber nur in den Sommerferien spielen.
Reviewantworten sind wie immer unten!
Fly Or Die
Übersinnliche Fähigkeiten
"Noch etwas Tee, mein Lieber?", fragte Mrs Weasley und nahm, ohne auf seine Antwort zu warten, die kleine Teetasse, die vor Dudley stand, um ihm etwas nachzuschenken. Dudley hatte seit dem er den Grimmauldplatz betreten hatte, nur wenig gesprochen, und wenn dann mit Mrs Weasley, die ihn eifrig mit Essen und Trinken versorgte. Harry war froh, dass er so wenigstens dieses Problem los war. Er hatte sich zu den anderen an den Tisch gesetzt und wurde jetzt von ihnen über alles, was passiert war, seit sie sich am Bahnhof voneinander verabschiedet hatten, bis in die Details ausgefragt.
Als Lupin ihn zum zweiten Mal durch seine Fragen dazu gebracht hatte, den ganzen letzten Tag noch einmal zu erzählen, sagte Harry:
"Es kann gut sein, dass der Traum nur Fehlalarm gewesen war ... Ich hoffe es selbst."
"Wenn das stimmt, sollte Dumbledore sofort zurück kommen und es uns sagen, es ist nicht fair uns weiter im Unklaren zu lassen! Wehe, er, Charlie, Tonks und Hermine und ihre Familie genießen jetzt ihr Abendessen!", sagte George erbost.
"Wohl eher ihren Mitternachts – Snack!", sagte Emmeline Vance mit einem kurzen Blick auf ihre Uhr. Mrs Weasley gab einen kurzen, undefinierbaren Seufzer von sich und eilte kommentarlos aus der Küche. Lupin blickte ihr hinterher und fragte dann:
"War denn keiner hier, als Tonks und Charlie noch da waren?"
Einige schüttelten die Köpfe, doch Ron rief:
"Ich und Ginny waren den ganzen Tag da. Alle anderen waren am frühen Abend noch unterwegs. Wir beide haben auch irgendwann gehört, dass jemand angekommen ist, doch wir waren oben bei Seidenschnabel und haben sein Zimmer ausgemistet. Als wir später nach unten gegangen sind, war keiner mehr da."
"Das Haus ist viel sauberer als vorher", bemerkte Harry.
"Ja, was glaubst du, hat Sir – haben wir alle die letzten Monate gemacht? Allein jetzt in den ersten Ferientagen, wo wir wieder hier sind, haben wir das ganze Erdgeschoss geputzt.", sagte Fred.
Harry verdrängte den so eben beinahe Erwähnten in seinen Hinterkopf. Dann sah er, dass auf dem Tisch um Fred und George herum einige Nasch – und Schwänzleckereien etwas zu auffällig angeordnet waren. Er blickte von den Zwillingen zu Dudley und wieder zurück und Fred zwinkerte ihm hinterlistig zu. Dudley bemerkte Harrys Blick, schaute auf die bunten Bonbons und schob im gleichen Augenblick seinen Stuhl möglichst weit nach rechts von Fred und George und ihren Leckereien weg. Ganz offensichtlich hatte er das Würgzungentoffee noch nicht vergessen.
Harry beschlichen nun aber ganz andere Sorgen. Er hatte versucht, nicht mehr an seine Angst um Hermine zu denken, doch jetzt hatte er wieder seinen Traum vor sich. Wollte Voldemort Hermine nicht töten? Das war doch seine Absicht. Doch waren auch noch die Todesser im Ligusterweg aufgetaucht, augenscheinlich um auch ihn zu töten. Lag er in seiner Vermutung richtig, dass Voldemort sich an Dumbledore rächen wollte? Zu viele Gedanken auf einmal stiegen in ihm auf. Angst, Panik machte sich in seinen ganzen Körper breit. Er hörte die anderen diskutieren, wusste, dass er hier am Tisch saß, hatte jedoch gleichzeitig das Gefühl, als ob er Treppen hoch rennen würde. Es war anstrengend und der Schweiß lief ihm in Strömen das Gesicht herunter. Wenn man über Vierzig war, fielen einem Dinge wie Treppen hoch laufen eben schwer ... Aber halt, er war doch gar nicht Vierzig ... Was passierte hier?
"Harry?" Er sah verschwommen, wie sich Ron zu ihm beugte und ihn besorgt ansah. Doch zur selben Zeit spürte er, wie er am Ende der Treppe angelangt war und wie er die Tür zu seiner Linken aufstieß. Er stürmte in ein Zimmer, er merkte, dass er hier schon gewesen war, doch er wusste nicht, welches Zimmer das war. Und dann fiel sein Blick auf eine Uhr und eine schreckliche Gewissheit packte ihn ...
"Ahhhh!"
Harry spürte, wie er jäh aus seiner Benommenheit gerissen wurde und starrte erschrocken auf Ron, der sich immer noch über ihn beugte, jetzt jedoch aufsah.
"Molly!" Lupin sprang in Sekundenschnelle hoch und rannte aus der Küche. Harry folgte ihm und hörte wie hinter ihm auch alle anderen los rannten. Nachdem sie am ersten Treppenabsatz angekommen waren, blieb Lupin verwirrt stehen und rief:
"Molly, wo bist du?"
Mrs Weasley gab keine Antwort, aber Harry rannte instinktiv weiter die Treppen hinauf. Erst als er an der Türschwelle zum Salon angekommen war, hielt er inne, machte die Tür auf und trat ein. Lupin und die anderen kamen auch in den großen Raum.
Vor ihnen, in der Mitte des Raumes kniete Mrs Weasley auf dem Boden. Sie schluchzte herzzerreißend und Mr Weasley ging ohne zu zögern zu ihr und nahm sie behutsam in die Arme.
"Molly, ganz ruhig. Was ist denn los?"
Mrs Weasley versuchte etwas zu sagen, doch sie weinte zu stark, als dass sie etwas verstehen konnten.
"Ach, ach ... da werden die Blutsverräter endlich leiden müssen ... das ist, was ihnen zusteht." Aus einer der Zimmerecken hörten sie ein Scharren und Kreacher kam hinter einem verstaubtem Diwan hervor. Der Hauself trug immer noch den schmutzigen Lumpen, den er sich wie einen Lendenschurz um den Körper gewickelt hatte. Seine Augen waren blutunterlaufen und er schien im letzten halben Jahr um ein paar Jahre gealtert. Doch er schaute noch genauso hinterhältig wie immer.
"Kreacher, was ist passier?!", herrschte Dädalus Diggle quietschend den Elfen an.
"Jetzt redet man mit Kreacher? Ich will aber nicht mit ihnen reden, denen, die alles verraten haben, was wertvoll war ... und mich hat man gefangen ... das Haus kann Kreacher nicht mal mehr verlassen ... obwohl alle Blacks nun tot sind ..."
"Kreacher, ich warne dich!", sagte Lupin drohend.
"Ihr Balg wird sie verlieren, ein Taugenichts, ein Blutsverräter wie alle anderen ... Auf die Uhr geschaut hat sie ..." Und er hob einen seiner langen Finger und wies auf eine alte Standuhr an der Wand. Harry erkannte die Uhr sofort, es war die Uhr, die sonst im Fuchsbau stand. Es gab eine Zeiger für jedes Mitglied der Weasley – Familie. Und der Zeiger von Charlie stand jetzt auf "In Lebensgefahr".
Es folgten Minuten des Schweigens und Grauens, in denen Mr Weasley und Lupin Mrs Weasley zum Diwan führten und sie sich kraftlos darauf sinken ließ. Bill und Ginny scheuchten Kreacher raus und alle anderen begnügten sich damit, den Boden zu betrachten.
Dann hörten sie ein Knirschen und wie gebannt starrten sie alle auf den Zeiger, der Charlie markierte. Er begann sich langsam nach rechts zu drehen, kam auf "Bei der Arbeit", wo gerade Percys Zeiger verweilte und ging stetig auf das nächste Feld zu, auf dem nichts stand. Harry ahnte die Bedeutung. Hier würde der Zeiger stehen bleiben, wenn die Person nicht mehr existierte, wenn Charlie tot war. Es schien Stunden zu dauern, in denen der Zeiger über dieses leere Feld wanderte.
Mit einem erlösendem Ruck kam der Zeiger auf "Zuhause" zum stehen. Da hörten sie von unten auch schon Dumbledore rufen. Nach dem Hochrennen vor einigen Minuten, hätte Harry nicht mehr gedacht, dass sich Menschen noch schneller von einem Ort zum anderen bewegen konnten, doch er stellte fest, dass er sich geirrt hatte. Es dauerte nur kurz, und sie stürmten in die warme Küche.
Das Erste, was sie sahen, war Dumbledore, der gerade Charlie mit einem Schwebezauber auf ein, mit Zauberhand gezeichnetes, Bett sinken ließ. Dudley saß nur wenige Meter davon entfernt und starrte mit offenem Mund auf Dumbledore, wobei man sehen konnte, dass er gerade ein Stück von einem Kotelett abgebissen hatte. Charlie hatte eine klaffende Wunde auf seiner Brust und auch Tonks, die angespannt neben den beiden stand und etwas in ein Tuch Eingewickeltes auf dem Arm trug, hatte auf ihrer Kleidung überall Blut. Neben ihr saß Kingsley Shacklebolt zusammengesunken auf einem Stuhl und hielt sich den Kopf.
Dumbledore blickte auf und sagte:
"Charlie geht es gut, ich habe schon nach Madame Pomfrey geschickt, sie wird jeden Augenblick hier eintreffen. Auch wenn nun das Zauberministerium weiß, dass Voldemort zurück ist –" einige der Anwesenden zuckten merklich zusammen, " - sollten wir keine Aufmerksamkeit darauf lenken, wer für mich arbeitet. Voldemort hat überall seine Spitzel."
"Wo ist Hermine?", fragte Ron schnell. Harry beobachte, wie Ginny mit ihren Katzenaugen in der Küche umher spähte, als hoffte sie, Hermine würde plötzlich hinter dem Küchentisch auftauchen und "Überraschung!" rufen.
"Das wissen wir nicht.", sagte Tonks traurig. Ginny drehte sich um und starrte die Wand an, so dass Harry ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte.
"Was ist passiert?", fragte Emmeline Vance besorgt.
"Ich und Charlie sind nach dem Gespräch mit Harry zusammen mit Kingsley appariert, der auch gerade angekommen war. Als wir die Tür aufgebrochen haben, sahen wir drei Todesser und oben an der Treppe stand Hermine. Wir riefen ihr zu, dass sie sich verstecken sollte und sie sagte, dass ihre Eltern bei uns unten im Erdgeschoss sind. Die Todesser griffen sofort an und zwei Weitere kamen aus dem Zimmer, wo Hermines Eltern waren. Doch obwohl sie in der Überzahl waren, war sofort klar, dass sie keine Chance gegen uns hatten. Waren offensichtlich Anfänger, vielleicht erst seit ein paar Wochen bei Voldemort dabei. Einer hat Charlie durch Zufall mit einem härteren Fluch erwischt. Auf jeden Fall sind sie so schnell wie möglich disappariert. Wir konnten leider keinen der Vier aufhalten. Dann ..." Tonks stockte in ihrer Erzählung.
"Wir haben nach den Eltern von Hermine geschaut. Aber es war bereits zu spät. Sie sind beide umgebracht worden. Mit dem "Avada Kedavra", was zeigt, dass die Todesser erst gerade eingetroffen waren. Und da wurde uns auch klar, dass auch mit Hermine etwas nicht stimmte." Kingsely holte tief Luft. "Wir sind in den ersten Stock und in ihr Zimmer. Da haben wir ihn hier gefunden."
Tonks schob die Decke, von dem, was sie auf dem Arm hatte, weg und hervor kam ein großer Kater, an dessen Kopf etwas Blut klebte. Krummbein.
"Er lebt noch. Aber von Hermine haben wir keine Spur gefunden, obwohl wir das ganze Haus abgesucht haben. Wir wissen nicht, was genau passiert ist. Wahrscheinlich ist einer der Todesser in ihr Zimmer appariert, während sie im Flur war. Vielleicht hat er sie entführt. Obwohl alles darauf hindeutete, dass sie nur gekommen sind, um sie zu ermorden."
"Vielleicht hat euer plötzliches Auftauchen ihn auch nur unterbrochen ...", murmelte Dumbledore.
Harry spürte, dass er seine Hände zu Fäusten geballt hatte, ohne es zu merken.
"""""""""""""
Ich war doch etwas enttäuscht, als ich sah, wie wenig Reviews ich bekommen hatte. Ich erwarte ja keine Zwanzig, aber nur Vier? Ich würde auf jeden Fall gerne wissen, ob noch jemand anderes die Geschichte verfolgt und mir dies auch mal mitteilt. Denkt an mein mickriges Selbstwertgefühl!
Dafür aber ganz besonders großen Dank an die Vier, die etwas geschrieben haben! knuddel
kathleen potter: Na, dann stelle ich mal schnell eine große Keksdose vor dich hin ;) Ach und wieder mal taucht eine Katze auf! Insiderinfo: Krummbein lebt!
Zutzi alias Susi: Ja, Sachen über die Slytherins zu schreiben, macht Spaß, denen kann man so herrlich viele Charaktereigenschaften andichten ... die sie gar nicht haben ... Hauselfen magst du nicht? Verständlich. Aber sowohl Kreacher als auch Smotchy werden noch mal auftauchen, wenn auch nur kurz.
LanaKaetzchen: gibt Lana brav eine Erdbeertorte Ich wird schneller mit dem Updaten!!! (Ja, und Eigenlob stinkt!) Oh, ich weiß eigentlich alles, was passieren soll, nur das dann in eine Reihenfolge zu bringen und es auch noch spannend und überraschend zuschreiben ... Details denke ich mir meist erst beim Schreiben aus. Und oft fällt mir auch noch etwas ein, was ich im Lauf der Geschichte doch anders machen könnte.
laser-jet: Danke! Kurze Reviews sind auch Reviews! Zwinker und Keks gibt
