Es tut mir leid,dass es so lange mit dem update gedauert hat. Aber einige Zeit hatte ich Schwierigkeiten und kam erst nur nach langer Wartezeit und dann überhaupt nicht mehr in dieses Forum.
Celebne: ich hoffe, Du hasst nicht in die Tastatur gebissen. Nun, von Herumar werden wir noch etwas hören.
Aber jetzt sind erst einmal die Wölfe an der Reihe. Danke für Deine Treue!
Ratisbona: ja, Faramir hat sich an sein Leben dort gewöhnt. Er kann sich ja nicht an seine Vergangenheit erinnern.
Armer Boromir, er glaubt noch immer nicht an den Tod seines Bruders. Und vielen Dank für Dein Lob!
May20: auch Dir ein Knuddler für Dein Lob. (Und Pssst! Verrate doch nicht wo ich meine Ideen herhole) Und es freut mich, dass Dir das Kapitel gefallen hat. Aber das Drama mit den Wölfen wird auch im folgenden Kapitel nicht so ganz zuende sein……
Tanja: Oh, ich habe eine neue Leserin freu! Nein, Tanja, es sind schon richtige Wölfe und keine „verkleideten Orks"! Nun, überlistet werden sie gerade nicht, aber lies selbst was passiert!
Es freut mich, wenn Dir diese Geschichte zusagt!
Faramir sah Ermon noch immer an und er sprach nur leise. „Ermon, das Dach! Es muß eine Möglichkeit geben auf das Dach des Hauses zu gelangen. Dort können die Wölfe nicht hin!"
Ermon fuhr sich durch sein langes und dunkles Haar, während er zur Decke der Küche schaute.
Er wusste auch, dass in Kürze ein Wolf durch das Fenster springen würde! Abschätzend sah er zum Küchentisch und er maß die Entfernung von dort bis zur Decke!
Ja, das konnte gelingen. Er war groß genug um mit einem Werkzeug einige Bretter lösen zu können.
Gehetzt sah er sich jetzt in der Küche um, aber er fand auf Anhieb kein geeignetes Werkzeug.
Sein hilfloser Blick war wieder an Faramir gewandt. „Aber womit denn nur? Hier gibt es kein Werkzeug, wie zum Beispiel eine Axt!"
Jetzt schaute Faramir zum Dach. Er musterte die Konstruktion!
Ermon hatte sich viel Mühe damit gegeben, das war zu erkennen. Er hatte dünne Baumstämme als Querträger benutzt und als eigentliches Dach dienten richtige Bretter, die er wohl teuer gekauft haben musste.
Dann sah er sich ebenfalls in der Küche um. Sein Blick blieb an einem Stuhl hängen. Auch mit dem Zimmern der Möbel hatte der Haradrim sich große Mühe gegeben. Die Stuhlbeine waren dick und massiv.
Jetzt schaute er Ermon wieder an. „Ein Stuhlbein! Damit könnte es gehen!"
Daran hatte Ermon nicht gedacht. „Natürlich, das geht."
Die Männer sahen sich kurz an und nickten. Dann ging Ermon rasch zum Tisch um sich darauf zu stellen, während Faramir die beiden Stores vom Fenster riss und sie dann übereinander auf dem Boden ausbreitete. Sie sollten das laute Geräusch etwas dämmen. Anschließend nahm er einen Stuhl und schlug ihn so geschickt mit all seiner Kraft auf die Gardinen am Boden, dass zwei Beine glatt abbrachen.
Schnell reichte er dem Haradrim eines davon.
Naira, Finiel und Farek hatten dies mit wachsender Sorge beobachtet. Auch sie befürchteten, dass jeden Moment ein Wolf durch das Fenster springen würde. Die Fenster hatten Läden, doch diese waren außen und keiner traute sich das Fenster auch nur für einen Moment aufzumachen.
Die fünf Personen in der Küche fuhren zusammen. Sie alle hörten das aufgeregte Kratzen und Schnüffeln hinter der Küchentür. Aber die Türen waren sehr stabil!
Ermon trat der Schweiß auf die Stirn, während er mehrfach kräftig gegen eines der Bretter stieß. Dann war es lose und er stieß es zurück. Alle hörten das leichte Poltern auf dem Dach!
Aber ein Brett reichte nicht, dafür war Ermon zu kräftig gebaut. Doch seine Frau und die Kinder konnten sich auf das Dach retten.
Er ließ seine Hand mit dem Stuhlbein sinken und drehte sich zu ihnen. „Los kommt, auf das Dach mit euch."
Naira und die Kinder standen auf und gingen zum Tisch. Farek war der erste, dann folgte Finiel. Als auch sie auf dem Dach war, kletterte Naira auf den Tisch. Sie sah ihren Mann voller Angst an. „Bitte beeil Dich! Komm so schnell wie möglich nach!"
Er drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Ich verspreche es Dir und jetzt los!" Damit half er auch seiner Frau das Dach zu erreichen. Jetzt sah er zu Faramir. „Caen, Du bist der nächste!"
Faramir sah ihn fest an und schüttelte den Kopf. „Nein, erst Du. Es ist Deine Familie und sie braucht Dich!"
Ermon sah seine Entschlossenheit und wieder stieß er mit dem Stuhlbein gegen ein weiteres Brett.
Faramir nahm seine Pfeile und den Bogen, um dann ebenfalls den Tisch zu erklimmen. Er rief leise. „Farek, nimm meinen Bogen und die Pfeile an!"
Das blasse Gesicht des Jungen erschien in der Luke und er streckte eine Hand hinunter. Faramir gab ihm erst den Köcher mit den Pfeilen und schließlich auch den Bogen.
Während dessen hatte Ermon es wieder geschafft. Das Brett war lose, es fiel herunter, streifte Faramir schmerzhaft an der Schulter um erst auf den Tisch und dann auf den Boden zu poltern.
Die Männer sahen sich einen Moment erschrocken an. Faramir fasste sich als erster.
„Mach, dass Du nach oben kommst. Schnell!"
Ermon nickte, aber dann hangelte er sich durch die Luke auf das Dach. Als er oben war, konnten sie alle es hören! Ein weiteres Mal klirrte Glas und sie wussten, dass in der Küche ein Wolf war!
Faramir fuhr herum und erstarrte! Keine zwei Meter entfernt stand ein großer, hagerer Wolf auf dem Boden der Küche.
Der Wolf hatte seine gelben, kalten Augen auf seine Beute gerichtet. Seine Lefzen waren zurückgezogen, sie gaben den Blick auf sein Gebiss und seine langen Reißzähne frei.Und man konnte das tiefe Knurren von ihm hören. Geifer tropfte zu Boden und der Hunger des Tieres war nicht zu übersehen. Die Ohren waren zurück gelegt und der Körper des Tieres war in Anspannung! Bereit für einen Sprung! Bereit für einen Sprung eine Beute zu erlegen, die seinen Hunger stillen würde! An dem Geruch erkannte er, dass er solche Beutetiere schon mehrfach gerissen hatte und bisher hatten sie recht gut geschmeckt!
Ermon sah hinunter und ihm blieb fast das Herz stehen. Er rang um seine Beherrschung und sprach leise und langsam.
„Caen, bewege Dich nur ganz langsam und schaue ihm nicht in die Augen! Hörst Du? Schaue ihm verdammt noch mal nicht in die Augen. Und jetzt streck mir langsam Deine Arme entgegen!"
Faramir nahm die Worte wahr, aber einen Moment lang war er unfähig sich zu rühren. Er zwang sich an dem Wolf vorbei zu sehen. Und dann streckte er langsam seine Arme nach oben aus.
Er betete, dass Ermon die Kraft und die Schnelligkeit haben würde, die gebraucht wurde.
Jetzt fühlte er, dass sich jeweils zwei Hände um seine Unterarme fest schlossen.
Der Wolf nahm die langsamen Bewegungen seiner Beute wahr und er konnte die Angst förmlich riechen!
Er spannte sich an und nahm Maß. Dann sprang er ab!
Aber der Wolf landete auf einen leeren Tisch! Seine Beute war ihm entzogen worden und er sah nach oben. Ermon und Farek waren es gewesen, die Faramir wirklich in letzterSekunde vor dem Wolf retten konnten.
Faramir saß jetzt auf dem Dach und sah die beiden an. Seine Stimme zitterte, als er sprach.
„Ich danke euch beiden. Jetzt habt ihr mir bereits zweimal das Leben gerettet!"
Ermon erwiderte seinen Blick. „Und was machen wir jetzt? Wie geht es weiter?" Die Sorge war in seiner Stimme zu hören.
Während Faramir aufstand schaute er nach unten. Er konnte ein paar streunende Wölfe sehen.
„Ich werde versuchen, sie mit Pfeil und Bogen zu erlegen und ich hoffe, es dringen nicht zu viele von ihnen ins Haus ein!" Damit bückte er sich um Pfeil und Bogen an sich zu nehmen. Nebenbei bemerkte er, dass Naira und ihre Kinder sich fest umklammerten. Er sah auch die Angst in ihren Gesichtern und hoffte, dass dies hier gut enden würde.
Dann trat er fast bis zum Rand des Daches und legte einen Pfeil an die Bogensehne. Sehr konzentriert visierte er einen Wolf an. Dieser stand an der Feuerstelle und schnüffelte dort.
Faramir kniff seine Augen ein wenig zusammen und spannte die Sehne! Dann ließ er den Pfeil los.
Fast im gleichen Moment heulte der Wolf auf und drehte sich so schnell er konnte immer wieder um sich selbst. Anschließend fiel er zu Boden und einen Moment zuckten noch seine Läufe. Dann war er tot!
Jetzt wurden die anderen Wölfe nervöser. Sie konnten nicht einordnen, was passiert war.
Doch Faramir hatte dem nicht zugeschaut sondern bereits den zweiten Wolf anvisiert und wieder war es ein Treffer. Dieses Tier fiel sofort leblos zu Boden.
Immer wieder ging der blonde Mann zu den anderen Seiten des Daches, da die Wölfe sich um das Haus herum verteilt hatten. Und jeder Pfeil war ein Treffer!
Durch den hellen Mondschein hatte er auch eine gute Sicht! Noch einmal hörten sie ein Fensterglas klirren.
Jetzt lagen nur noch die Kadaver der Tiere um das Haus herum!
Faramir hatte mitgezählt! Zehn Wölfe hatte er erlegen können und er überlegte, dass sich drei weitere im Haus befinden mussten. Waren es mehr als dreizehn gewesen? Er wusste es nicht!
Ermon und seine Familie hatten ihm schweigend zugeschaut und die Treffsicherheit von Faramir bewundert. Jetzt konnte Ermon sich erklären, warum Faramir nie ohne ein erlegtes Wildtier nach Hause gekommen war. Aber er fragte sich, wo er das gelernt haben könnte! Der blonde Mann machte dies mit einer Ruhe und Professionalität eines Kriegers! War dies ein Krieger aus einem anderen Land?
Faramir ließ seinen Bogen sinken und schaute die Familie an. „Hier draußen um das Haus sind die Wölfe alle tot. Mindestens drei müssen sich im Haus befinden, wenn sie es nicht verlassen haben!" Dann ging er zu der Dachluke und legte sich auf den Bauch um hinunter in die Küche zu schauen. Doch sein langes Haar störte ihn dabei. Er nahm seinen Kopf noch einmal hoch und schüttelte es nach hinten, um es dann mit einer Hand festzuhalten. Wieder schaute er nach unten um die Küche zu inspizieren. Doch sie war leer, der Wolf musste sie wieder verlassen haben.
Er sah wieder hoch, ließ sein Haar los und stand auf. Abermals schaute er zu den Haradrim. „In der Küche ist kein Wolf mehr. Also befinden sich womöglich noch mindestens zwei in anderen Zimmern!" Einen Moment stockte er. „Aber das werden wir bald wissen! Bleibt hier oben, bis ich euch Bescheid gebe!" Faramir überlegte einen Moment: sollte er erst den Bogen und die Pfeile hinab lassen? Oder sollte erst er hinunter um sich seine Waffen dann geben zu lassen?
Aber eigentlich war die Reihenfolge egal. Er würde immer einen Moment völlig waffenlos sein!
Ihm fiel noch etwas ein und er sprach sie wieder an. „Ihr könnt aber die Umgebung des Hauses beobachten und mir ein Zeichen geben, wenn ihr noch einen Wolf seht!"
Die Familie nickte nur und eigentlich waren sie dankbar, dass Faramir dieses Wagnis auf sich nahm!
Naira machte sich von ihren Kindern los und trat zu ihm. Sie sah ein wenig traurig aus, als sie ihm ihre Hände auf seine Wangen legte. Sie sprach sehr leise, aber für alle zu verstehen.
„Caen! Sei bitte vorsichtig!...Sohn!" Dann ließ sie ihn los und trat zwei Schritte zurück. Ihre dunklen Augen drückten tiefe Sorgen aus.
Faramir war einen Moment sehr befangen und er fühlte sich zutiefst gerührt über dass was Naira gesagt hatte. Und ja, für ihn war es wirklich so! Diese Familie war auch seine Familie.
Er riss sich von dem Anblick dieser Menschen los und bückte sich entschlossen, um Pfeil und Bogen durch die Luke fallen zu lassen.
Beides landete auf dem Küchentisch, nur wenige Pfeile rutschten aus dem Köcher heraus!
Einen Moment starrte er nach unten und eigentlich verspürte er keinerlei Lust sich in eine solche Gefahr zu begeben. Aber diese Menschen hatten ihm eine Identität gegeben und sie hatten ihm mit viel Liebe ein Zuhause gegeben. Dies war er ihnen einfach schuldig!
Entschlossen setzte er sich, um erst seine Beine nach unten baumeln zu lassen und um dann nach unten zu springen.
Er kam gut auf dem Tisch auf und sah sofort zum Fenster. Sein Herz pochte sehr stark, als er sich bückte um den Bogen und den Köcher mit den Pfeilen aufzunehmen.
Er lauschte, doch alles blieb ruhig. Für ihn zu ruhig! Ein äußerst ungutes Gefühl beschlich ihn. Hier in der Küche war es dunkler als draußen, doch es war wirklich kein Wolf in diesem Raum!
Er sprang vom Tisch und lauschte abermals! Auch hinter der Küchentür konnte er kein Geräusch mehr ausmachen!
Doch er traute sich nicht diese zu öffnen, daher ging er zum Fenster, um es zu öffnen. Durch die zersplitterte Scheibe wollte er nun wirklich nicht klettern.
Jetzt war das Fenster offen und er kletterte hinaus. Noch immer pochte sein Herz sehr stark, aber es war alles sehr ruhig.
Er hatte einen Pfeil an der Sehne des Bogens, die auch gespannt war! Langsam fing er an, dass Haus zu umrunden. Jetzt sah er ein weiteres zerstörtes Fenster und ging darauf zu. Er bemühte sich so geräuschlos wie nur möglich zu gehen. Es war das Fenster zu Fareks Zimmer! Dann blickte er in diesen Raum, aber er war leer. Daher ging er weiter um das Haus.
Immer wieder drehte er sich auch um, mit dem Rücken an die Hauswand. Aber es war weiterhin alles ruhig! Zu ruhig! Sein Instinkt warnte ihn, aber es war kein Wolf zu sehen.
Jetzt sah er das dritte zerstörte Fenster! Es war neben der Eingangstür und dieser Wolf musste an der Küchentür gewesen sein!
Seine Sinne waren angespannt auf das leiseste Geräusch oder auf die kleinste Bewegung in seinem Sichtkreis!
Langsam, ganz langsam sah er auch durch dieses Fenster. Doch auch hier war keines dieser Raubtiere auszumachen!
Irrten seine Sinne sich? Waren wirklich alle Wölfe tot? Es musste so sein!
Er überlegte noch einen Moment, senkte aber dann den Bogen und schaute nach oben. Er sah in Fareks Gesicht. „Habt ihr etwas sehen können?"
Farek schüttelte seinen Kopf. „Nein, gar nichts! Nur Dich, wie Du um das Haus geschlichen bist!"
Faramir lächelte. „Es ist kein Wolf mehr hier! Ihr könnt jetzt herunter kommen!"
Auch Farek lächelte. „Wir sind gleich bei Dir!" Damit drehte er sich um und sah die anderen an. Seine Stimme klang erleichtert. „Caen sagt, alle Wölfe sind tot oder weg. Wir können endlich das Dach verlassen!"
Die Familie war erleichtert und Ermon war der erste, der auf dem Küchentisch stand. Dann half er seiner Familie das Dach zu verlassen.
Anschließend gingen sie nach draußen um zu Faramir zu gelangen. Sie waren ihm so dankbar!
Faramir sah ihnen entgegen, aber seine Sinne warnten ihn immer noch! Doch warum nur?
Der große, grau-braune Wolf war um den Stall herum geschlichen. Immer wieder hatte er witternd seine Nase nach oben gestreckt! Er wusste, dass hinter diesem Hindernis leckere Beute war. Doch noch war kein Zugang für ihn zu entdecken gewesen.
Schließlich gab er es auf und er schlich leise zurück. Dann sah er es und blieb kurz stehen.
Nicht weit von ihm entfernt sah er fünf Beutetiere und ihre Witterung in seiner Nase, sagte ihm, dass sie ihn nicht bemerkten. Er roch keine Angst!
Farek war ein Stück zur Seite gegangen um sich einen toten Wolf etwas näher anzuschauen! Jetzt stieß er ihn mit seiner Stiefelspitze an. Aber dann beschlich ihn das Gefühl beobachtet zu werden und er sah hoch. Im gleichen Moment erstarrte der Junge! Sein Blick kreuzte den eines großen grau-braunen Wolfes!
