Celebne: Natürlich muss Boromir absolut geschockt sein über die Reaktion seines Bruders. Und ihm bleibt nichts anderes übrig, als mit dieser Situation fertig zu werden!

Khamul: Natürlich weiß ich was Du meinst mit der „zweiten Hälfte"! Für mich sind die Brüder auch nur zusammen denkbar! Tja, und dieses Kapitel entstand aus den Gedanken Deines Reviews! Und was erstmal weiter passieren wird!

Tanja: Ich will versuchen meinem Stil treu zu bleiben und vielen Dank für Dein Lob! Das tut sehr gut und motiviert natürlich!
Auch ich wäre mehr als schockiert, wenn mein Bruder mich nicht mehr erkennen würde!

May20: Auch Dir danke ich für so viel an Lob, Gott, da werd ich ja rot!
Nun, dieses Kapitel habe ich sehr schnell geschrieben, aber Du hast schon Recht! Ich habe mich selbst darauf gefreut, dass die Brüder wieder zusammen sind!

Euch allen ein lieber und fester Knuddler für die Reviews! So macht es auch Spass weiterzuschreiben! Echt!


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Abermals war es jetzt still in der Zelle und kein Geräusch verriet, dass sich hier drei Männer befanden!

Boromir hatte die Worte gehört und sein Verstand weigerte sich zu glauben, was Faramir da gesagt hatte. Wie konnte dieser behaupten, er wäre aus Harad? Und warum sagte er ihm einen falschen Namen?
Das konnte er einfach nicht verstehen, er wollte es nicht verstehen und jetzt wurde er lauter als er Faramir ansprach. „Heiliger Eru, Faramir, was sagst Du da für einen Unsinn?" Er schüttelte fassungslos seinen Kopf. „Du kommst doch nicht aus Harad! Warum sagst Du das?"
Doch sein Bruder sah ihn nur stumm an und ließ nicht erkennen, was er dachte oder fühlte!

Obwohl Boromir es sich in seinem Herzen nicht eingestehen wollte, so sagte ihm sein Verstand ganz klar, dass er so nicht weiterkommen würde und eine Wut machte sich in ihm breit!
Und diese Wut wollte er auch ausleben, daher konzentrierte er sich auf andere Dinge und besah sich Faramir wieder genauer!
Abermals fiel ihm jetzt bewusst auf, dass dieser dreckig war und er schien auch sehr offensichtlich geschlagen worden zu sein!

Er stand langsam auf und drehte sich dann zu Amras um, seine Augen waren ein wenig zusammen gekniffen, als er fast schon knurrend sprach. „Warum ist mein Bruder so verwahrlost? Er trägt auch keine Stiefel mehr! Sind die Soldaten Gondors so unterbesoldet, dass sie schon Stiefel von ihren Gefangenen entwenden müssen?" Dann er wurde sehr laut und deutete mit seiner rechten Hand auf Faramir. „Und er wurde geschlagen! Habt Ihr dafür eine Erklärung?"
Er machte eine Pause und ließ dabei seinen Arm sinken, ohne den Blick von Amras zu nehmen, aber er klang jetzt leise und gefährlich. „Werden alle Eure Gefangenen so behandelt? Hmm?"

Amras hatte abwechselnd hilflos auf Faramir und dem älteren Sohn des Truchsess geschaut und er hatte geahnt, dass es deswegen Ärger geben würde. Aber es war seine Verantwortung gewesen, es war sein Gefangener und er hätte dafür sorgen müssen, dass dieser auch gut behandelt würde! Und ihm war mehr als bewusst, dass er diese Verantwortung sträflich vernachlässigt hatte!
„Ich habe mich auf meine Männer verlassen und auch darauf, wie sie einen Gefangenen, dessen Herkunft nicht geklärt ist, zu behandeln haben! Ich konnte doch nicht ahnen….!"

Aber er wurde laut und zornig unterbrochen. „Ahnen ist nicht Wissen! Und Euch war es scheinbar egal, wie mit ihm umgegangen wurde!"

Mit einem schnellen Blick auf Faramir wurde jetzt auch Amras lauter. „Mein Herr, als ich vor meiner Abreise nach Minas Tirith gesehen habe, wie mit ihm umgegangen worden ist, habe ich einen Wachmann aus seinen Diensten entlassen! Er war einer von jenen, die Euren Bruder geschlagen haben! Aber zu mehr hatte ich keine Zeit, da ich schnellstens mit Euch oder Eurem Vater reden wollte!" Er stockte kurz und wies jetzt selbst mit seiner rechten Hand auf Faramir. „Wegen ihm!"

Diese Erklärung war Boromir nicht genug und er klang noch immer zornig. „Es wäre aber immer noch Zeit genug gewesen, um zu veranlassen, dass er gewaschen wird und saubere Kleidung bekommt….UND NEUE STIEFEL!" Er fuhr sich in seiner Hilflosigkeit und Wut mit beiden Händen durch das Haar, dann sah er Amras wieder in die Augen.
„Er wurde behandelt wie ein Tier! Ist Euch das eigentlich bewusst?" Wieder deutete er auf Faramir, der sich noch immer ohne Gefühlsregung in dieser Ecke auf dem Boden gedrückt hatte!
„Das da ist der zweite Sohn des Truchsess! Ein Sohn des Herrschers von Gondor ! Und Euch war es egal, wie er behandelt wurde!"

Jetzt war auch Amras fast verzweifelt und schrie Boromir an. „Nein, verdammt, es war mir nicht egal! Und wenn ich nicht auf einen jungen Soldaten gehört hätte, der gesehen hat, dass der vermeintliche Haradrim blaue Augen hat….so wäre Euer Bruder jetzt TOT!"

Er atmete schwer und sprach dann weiter. „Ich wollte dem Befehl Eures Vaters folgen und niemals Gefangene aus Harad machen! Dann ließ ich den Soldaten die Kopfbedeckung abziehen und wir haben gesehen, dass dieser Mann auch blonde Haare hat! Und sofort habe ich daran gedacht, dass vor über einem Jahr Euer Bruder in einem Kampf gegen die Südländer verloren ging! Aber es wurde nie seine Leiche gefunden! Daher habe ich befohlen diesen Mann als Gefangen zu nehmen und ich wollte ihn Euch oder Eurem Vater zeigen!"

Er schluckt kurz und sprach dann weiter. „Aber weder Euer Vater noch Ihr selbst habt Interesse an ihm gezeigt und ich bekam den Befehl ihn eigenhändig zu töten! Aber ich tat es nicht"
Abermals machte er eine Pause und nickte zu Faramir hin. „Ich tat es nicht, weil ich glaubte, er sei vielleicht Euer Bruder!"

Und wieder war es ganz still in dieser Zelle und so langsam wurde Boromir klar, dass die Befehlsverweigerung dieses Mannes seinem Bruder das Leben gerettet hatte!
Er sah ihn fast schon verwundert an und klang jetzt ganz leise. Denn so langsam konnte er diesen Mann verstehen!
„Es tut mir leid, dass ich Euch so angefahren habe! Aber ich muss das alles selbst erst mal verstehen! Es ist so….!" Er schüttelte den Kopf, da er keine weiteren Worte fand und wandte sich wieder zu Faramir um. Jetzt sprach er langsam und sehr deutlich. „Faramir, hör mir gut zu! Ich werde jetzt dafür sorgen, dass ein Badezuber hierher gebracht wird und Du wirst auch neue Sachen bekommen!"
Er schüttelte wieder mit dem Kopf. „So wie Du aussiehst, kannst Du nicht durch die Straßen dieser Stadt gehen. Das ist unmöglich! Und ich werde auch einen Heiler hierher bestellen, der nach Dir sehen wird!" Er macht eine Pause und musterte Faramir genauer, aber dieser schien durch ihn hindurch zu schauen.
Und er sprach jetzt lauter. „Hast Du mich verstanden?"

Faramir hatte dem Dialog zugehört und er war sehr verwundert, wie emotional er geworden war und ihm schien, als wenn dem blonden Mann wirklich etwas an ihm liegen würde!
Aber er kannte ihn nicht und wunderte sich noch immer, warum er ihn mit einem anderen Namen ansprach!
Dann fiel ihm ein, dass er einem anderen Mann vielleicht sehr ähnlich war und ihm kam der Gedanke dieses Spiel einfach mitzumachen.
Vielleicht ergab sich ja so die Möglichkeit zu fliehen um zurück nach Hause zu kommen!

Denn oftmals hatte er an Naira und ihre Kinder gedacht und sich gefragt, wie es ihnen gehen würde!
Sie mussten von dem Tod Ermons jetzt wissen und mit seinem Tod hatten sie keinen mehr der für sie sorgen konnte!
Und es war sein innigster Wunsch dies machen zu können, denn in seinem Herzen waren diese Personen seine Familie, die er liebte und wenn es nötig wäre, würde er auch für sie in den Tod gehen!

Boromir wurde ungeduldiger, weil er wieder keine Reaktion bekam und er wurde noch nachdrücklicher. „Faramir? Hast Du verstanden was ich sagte?"

Jetzt sah Faramir diesem Mann in die Augen und er brache es sogar fertig ein wenig zu lächeln, während er zaghaft nickte!