Da das letzte gepostete Kapitel doch noch ein paar liebe Reviews bekommen hat (lieben Dank an Euch), wurde ich motiviert an dieser Story weiterzumachen.
Ich poste sie hier wirklich nur weiter, wenn ich ihr mich spüren lasst, dass ihr sie auch mögt. Sonst hat es einfach keinen Sinn. Und so ein klitze-kleines Review kostet doch wirklich nichts! Oder?

May: Du hast echt dazu beigetragen, dass ich hier weiterposte. Und du irrst dich, ich selbst mag diese story eigentlich sehr. Hmmm, Happy End? Mal sehen…! Und was ist mit Dir? Schreibst Du ein Happy End? Hmm? (Lass bloß die Brüder überleben! Ja?)

Ach so, und das Forum ist nichtmeines. Princess und ich hatten die Idee ein eigenes Forum zu erstellen, somit ist unser Forum also entstanden. Und die Lady war von Anfang an mit dabei. Somit ist es "unser" Forum!

Celebne: Auch Dir danke ich für Deine unbezahlbare Treue und Dein Review! Du hast auch gedrängt, ich soll weitermachen. Nun, ich habs getan!

Ratisbona: Tausend Dank, für dieses ausführliche Review. Ja, so etwas zu schreiben liegt mir irgendwie. Abenteuer mit ein wenig Dramatik. Das ist es einfach! Und das gepaart mit den Brüdern! Unschlagbar!

Tanja: Mein Update kommt spät, ja ich weiß. Aber ich hatte einfach keine Motivation mehr für dieses Forum was zu machen. Danke für Dein Review!

Khamul: Ooh! Ein neuer Leser? Das freut mich ungemein! Wirklich! Und? Bleibst Du dabei?

Vicky23: Schön, dass Du Dich zu dem Review durchgerungen hast! Ein Grund mehr hier weiterzuposten! Und: ich nehme Dich beim Wort!

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Amras und seine Männer brauchten diesmal wirklich zwei Tage länger um die weiße Stadt zu erreichen!
Als Minas Tirith endlich in der Ferne groß und erhaben vor ihnen auftauchte, war es nicht nur er, der erleichtert aufatmete!
Es war bereits früher Abend und die rotglühende Sonne würde bald hinter dem Mindolluin untergehen um das Land in eine warme Dunkelheit zu tauchen.

Es dauerte weitere zwei Stunden, aber dann hatten die Pferdewagen endlich das Tor der Stadt passiert und das Abladen der Waffen, die so dringend nötig waren, wurde begonnen.
Die Abenddämmerung war bereits eingetreten.

Amras hatte kurz mit einem Soldaten gesprochen und er war froh die Verantwortung für diesen Transport endlich abgeben zu können.
Dann lenkte er sein Pferd im Schritt zum nächsten Tor um die Zirkel dieser Stadt zu durchqueren, bis er im sechsten Zirkel schließlich das Pferd abgeben musste. Denn ab hier waren Pferde verboten.
So machte er sich zu Fuß auf den Weg um zu der Halle der Könige zu gelangen und er hoffte sehr, dass der Truchsess ihn empfangen würde, damit er ihm von dem Gefangenen in Pelagir berichten konnte.
Als er nach vorne sah, konnte er bemerken, dass die Dunkelheit die erhabene Größe der Halle der Könige schon fast geschluckt hatte!

Doch bereits am Tor zum siebten Zirkel versperrten ihm zwei Wachen den Weg und einer von ihnen sprach ihn streng an.
„Ich kann Euch nicht passieren lassen und sagt mir Euren Namen und Euer Begehr!"

Amras war vor dem Mann stehen geblieben und musterte kurz dessen Geicht. Es war ein noch sehr junger Mann, der seine Wichtigkeit mit einem grimmigen Gesichtsausdruck unterstreichen wollte.
Doch Amras lächelte ihn an, während er sprach, denn dieser Mann hätte vom Alter her sein Sohn sein können.
Aber trotzdem wahrte er den gehörigen Respekt vor ihm!
„Sir, ich bin Hauptmann Amras und habe den Waffentransport von Pelagir angeführt! Mein Anliegen ist es den Truchsess oder dessen Sohn zu sprechen, den ich habe eine Kunde, die vielleicht für beide von hoher Wichtigkeit sein könnte!"

Der Wachposten musterte den anderen Mann und er bemerkte dass dieser dreckig und staubig wirkte, so als wäre er wirklich seit Tagen zu Pferd unterwegs gewesen. Trotzdem war er unsicher.
„Ich werde selbst gehen um in Erfahrung zu bringen, ob der Truchsess gewillt ist Euch anzuhören! Ihr bleibt solange hier!"
Damit nickte er zu dem anderen Wachposten und wandte sich ab, um den Weg zur Zitadelle zu gehen, denn er wusste, dass Denethor jetzt in seinem Amtszimmer war und nicht in der Halle der Könige!

Amras sah dem jungen Mann hinterher und innerlich betete er, dass der Truchsess ihn anhören würde. Und dass dieser auch gewillt war, sich schließlich den Gefangenen anzuschauen. Wohlweislich hatte er dem Wachposten nichts über den Gefangenen gesagt, da er befürchtet hatte, dass der Truchsess dann abwinken würde!
So wartete er ab und hoffte darauf vorgelassen zu werden.

Denethor hatte unwillig das Papier zu Seite gelegt und dem Wachposten zugehört.
Er war schlecht gelaunt und der Hunger plagte ihn ebenfalls, was seine mürrische Stimme nicht sehr freundlich klingen ließ.
„Was genau hat dieser….Hauptmann für ein Anliegen? Das muss er doch gesagt haben!"

Dem Wachposten wurde jetzt bewusst, dass er einen Fehler gemacht hatte und schaute bedrückt zu Boden, als er antwortete.
„Nein, Sir, das hat er nicht gesagt." Dann sah er dem Truchsess wieder in die Augen. „Aber er sagte, dass es für Euch von hoher Wichtigkeit wäre!"

Denethor musterte den jungen Mann nachdenklich und fragte sich, was ein solcher Mann für eine wichtige Botschaft haben könnte!
Nach einigen Momenten wedelte er ungeduldig mit seiner rechten Hand um seinen gelangweilten Worten Ausdruck zu verleihen.
„Schickt ihn her, er soll seine….wichtige Botschaft….vortragen!"

Amras hatte begonnen vor dem Tor des Zirkels auf und ab zu gehen! Es dauerte ihm fast schon zu lange und sein Blick war auf den feinen Kiesboden gerichtet, der jeden seiner langen Schritte leise knirschen ließ.
Dann hörte er, dass jemand seinen Namen rief, was ihn veranlasste sofort stehen zu bleiben und sich umzudrehen.
Er konnte den jungen Wachposten sehen, der soeben wieder seinen Platz neben dem anderen eingenommen hatte!
Erwartungsvoll sah er ihm ins Gesicht und ging auf ihn zu um vor ihm stehen zu bleiben!
„Und? Was sagt der Truchsess"
In Erwartung der Antwort fühlte er, dass sein Herz schneller schlug und er fragte sich, warum er dies eigentlich tat! Was ging ihm der Truchsess und seine Söhne an? Hatte er jemals in seinem Leben Anerkennung von dieser Familie bekommen?
Gewiss nicht! Doch dann hatte er wieder das Bild des blonden Mannes vor Augen, wie er in dieser schmutzigen Zelle am Boden gehockt hatte und sein leerer Blick auf das kleine vergitterte Fenster gerichtet war.

Der Wachposten nickte Amras zu. „Der Truchsess erwartet Euch jetzt!" Dann stockte er kurz und fügte leise hinzu, „doch seid vorsichtig und wählt Eure Worte, er ist in keiner guten Stimmung!" Dann nickte er kurz zur Zitadelle. „Dort wird ein Dienstbote Euch führen, sonst sucht Ihr den Weg zum Amtszimmer des Truchsess noch in zwei Tagen!"

Amras hatte die Worte des Wachpostens wahrgenommen und nickte geistesabwesend, während sein Blick auf das herrschaftliche Gebäude der Zitadelle gewandt war!
Seine grauen Augen suchten nach dem Eingang während er sich in Bewegung setzte und die beiden Wachposten ihm den Weg öffneten!

Denethor hatte nach seinem verbliebenen Sohn schicken lassen, der auch von einem Dienstboten in seinen Räumen vorgefunden wurde.
Auch Boromir war unwillig gewesen, aber dann folgte er gehorsam dem Ruf seines Vaters und eilte durch die Gänge des großen Gebäudes. Dabei fragte er sich, was sein Vater um diese Zeit am Abend so Wichtiges mit ihm zu besprechen hatte!
Leise murmelte er vor sich hin und schüttelte den Kopf dabei. „Typisch Vater! Als wenn das keine Zeit bis Morgen früh hat!"
Er bog schließlich um eine Ecke und konnte vor sich zwei Männer ausmachen, wobei einer von ihnen wohl ein Bediensteter des Hauses war und der andere ein Soldat sein musste. Sie schienen den gleichen Weg wie er selbst zu haben!
War dieser Mann der Grund für seines Vaters Ruf?

Amras konnte jetzt Schritte hinter ihm und dem anderen Mann ausmachen und es war wie ein Zwang, aber er drehte sich beim Gehen um, damit er sehen konnte, wer da hinter ihnen war.

Er wollte sich schon wieder nach vorne wenden, aber dann konnte er den Mann erkennen, der dort mit eiligen Schritten sie bald eingeholt haben würde und er blieb erstaunt stehen.
Zuerst hatte er gedacht, es wäre sein Gefangener in Pelagir, aber das war ja nun unmöglich und dieser Mann hatte zwar große Ähnlichkeit mit diesem, doch er schien älter und kräftiger zu sein.
Aber er trug das gleiche blonde Haar, also musste er der verbliebene Sohn des Truchsess sein!

Boromir sah dass der Mann sich zu ihm umdrehte und gleichzeitig sah er das ungläubige Erstaunen in dessen Gesicht. Die grauen Augen dieses Mannes hingen förmlich an seinem Gesicht.

So hässlich bin ich doch nun wirklich nicht, dachte er unwillig und ging weiter auf die Männer zu.
Er bemerkte, dass jetzt auch der Dienstbote stehen geblieben war und ihm ebenfalls entgegensah.

Jetzt hatte er die beiden Männer erreicht und als er ebenfalls stehen blieb, sah er Amras an!
„Was gibt es da zu gucken? Bin ich ein Geist oder so etwas?" Er musterte den Soldaten kurz von oben bis unten um ihn dann wieder arrogant in die Augen zu schauen. „Warum schaut Ihr mich so an? Und wer seid Ihr überhaupt?"

Amras brauchte noch einen Moment, aber dann fand er seine Sprache wieder.
„Ihr seid der Sohn des Truchsess! Nicht wahr?"

Boromir wurde jetzt ungeduldig. „Ja, das bin ich! Was dagegen? Dann sagt es mir!"

Amras schüttelte den Kopf. „Nein, Sir, was sollte ich dagegen haben? Es ist nur….nun, Euer Bruder wird doch seit über einem Jahr vermist! Und keiner hat je wieder was von ihm gehört und gesehen!"

Jetzt herrschte Schweigen zwischen den Männern, die sich weiterhin gegenseitig in die Augen schauten, während der Dienstbote betroffen zu Boden blickte. Er wusste, dass dies für Boromir ein sehr wunder Punkt war und denn er behauptete noch immer,Faramir würde leben!

Boromir kniff ein wenig seine Augen zusammen und seine Stimme klang mahnend. „Das ist richtig, er wird vermisst. Aber er lebt, das weiß ich!" Dann wurde seine Stimme eindringlicher und lauter und er spürte, dass sein Herz heftiger schlug und seine Hände feucht wurden. „Was wollt Ihr mir sagen? Dass er tot ist?"

Wieder war es still zwischen den Männern und Amras hoffte, er würde nichts falsch machen, denn er wusste ja nicht mit Bestimmtheit, dass sein Gefangener wirklich der vermisste Sohn des Truchsess war und er wollte keine Hoffnung schüren, wo vielleicht keine wäre! Daher wählte er sorgsam seine Worte aus und sprach sehr langsam.
„Mein Herr, ich bin Hauptmann Amras aus Pelagir und habe den Waffenzug angeführt." Doch er sah, dass Boromir dies nicht interessierte. „Was ich sagen will…ja also…beim ersten Waffentransport wären wir fast in einem Hinterhalt der Haradrim..!"

Boromir winkte ungeduldig ab. „Das weiß ich bereits. Was wollt Ihr mir sagen und warum wollt Ihr zu meinem Vater und was hat es mit meinem Bruder zu tun?...SAGT ES!"

Amras zuckte von der Emotionalität dieser Worte zurück, aber dann gab er sich innerlich einen Ruck und schaute Boromir unverwandt in die Augen. „Ich habe einen Gefangenen gemacht….!"

Abermals unterbrach Boromir ihn ungehalten und er schrie fast. „Das weiß ich ebenfalls und Ihr solltet ihn eigenhändig hinrichten! Auf Befehl meines Vater!" Aber trotzdem überkam ihn ein merkwürdiges Gefühl und seine Frage war ganz ruhig. „Ihr habt ihn am Leben gelassen? Warum?"

Amras nickte kurz ohne den Blickkontakt zu verlieren. „Ja, er lebt noch!" Er amtete einmal tief durch. „Er lebt, Sir, weil er blondes Haar hat und blaue Augen! Ich kannte Euch von Sehen nicht, dachte aber einen Moment, Ihr wärt der Gefangene in Pelagir. Er ist jünger als Ihr es seid und nicht ganz so kräftig. Aber bei Eru, er ist Euch verdammt ähnlich!"

Boromir hörte die Worte und ihm schien als würde der Boden unter ihm schwanken, das Blut rauschte in seinen Ohren und sein Herz schien zerspringen zu wollen.
Einen Moment lang konnte er dem Blick dieses Mannes nicht entgegnen und schaute kurz an ihm vorbei, während er scharf die Luft ausstieß!
Auch seine Gedanken konnte er nicht mehr kontrollieren. Das einzige was er dachte, war dass Faramir doch leben würde und er die ganze Zeit über Recht gehabt hatte!

Er packte Amras unsanft an seinem rechten Arm und zog ihn mit sich während er sprach.
„Sagt es vor meinem Vater! Sagt ihm und mir alles! Und die Götter mögen Gnade mit Euch haben, wenn Ihr die Unwahrheit sagt!"