Celebne: Ich hoffe, dass Du nicht so viele Herztabletten gebraucht hast, diese Story birgt noch ein wenig mehr an Action und Spannung. Faramir hat wieder so einiges an Abenteuer vor sich. Aber dies später.

Tanja: Nun, ich höre gerne dort auf, wo sich die Spannung ein wenig aufgebaut hat. Aber jetzt geht es weiter mit den Wölfen. Das wird auch nicht der letzte Clieffie bleiben!

May20: In diesem Kapitel wird sich zeigen, was es mit dem bösen Wolf auf sich hat. Und vielen Dank für Dein Lob.

Ratisbona: Uuh, Du fragst, woher ich das mit den Clieffies habe? Da kenne ich noch so eine Autorin, die das genial beherrscht! Auch Dir einen Dank für Dein Lob. Ja, Faramir hat es in meinen Storys nie leicht, das gebe ich zu. Und auch in dieser Story wird es wieder sehr hart für ihn!

Ein fester Knuddler an euch und einen lieben Dank für die Reviews!


Farek und der Wolf starrten sich in die Augen und der Wolf konnte jetzt die Angst seiner Beute riechen.
Er spannte seinen Körper an um dann dieses Beutetier mit einem Sprung anzufallen und zu erlegen.

Farek war wie gelähmt! Es kam ihm wie eine Ewigkeit vor, aber dann sah er, dass der Wolf zum Sprung ansetzte. Sein Blick war jetzt wie gebannt auf die mächtigen Reißzähne des Wolfes gerichtet.

Faramir hatte den vier Personen entgegen geblickt. Er nahm wahr, dass Farek etwas zurück blieb und dann zur Seite ging um einen toten Wolf zu mustern.
Seine Sinne warnten ihn noch immer, aber es war kein Wolf mehr zu sehen gewesen.
Doch dann nahm er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr und sah dorthin.
Er glaubte sein Herz würde aussetzen und ihm war nicht bewusst, dass er den Namen des Jungen voller Entsetzen und Angst in die Nacht schrie! Gleichzeitig hob er wieder seinen Bogen und spannte die Sehne. Den Pfeil hatte er noch immer an dem Bogen gehabt.

Ermon, Naira und Finiel gingen Faramir erleichtert entgegen und sie waren ihm sehr dankbar. Aber dann bemerkten sie, dass er an ihnen vorbei schaute und im gleichen Moment schrie dieser Fareks Namen voller Entsetzen und Grauen.
Sie erstarrten in ihrer Bewegung und drehten sich um. Dann sahen sie es! Ein großer grau-brauner Wolf sprang soeben auf Farek zu.
Sie nahmen es wahr und konnten sich nicht rühren. Das Entsetzen und die Angst ließ sie einfach erstarren.

Fareks Denken hatte ausgesetzt und dann spürte er den Aufprall und den heftigen Schmerz.
Das Gewicht des Wolfes und die Wucht des Aufpralls stießen ihn zusammen mit dem Wolf zu Boden. Dann wurde es schwarz um ihn und er fühlte nichts mehr!

Faramir hatte schnell reagiert, aber der Wolf war schneller gewesen. Dieser sprang ab und riss den Jungen mit zu Boden.
Er zielte nur kurz und dann ließ er den Pfeil los. Einen Moment schloss er seine Augen, da er Angst hatte Farek getroffen zu haben.
Aber als er wieder hinsah, bemerkte er, dass der Wolf schlaff auf dem Körper des Jungen lag.

Ermon, Naira und Finiel hatten dies gesehen, aber das Entsetzen nahm sie gefangen und sie waren zu keiner Reaktion fähig. Stumm und starr schauten sie zu dem Wolf. Farek war nicht zu sehen unter diesem großen Körper. Aber sie wussten, der er darunter liegen musste!

Faramir ließ seinen Bogen sinken und er spürte, dass seine Sinne ihn nicht mehr warnten! Im gleichen Moment fühlte er sich schuldig! Seine Sinne hatten ihm deutlich gesagt, dass etwas nicht in Ordnung war und trotzdem hatte er die Familie von dem schützenden Dach herunter kommen lassen! Es war seine Schuld, dass Farek vermutlich jetzt tot war und er fühlte Tränen, die in seinen Augen brannten!
Er sah schnell zu den anderen und bemerkte, dass sie unter Schock standen, unfähig sich zu rühren! Bogen und Köcher ließ er einfach fallen und dann ging er mit langen Schritten auf den Wolf zu.
Dort angekommen, sah er, dass von Farek fast nichts zu sehen war. Er packte mit beiden Händen zu und zerrte den toten Wolf beiseite.
Jetzt kam der Junge zum Vorschein und er kniete bei ihm nieder. Dann legte er zwei Finger an Fareks Hals, um zu fühlen ob er noch lebte. Es dauerte einen Moment, bis er es realisieren konnte! Die Tränen rannen ihm über das Gesicht und tropften auf das Gesicht des Jungen. Faramir konnte es einfach nicht glauben, aber es war wirklich so!

Farek lebte! Er hatte es überlebt! Der Wolf hatte mit einer Pranke tiefe Schnitte in die Schulter des Jungen gerissen und durch den Aufprall am Boden war dieser wohl hart mit dem Kopf aufgestoßen. Aber er lebte und würde wieder gesund werden! Es waren Tränen der Erleichterung, derer er sich nicht schämte, denn dieser Junge war für ihn ein Bruder geworden!
Dann besann er sich und sah zu den anderen hoch. Seine Stimme klang erleichtert, aber man konnte hören, dass er weinte. „Er lebt! Farek hat es überlebt und er wird wieder gesund werden. Seine Verletzungen sind nicht so schlimm!"

Die Erstarrung war von ihnen abgefallen und Naira brach jetzt in Tränen aus. Es waren Tränen der Erleichterung, die wohl nur eine Mutter verstehen konnte!
Aber auch Ermon und Finiel hatten Tränen in den Augen!

Doch eines war gewiss! Dieses Wolfsrudel würde niemals wieder Menschen angreifen und töten. Niemals wieder würden sie Leid und Trauer unter den Haradrim auslösen!

&

Minas Tirith ein Jahr später.

Denethor hatte seinen Sohn zu dieser Ratsversammlung ebenfalls zitiert um dessen Meinung zu hören!
Die Versammlung dauerte nicht lange und man war sich schnell einig gewesen!

Boromir wollte ebenfalls den Raum verlassen, doch sein Vater hielt ihn am Ärmel fest.
Er schaute ihn erstaunt an. „Was gibt es noch zu besprechen, Vater? Ich dachte, wir sind uns einig!"

Denethor sah ihn fast traurig an. „Es gibt noch eine Kleinigkeit, die ich mit Dir abstimmen möchte!" Damit ließ er seinen Sohn wieder los.

Boromir drehte sich erstaunt zu ihm um. „Was willst Du mit mir abstimmen?"

Sein Vater fühlte sich sehr unbehaglich, aber er sah Boromir fest in die Augen. „Boromir, mein Sohn, da gibt es noch eine Kleinigkeit…." Er brach ab und räusperte sich, dann sprach er weiter. „Ich habe Dich oft beobachtet und ich weiß es vom Dienstpersonal…." Wieder machte er eine Pause und Boromir ahnte, dass es seinem Vater schwer fiel über dieses Thema, was auch immer dies sein mochte, zu sprechen. „Du gehst häufig in Faramirs Räume und bleibst dort auch sehr lange. Und ich glaube, dass es Dir Schmerzen bereitet, wenn Du derart an Deinem Bruder erinnert wirst." Wieder stockte der Truchsess, aber er sah Boromir weiterhin an, der ihm in die Augen blickte.
„Nun, ich dachte es wäre vielleicht das Beste, wenn wir die Zimmer von ihm ausräumen lassen und all seine Möbel und Sachen verbrennen!"

Boromir brauchte einen Moment um zu verstehen, was sein Vater eben gesagt hatte! Und er konnte es nicht glauben. Seine Stimme war ein ungläubiges Flüstern. „Was willst Du tun? Seine Zimmer ausräumen lassen? Seine Sachen und Möbel verbrennen lassen?" Er schluckte hart und schüttelte langsam seinen Kopf, dann sprach er weiter. „Du willst alle Erinnerungen an Faramir einfach auslöschen? Verbrennen? So, als habe es ihn nie gegeben?" Er trat einen Schritt zurück und musterte seinen Vater wie einen Fremden!
„Nein, Vater, das wirst Du nicht tun. Ich habe Dir immer wieder gesagt, dass Faramir lebt!"

Denethor fiel ihm ins Wort und seine Stimme war ein wenig erhoben. „Boromir, dies ist ein Wunschgedanke von Dir! Realisiere es endlich! Faramir ist tot! Verstehst Du nicht? Er ist tot und wird nicht wieder zurückkehren. Der Fluss hat ihn genommen."

Boromir wischte sich mit seiner rechten Hand über die Augen und sah seinen Vater wieder an. „Ich bitte Dich Vater! Ich flehe Dich an! Lass seine Zimmer so wie sie sind. Faramir wird zurückkehren. Ich weiß es!" Dann drehte er sich um und verließ fluchtartig diesen Raum.

Denethor sah ihm traurig hinterher. Er hatte gehofft, dass es Boromir helfen würde, wenn alle Erinnerungen an Faramir beseitigt werden würden. Aber er hatte wohl einen wunden Punkt in Boromir angesprochen.
Müde setzte er sich auf den nächsten Stuhl und bedeckte sein Gesicht mit den Händen. Er konnte nicht verhindern, dass ihm selbst wieder die Tränen kamen.
Seitdem Faramir verloren war, hatte er so viel geweint, wie niemals zuvor in seinem Leben. Er hatte nie gewusst, wie sehr er Faramir in seinem Herzen liebte!

Boromir rannte fast durch das Gebäude um die Zimmer seines Bruders zu erreichen. Er stieß die Tür zum Arbeitszimmer auf und schlug sie hinter sich zu.
Schwer atmend blieb er stehen und ließ seinen Blick durch das Zimmer gleiten! Überall konnte er Erinnerungen an Faramir sehen und wieder sagte ihm sein Herz, dass dieser nicht tot war!
Mit seinem Rücken lehnte er sich an die geschlossene Tür! Er sah zu dem Schreibtisch, hinter dem er Faramir so häufig gesehen hatte! Und in seinem Geist sah er ihn auch jetzt dort sitzen. Er sah seine blauen und wissenden Augen und das winzige Lächeln, dass seine Lippen umspielten!
„Wie hättest Du entschieden, kleiner Bruder? In Kürze wird ein Waffentransport von Pelagir aus nach Minas Tirith erfolgen! Unsere Späher berichten, dass in Harad alles ruhig ist! Ich bin mir da nicht so sicher und habe Vater gebeten, mit den Soldaten nach Pelagir zu reiten, damit ich den Transport begleiten kann. Aber er hat es abgelehnt!"

&

Zur gleichen Zeit in Harad

Es war jetzt früher Abend und die gnadenlose Sonne in diesem Land schickt sich an langsam unter zu gehen!

Faramir hatte sein Oberteil ausgezogen und der Schweiß ließ seine Haut im verblassenden Sonnenlicht glänzen.
Schon fast automatisch nahm er ein neues Holzscheit um es mit der Axt zu spalten. Sein Rücken schmerzte und er ließ jetzt die schwere Axt sinken.
Langsam richtete er sich auf und drückte seinen Rücken durch. Dann wischte er sich mit dem linken Unterarm den Schweiß von der Stirn.

Im gleichen Moment sah er, dass ein Reiter auf ihn zukam. Seine Augen weiteten sich für einen Moment, denn er erkannte den Reiter! Es war Herumar!