A/N: Oh, ein Review-Regen, Leute, ich danke euch für eure lieben Worte, MERCI:-)
kegel: Du hast vollkommen Recht, die Rolle, die die Ähnlichkeit zwischen Sara und Amy spielt, verrät nur die Geschichte selbst. ;-)
carrie: Das mit den Autos, das ist irgendwie komisch, gell? Und es wird noch merkwürdiger … Du wünscht Dir danach eine GSR-Story von mir? Ich hab's notiert. Und nachher schau ich gleich mal bei Deiner neuen Geschichte vorbei. :-)
liz: Wortgefechte liebe ich auch, und wie. :-)

sunny: Oh nein, ich schreibe ja schon weiter, bitte, bitte nicht Cath umbringen, ja? Hörst Du? SUNNY?

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Kapitel 3:
Lauter Fragen

Brass verzog vor Schmerz das Gesicht, stöhnte leise auf, und seine Augenlider flatterten, als Sara ihm das Nachthemd erst über die Arme, dann über den Kopf zog. Sie streifte ihm das Hemd über den nackten Oberkörper und ließ ihn vorsichtig zurück ins Kissen sinken. Dann öffnete sie seinen Gürtel, Hosenknopf und Reißverschluss und begann, an seiner Hose zu ziehen.

"Schatz, heute nicht, ich hab Kopfschmerzen", murmelte er und Sara sah auf – in sein breites Grinsen.

Sofort ließ sie seine Hose los und stützte sich so über ihm ab, dass sie ihm direkt ins Gesicht sah. Ihre Augen verengten sich.

"Wie lange sind Sie schon wach?"

"Seitdem Sie angefangen haben, an mir herumzufummeln", sagte Brass und wollte zwinkern, doch beim Versuch das zu tun, zuckte er zusammen, unterdrückte ein weiteres Aufstöhnen und tastete nach der Wunde an seiner Stirn.

Saras Lippen kräuselten sich und sie holte Luft, doch Brass kam ihr zuvor:

"Wo sind wir eigentlich?"

"In Desert Springs", hörten sie Lucy von der Tür her sagen.

Sie trat zusammen mit einem älteren Herrn zu ihnen ins Zimmer und stellte eine dampfende Schüssel auf der Kommode ab.

"Das ist Doc Robbins", lächelte sie, „er wird sich Ihre Wunde anschauen, Mr. Sidle."

"Oh nein", Sara stand vom Bett auf, „er ist nicht mein Mann. Sein Name ist Jim Brass, wir sind …"

"Verlobt?", schoss es aus Lucy heraus.

Sara schüttelt irritiert den Kopf und Lucys Augen wurden groß.

"Aber Sara, wie konntest du nur … du hast ihn ausgezogen!"

"Ja, genau, und wir duzen uns noch nicht einmal", warf Brass ein, doch sein Grinsen wich Erstaunen, als Lucy Sara an der Hand packte, sie hinter sich aus dem Zimmer zerrte und die Tür mit einem Knall zuschlug.

Er suchte den Blick des Arztes, doch der schüttelte nur den Kopf, öffnete seine Tasche und kramte in ein paar altertümlich aussehenden Zangen und Spritzen umher.

"Doc Robbins heißen Sie?", fragte Brass und beäugte misstrauisch den Inhalt der Arzttasche, „Aber Sie sind nicht zufällig Pathologe?"

"Pathologe? Nein, ich bin hier der Tierarzt."

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Lucy zog Sara hinter sich her in einen Raum, den Sara den Möbeln nach als Wohn- und Esszimmer deutete. Die beiden Frauen blieben stehen und Lucy ließ Sara los.

"Was machst du denn allein mit Mr. Brass in der Wüste, wenn ihr nicht verheiratet und noch nicht mal verlobt seid? Das schickt sich doch nicht!"

"Wir arbeiten zusammen und …"

"Sie sind unverheiratet, Lady?", ertönte eine Stimme, die Sara inzwischen nur allzu gut kannte.

Jetzt erst erblickte sie Reverent Miller und den Sheriff am Kamin. Beide standen aus ihren Sesseln auf und kamen zu ihnen herüber.

"Ist das ein Problem?", fragte Sara und versuchte, dabei unbefangen zu klingen, obwohl sie innerlich zu kochen begann.

Der Sheriff lächelte und trat dicht zu ihr.

"Nein, im Gegenteil. Ich wundere mich nur, dass eine hübsche Lady wie Sie noch keinen Ring am Finger trägt. Sind die Männer da, wo Sie herkommen, blind?"

Er griff nach ihrer Hand und berührte sie mit seinen Lippen. Sara merkte, wie ihr eine Gänsehaut über den Rücken lief und ihre Mundwinkel sein Lächeln ohne ihr Zutun erwiderten. Zum ersten Mal nahm sie ihn richtig wahr. Tom. Er musste ungefähr in ihrem Alter sein, seine dunklen Haare umrahmten in seidigen, kurzen Locken seine markanten Gesichtszüge und in seinen Augen spiegelte sich das Flackern des Kamins wie ein magischer Glanz.

'Er hat brutal nach Jim getreten, jetzt steigere dich in keine Schwärmerei rein, nur weil er dich hübsch findet und bei diesen Lichtverhältnissen zum Anbeißen aussieht', mahnte eine leise Stimme in Saras Kopf, doch ihr Blick hing wie gebannt an seinen Lippen, als er sagte:

"Haben Sie Lust, morgen mit mir auszureiten?"

"Ich dachte, wir sind Ihre Gefangenen?", fragte Sara.

"Ich würde eher sagen: Gäste. Also, begleiten Sie mich morgen?"

Bevor Sie antworten konnte, nahm Lucy ihre Hand aus der von Tom und sagte:

"Zu allererst muss Sara sich jetzt ausruhen. Gute Nacht, Tom, gute Nacht, Vater."

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Sara wusch sich ihr Gesicht über einer Keramikschüssel, trocknete es ab und schaute sich in dem kleinen Dachzimmer um. Vor den Scheiben hingen Gardinen im selben Blümchenmuster wie das auf den Tapeten und den Tagesdecken der beiden Betten. Lucy lächelte:

"Das hat Amy damals dekoriert, bevor sie …"

Ihr Lächeln erstarb kurz, bevor sie Sara wieder anstrahlte, zu einer Kommode ging, ein Spitzennachthemd herausholte und es auf eines der Betten legte.

"Das ist auch von ihr, es passt dir bestimmt. Und morgen kannst du dir eines ihrer Kleider aussuchen. Dann brauchst du nicht mehr in Männerhosen herumzulaufen."

"Ich mag Hosen …", sagte Sara und hielt inne. Auf dem Nachttisch lagen die Handys von ihr und Brass. Eilig ging sie hinüber, versuchte vergeblich, sie einzuschalten und legte sie nacheinander frustriert wieder zurück neben eine kleine, dämmrige Öllampe.

"Was sind das denn für komische Kästchen?", fragte Lucy, „Tom konnte damit nicht so viel anfangen wie mit euren Pistolen und hat sie Vater gegeben."

"Du weißt nicht, was Handys sind?", lachte Sara, doch sie verstummt, als sie Lucys verständnislosen Blick auffing.

"Ist nicht so wichtig, sind eh nutzlos, die Akkus scheinen leer zu sein", murmelte Sara. Dann schaute sie ruckartig auf.

"Sag mal Lucy, darf ich euer Telefon benutzen?"

"Was ist das – ein Telefon?"

TBC