So das hat jetzt ein bissi auf sich warten lassen, dafür ist das nächste Chapter schon fertig und wartet nur darauf gelesen zu werden ). Viel Spaß einmal mit dem hier :

"Charlie? Charlie! Ich red mit dir, hörst du mir mal endlich zu!", drang plötzlich eine Stimme zu ihr durch. Sie saß in der Bibliothek um ihre Geschichtshausaufgaben zu machen, aber weit war sie nicht gekommen, da sie in ihren Gedanken versunken war und wurde nun jedoch von Draco zurück in das Hier und Jetzt geholt.

"Hmm? Tut mir Leid. Ich war nicht so ganz bei der Sache"

"Wäre mir beinahe entgangen", meinte Draco sarkastisch "Ich hab dich gefragt ob ich über die Weihnachtsferien da bleiben soll. Ich mein, Vater meinte er könnte meine Hilfe gebrauchen und-"

"Dann solltest du gehen", meinte sie schnell. Seiner Meinung nach viel zu schnell und wegen seinem misstrauischem Blick fügte sie noch hinzu, "Ich meine dein Vater ist sowieso im Moment nicht so begeistert von mir. Da ich ja nach Gryffindor gekommen bin und wenn er dann auch noch hört, dass ich dich davon abhalte, ihm bei der Arbeit zu helfen, hab ichs mir vollends bei ihm vertan."

"Hmm, du hast recht", meinte er, anscheinend mit dem Argument vollends zufrieden und Charlie atmete innerlich entspannt auf., "Schade das du nicht mitkommen kannst."

"Finde ich auch", log sie und lächelte ihn zuckersüß an und wieder mal hatte sie ihm am Haken. Er erwiderte ihr Lächeln lehnte sich vor und küsste sie. Charlie erwiderte den Kuss, aber nicht länger als nötig, "Also...du lenkst mich nur ab. Ich muss meine Hausaufgaben noch machen. Wir sehen uns ja später"

"Naja die Mittagspause hat doch gerade erst angefangen. Wollen wir nicht-"

"Vergiss es. Ich mach sowieso schon viel zu wenig für die Schule. Tut mir Leid", meinte sie als er sie schmollend ansah, doch dann stand er auf.

"Na gut", meinte er grinsend, "Dafür erwarte ich dich nachher aber nackt in meinem Zimmer"

Sie lachte künstlich und er verschwand. Seufzend lehnte sie sich zurück und starrte aus dem Fenster. Seit dem Vorfall am See haben sich ihre Ansichten geändert. Sie hatte die ganze Nacht im Krankenflügel bei Ron am Bett gesessen und während er schlief, hatte sie viel nachgedacht. Sie hat bemerkt, dass Draco nicht sie in der Hand hatte, sondern dass sie, wenn sie wollte, mit spielen konnte wie mit einer Marionette. Solange sie ihm gab was er wollte, tat er alles für sie. Lange würde sie dass zwar nicht mehr mitmachen wollen, aber somit hatte sie derweil ihre Ruhe. Uns sie wich seinen Brührungen so geschickt aus, dass es ihm anscheinend nicht auffiel.

Seit dem Unfall am See waren nun vier Tage vergangen und Ron war noch immer im Krankenflügel, doch sollte er morgen gehen dürfen. Sie hatte die letzten Nächte sich zu ihm hinunter geschlichen. Nicht um mit ihm zu reden. Sie wüsste nicht was sie sagen sollte. Nur ihm beim schlafen zuzusehen und seine warme Hand zu halten. Wenn er aufwachte, verschwand sie, doch dass war bis jetzt nur ein Mal passiert, sonst ging sie immer rechtzeitig wieder hoch in den Turm. Sie war zwar Tags über schrecklich müde, doch der Gedanke bei ihm zu sein, war das einzige was sie bei Laune hielt.
Sie seufzte erneut und kümmerte sich nun endlich um ihren Aufsatz.

Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken runter. Jetzt im Winter war es in den Kerkern besonders kalt. Sie konnte sich endlich von Draco loseisen und war nun auf dem Weg zum Krankenflügel. Sie überquerte gerade die Eingangshalle, doch blieb dann wie angewurzelt stehen. Genau wie ihr gegenüber, Ron. Doch es war nicht zu übersehen, woher sie gerade kam, also schnaubte er nur und trat ohne ein weiteres Wort zu sagen aus dem Schloss.
Nein, dachte sie, Ich kanns mir nicht schon wieder versauen.

Mit zügigen Schritten folgte sie ihm aus den Schloss.

"Ron warte", rief sie und hatte ihn schnell eingeholt und stellte sich keuchend vor ihm hin. Während er warm eingepackt war, fing sie in ihrer Schuluniform an zu zittern. Den Umhang hatte sie natürlich vergessen. Andererseits hatte sie auch nicht angenommen, bei der eisigen Kälte das Schloss zu verlassen.

"Was willst du?", fragte er genervt.

"I-ich dachte du kommst erst morgen aus dem Krankenflügel", meinte sie schnell.

"Sollte ich auch, aber weißt du wie egal mir das ist? Ich hab es dort nicht mehr ausgehalten"

"Es ist aber nicht gut dass du hier draußen bist in der Kälte", meinte sie und er sah sie nur mit hochgezogenen Augenbrauen an. Stimmt schon, im Moment konnte dass aus ihrer Lage nicht sehr überzeugend klingen. Doch dann wurde er wieder ernst.

"Gerade du willst mir sagen was richtig oder falsch ist?", meinte er kalt und sie wusste nun tatsächlich nicht mehr was sie sagen sollte und sah ihn nur entgeistert an. Er schnaubte und ging ohne ein weiteres Wort an ihr vorbei. Für einen Moment schien sie wie erstarrt. Sie wusste selber nicht was sie da geritten hatte, doch plötzlich drehte sie sich in seine Richtung.

"Du hast Recht.", meinte sie dann und er blieb tatsächlich stehen. Ihre Stimme zitterte, doch das war nicht wegen der Kälte, "Gerade weil ich immer alles Falsch mache bin ich hier in Hogwarts gelandet."

Er drehte sich nun um und sah sie lange an. Vielleicht hatte das Bild was er vor sich sah, Mitleid in ihm geweckt und er war deswegen nicht weitergegangen. Wie sie da mitten im Schnee stand, mit zittrigen Knien und schon leicht blauen Lippen, hätte so manchen gerührt, doch er wusste nicht genau ob es das war.

"Ich hatte gehofft es hier besser zu machen", fuhr sie fort, "Doch dem ist anscheinend nicht so. Glaub mir Ron und vielleicht fühlst du dich damit besser... mir geht's nicht gut. Ich bin alles andere als glücklich. Doch ich bereue es keine Sekunde hier zu sein. Und auch wenn es noch schlimmer wird, und ich weiß dass es immer schlimmer werden kann, reicht mir die Tatsache dich kennen gelernt zu haben. Das hat mir gezeigt, dass es doch möglich ist, dass etwas Gutes einem einfach so über den Weg laufen kann. Ich habe lange die Hoffnung daran verloren gehabt. Dafür möchte ich dir danken"

Sie merkte das ihr eine Träne die Wange entlanglief, doch sie wischte sie schnell weg, da sie eine schreckliche Brennspur auf ihrer gefrorenen Haut hinterließ.
Es folgte eine kurze Stille und Charlie hielt ihre Tränen mit größter Mühe zurück. Nicht nur weil sie nicht vor ihm weinen wollte, doch es war auch so schon kalt genug.

"Du bist dümmer als ich dachte. Weißt du das?", sagte er plötzlich und ihr Puls der raste, schien plötzlich nicht mehr vorhanden zu sein.. Mit allem hätte sie gerechnet, nur nicht mit dem. Er kam mit zügigen Schritten zu ihr hin und sie blickte zu ihm hoch in seine Augen.

"Was?", fragte sie unsicher, ob sie sich doch nicht verhört hatte.

"Du bist schrecklich dumm", meinte er dann und legte seine warme Hand auf ihre Wange, "Wenn du denkst, dass es mich glücklich macht, wenn es dir schlecht geht."

Ihr Mund öffnete sich leicht und ihre Lippen zitterten nur noch heftiger, doch dann, sie wusste selber nicht genau wieso, sie hielt es nicht mehr aus, ließ sie sich in seine Arme fallen und fing heftig an zu schluchzen. Schon lange oder vielleicht überhaupt noch nie, hatte sie so bitter geweint. Doch es war ihr egal und es wurde nur noch heftiger als er seine Arme fest um sie legte und sie an sich drückte. Es war als würden all ihre Gefühle die sie so stark unterdrückt hatet, auf einmal herausplatzen wollen und lange standen sie so da und er sagte nichts. Er tat nichts, solange bis ihr weinen immer leiser wurde und dann langsam erstarb. Dann erst blickte er sie lächelnd an und wischte ihr die Tränen weg.

"Wollen wir uns nicht in den Gemeinschaftsraum, zum warmen Kamin setzten? Ich möchte nicht das du mir hier erfrierst", sagte er fast flüstern und sie nickte nur. Gemeinsam gingen sie hoch in den Gemeinschaftsraum und da es weit nach Mitternacht war, saß niemand mehr darin, worüber sie beide froh waren. Im Kamin brannte nur mehr die Glut, trotzdem war es wundervoll warm und ihre Wangen färbten sich knallrot. Während Ron sich um den Kamin kümmerte, ließ sie sich auf einen der gemütlichen Chintzsessel fallen. In wenigen Minuten prasselte fröhlich wieder ein Feuer und ein neuer Wärmeschwall durchzog den Raum, wogegen beide nichts einzuwenden hatten. Ron legte seinen Umhang, Schal und Haube ab und wollte sich gerade ihr gegenübersetzen, doch sah er ihren erwartungsvollen Blick und setzte sich zu ihr in den Sessel. Er legte den Arm um sie und sie ließ ihre Beine über seine. Charlie ließ ihren Kopf an seine Brust gleiten und so saßen sie eine Zeit lang da und dachten nach. Beide verloren jegliches Zeitgefühl und irgendwann fühlte sich Charlie so geborgen wie noch nie und sie empfand ein solches Vertrauen zu ihm, wie noch zu keinem Menschen davor. Es war sein Herzschlag, der sie beruhigte.

"Ich war nie in Beauxbaton", begann sie plötzlich, "Aber das werdet ihr bestimmt schon alle bemerkt haben."

Er sagte nichts und forderte sie auf keine Art zum weiterreden auf, sondern zeigte ihr, dadurch, dass er ganz ruhig blieb, dass er ihr zuhörte.

"Ich war auf Durmstrang. Doch dort ist es anders. Ich weiß nicht was du schon alles über die Schule gehört hast, aber nur wer dort war, kann eine Ahnung davon haben, wie es tatsächlich abläuft. Es ist eine Mischung aus Korruption, Erpressung und dem schlichtem Bösen. Wenn du dich dem Willen der Schule hingabst, so ging es dir gut, doch wenn nicht...es gab manche die sich auflehnten, doch ihr Wille war schnell gebrochen. So wie auch meiner. Natürlich gibt es Schüler, sogar viele, die es schafften sich aus allem raus zuhalten, ohne aufzufallen, doch ich gehörte nicht zu denen.
Es war schrecklich mit elf Jahren dort hinzukommen. Ich wurde aus einem wundervollen Traum gerissen und in die kalte Realität gesteckt, die in Durmstrang herrschte. Ich hatte Angst, doch lernte ich schnell, dass wenn ich mich anpasste, ich das Beste aus der Lage machen konnte, also gab ich bei allem nach und tat was man mir sagte. Das Anpassen wurde mir aber auch zum Verhängnis. Ich hatte wie gesagt keine Willen mehr, aber auch keinen Stolz und die Würde vor mir selbst verlor ich schnell. Ich wurde wie ein Objekt behandelt und ich nahm es dahin...Ich habe Dinge getan, die sich Mädchen wie Hermine Granger oder Parvati Patil in ihrer Welt gar nicht vorstellen können und bei Merlin wünsche ich das keinem."

Sie machte eine kurze Pause. Charlie dachte sie hätte für heute genug Tränen vergossen, doch anscheinend stiegen ihr wieder welche hoch, die sie schwer runterschluckte.

"Aber du wirst verrückt nach einer Zeit wenn du nichts hast, mit dem du dem Alltag entfliehen kannst. Eines Tages kam dann Peter und gab uns was. Peter war einer der schlimmsten Schüler von Durmstrang. Die Lehrer wussten, was er alles tat, es war einfach nur mehr widerlich, doch manchmal glaubte ich, das selbst die Angst vor ihm hatten...er kam zu uns und drückte uns allen eine Pille in die Hand. Ich sah ihn nur verwirrt an, da ich so was nicht kannte und nicht wusste, was ich damit machen sollte, doch er meinte nur ich soll keine blöden Fragen stellen und sie einfach schlucken. Und das tat ich. Und das Gefühl...es war so als würde ich zum ersten Mal seit langem wieder leben. Es schärfte meine Sinne. Als hätte ich endlich wieder atmen, hören und riechen können. Es war damals einfach unglaublich. Und natürlich wollten wir mehr. Wenn du Drogen nimmst, gibt es keine Beschränkung mehr von Raum und Zeit. Du fühlst dich frei in jeder Hinsicht. Du kannst Farben schmecken und Töne fühlen. Du hast Halluzinationen. Alles was dir zum glücklich sein fehlt, erscheint plötzlich.
Du kannst dir vielleicht vorstellen, oder vielleicht auch nicht, das gebrochene Menschen, die zu Boden geworden wurden und noch immer tagtäglich getreten werden, nichts schlechtes bei so etwas sahen. Es war fast wie eine Erlösung. Ich war echt so naiv zu denken, dass so nun mal das richtige Leben ist. Dass jeder, der in dieser trostlosen Welt überleben wollte, ohne wahnsinnig zu werden, Drogen nahm, also sah ich nichts schlechtes dabei und kritisierte sie nie. Natürlich hatte ich auch schlechte Erfahrungen, wenn ich drauf war. Mehr als genug sogar. Doch man ging gerne das Risiko ein. Man versuchte es zu mindest. Doch langsam mussten wir schon mehrere Trips auf einmal schlucken um überhaupt noch etwas von dieser schönen anderen Welt zu spüren, doch die Wirkung verblasste, je mehr wir nahmen. Wir mischten noch Packungsweise Schlaftabletten und Aufputschmittel dazu, doch wie gesagt, es hatte beinahe keinen Effekt mehr."

Sie hielt erneut inne. War sie zu weit gegangen? War es richtig ihm alles zu erzählen? Riskierte sie nicht damit auch, aufzufliegen. Dass dann morgen jeder in der Schule über sie bescheid wusste? Doch der Gedanke verflog schnell wieder. Sie spürte den sanften Rhytmus seines Herzens und wie gesagt, sie vertraute ihm.

"Dann begannen wir zu koksen. Es machte einen schmerzunempfindlich und das war es was wir brauchten. Durchs koksen verlor man alle reize. Man war wie betäubt. Doch es wirkt nicht lange und danach geht es einem dreckiger als davor. Ich bekam Angstzustände, schloss mich manchmal stundenlang wo ein und kratzte mich blutig da ich überall auf meiner Haut etwas krabbeln spürte. Und da merkte ich, dass dieser Schmerz eigentlich gut tat...und so...begann ich mich zu ritzen...solange wir kein Rauschgift hatten, war dieser Schmerz meine Droge. Ich war dann schon so weit, das ich fast mehr Wunden als Haut hatte. Als ich dann mal beinahe verblutete, bekamen die anderen Wind davon und einer der älteren Schüler kam zu Kate und mir her und meinte er hätte ne bessere Lösung...die bessere Lösung die er meinte war Heroin."

Ron ließ ihr Zeit und obwohl er über manches was er hörte, zutiefst geschockt war, blieb er ruhig und hörte ihr zu. Es musste schrecklich schwer für sie sein, dass alles zu erzählen, also musste er es mit Zwischenkommentaren nicht noch schlimmer machen. Er konnte sie das Leben von dem sie erzählte, tatsächlich nur grausam vorstellten. Wie anders doch Hogwarts im Gegensatz zu Durmstrang war. Natürlich wurde mal hier und da etwas Ganja geraucht, aber von anderen Drogen hatte er auf Hogwarts nichts gehört.

"Als ich anfing zu fixen war ich noch keine 15. Also in meinem vierten Jahr und es war zu Beginn wirklich toll. Befreiend...beruhigend...betäubend...all das was wir brauchten. Die ersten Monate reichte ein Schuss am Tag um bei Laune zu bleiben, doch dann wurden es immer mehr. Zum Schluss waren wie bei 3-4 Schüssen. Und das kostete auch Galleonen. Die Trips haben wir meistens geschenkt bekommen, doch beim Heroin war das anders. Es war teurer. Wir mussten...gewisse Gegenleistungen erbringen..." sie schluckte schwer und atmete tief durch, "Wenn es uns zu wider wurde, stahlen wir das Geld einfach."

Jetzt hielt sie inne. Sie legte eine Hand vor ihren Mund und Ron wusste, ohne sie anzusehen, dass sie erneut weinte.

"Es geschah kurz vor Ende des 5.Schuljahres...irgendwer, ich weiß bis heute nicht wer, hatte das Zeug schrecklich gestreckt und ich überlebte...aber Kate...Kate nicht. Als ich wieder das Bewusstsein erlangt hatte und mich aufsetzte, lag sie neben mir, noch mit der Spritze im Arm...es war schrecklich...ich schrie sie zuerst an, dass sie mich nicht verarschen sollte... Dann rüttelte ich sie und meinte sie soll endlich was sagen und zum Schluss schlug ich sie, doch sie reagierte nicht Du kannst dir das Gefühl nicht vorstellen...meine beste Freundin lag neben mir und ich konnte tun was ich wollte und sie rührte sich nicht. Die schleichende Ahnung die man mit allen Kräften versucht zu leugnen, dass sie tot ist."

Sie schluchzte auf und zog dann scharf die Luft ein um sich zu beruhigen und sie schaffte es auch nach ein paar Minuten.

"Jedenfalls öffnete mir dass die Augen und ihr Tod rettete mich...ich sah ein, dass es nicht so weiter gehen konnte...Karkaroff, unser Schulleiter, weigerte sich mir zu helfen...er meinte ich hätte mich selber da reingeritten und dass keiner mich gezwungen hatte...so schwand meine Hoffnung wieder und die Wochen verstrichen wieder...weißt du, wenn man auf H ist, kann man nicht von einem Tag auf den anderen aufhören...doch trotzdem bekam ich wieder Mut...ich dachte viel nach was ich denn machen könnte...und da fiel mir Hogwarts ein...die Schule wo ich hätte ursprünglich hingehen sollen, doch wie meine Ausbildung aussah, da hatten weder meine Eltern geschweige denn Ich mitzureden...also schrieb ich an Dumbledore. Ich weiß selber nicht genau woher ich den Glauben nahm, dass er mir helfen könnte. Ich schrieb ihm einen sehr langen Brief. Ich schrieb alles was geschehen war in den letzten Jahren, erzählte ihm jede Kleinigkeit und alle Ereignisse an die ich mich noch erinnern konnte. Und auch von Karkaroff, dass er mir nicht helfen wollte und er nun meine letzte Hoffnung war, da ich nicht wusste wie lange ich dass noch durchhalten würde. Und ich konnte es selber nicht fassen. 3 Wochen vor Schulende stand er dann plötzlich vor mir. Dumbledore tauchte einfach so beim Abendessen auf, lächelte mich auf seine so unglaublich beruhigende Art an und ich wusste ganz genau er würde mir helfen. Als er mir sagte, ich könnte meine Sachen packen gehen und er würde den Rest erledigen , hätte ich fast angefangen zu heulen. So glücklich war ich. Karkaroff fing an zu schreien und fragte, was Dumbledore sich eigentlich erlaubte, doch dieser Mann strahlte von einem auf den anderen Moment eine solche Macht aus, das Karkaroff sich tatsächlich hinsetzte. Zwar stinksauer und noch vor sich herschimpfend, aber er hatte keine Einwände mehr."

"Dumbledore hat dich aus Durmstrang geholt?", meinte Ron beeindruckt und er spürte sie wild nicken.

"Deshalb schätze ich diesen Mann sehr und falls er irgendwann Hilfe braucht, würde ich alle in meiner Macht stehende tun um ihm diese zu geben."

"Ich weiß was du meinst", sagte er dann lächeln, "Was geschah dann als du weg warst aus Durmstrang?"

"Ab nun begannen die härtesten 2 einhalf Monate meines Lebens. Ich kam in eine Entzugsanstalt für junge Hexen und Magier. Ein Entzug verursacht mehr Schmerzen als jeder Fluch den die Zauberwelt je erfunden hat. Ich hatte keine Kontrolle über meinen Körper. Ich musste mich andauern übergeben, hatte Schweißausbrüche und fiel ständig in Ohnmacht. Meine Muskeln verkrampften sich grausam und mein Kopf fühlte sich an, als würde er gleich in einzelne Splitter zerspringen. Ich litt sehr viel, und manchmal wurde es so schrecklich, da ich nach H schrie und bettelte. Ich riss mir die Haare aufs, kratzte und biss mich blutig und schmiss mich so oft gegen die Wand, bis ich ein Mal fast einen Schädelbruch hatte. Doch mir war alles recht um mich von den anderen Schmerzen abzulenken. Und diese ständige Angst...ich fantasierte...ich sah Dinge die es nicht gab, erzählte den Heilern das mir jemand Schmerz zufügte, obwohl ich dass die ganze Zeit selbst war. Das ganze dauerte knapp einen Monat. Es wurde immer schwächer und schwächer, bis es vorbei war. Ich hatte es soweit geschafft, dass mein Körper das H nicht mehr brauchte. Doch musste ich immer noch dort bleiben, da mein Geist noch nicht dazu ausgereift war, ohne der Droge auszukommen. Und erst da fiel mir auf, wie laut es dort war. Von allen Seiten hörst du Schreie, weinende und flehende Leute und es war fast so als würde ich selber noch das spüren, was diese Hexen und Zauberer spürten. Nach einer Woche kam ich auf eine andere Station, wo die anderen so wie ich nicht mehr drauf waren. Und da stieß ich auf die unterschiedlichsten Leute. Ein paar waren voller Zuversicht und sagte sie würden nie mehr fixen, doch andere erzählten mir begeistert, dass sie sich schon auf den ersten Schuss freuen, wenn sie hier draußen sind. Manche waren wie ich zum ersten Mal hier und andere schon viel öfter. Eine 18 Jährige Hexe, Jessica, war hier nun schon seit 6 Jahren und ist spätestens eine Woche nach der Entlassung wieder Abhängig gewesen. Und von Leuten wie ihr hielt ich mich fern. Ich bekam oft Sehnsucht, wenn ich ihre Geschichten hörte, doch dann fiel mir immer wieder die Sache mit Kate ein und ich schüttelte den Gedanken gleich ab.
Dann wurde ich entlassen. Zuerst wusste ich nicht wohin, doch dann stand Dumbledore vor mir und führte mich in die Winkelgasse. Meine Eltern haben mir ein kleines Vermögen hinterlassen und wir kauften das nötigste was ich für die Schule brauchte ein und er brachte mich direkt hier her, nach Hogwarts."

Es folgte eine kurze Pause. Ron musste erstmals verdauen was er da alles gehört hat und Charlie musste erneut ihre Vergangenheit verarbeiten, die sie schon für abgeschlossen gehalten hatte.

"Was...was ist mit deinen Eltern passiert?", fragte Ron vorsichtig.

"Nach meinem zweiten Jahr in Hogwarts wurden sie umgebracht. Von Todessern", meinte sie, "Sie waren Anhänger des dunklen Lords, aber sie waren keine schlechten Menschen. Sie glaubten zwar an das reine Blut, doch hätten sie nie jemanden dafür ermordet. Und gerade weil sie sich weigerten mussten sie sterben. Als die Wind davon bekamen, würde mich nicht wundern wenn Karkaroff sein Maul nicht halten konnte, dass ich weg war von Durmstrang, begannen sie mich zu suchen und forderten dass ich, wenn ich schon meinen Abschluss nicht machte, sofort eine Todesserin werden müsste. Doch ich wollte nicht. Diese Leute hatten meine Eltern umgebracht und lieber würde ich sterben, als so wie sie zu werden. Zum Glück konnten sie mich aus der Klinik nicht holen und nach Hogwarts können sie nicht."

Das war wieder ein harter Brocken für Ron, doch er sagte natürlich nichts. Dieses Mädchen hatte seiner Meinung nach mehr Leid durchgemacht als dutzende Menschen zusammen und sie hatte Mut bewiesen, sich gegen die Anhänger von Du-weißt-schon-wem aufzulehnen.

"Das tut mir Leid mit deinen Eltern", meinte er dann ruhig.

"Das braucht es nicht. Nur ihren Mördern sollte es Leid tun, aber diese Menschen haben ein Herz, schwarz wie Pech und der winzige Funken Menschlichkeit wird ihnen bei der Ausbildung genommen."

"Wo hast du denn nach ihrem Tod gelebt?", fragte er dann und Charlie hatte gehofft er würde nicht fragen. Drogen und Todesser waren eine Sache, aber das was jetzt kam, würde doch etwas härter für ihn sein. Sie schwieg eine Weile und setzte sich dann auf, sah ihn jedoch nicht an, sondern blicke wie gebannt ins Feuer.

"Ich kam zu meinen nächsten Verwandten", meinte sie dann leise, "Den Malfoys."

"Bitte? Du...du bist mit Malfoy verwandt. Okay gut, ich auch, aber nur weit entfernt. Fast alle reinen Zauberfamilien sind miteinander verwandt."

"Bei mir ist es nicht einmal so weit entfernt", nuschelte sie und er sah mit gerunzelter Stirn an, "Er...er ist mein Cousin."

Es folgte erneut eine Stille, aber dieses Mal war es eine vollkommen erdrückende Ruhe, die nur schwer zum Aushalten war.

"Bitte Ron, du musst mich verstehen. Er war in den ganzen Jahren immer für mich da. In den Ferien kümmerte er sich um mich. Wegen der Drogen verlor ich sehr viel an Gewicht und meine Gesundheit wurde in der Schule von Tag zu Tag schlimmer und er päppelte mich in den Ferien wieder auf. Draco kümmerte sich um mich und verteidigte mich, wenn andere mich schon aufgegeben hatten.Er warnte mich vor den Drogen und sagte ich solle es sein lassen. Das ich stark genug wäre und es schaffen würde ohne. Doch ich hörte nie auf ihn. Er war sehr oft in Durmstrang zu Besuch und sah ich immer wieder drauf war und in den Momenten sah ich ihn als Freund und nicht mehr als Cousin. Vielleicht war das mein Fehler, doch ändern kann ich es jetzt nicht."

Ron schwieg noch immer und er sah nicht so aus, als wollte er überhaupt noch was sagen, sondern sein Blick war leer und entgeistert. Charlie hielt das nicht aus.

"Ron", meinte sie und nahm mit ihren Händen seinen Kopf und beugte sich nah zu ihm, "Seit ich dich kenne bis du für mich das wichtigste. Es tut mir Leid, falls ich dich verletzt habe, doch glaub mir, ich bin nicht gern mit Draco, jetzt fühle ich mich schrecklich...doch er war der einzige der meine Vergangenheit kannte und das nützt er aus...ich wollte nicht das er dir was sagt, aus Angst du würdest dich von mir abwenden, doch mit dem was ich hier tat, habe ich genau dass bewirkt, was ich so sehr verhindern wollte. Bitte verzeih mir"

Es folgte eine lange Pause wo keiner was sagte. Charlie, weil sie endlich eine Reaktion erwartete, denn diese angespannte Ruhe machte sie nervös und Ron, weil er nicht wusste was er sagen sollte. Es fiel ihm sehr schwer, doch er wusste, dass er, auch wenn nur wenig war, Verständnin aufbringen konnte. Er blickte sie an, sah in ihre strahlenden Augen, in denen sich das Leid, von dem sie gerade erzählt hatte, widerspiegelte. Er hatte es vorher nie gesehen, doch es war als würde er aus ihnen alles herauslesen können und Mitleid kam erneut in ihm auf. Sie kaute nervös auf ihren Lippen herum und schließlich lächelte er und sie hielt den Atem an.

"Ich wusste gar nicht dass Malfoy auch menschlich sein kann", meinte er dann und sie strahlte ihn an und er wusste dass sie innerlich erleichtert seufzte. Sie ließ sich zurück in seine Arme fallen und schmiegte ihren zierlichen Körper an seinen.

"Ach weißt du, er kann ein wirklich guter Freund sein. Draco hat mir immer zugehört und brachte für vieles Verständnis auf. Ich weiß, dass du seine Einstellung gegenüber Muggelgeborenen nicht nachvollziehen kannst, aber du usst wissen es wurde ihm von Geburt an eingetrichtert, dass sie nicht so viel Wert sind wie Reinblütige und er hat nie ws anderes gelernt. Es hat ihn geprägt und ich verstehe ihn."

"Aber deine Eltern waren doch auch Todesser und du willst kein Ahnhänger von Du-weißt-schon-wem sein", meinte Ron stirnrunzelnd. Sie konnte ihm noch so viel gutes von Malfoy erzählen, es fiel ihm nicht leicht seine Meinung über Malfoy zu ändern.

"Bei mir ist es was anderes. Meine Eltern haben mich immer aus dem ganzen rausgehalten. Ich war ihrer Meinung nach viel zu jung um eine Entscheidung zu fällen, ob ich nun Todesser sein will oder nicht und sie hätten mich bestimmt auch jetzt nicht zu was überreden wollen, aber Draco's Vater Lucius drängt ihn schon seit über einem Jahr sich endlich zu entscheiden, doch jetzt hat es auch er aufgeben. Draco möchte kein Todesser sein und Lucius hat das nun eingesehen. Narzissa, meine Tante und seine Mum, hat sich aus dem ganzen rausgehalten und ich glaube insgeheim ist sie froh darüber dass es so gekommen ist"

"Malfoy möchte kein Todesser werden?", fragte Ron verblüfft und Charlie schüttelte heftig den Kopf. Er konnte es kaum glauben.

"Größtenteils weil er keinem Untertan sein will und für niemanden die Drecksarbeitr machen möchte aber ich glaube, auch wenn er es nie zugeben würde, dass ihm die vielen Leute, die wegen des dunklen Lords sterben müssen, Leid tun."

Ron konnte sich dass nicht so ganz vorstellen, dass irgendjemand Malfoy Leid tat, doch er musste sich eingestehen, dass sie ihn um einiges besser kannte als er selbst. Aber eine Sache bedrückte ihn noch und er musste sie los werden.

"Charlie", begann er vorsichtig und wollte die richtigen Worte finden, "Du sagtest das du nicht glücklich mit ihm wärst und eher gezwungener Maßen mit ihm zusammen bist. Aber...aber jetzt wo ich deine Vergangenheit weiß...musst du dich ja nicht mehr länger mit ihm rumquälen, oder?"

Zuerst wurde es ruhig, dann setzte sich Charlie auf und blickte ihn überraschten. Dann jedoch beugte sie sich lächelnd zu ihm runter, bis sich ihre Nasenspitzen beinahe berührten. So verschwand ihr Lächeln auch wieder und er spürte ihren aufgeregt, warmen Atem.

"Ron?", fragte sie und er sah sie gespannt an, "Möchtest du mit mir zusammen sein?"

Er nickte.

"Und würdest du dann hinter mir stehen egal was passiert?"

Diesmal zögerte den Bruchteil einer Sekunde, doch er nickte.

"Und versprichst du mir nicht eifersüchtig zu sein? Denn um die Sache mit Draco zu klären ohne, dass irgendetwas schlimmes passiert, wird Zeit brauchen, die du mir geben musst."

Er starrte sie lange an. Würde er das schaffen? Würde er es ertragen sie zusammen mit Malfoy zu sehen, ohne eifersüchtig oder gar wütend zu werden. Doch erneut streifte ihr Atem seine Wange und weckte seine Aufmerksamkeit und als er in ihre tief türkisen Augenblickte konnte er nicht anders, und abermals nickte er.

Jetzt lächelte sie wieder und kam ihm noch näher.

"Das mit uns darf derweil keiner erfahren.", hauchte Charlie und während sie sprach, spürte er wie ihre Lippen seine sanft streiften und er nickte erneut, diesmal aber kaum merklich, ja darauf bedacht, den, auch wenn er nur kaum merklich war, Kontakt zwischen ihren Lippen nicht zu unterbrechen. Und dann spürte er ihre Lippen gänzlich auf seinen, doch sie trennte sie auch gleich wieder und betrachtete ihn genau. Ron, der mittlerweile aufgehört hatte zu atmen, wurde fast wahnsinnig und als er dachte es nicht mehr auszuhalten, spannte sie ihn nicht mehr auf die Folter und küsste ihn erneut. Ron reagierte nur sehr zaghaft, da er nicht gerade im Stande war, sich zu bewegen. Erst als sie ihre Zunge sanft zwischen seine Lippen drängte, wachte er sozusagen auf und legte seine Hand in ihren Nacken und zog sie tiefer zu sich herunter, während sie ihre Hand über seinen Hals streichen ließ und sie spürte wie er eine Gänsehaut bekam.
Sie hörten plötzlich zwei Stimmen aus den Jungenschlafsälen kommen und Charlie trennte den Kuss, bevor ´Ron es überhaupt verstand.

"Vergiss nicht was du mir versprochen hast", hauchte sie lächelnd, gab ihm einen letzten Kuss und war dann einige Sekunden bevor Harry Potter und Dean Thomas den Gemeinschaftsraum betraten weg.

"Ron, verdammt es ist vier Uhr morgens", meinte Harry gähnend, "Seamus hat so laut geschnarcht, dass wir wach geworden sind. Jetzt wo er verschnupft ist, übertönt der sogar n' Orchester. Hat er dich auch geweckt? Moment...was machst du überhaupt hier solltest du nicht im Krankenflkügel sein? Hermine meinte du wirst erst morgen entlassen."

"Hmm", meinte Ron nachdenklich und starrte zu den Mädchenschlafsälen, "Hab's dort nicht mehr ausgehalten und mich hier in den Gemeinschaftsraum gesetzt"

"Wo starrst du denn die ganze Zeit hin?", meinte Dean und grinste verschlafen, "Erwartest du wen?"

"Wa- oh nein...ich hab nur gerade nachgedacht...bin auch schon ziemlich müde...wollen wir nicht hoch gehen schlafen?"

"Sofern das möglich ist mit Seamus im Zimmer.", meinte Ron und sie hatten wirklich nicht untertrieben. Gähnen zog er seinen Zauberstab, richtete ihn auf Seamus, sprach "Silencio" und sogleich erstarb sein Schnarchen.

"Genial", meinte Dean leise lachend, "Wieso kommen wir nicht drauf?"

"Weil ihr meine Intelligenz nicht besitzt", flüsterte Ron grinsend während er sein Shirt über den Kopf zog und es achtlos zu Boden warf.

"Ach und dann bist du aufgewacht oder wie?", meinte Harry und Dean lachte erneut.

"Du fantasierst Ron", meinte Dean, während sich Ron die Schuhe, Socken und Hose auszog und sich in der Boxershorts ins Bett legte, "Dir fehlt ganz einfach der Schlaf"

"Wo er Recht hat, hat er Recht", meinte Harry grinsend und nun war es an Ron zu lachen.

"Gute Nacht", meinte er gähnend und Dean löschte mit einem Wink seines Zauberstabs das Licht.

"Gute Nacht", meinten beide und nur Sekunden danach hörte Ron beide vor sich hindösen. Ron hingegen, durchlebte noch mal die letzten Minuten gemeinsam mit Charlie und er spürte wiei hm das Blut in den Lippen pochte und mit einem zufriedenem Lächeln schlief er ein.