A/N: Anfeuern hilft tatsächlich immer! Dankeschön, das ist lieb von euch!


kegel: Ich puzzle jetzt zusammen, was zusammen gehört. Ich hoffe, es gelingt so, wie ich es vorhabe …
sunny: Nein, nicht aufregen, das ist nicht gut. -sunny beruhig- (Aber richtig: Der Typ ist ein Mistkerl!) LOL Was für gemeine Stellen meinst Du denn bloß? ;-)
liz: Wieso genau sollte ich Brass nicht umbringen können? -bösegrins- Wenn Du mich ständig mit Gewaltfantasien ansteckst ;-) , kann ich womöglich nicht widerstehen. (Auch, wenn ich ganz eventuell mini-leicht verrückt nach Jim bin. ;-)) Let's see!

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Kapitel 10:
Ausgeliefert

Sara versuchte, sich aus Toms Griff zu winden, und schrie auf, als sie sah, wie Jim unter den Faustschlägen der beiden Deputies zusammenbrach.

"Keine Gewalt, das ist das Haus Gottes!"

Der Reverent, von Lucy herbeigerufen, eilte auf sie zu, doch in der Kirchentür erschienen drei weitere Männer des Sheriffs, holten ihn ein und hielten ihn und Lucy ebenfalls fest.

"Tom, bitte nicht!", flehte Sara und sah mit Entsetzen, wie die Männer auf den sich am Boden krümmenden Jim eintraten.

Der Sheriff grinste und umfasste sie noch härter.

"Küss mich und sie hören auf."

Er packte sie mit einer Hand in den Haaren und befahl seinen Deputies:

"Haltet seine Fresse so, dass er es sehen kann!"

Sara fühlte, wie sich Toms Mund auf ihren presste, wie er mit Druck ihre Lippen auseinander zwang, seine Zunge gewaltsam in sie eindrang, ihr den Atem nahm. Genauso abrupt löste er den Kuss wieder und schaute triumphierend zu Jim.

"Sie gehört mir, Mr. Brass! Und dafür, dass Sie versucht haben, mir in die Quere zu kommen, werden Sie hängen!"

"Nein!", schrieen Sara, Lucy und der Reverent wie aus einem Mund.

Tom lachte laut auf und seine Deputies stimmten ein.

Sara nutzte seine Unaufmerksamkeit und boxte dem Sheriff mit Wucht in die Rippen.

Toms zuckte nur leicht zusammen und sein Griff verstärkte sich sofort wieder.

"Ah, meine kleine Wildkatze, ich liebe es, wenn sich Frauen wehren … Du ahnst ja nicht, wie ich mich auf unsere Hochzeitsnacht freue!"

"Wagen Sie es nicht, sie anzurühren … ", keuchte Jim und erntete einen weiteren Tritt in den Magen.

"Aber, aber", lächelte der Sheriff ihn an, „ Sie wollen mir doch nicht verbieten, mit meiner Frau zu schlafen?"

"Ich werde euch nicht trauen, Tom!", empörte sich der Reverent und versuchte, die Hände der beiden Männer neben ihm abzuschütteln, „Dein Verhalten ist Gotteslästerung!"

Tom ging auf den Reverent zu und riss Sara dabei so mit sich herum, dass sie umknickte und neben ihm auf den Kirchenboden strauchelte. Seine Stimme war drohend:

"Keine Hochzeit, keine Erlösung, Reverent. Die Gemeinde wird nicht erfreut sein …"

"Der Fluch wird bestimmt nicht aufgehoben, wenn du NOCH jemanden umbringst!", rief Lucy.

Tom hielt inne und schien zu überlegen. Dann zog er Sara ruckartig vom Boden hoch und packte sie am Kinn. Seine Augen funkelten.

"Heirate mich, und der Bastard da drüben bleibt am Leben."

Sara entwand sich seinem Griff und sah zu Jim hinüber. Der lag immer noch am Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Aus der Nase und einer großen Platzwunde an der Stirn lief ihm Blut über das Gesicht.

Sara atmete zitternd ein und aus und sah Tom in die Augen.

"Ich heirate dich – aber nur unter der Bedingung, dass Jim nichts geschieht, und damit meine ich JEGLICHE Form von weiteren Verletzungen."

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Sara saß zusammengekauert vor dem Kamin, als Lucy ins Wohnzimmer trat.

"Wie geht es ihm?", fragte sie, ohne vom Feuer aufzuschauen.

"Glücklicherweise ist nichts gebrochen, aber die Prellungen und Blutergüsse im Gesicht und an seinem Oberkörper sehen schlimm aus. Doc Robbins hat seine Wunde am Kopf genäht und ihm etwas gegen die Schmerzen gegeben."

"Darf ich zu ihm?"

Lucy setzte sich neben Sara, strich ihr durch die Haare und betrachtete ihre angespannten Züge.

"Nein, Tom lässt nicht mit sich reden. Er hat sogar Wachen rund um das Gefängnis postiert. Aber immerhin dürfen Doc Robbins, Vater und ich zu ihm, das wollte Tom zuerst auch nicht. Ich bringe Mr. Brass gleich noch Decken, frische Sachen zum Anziehen und Essen. Soll ich ihm etwas ausrichten?"

Sara starrte in die Flammen.

"Sag ihm, dass es mir Leid tut und …" sie schluckte und flüsterte so leise, dass es kaum zu hören war, „dass ich ihn liebe."

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Catherine nahm Grissom den Autoschlüssel aus der Hand und ging zur Fahrertür.

"Was soll das, das ist mein Wagen!", protestierte er.

Sie warf ihm einen genervten Blick zu und stieg wortlos ein. Als er neben ihr auf dem Beifahrersitz Platz nahm und sich anschnallte, fragte er unsicher:

"Was ist denn?"

Catherine seufzte, startete den Motor und fuhr los.

"Du bist doch sonst so rational, aber wenn es um ‚deine' Sara geht …"

"Was willst du damit sagen?"

"Dass du deine ‚Beziehung' zu ihr um unserer aller Nerven willen endlich klären solltest. Und dass du Mr. Daniels mit deinem Verhalten vor den Kopf gestoßen hast."

"Dieser Mensch ist ein Spinner, Catherine! Und wir verlieren mit solchen Fantastereien wertvolle Zeit, immerhin geht es hier um das Leben von …"

"Sara, ich weiß. Und das Leben von Jim, wenn ich dich erinnern darf."

Grissom starrte aus dem Fenster und schwieg.

Catherine sah ihn kurz prüfend an und sagte:

"Vielleicht sollten wir uns den Indianer noch einmal genauer anschauen, der ist mit Sicherheit keine ‚Fantasterei'."

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Jim erwachte vom Läuten der Kirchenglocken und schreckte von der harten Holzliege hoch. Er blinzelte und sah zum kleinen, vergitterten Fenster, durch das das Licht des Morgengrauens fiel. War es schon …? Die vergangenen Tage waren ihm endlos vorgekommen und doch viel zu schnell vergangen. Seine Gedanken schweiften zu Sara und er sank mit einem frustrierten Stöhnen zurück auf die Liege. Er hatte sich geschworen, sie zu beschützen und war erbärmlich gescheitert. Jim schauderte bei dem Gedanken, dass Sara jetzt diesem geifernden Teufel ausgeliefert war, der nur darauf zu brennen schien, sie zu besitzen.

Immer und immer wieder hatte Jim sich die letzten Tage gefragt, wie er das alles hätte verhindern können, und war bei ihrem Streit gelandet, ohne den sie nicht in der Wüste gestrandet wären. Diesem blödsinnigen Streit im Saloon von Desert Springs, den er vom Zaun gebrochen hatte, weil er sich mehr um Sara sorgte als er vor sich selbst zugeben mochte. Und das nicht nur wegen des Todes von Holly Gribbs, der unverändert an ihm nagte, sondern weil er Gefühle für Sara hatte, von denen er nie zu hoffen gewagt hatte, dass sie sie erwidern könnte. All die Jahre hatte er Grissom um Saras offensichtliche Liebe beneidet und ihn gleichzeitig dafür verflucht, diese Chance auszuschlagen und Sara statt dessen immer und immer wieder zu verletzen. Warum nur zog Sara ständig Männer an, die sie nicht wert schätzten? Sofort sprangen Jims Gedanken weiter zu Hank, diesem Sanitäter, von dem man im LVPD munkelte, dass er Sara nur als Geliebte benutzt hatte, und zurück zu Tom. Jim ballte die Fäuste.

Das Klappern eines Schlüsselbundes und Schritte kündigten Besuch an. Jim setzte sich auf.

"Ein schöner Tag, nicht wahr", grinste der Sheriff durch die Gitterstäbe der Gefängnistür, „und wenn die Glocken heute Nacht läuten, ist Ihre geliebte Sara bereits meine Frau und empfängt kurze Zeit später mein Kind."

"Das muss ja Ihr größter Triumph sein, Sheriff."

"Oh nein, Mr. Brass, mein größter Triumph wird sein, wenn Sie nach der Trauung am Galgen baumeln."

TBC