A/N: Merci, merci, merci – freue mich und schreibe gleich weiter:-)
liz:
LOL Auch Du willst nicht Tom, sondern Jim an ihrer Seite? Hm. Nun,
zumindest erlöst Dich dieses Kapitel vom Pistolen-Cliffhanger,
aber mehr kann ich leider nicht versprechen. Oder doch? ;-)
sunny:
Okay, okay, ich schäme mich – aber es gibt ja auch schon
Chappi-Nachschub:-)
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Kapitel 8:
Bettgeflüster
"Mein Gott, Sara!", zischte Brass, ließ die Waffe sinken und löste seine Umklammerung. „Was machen Sie denn hier?"
Sara drehte sich zu ihm um und versuchte, ihren Atem zu beruhigen. Der Mondschein erhellte den Raum gerade so, dass sie die Gesichtszüge des Captains erkennen konnte. Sie trat näher an ihn heran und stutzte.
"Sie haben getrunken! Und Ihre Pistole nützt Ihnen hier doch gar nichts, wo haben Sie die überhaupt her?"
"Das geht Sie nichts an."
Er wich ein wenig von ihr zurück. Sara fasste nach seinem Ärmel, um ihn festzuhalten. Und spürte Haut. Ihr Blick glitt an ihm hinunter.
"Sie sind nackt."
"Und Sie sind in meinem Zimmer."
Er langte an ihr vorbei zur Kommode, nahm eines der Handtücher und band es sich um die Hüfte.
"Wie jetzt, nicht Ihr schickes Nachthemd?"
"Sehr witzig, Sidle. Also, was wollen Sie?"
"Reden."
Brass lachte zynisch und schob sie zur Tür.
"Kein Bedarf. Gute Nacht."
"Oh nein, so schnell werden Sie mich nicht los!"
Sie stemmte sich gegen die Tür, so dass er sie nicht öffnen konnte. Er atmete gereizt aus, ließ Sara los und verschränkte seine Arme.
"Also gut, reden Sie. Aber schnell, ich will schlafen."
"Warum sind Sie denn bloß so wütend auf mich?"
"Warum ich … können Sie eigentlich noch klar denken oder sind Sie schon gänzlich von Hormonen umnebelt? Ihr ‚Tom' ist keineswegs so harmlos ist wie er tut, er hätte Ihnen auf Ihrem kleinen Rendezvous sonst was antun können, und er ist auch noch unverwundbar! Würden Sie sich eigentlich auch so an ihn ranschmeißen, wenn Gil an meiner Stelle Ihr Mitgefangener wäre?"
Sara schnappte nach Luft.
"Das war kein Rendezvous und ich schmeiße mich auch nicht an ihn ran! Und überhaupt: Was hat Grissom damit zu tun?"
"Ich bitte Sie, jeder im LVPD weiß von dem Hin und Her zwischen Ihnen und Gil."
"Das war einmal – und es hat nichts mit Tom zu tun!"
"Das mit dem Sheriff geben Sie also zu?"
"Nein, verdammt, da gibt es nichts zuzugeben!"
"Und wie kommt es dann, dass Sie so intim miteinander umgehen und ihn bereits nach weniger als 24 Stunden duzen?"
"Weil ich auf diese Weise besser an Informationen komme, oder wollen Sie hier nicht weg?"
Brass wich von ihr zurück und fuhr sich über das Gesicht.
"Tut mir Leid … ich …"
"Ein bisschen mehr Vertrauen, Captain. Ich bin CSI Level 3 und keine kleine, naive Anfängerin frisch von der Uni, die noch dazu zum ersten Mal im Einsatz ist."
"Sie haben Recht, ich …", er hob hilflos die Hände, „… das war bescheuert von mir. Und es ist wirklich nicht so, dass ich Ihre Fähigkeiten und Ihre Professionalität unterschätze, das müssen Sie mir glauben, bitte."
Sie lächelte, schloss mit einem Schritt die Distanz zwischen ihnen, lehnte sich vor und flüsterte:
"Bitte nicht missverstehen, aber was halten Sie davon, wenn wir diese Unterhaltung leise und im Bett weiterführen, bevor wir die Millers aufwecken und ich noch kältere Füße bekomme?"
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"Das heißt, wir sind tatsächlich von einem Ring aus Was-auch-immer umgeben und können nicht weg?"
"Allerdings. Ich hatte erst die Hoffnung, dass es eine Lücke gibt, aber ich habe Tom nach dem Picknick überredet, alles mit mir abzureiten."
"Wie haben Sie ihn denn dazu gekriegt?"
"Ich habe ihm versprochen, dass ich ihn heirate, wenn das mit der unsichtbaren Mauer stimmt."
Brass stützte sich ruckartig neben ihr auf und Sara kicherte.
"Hey, das war ein Scherz! Ich hab ihm vorgeschwärmt, dass ich nicht genug davon bekomme, endlich wieder auf dem Rücken eines Pferdes unterwegs zu sein."
Er lehnte sich über sie und sah sie böse an.
"Wenn Sie mir noch ein einziges Mal so einen Schreck einjagen, dann …"
„Dann was, Jim?"
Sara streckte ihre Hände aus und ließ ihre Fingerspitzen seinen Oberkörper und seinen Hals hinauf zu seinem Gesicht gleiten. Sie merkte, wie er die Luft anhielt, und suchte seinen Blick.
"Was genau wirst du dann machen?", flüsterte sie und zog ihn zu sich hinunter.
Sie schloss die Augen und spürte ihn über sich. Seinen Atem, seine Lippen. Hörte ihn leise aufstöhnen, als sich beim Küssen ihre Zungen berührten. Fühlte, wie seine Hände erst zaghaft, dann fordernder über ihren Körper glitten und ihr Nachthemd nach oben schoben …
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"Im Gegensatz zu Handys funktionieren hier wenigstens Kondome", raunte Sara und kuschelte sich an Jim.
"Soviel zum romantischen Bettgeflüster danach. Und ich dachte, jetzt kommt ein Das-war-schön-wie-war's-für-dich-Schatz, aber nein …"
Sara küsste seinen Hals und strich mit ihrer Hand seinen Oberschenkel hinauf.
"Es war nicht schön, es war wunderschön, und am liebsten würde ich gleich noch mal …"
Jim fing ihre Hand ein.
"Und das, wo wir gerade mein einziges Kondom benutzt haben? Dann hätten wir auch gleich ohne … wogegen ich übrigens nichts gehabt hätte …"
"Männer! Immer dasselbe!"
"Oh nein, stopp", er drehte sich zur Seite, so dass er ihr in die Augen schauen konnte, „weder ‚immer' noch ‚dasselbe' und schon gar nicht ‚Männer', sondern du und ich."
"Was willst du damit sagen?"
Er küsste sie auf die Stirn.
"Dass ich nicht mit dir geschlafen hätte, wenn ich das mit uns nicht ernst meinen würde. Sehr ernst sogar."
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Sie wachten von Schritten und vom Klappen der Haustür auf. Sara folgte Jim leise ans Fenster. Es war bereits Morgengrauen. Durch den Gardinenspalt sahen sie, wie Lucy und ihr Vater auf die Kirche zusteuerten – so wie anscheinend alle anderen Einwohner von Desert Springs auch.
"Gemeindeversammlung", sagte Jim. „Lucy hat mir erzählt, dass sich alle jeden Morgen pünktlich bei Sonnenaufgang in der Kirche versammeln. Also zu dem Zeitpunkt, zu dem der Medizinmann den Fluch ausgesprochen hat. Wer es nicht rechtzeitig schafft, verbrennt."
"Ich dachte, die können nicht sterben …"
"Tun sie auch nicht. Ich kapier's zwar auch nicht ganz, aber ist wohl so was wie mit dem Phönix aus der Asche, danach ist alles wieder wie vorher. Nur sehr schmerzhaft soll es sein."
"Hört sich nach Fegefeuer an", Sara lehnte sich an Jim und küsste seine Schulter, „was hast du noch rausbekommen?"
"Dass wirklich alle glauben, dass sie erlöst werden und in Freiheit weiterleben können, wenn du einen der Männer hier heiratest."
Er presste die Lippen aufeinander und wich ihrem Blick aus.
"Wieso habe ich das Gefühl, dass du mir etwas verschweigst, Jim?"
"Die Männer im Saloon meinten, dass es Tom ist, weil er Kleiner Bär auf dem Gewissen hat und an allem der Hauptschuldige ist. – Und sie haben erzählt, dass er gewettet hat, dass er dich sogar ohne Gewalt dazu bekommt, ihn zu heiraten."
Jim schaute aus dem Fenster. In diesem Moment stieg der Sheriff zum Kirchenportal hoch und schaute beim Öffnen der Tür kurz zum Haus des Reverents hinüber. Jim wich von der Gardine zurück und ballte die Fäuste.
"Verdammt, Sara, Lucy hat den Verdacht, dass er sich an Amy vergriffen hat, nachdem ihre Beziehung zu Kleiner Bär rausgekommen ist. Ich weiß einfach nicht, wie ich dich vor diesem Teufel beschützen kann!"
TBC
