A/N: Merci, merci, merci fürs Lesen und fürs Reviewn!

liz: Ich bin auch gespannt, was Lucy vorhat. Und ob es gut ausgeht. Wobei: „gut" ist ja immer relativ … -hüstel- Und das mit Grissom, na, ich denke, das hast Du sehr gut beobachtet, liz! ;-)
sunny: Oh ja, feuere Lucy weiter an, ich tu's nämlich auch. Für 'ne Pastorentochter anno 1855 mischt die Frau tatkräftig mit und lässt sich nicht so einfach von jemandem namens Tom einschüchtern (Pfh, wer ist schon Tom?)… Schlafmangel hast Du? Oi, ich auch gerade. Und trotzdem kann ich nicht mit dem täglichen Schreiben aufhören, aber das geht Dir bei Deiner Story auch so, gell? Apropos Story, oha, ich werde jetzt in Androhung Deiner Konsequenzen schnell weiter schreiben – und dann nachher nach dem Hochladen gleich bei Dir weiter lesen.

Und nun geht's raus aus der Wüste, rein in die Kirche …

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Kapitel 13:
In der Falle

Sara und Jim sprangen von ihren Pferden, rannten auf Lucy zu und folgten ihr in die Kirche. Als sie Tür ins Schloss stemmten, hörten die drei, wie Projektile in die Außenwand und das Holz der Tür einschlugen. Lucy drehte den Schlüssel um und verriegelte die Tür zusätzlich mit einem der großen, metallenen Kerzenständer aus dem Eingangsbereich.

"Vater!", rief sie.

Der Reverent kam aus seinem kleinen Raum hinter dem Altar und eilte auf sie zu.

"Miss Sidle, Mr. Brass, Gott sei dank, es geht Ihnen gut, wir waren so in Sorge!"

"Ich für meinen Teil bin das immer noch", keuchte Jim und sah sich um. „Gibt es hier einen Hinterausgang?"

"Ein Seitenausgang beim Altar", sagte Lucy und zuckte zusammen. An der Tür waren Geschrei und Schläge von Fäusten und etwas Härterem, offenbar Gewehrkolben, zu hören.

Deutlich konnten sie Toms Stimme ausmachen. Der Sheriff erteilte lautstark Befehle:

"Ihr beide, los, zur anderen Tür! Und ihr vier holt Äxte! Niemand verhindert diese Hochzeit! Niemand!"

"Vater, ist die Seitentür …"

„Ist abgesperrt, da kommen sie nicht rein. Lasst uns beten, dass das Holz standhält …."

"Gegen Axtschläge?" Sara schüttelte zweifelnd den Kopf und tastete nach Jims Hand. „Ich glaube, wir sitzen hier ganz übel in der Falle!"

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Nick leuchtete mit seiner Taschenlampe den Boden entlang und folgte den Fußspuren von Sara und Jim durch die Wüste.

"Ich bezweifle, dass das was bringt", brummte Warrick neben ihm. „Wir haben doch schon alles … AUTSCH!"

"Rick, Mann, was ist?"

Der Texaner leuchtete hinüber und sah, dass sein Freund in der Nachtluft herumfuchtelte.

"Komm her, Nick, ich glaub's einfach nicht – ich bin gegen irgendwas gelaufen, was gar nicht da ist!"

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Das Holz der Tür splitterte in erste Risse. Ein weiterer Axthieb schlug ein und hallte durch die Kirche. Die Männer draußen johlten und Tom höhnte:

"Stell dich schon mal an den Altar, Liebling, ich komme!"

Lucy und der Reverent sahen zu Sara. Die wandte sich zu Jim und er zog sie an sich und küsste sie auf die Stirn.

"Erstmal muss er an mir vorbei", murmelte er, doch Sara protestierte:

"Das wird weder dich noch mich retten, Jim!"

Wieder splitterte Holz. Die Risse in der Tür vergrößerten sich.

"Ich weiß, was wir machen!", rief Lucy und fasste Sara am Arm. „Ihr kommt ihm zuvor!"

Sara und Jim sahen sie fragend an.

"Ganz einfach: Vater vermählt euch jetzt. Tom kann dann zwar die Tür einschlagen, Sara dann aber nicht mehr zur Hochzeit zwingen!"

"Und was bewahrt Sara nach meinem Tod vor diesem Teufel? Ich befürchte nämlich, dass ich sterben werde, sobald er seinen Fuß hier reingesetzt hat", sagte Jim.

Der Reverent legte eine Hand auf Jims Schulter und sah ihn und Sara ernst an.

"Mal abgesehen davon, dass Witwen in Desert Springs erst nach einem Jahr und einem Tag wieder heiraten können, werden wir alles tun, um Sie beide zu beschützen."

Sara schüttelte den Kopf.

"Das ist Schwachsinn, wirklich. Wir werden beide sterben …"

"Na, aber immer hin als Mann und Frau", grinste Jim, „Ich glaube, das würde mir den Tod zumindest angenehmer machen."

Sara errötete und sah zu Boden. Jim fasste sie unters Kinn und hob ihr Gesicht, so dass sie ihm in die Augen schaute.

"Sara, willst du meine Frau werden?"

Sie zögerte, doch dann nickte sie.

Lucy griff an ihren Kragen und zog eine Kette mit einem Ring hervor.

"Das ist der Ehering meiner Mutter … Vater?"

Der Reverent zog seinen Ring vom Finger und deutete zum Altar.

"Wir sollten so schnell wie möglich mit der Zeremonie beginnen."

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Grissom parkte seinen SUV neben dem Wagen von Nick und stieg mit Catherine und Greg aus. Warrick kam ihnen entgegen gelaufen und blieb atemlos vor ihnen stehen.

"Es ist unglaublich, Grissom, das müsst ihr euch anschauen. Es ist wie eine unsichtbare Wand, und sie scheint sich quer durch die Wüste zu ziehen."

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Sara versuchte, die Axtschläge zu ignorieren und sich voll und ganz auf die Worte des Reverents zu konzentrieren. Sie schaute Jim an und lächelte, als auch er sagte:

"Ja, ich will."

Sie steckte ihm den Ring an den Finger und musste noch breiter lächeln, weil dieser, so wie der Ring von Lucys Mutter an ihrer Hand, perfekt passte.

Jim beugte sich zu ihr vor, küsste sie und flüsterte:

"Ich liebe dich, Sara Brass."

Der Reverent hob seine Hände.

„Damit erkläre ich euch zu Mann und Frau."

Mit einem Poltern gab die Kirchentür endgültig nach und die Männer brachen durch das Holz.

Sara sah, wie Tom sein Gewehr durchlud, auf Jim zielte und abdrückte.

TBC