Disclaimer: Joanne K. Rowling gehört alles und mir nichts, ich verdiene kein Geld mit der Story und die Handlungen sind frei erfunden.
Ja ich lebe noch. Aber nur (oder zumindest: besonders wegen) euch. Eine treue Seele hat mir sogar eine E-Mail geschrieben und gefragt, ob ich noch schreibe. Leute: Ohne euch, wäre ich nichts. (85 Reviews! Davon träume ich nachts!) Deshalb ist dieses Kapitel speziell für alle Menschen, die Slow Down lesen und vielleicht sogar Reviewen.
Was zwischendurch mit mir war? Alles und nichts, könnte man sagen. Um nur eine Katastrophe zu nennen: Ich habe meinen schlauen Planungs-Zettel verschlampt. Und mir fallen keine neuen Namen für die Kapitel ein. (Alle Vorschläge werden dankbar entgegen genommen.)
Dank HBP gibt es natürlich auch einige Einschränkungen. Slow Down ist jetzt ein AU. Blaises Familie ist ganz anders, als im Buch. (Aber wenigstens gibt es keinen mehr, der seine „männlichkeit" anzweifelt.) Und Snape… Oh Gott, ich will gar nicht davon anfangen. Aber davon lässt sich unser eins ja nicht beeindrucken.
Viel Spaß mit dem neuen Kapitel,
Ayami
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Kapitel VI – Whoops…
Die Fette Dame klappte zur Seite und ich schwebte durch das Porträtloch. Es lässt sich nicht anders beschreiben. Es war als hätte jemand rosa Transparenzpapier auf meine (verleugnete und nie von jemandem entdeckte) Lesebrille geklebt. Ich lief wie auf Wolken.
Der Gemeinschaftsraum war relativ belebt, das sanfte Raunen leiser Stimmen füllte den Raum. Die Sonne schien durch eines der Fenster, die Vögel sangen und irgendwie erschien mir die Welt insgesamt sehr in Ordnung.
Es war nicht einmal zwei Stunden her, seit ich Malfoy das letzte Mal gesehen hatte. Der Gedanke ließ mich grinsen. Obwohl ich mich schon wieder nach seiner Nähe sehnte, nach seinen seidigen Haaren, den sturmgrauen Augen und dieser talentierten Zun…
Whoops. Bin wohl ein wenig abgedriftet. Wo war ich? Ach ja…
Obwohl ich mich schon wieder nach seiner Nähe sehnte, war es auch ein gutes Gefühl. Die Vorfreude auf unser nächstes Treffen ließ mich leicht erschaudern.
Es war fast ein wenig, als wäre ich verliebt. Wenn das nicht eine vollkommen absurde Vorstellung wäre. Ich verliebt? In Malfoy? Pah…
Eher würden Flubberwürmer fliegen lernen, Hagrid McGonagall heiraten und ich Ron ohne zu zetern bei den Hausaufgaben helfen. Wo wir gerade dabei sind, der Junge sieht wirklich ein wenig verzweifelt aus, wie er da alleine in der Ecke kauert…
Vielleicht sollte ich mich mal unauffällig in seine Nähe schleichen und warten bis er mich fragt. Aber zetern werde ich trotzdem. Basta.
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Ich ließ mich in einen der großen Ohrensessel plumpsen. Knapp zwei Meter neben mir brütete Ron über seinen Zaubertränke Hausaufgaben. Zumindest erschien es mir auf den ersten Blick so. Aber dann wurde mir bewusst, dass er seit einer geschlagenen Minute auf exakt dieselbe Stelle in seinem Buch starrte.
Wenn er lesen würde, müssten seine Pupillen sich bewegen richtig?
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass dies insgesamt eine recht eigentümliche Pose für Ron war. Seine Nasenspitze berührte beinahe das Papier. Atmete er überhaupt noch?
Fest überzeugt mir meine Rosa-Wölkchen-Alles-ist-super!-Stimmung nicht verderben zu lassen, wedelte ich mit meiner Hand vor seinem Gesicht herum.
„Ron? Hallo, jemand zu Hause?" Keine Reaktion. „Haaallooo?" Ich tippte ihn vorsichtig auf seine Nasenspitze. Erschrocken fuhr er hoch. Na bitte, geht doch.
„Ähm… hast du gerade was gesagt Hermine?" Sein Blick war ein wenig verklärt, die Augen gerötet. Er wird doch nicht… er konnte doch nicht… waren das Tränen, die da gerade sein Kinn hinunter liefen? Jetzt wo ich darüber nachdachte; er war heute schon den ganzen Tag so komisch…
„Ist alles okay mit Dir?" Ein wenig sorgenvoll drehte ich sein Gesicht mit den Händen zu mir, um ihn genauer zu betrachten. Erst weiteten sich seine Augen erschrocken, dann wurde seine Miene plötzlich hart.
„Es ist nichts. Kümmere Dich lieber um Deine eigenen Sachen."
Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Und dann wurde ich wütend. Bitte, sollte er doch seinen Egotrip und Ruhe ausleben, aber OHNE MICH. So weit kommt das noch, dass der mir meine schlechte… eh, gute Laune verdirbt.
Stampfenden Schrittes verließ ich den Raum.
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Kurz nach dieser kleinen… sagen wir „ungewöhnlichen Begegnung" mit Ron, bemerkte ich, dass auch andere Leute mich komisch ansahen.
Pansy Parkinson segnete mich mit ihren Todesblicken, kaum das ich in ihre Nähe kam. Nicht, dass das früher anders gewesen wäre. Aber es kam mir vor, als wären ihre Blicke noch hasserfüllter, noch gezielter auf mich gerichtet, seit die Geschichte mit Malfoy begonnen hatte.
Und dann Snape. Er benahm sich nicht wirklich anders. Es war mehr die Art wie er mich… ich korrigiere: wie er UNS in letzter Zeit ansieht. Als wüsste er ganz genau was in und zwischen uns vorgeht. Manchmal kommt es mir beinahe so vor, als wären seine Kommentare weniger schneidend, sein Blick beinahe mitfühlend. Aber dann, nachdem ich einmal kräftig geblinzelt und mich in den Arm gekniffen habe, ist alles wieder wie vorher.
Diese Dinge gaben mir zu denken. Ich hatte nie darüber nachgedacht, dass diese Sache eben doch nicht bloß uns beide etwas anging. Sie hatte auch Einfluss auf die Menschen um uns herum.
Aber, war ich wirklich bereit dass zu dulden?
Wäre dass nicht der Moment, in dem ich den Schlussstrich ziehen müsste?
Und warum zum Teufel schmerzte mich der Gedanke daran so sehr?
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Ich beschloss Ron in den nächsten Tagen genau im Auge zu behalten. So würde ich nicht nur hinter den Grund für seine Tränen kommen, sondern gleichzeitig auch die Möglichkeit haben wieder etwas mehr Zeit mit ihm und Harry zu verbringen.
Zu meiner Schande musste ich mir eingestehen, die beiden in letzter Zeit etwas vernachlässigt zu haben. Natürlich nahm ich weiterhin meine Mahlzeiten mit ihnen gemeinsam ein, aber wir sprachen kaum noch miteinander. Harry schien das ganze recht locker zu nehmen, aber Ron… Nun, er verhielt sich exakt wie ich es von ihm erwartet hatte: Er schmollte.
Man möge sich also dieses Szenario vor Augen halten: Wir drei am Gryffindor-Tisch, beim Frühstück. In der Mitte Harry, Ron links und ich rechts. Ron und ich mit versteinerten Mienen, beider fest entschlossen nicht der erste zu sein, der das Schweigen bricht.
„Ähm… Leute?", Harry war sichtlich verwirrt. „Kann mir mal einer sagen, was das hier zu bedeuten hat?" Seine Stimme war tiefer geworden über die Sommerferien. Lavender und Parvati waren begeistert. Mit verzücktem Gesichtsausdruck hingen sie an seinen Lippen. Als das Gespräch auf mich und Ron kam, warfen sie sich einen belustigten Blick zu und fingen an zu kichern.
Harry verdrehte die Augen. Die beiden hingen schon seit Beginn des Schuljahres an seinem Rock- bzw. Umhangzipfel. Ron erhob sich mit hochrotem Kopf. Ob vor Wut oder vor Scham konnte ich nicht erkennen. Ohne ein Wort zu sagen schob er seinen Stuhl zurück und schlurfte in Richtung Ausgang.
Harry warf mir einen bedeutungsvollen Blick zu. Ich hob die Augenbrauen. (Sollte der Wieseljunge doch bleiben wo der Pfeffer wächst!) Mit einem seufzten stand Harry auf, beglückte mich ein letztes mal mit seinem Möchtegern-Todesblick und versuchte Ron noch einzuholen.
Ich sah die beiden kurz miteinander Diskutieren. Und dann passierte es. Ich konnte von meinem Platz längst nicht alles hören was die beiden sagten, aber zwei Wörter drangen zu mir durch: Hermine und Malfoy.
Ich war geschockt. Sie konnten es nicht wissen, oder? ODER? ODER?
Das letzte was ich mitbekam war, wie Ron mit vor Wut verzerrtem Gesicht davon rauschte und einen eindeutig irritierten Harry zurückließ.
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Gegen Abend hatte sich meine Panik immer noch nicht gelegt. Ich saß im Schneidersitz auf meinem Bett und versuchte mich auf meine Hausaufgaben zu konzentrieren. Meine Zimmergenossinnen schliefen schon. (Das ist mir dafür die liebste Tageszeit, wenn alles um mich herum schon ruhig und still geworden ist…)
Ich hatte den ganzen Tag über versucht Kontakt zu Malfoy auf zu nehmen. Aber immer wenn ich ihn sah, war er von einer Horde Slytherins umringt. Und wie durch einen bösen Wink des Schicksals, beschloss dann Ginny ausgerechnet heute, dass es Zeit war unsere Freundschaft etwas aufzufrischen.
Sobald der Unterricht zu Ende war, lauerte sie mir förmlich auf. Ich war den ganzen Nachmittag damit beschäftigt gewesen „Frauen-Gespräche" zu führen.
Es war ein Wunder dass sie nicht bemerkte wie aufgeregt ich war. Hinter jeder Ecke vermutete ich einen Spion. In jedem Mitschüler sah ich einen potenziellen Verräter und alles was ich tat konnte verdächtig wirken. (Versucht mal unauffällig einen Zaubertrank zu brauen…)
Aber nun war der Tag ja vorbei und ich konnte aufatmen… dachte ich.
Kaum hatte ich mich gemütlich zurück gelehnt (Ich wollte gerade die Feder aufs Papier setzten) als ich durch ein Geräusch aufgeschreckt wurde. Für einen Moment war ich verwirrt. Was um alles in der Welt… ? Ich hatte kaum den Gedanken beendet, als ich es schon wieder hörte. Und noch mal. Und noch mal.
Diesmal war ich mir ganz sicher, dass es vom Fenster kam.
Fluchend rappelte ich mich auf und stolperte zum Fenster. Gott sei Dank hatten wir in den Schlafräumen Teppich und keinen kalten Steinboden. Aus Erfahrung kann ich sagen, dass alle Fenster in Hogwarts klemmen. Aber unter Anwendung roher Gewalt öffnete sich auch dieses. Und keinen Moment zu früh.
Ein kleiner Gegenstand sauste über meinen Kopf hinweg, kurz bevor ich mich aufrichtete. Es war ein Tannenzapfen.
Etwas verwirrt blickte ich nach draußen. Und dort stand er. Seine markanten Gesichtszüge wurden nur vom Mondlicht erhellt. Seine Robe hatte er abgelegt, das Hemd war verknittert. Und, lag es an mir, oder waren seine Haare unordentlicher als sonst, sein Blick gehetzter und die Art wie er sich bewegte…
Ihr habt es sicher erraten. Vor meinem Fenster, die Faust um einen Haufen Tannenzapfen geschlossen, stand Draco Malfoy.
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A/N: Muhaha, Cliffhanger. Wie ich sie liebe. Reviewer dürfen ein Bad in Malfoys Privatgemächern nehmen. Höhö. (Wenn das nicht hilft, weiß ich auch nicht weiter.)
