Titel: Das Nachglühen
Sequel zu "Hervorsprudelnde Worte" und "Keine Lügen Sagen"
Autor: MajinSakuko
E-Mail: MajinSakukoyahoo.de
Beta-Reader: JamesMarsters15
Disclaimer: Mir gehört nix, JKR alles andere
Fandom: Harry Potter
Pairing/Main-Chara: HP/DM
Rating: R-Version
Genre/s: Romantik, Humor
Warning/s: MPreg
Inhalt: Draco kennt alle (Nach)-Vorteile vom Schwangersein.
A/N: Dies wurde geschrieben, aber nicht geplottet, nach HBP

Schwangerschaften brachten viele Nachteile mit sich; das erzählte Draco jedem, der es hören wollte (und auch denen, die das nicht taten): geschwollene Knöchel, konstante Rückenschmerzen, seltsame Essensgelüste und eine Blase der Größe von einer Bertie Botts Bohne waren nur die bekanntesten. Natürlich gab es da auch noch (gerüchteweise) gute Punkte, wie dieses famose Entzücken des Elternseins, liebliche große Augen und einzigartige bonding Erfahrungen. Draco Potter-Malfoy jedoch, der in der Mitte des neunten Monats schwanger war - mit Zwillingen - konnte sich diese Vorteile nur in einer weiten Entfernung vorstellen, am Horizont, unerreichbar.

Draco hatte bereits ein paar Babys zur Welt gebracht (sechs, um genau zu sein, bei der letzten Zählung, was bedeutete, dass er und Harry ihre Quote von zwölf Kindern schon mehr als zur Hälfte erfüllt hatten), aber diese hochgepriesenen bonding Momente mit nervtötenden Vierjährigen, introvertierten Dreijährigen, kreischenden Zweijährigen und weinenden oder schlafenden Einjährigen (wirklich, die elf Monate alten Zwillinge taten nichts außer weinen und schlafen) waren nicht wirklich so aufregend, wie Harry es ihm glauben gemacht hatte.

Armer, kleiner, Zaubererminister, Harry. Für seine falschen Annahmen und schrecklichen Vorhersagen würde er schon bezahlen. Draco würde das sicherstellen, da er, der arme Draco, dazu gezwungen war, sich schneller fortzupflanzen als wilde Karnickel und Wiesel zusammen.

Ein winziges Gliedmaß schlug gegen seine Bauchwand.

"Autsch", fluchte Draco leise und strich über seinen hervortretenden Bauch. Es schien als ob das neueste Mitglied im Potter-Malfoy-Haushalt Dracos Gedankenprozesse nicht mögen würde.

"Tja, Pech", gähnte der frühere Slytherin, drehte sich mit Schwierigkeiten auf die andere Seite und stopfte zwei Polster unter seinen Bauch. "Wie ich das sehe, bist du hier Untermieter - Kost und Logis gratis, wenn ich das anfügen dürfte - also wirst du wohl mit meinen Gedanken leben müssen."

Das resultierte mit einem weiteren Tritt; dieses Mal traf er Dracos Blase direkt.

"Oh!" keuchte er, bevor ein plötzlicher Ansturm Emotion ihn übermannte. Der Wechsel seiner Stimmungen geschah dieser Tage schneller als das Anknipsen einer Lampe. "Sie ist nur zwei Quadratmillimeter groß und trotzdem triffst du sie genau", schluchzte er. "Was für ein toller kleiner Sucher! Genau wie dein Daddy!" Er meinte sich selbst, wohlgemerkt.

Es war zwanzig vor neun - längst nach Dracos gewöhnlicher Schlafenszeit, in anderen Worten - als Harry zu Hause ankam. Er bewegte sich wie üblich leise, aber Draco brauchte dieser Tage nicht viel, damit er aus seinem leichten Schlaf erwachte. Dobby sah nach den Kindern, damit Draco im letzten Term seiner Schwangerschaft zumindest ein Minimum an Frieden haben konnte. Und während Harry alles in seiner Macht Stehende tat, um die Dinge für Draco einfacher zu machen, konnte der schwangere Mann doch keine Resultate sehen: seine Knöchel waren noch immer geschwollen, sein Rücken schmerzend, Essensgelüste merkwürdig wie immer und seine Blase der Größe einer Bertie Botts Bohne. Die einzigen denkwürdigen Dinge während Dracos Monate als Walross-Lookalike waren die Schläfen-bis-Fußsohlen-Massagen und die häufigen süßen Liebesspiel-Sitzungen (weil ein Orgasmus seine Muskeln weitaus besser entspannte als es irgendeine Massage je könnte). Draco hielt es an der Zeit für eine weitere dieser Sitzungen.

"Hey", sagte er, und stellte dabei sicher, dass er die elendste Stimme benutzte, die er aufbringen konnte, was, traurigerweise, gar nicht so schwer war.

Harry erschreckte sich und sah über seine Schulter zu Draco am Bett. Er war noch immer feucht von seiner Dusche (er hatte das Gästebadezimmer unten benutzt, um seinen Ehemann nicht zu wecken) und knotete das Hüftband seiner Pyjamahosen zusammen.

"Hab' ich dich geweckt?" fragte er, ging die kurze Distanz zum Bett und lehnte sich hinunter für einen Kuss. Er setzte sich auf die Matratze und legte eine Hand auf Dracos Bauch, um auch die Zwillinge zu grüßen.

Draco schüttelte seinen Kopf und ächzte, bevor er seinen Rücken streckte, um den Massagewunsch zu übermitteln. Harry schnallte es schnell genug, da er ein Blitzgneisser war.

Er grinste und ließ seine Knöchel krachen, bevor er fragte: "Willst du, dass ich deinen Rücken massiere? Du siehst aus, als würdest du 'ne gute Massage vertragen..."

Draco rollte mit den Augen und versuchte sein Gewicht zu verlagern, was sich als zwecklos herausstellte, da er nicht genügend Polster hatte, um seinen Bauch zu stützen. In Momenten wie diesem hasste er es mehr als gewöhnlich, schwanger zu sein. Mit einem Stöhnen der Frustration ließ er sich zurück in die Polster fallen.

"Ja", sagte er, und nur ein tauber Mann hätte den Sarkasmus verpasst, "vier Stunden Körpermassage dürften genug sein."

"Vier Stunden", wiederholte Harry langsam mit einem kaum versteckten Grinsen. "Und was, wenn ich mich dazu entschließe, mich auf eine bestimmte Stelle zu konzentrieren?"

Um seinen Punkt zu unterstreichen, ließ er seine linke Hand über Dracos Hüfte wandern, um seinen Hintern zu begrabschen. Dracos Atem stockte kurz.

"Nun", sagte er, ein wenig atemlos, "dann dürfte eine Stunde reichen - gerade mal..."

Es war weit nach Mitternacht als Dracos nachdrückliche Blase nach Aufmerksamkeit verlangte, was den Schwangeren aus dem Bett zwang (was er mit viel Stemmen und Keuchen schaffte). Nach ein paar Minuten schaffte Draco es auf die Beine zu kommen und ins Badezimmer zu watscheln. Er musste nicht mal seinen Zauberstab erleuchten, um den Weg zu finden. Wegen seiner Schwangerschaft leuchtete er. Recht buchstäblich sogar. Ein weicher, goldener Halo umgab ihn und illuminierte während der Nacht seine Wege. Es wäre tödlich peinlich, wenn es nicht so verdammt praktisch wäre.

Als Draco zwanzig Minuten später vom Badezimmer wiederkam (nach einem kleinen Umweg in die Küche), lag Harry auf dem Rücken und hatte einen Arm über sein Gesicht geworfen.

"Mach das Licht aus", grummelte er.

"Das bin ich, du Depp", sagte Draco und watschelte zum Bett.

Harry blinzelte zu ihm rüber und richtete die Polster. "Vergess' ich jedes Mal..."

"Hmpf", sagte Draco einfach und legte sich wieder hin. Der Halo, der um seine Haut lag, wurde langsam weniger, bis nichts mehr übrig war als ein sanftes Glühen. Er hielt seine Arme in einer stillen Bitte auf, setzte sein süßestes Gesicht auf, und wartete darauf, dass Harry ihn umarmte. Er fand, dass er auf diese Art friedlicher schlief. Die Rundung seines Bauches lag beschützt zwischen ihren Körpern, Harrys Arme so weit es ging um seinen Rücken geschlungen, und Dracos Gesicht gegen Harrys Hals gekuschelt.

Noch vor ein paar Jahren hatte Draco nicht gedacht, dass es ihm möglich wäre, glücklich zu werden. Sein Todesser-Vater und Voldemort hatten sein Leben dominiert. Es hatte viel Bedarf an Zeit und Harrys Geduld bestanden, damit er wieder etwas sehen konnte, dass es wert war. Und nun konnte sich Draco kein Leben mehr vorstellen ohne den Mann, den er liebte.

Harry seufzte in seinem Schlaf und murmelte etwas Unverständliches. Und Draco seufzte und schloss seine Augen, sicher in dem Wissen, dass er nicht alleine war.

-Ende-