A/N: Thx für die Reviews:-)
sunny: Na, ich will ja nicht, dass du deine Haare raufst, deshalb schreib ich mal fix weiter. Allerdings gibt es wie immer nur ein Häppchen, und es sieht nicht gut aus für Sara und Brass …
liz: Hey, oh weh, gruselig … ähm … ich hoffe, du kannst trotzdem schlafen. ;-) Du magst es, wenn sich Leute anpflaumen? Na, bei Temperamenten wie Sara und Brass geht so was ganz schnell. Aber wieso sollten sie sich anschließend mögen, weiß gar nicht, was du meinst … hüstel ;-)

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Kapitel 2:
In der Gewalt des Sheriffs

Sie ritten auf eine Reihe von Lichtern zu, die Sara als beleuchtete Fenster einer Siedlung deutete. Der Mond kam hinter den Wolken hervor und sie versuchte, sich auf dem Sattel etwas umzudrehen und zur Seite zu schauen.

„Na, na, na", raunte eine Männerstimme ihr von hinten ins Ohr, und sie fühlte, wie sich der Griff ihres Geiselnehmers fester um sie schloss.

„Ich will nur wissen, wie's ihm geht", sagte sie trotzig und versuchte erneut, einen Blick auf Brass zu erhaschen, der wie leblos hinter den Sattel ihres Nebenmanns geschnürt hing.

„Wie soll's einem schon gehen, wenn man einen Stutzen über den Schädel bekommen hat? Wird Kopfschmerzen haben, wenn er aufwacht."

„Sie können froh sein, dass Sie keine Rothäute sind, sonst hätten wir ihn auf der Stelle erschossen", rief einer der hinteren Reiter und der Mann neben ihnen feixte:

„Oder aufgeknüpft, so wie Kleiner Bär!"

„Das ist Mord!", entfuhr es Sara.

Der Mann, auf dessen Pferd sie saß, lachte.

„Lady, ICH entscheide hier, was Mord ist und was nicht. Rothäute sind wie Ungeziefer, wenn man sie nicht zertritt, vermehren sie sich und bringen nur Unheil."

Neben ihnen hörte man ein leises Stöhnen, das eindeutig von Brass kam. Sara atmete erleichtert auf, also war er am Leben. Mit Schaudern dachte sie an den Überfall zurück. Plötzlich waren sie von diesen Männern auf ihren Pferden umringt gewesen. Brass und sie hatten versucht, ihre Waffen zu ziehen, doch ihre Angreifer waren schneller gewesen. Einer der Männer hatte mit einem Gewehrkolben zugeschlagen und Brass war neben ihr zusammengebrochen. Sie hatte Nässe an seiner Stirn gefühlt, wahrscheinlich Blut, und dann war einer der Männer auf sie gesprungen, hatte sie geschlagen, und sie hatte gemerkt, wie ihre Nase zu bluten begann ...

„Sehen Sie? Er weilt noch unter uns", sagte die Männerstimme an Saras Ohr.

Der Mann lenkte ihr Pferd hinüber und verpasste Brass einen Tritt. Der Captain stöhnte erneut auf, diesmal lauter.

„Lassen Sie das gefälligst!", rief Sara und rammte ihrem Hintermann ihre Ellbogen in die Rippen.

„Da haste dir aber eine Wildkatze angelacht, Sheriff", lachte der Mann, auf dessen Pferd Brass gebunden war.

„Und ich bin schon sehr gespannt darauf, das Kätzchen bei Licht zu sehen", rief der Sheriff, presste Sara unter dem Gelächter der anderen wieder enger an sich und gab dem Pferd die Sporen.

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Als sie in die Stadt hineinritten, stutzte Sara. Die Holzhäuser, der Saloon, die kleine Kirche mit dem Friedhof, all das sah fast so aus wie die Hauptstraße von Desert Springs. Nur, dass die Touristenschilder fehlten und stattdessen Menschen aus den Fenstern schauten und begannen, die Straße zu säumen. Menschen in Kleidern wie aus Wildwestfilmen.

Vor dem Büro des Sheriffs, gegenüber der Kirche, hielt der Trupp. Ein Raunen ging durch die Menge um sie herum und Sara hatte das Gefühl, dass alle sie anstarrten. Der Sheriff schwang sich vom Pferd und reichte ihr die Hand. Sara ergriff sie und sprang ebenfalls hinunter auf den Boden. Zum ersten Mal sahen sie sich ins Gesicht und die Augen des dunkelhaarigen Mannes weiteten sich.

„Teufel noch mal …", begann er, doch ein anderer Mann, offenbar ein Geistlicher, drängte ihn zur Seite und ergriff Saras Hände.

„Amy? Amy, Gott sei's gedankt, bist du's wirklich?"

Sara schüttelte den Kopf.

„Nein, Sir, ich bin nicht Amy, mein Name ist Sara Sidle. Ich …"

Der Sheriff fasste sie unters Kinn und sah sie prüfend an. Dann pfiff er durch die Vorderzähne und klopfte dem Geistlichen auf die Schulter.

„Sie können sie loslassen, Reverent, die Süße hier ist nicht Amy. Obwohl sie ihr bis auf die Zahnlücke gleicht."

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Nicks SUV raste den Highway entlang durch die Wüste. Auf der Fahrt sagte keiner der vier CSIs ein Wort, zu sehr hingen sie ihren Gedanken nach, die die Nachricht von Grissom ausgelöst hatte.

Von weitem schon sahen sie einen Helikopter mit Scheinwerfern kreisen, darunter das Blaulicht der parkenden Polizeiwagen.

Nick hielt neben dem Wagen von Grissom und alle vier sprangen aus dem Auto und eilten zu ihrem Chef und Vartann.

"Was wisst ihr schon?", schrie Nick durch den Lärm, der vom Helikopters hinunterschallte.

Grissom winkte sie von Vartann weg, der sich wieder ein paar Cops zuwandte, und deutete zu den verlassenen Wagen.

„Den Fußspuren nach ist Sara ausgestiegen, sie haben sich auf halber Strecke getroffen, sind zurück zu Saras Wagen, und ab dann wird's interessant. Beide sind wieder ausgestiegen und in Richtung Desert Springs gelaufen. Sara in normalen Schritten und Jim ist gerannt. Nach etwa 75 Metern standen sie sich gegenüber, offenbar sehr nah, und dann führen die Spuren in die Wüste und hören dort auf, wo wir das Jims Jackett gefunden haben. Es scheint, dass eine Windhose oder ähnliches den Rest verwischt hat."

Greg schaute nachdenklich zu Saras Auto hinüber.

„Warum sind die beiden denn wieder ausgestiegen?"

„Und wieso ist Brass Sar' hinterher gerannt?", ergänzte Warrick.

Grissom presste die Lippen aufeinander. Catherine musterte ihn aufmerksam.

„Gil, was ist?"

Grissom zuckte mit den Schultern.

"Jim und Sara haben sich bereits in Desert Springs ganz heftig gestritten. Vielleicht war es keine gute Idee, sie zu schicken, als er anrief und behauptete, dass er hier eine Panne hat."

Catherine starrte ihn an und schüttelte dann den Kopf.

"Du glaubst doch nicht … ach Quatsch, wir reden hier von Jim!"

"Und Sara", sagte Grissom und legte seinen Kopf schief, „beide haben sich manchmal nicht unter Kontrolle."

Grissom spürte die Blicke seiner CSIs auf sich und hob die Hände.

"Ich sag ja nicht, dass einer dem anderen etwas angetan hat! Wie ihr wisst, bin ich der letzte, der Mutmaßungen über Beweise stellt. Es ist nur so, dass Jims Wagen genauso einwandfrei anspringt wie der von Sara, er hatte also keine Panne."

Catherine legte Grissom eine Hand auf die Schulter und schüttelte erneut den Kopf.

"Egal, wie verwirrend all das ist: Bevor wir irgendwelche Schlüsse ziehen, sollte einer von uns das Jackett ins Labor bringen und wir anderen suchen hier nach weiteren Spuren."

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Sara setzte sich auf die Bettkante und sah der der jungen Frau, die sich als Lucy Miller, Tochter des Reverents, vorgestellt hatte, dabei zu, wie sie die Wunde an Brass' Stirn untersuchte.

"Ist er die ganze Zeit bewusstlos gewesen?", fragte Lucy.

"Zwischendurch war er kurz wach, aber nachdem der Sheriff nach ihm getreten hat …."

Lucy stand auf und schaute Sara an.

"Ja, Tom ist ein grober Mensch … Ich hole eine Schüssel heißes Wasser, um die Wunde zu säubern. Dann kannst du dir auch das Blut aus dem Gesicht waschen", Lucy errötete, „oh, Verzeihung, ich meinte, Sie … es ist nur, Sie sehen meiner Schwester so ähnlich …"

Sara lächelte.

"Wir können uns gerne duzen. Ich heiße Sara."

Lucy lächelte zurück, nickte zu einem Stapel Wäsche auf der Kommode und sagte beim Hinausgehen:

"Du kannst ihm ja schon einmal Nachtzeug anziehen, ich denke, er muss mindestens einen Tag im Bett bleiben."

Sara starrte ihr hinterher und dann auf den Stapel.

"Wow, dass ich Ihnen mal an die Wäsche gehen würde, Captain", murmelte sie, langte zur Kommode hinüber und untersuchte die einzelnen Stücke. Es waren Handtücher und … Sie hielt ein langes, weißes Nachthemd in die Höhe und schmunzelte.

"Ich fürchte, Jim, Sie werden mich dafür umbringen."

TBC