Inhalt: Neues Leben. Neue Stadt. Neue Schule. Neue Freunde. Von einem Mädchen, dass auszog, um eine neue Welt kennen zu lernen. Ohne, dass sie es zuerst eigentlich wollte.
Disclaimer: Würde ich einen Disclaimer schreiben, wenn mir sowieso alles gehören würde? Na also ...
A/N: Am Dienstag hab ich Prüfung. "zitter" Hoffe, ihr haltet mir die Daumen. "hoff" Hier noch ein kleiner Teil von mir für euch, weil ich einfach einen Narren an dieser Geschichte gefressen habe und heute erst lernen konnte, als ich dieses Kapitel abgetippt hatte. Dafür ging danach das Lernen fast wie von selbst. "freu"
Mein Dank wieder einmal an meine wundertollen Kommentarschreiber:
Dragonies
maxsa
rory
ninchen
LoveJess
gini und
plappertasche
Ihr seid mein Sonnenschein an einem regnerischen Tag! Dankeschön für eure wunderbare Unterstützung. Ich hoffe, ich kann euch mit diesem Teil etwas Freude machen ... auch wenn er nicht so endet, wie manche von euch wollen. "zwinker" Mehr wird nicht verraten, sonst müsst ihr ja nicht mehr lesen. "lach" Und außerdem ist die Story ja noch laaaaaaaaaange nicht vorbei. "ggg"
Also nochmals: Viel Spaß! Und: Feedback glücklich machen! :o)
Hook, ich habe gesprochen! "lach"
LG, bis die Tage
eure Yoda ;)
CON TODO MI CORAZÓN - WITH ALL MY HEART
4. Kapitel – Vorweihnachtliche Überraschungen
Die Wochen flogen nur so dahin. Zwischen Schule, Schülerzeitung und lernen blieb ihr kaum mehr Zeit für irgendetwas anderes. Die Weihnachtsferien rückten näher und das bedeutete auch, dass Adrian bald hier eintreffen würde. Sie telefonierte zwar beinahe täglich mit ihm, doch es war eben nicht das Selbe, wenn er nicht hier war.
Auf der Universität von Berkley gefiel es ihm sehr gut. Im Herbst hatte sein zweites Jahr begonnen. Und auch wenn es für Rory unvorstellbar war, dass so etwas wie Sport einem die absolute Erfüllung brachte, für Adrian war das so. Football war sein Leben. Sie konnte sich noch daran erinnern als sie Kinder waren. Während sie immer mit einem Buch anzutreffen war, hatte er stets seinen Football im Schlepptau. Wieso seine Leidenschaft nicht zum Beruf machen? Zumindest war er auf dem besten Weg dorthin.
Und jetzt stand Weihnachten vor der Tür. Oder Christmukkah, wie ihr Seth vor einigen Tage erklärt hatte, während sie im Shopping-Center waren und sie ihm half ein passendes Geschenk für Summer zu finden. Nach stundenlangem Suchen und den unmöglichsten Einfällen seitens Seths hatten sie schlussendlich doch noch ein brauchbares und wirklich schönes Geschenk gefunden, von dem Rory überzeugt war, dass es der dunkelhaarigen Freundin gefallen würde.
Inzwischen konnte sie felsenfest behaupten, dass Summer, Ryan und Seth zu ihren Freunden zählten. Sie unternahmen in ihrer Freizeit fiel miteinander, fuhren zum Pier oder gingen bummeln in der Einkaufsmeile. Sogar einige Newporter Partys hatte Rory schon mitgemacht. Sowohl die offiziellen, versnobten Partys als auch die privaten, in Strandhäusern stattfindenden Privatpartys.
Letzten Samstag hatte sie sogar einen kleinen Schwips gehabt, von dem ihre Eltern Gott sei Dank nichts mitbekommen hatten.
Das Verhältnis zwischen Jess und ihr war unverändert, obwohl sie bemerkte, dass sie sich jetzt öfters unterhielten, manchmal sogar miteinander über Dinge lachen konnten und er weniger Zeit mit Blondchen verbrachte, obwohl er ihr immer noch morgens den Arm über die Schulter legte und ihr einen ziemlich - wie sollte sie sagen? – „zungenbetonten" Kuss gab.
Das Verhältnis zwischen Holly und ihr jedoch war noch schlimmer geworden. In der letzten Woche war Rory kurz davor, dass sie dem blonden Biest eine deftige Ohrfeige verpasste und noch einiges mehr, hätte Ryan sie nicht zurückgehalten.
Diese hatte sich doch tatsächlich erlaubt, Rory als Schlampe zu bezeichnen. Zudem hatte Holly ein Gerücht über sie und irgendeinen „Blow-Job" mit Randy Thomson auf der Party am Samstag verbreitet. Gut, sie hatte ihn geküsst. Okay, sie hatte ihn ziemlich heftig – zum größten Teil des Alkohols wegen - geküsst, aber von einem „Blow-Job" konnte nicht die Rede sein. Definitiv nicht.
Es war eine Genugtuung für sie als sie am nächsten Tag hörte, dass dieser angebliche Dienst an Randy gar nicht von ihr, sondern anscheinend von Holly selbst erledigt wurde.
Im Moment saß sie auf einem Stuhl der zur Kochinsel in der Mitte der Küche gehörte und arbeitete den aktuellen Artikel für die Schülerzeitung durch. Es war Freitag und ausnahmsweise war nirgendwo eine Party, bei der sie unbedingt vorbeisehen mussten und worüber die junge Frau zugegebenermaßen auch ziemlich froh war. An Stelle wollten sie sich heute bei den Cohens treffen und einen gemütlichen Videoabend veranstalten. Mit Play-Station-Pausen dazwischen.
Als Seth diese Sache vorschlug, hatte Rory gelächelt und gemeint, sie hätte zuviel zu tun, um zu kommen. Was eine glatte Lüge war.
In Wirklichkeit wollte sie den vieren einfach wieder einmal einen netten Abend unter Paaren lassen. Seit sie hier in Newport Beach angekommen war, hatten sich alle freundlich um sie gekümmert und sie stets in ihre Pläne einbezogen. Rory fand, sie war es ihnen schuldig, dass sie auch wieder einmal etwas alleine tun konnten.
Marissa schien das bemerkt zu haben, doch brachte es nicht fertig ihre Cousine noch umzustimmen.
Deshalb saß sie jetzt hier. Mutterseelen alleine. An einem Freitag Abend. Mit einem fertigen Zeitungsartikel vor und kalten Käsesticks und Kaffee neben sich.
Ihr Eltern waren zusammen mit Kirsten und Sandy Cohen auf einer Party. Also waren sie vor den frühen Morgenstunden nicht zurück. Und Rory war absolut und vollkommen langweilig. Sie hatte keine Ahnung, was sie tun sollte.
Außerdem brachte sie diese Hitze um. Es war ungewöhnlich heiß, dafür, dass es Dezember war. Außerdem fehlte ihr der Schnee. Und Lane. Und die verrückten Einwohner von Stars Hollow.
Sonderbarerweise hatte sie seit der Ankunft hier in Newport nur selten an Dean denken müssen. Was vielleicht auch gut so war. Was half es ihr, wenn sie ihm einige Monate lang nachtrauerte. Das brachte sie auch nicht zurück an die Ostküste. Was sie inzwischen auch irgendwie gar nicht mehr wollte. Sie fühlte sich hier wohl. Hier, in Newport Beach. Unter ihren neuen Freunden. In ihrem neuen Leben.
Dennoch hatte sie keine Ahnung, was sie machen konnte, damit diese furchtbare Langeweile endlich verschwand.
Sie konnte lesen, aber irgendwie hatte sie heute keine Lust dazu. Sie hätte sich auch irgendeinen Film reinziehen können. Aber nach dem war ihr auch nicht gerade zu Mute. Zumindest nicht ohne jemanden, mit dem sie über die schlechten Szenen herziehen konnte.
Deshalb saß sie weiterhin vor der Kücheninsel, den Kopf auf eine Hand gestützt und zählte die Blätter, welche auf der modernen, weiß-grünen Obstschüssel vor ihr abgebildet waren.
Es war die Haustürglocke, die sie nach wenigen Minuten aus den Gedanken riss. Überrascht hüpfte sie von dem Hocker, durchquerte das Wohnzimmer und ging an die Tür.
„Was machst du denn hier?", entfuhr es ihr in der selben Sekunde in welcher sie den unerwarteten Gast erblickte.
„100 Punkte an Rory Danes für die freundlichste Begrüßung meines Lebens", grinste Jess zurück und hielt ihr gleichzeitig drei Filme hin. Danach zog er seine Jacke aus und ging an ihr vorbei ins Innere des Hauses. Sie sah ihm verwundert nach und schloss schließlich die Haustür.
„Und nochmals: Was machst du hier?", wiederholte sie ihre Frage. An Stelle einer Antwort zuckte er mit den Schultern und ging voraus ins Wohnzimmer, Rory ihm immer dicht auf den Fersen. Er ließ sich auf die Couch fallen, gab aber keinen Kommentar mehr ab. Sie sah ihn verwundert an. Und dann setzte sie sich ebenfalls.
„Heute ist Freitag", stellte sie fest. Im nächsten Moment hätte sie sich am liebsten selber geohrfeigt. Was für ein kluges Statement, Rory!
„Ach, wirklich?", lachte er leicht, nahm nun einen der Filme und ging zum Fernseh-Schrank. Sie beobachtete ihn dabei, wie er die Videokassette in den Recorder schob, dann die Fernbedienungen in die Hände nahm und zu ihr zurück zur Couch kam.
„Wieso kommst du an einem Freitag Abend hier bei mir vorbei?", bohrte sie weiter.
„Hatte nichts besseres zu tun", gab er gelassen zurück und schaltete gleichzeitig den Fernseher ein.
Dieser Kommentar machte Rory nun doch etwas wütend. Das klang ja beinahe so als wäre sie der letzte Ausweg.
„Holly und du hattet wohl einen Streit, ansonsten wärst du sicher nicht hier sondern unter ihrer Bettdecke!", gab sie harsch zurück. Dabei verschränkte sie die Arme vor der Brust und wandte sich demonstrativ dem Bildschirm zu, über welchen gerade der Schriftzug „Der Pate" flimmerte.
„Woaw … warum denn plötzlich so bissig, Miss Nowhereville? Eifersüchtig?", kam es grinsend von ihm zurück.
Rory wandte sich abrupt vom Fernseher ab und wieder ihm zu. Auf ihrem Gesicht war deutlich zu sehen, dass sie alles andere als gut gelaunt war. In Gedanken sagte sie sich, dass sie langsam bis zehn zählen sollte, bevor sie etwas erwiderte.
Eins … Zwei … Drei …
Sie sah das Grinsen auf seinem Gesicht und die Zehn war vergessen.
„Ich schwöre dir, ich kratz dir die Augen aus, solltest du mich nochmals so nennen!", zischte sie in gefährlichem Ton und ihre Augen sprühten Funken.
„Wie denn? Miss Nowhereville?", versuchte er mit gelassener Stimme zu erfahren.
„Halt die Klappe, Roberts!", fauchte sie und stand kurz davor ihm eine Ohrfeige zu verpassen.
Erst jetzt bemerkte sie, dass er näher saß als noch vor wenigen Sekunden. Wie war denn das passiert?
„Du hast immer noch nicht auf meine Frage geantwortet", lachte er und rückte noch etwas näher.
„War ‚Halt die Klappe, Roberts!' nicht eindeutig genug!", kam es sarkastisch von ihr zurück. Wie zum Schutz vor ihm verschränkte sie wieder die Arme vor der Brust und drückte sich tiefer in ihre Ecke der Couch.
„Ich meinte auch nicht diese Frage", setzte er fort, ließ sie aber keine Sekunde aus den Augen.
„Sondern?", gab sie wütend zurück.
„Eifersüchtig?"
Er hatte es wiederholt. Sie hatte gehofft, dass er es nicht bemerkt hatte, dass sie dieses kleine Wörtchen einfach ignorierte. Doch anscheinend tat er ihr diesen Gefallen nicht.
„Werd nicht lächerlich!", versuchte sie deshalb mit möglichst gelassener Stimme diese Sache als Nichtigkeit runter zu spielen.
Sein Grinsen wurde noch breiter und das beunruhigte sie nur noch mehr.
„Immer noch keine direkte Antwort auf meine Frage", gab er gelassen zurück und zwinkerte ihr einmal zu.
Er flirtete! Jesus Christus, Jess Roberts flirtete! Mit ihr! Was passierte denn jetzt? Sie schloss kurz die Augen und wartete darauf, dass er Wecker klingelte. Doch das grauenhafte Piepen kam nicht.
Sie stritt nicht ab, dass es ihr gefiel, dass er mit ihr flirtete. Dennoch. Holly schien förmlich über ihren Köpfen zu schweben. Das nicht verschwinden wollende Damoklesschwert.
„Ich weiß ja nicht, ob ich da etwas falsch verstanden habe, aber gibt es da nicht Blondie?", gab sie kurz angebunden zurück.
„Ach, weißt du, Holly und ich …", begann er, wurde aber nur eine Sekunde darauf von ihr unterbrochen.
Rory sprang von der Couch und funkelte ihn mit wütenden Augen an, ballte die Hände zu Fäusten und zischte ihm zornig zu: „Sprich gar nicht erst weiter! Ich kann mir wirklich ein besseres Gesprächsthema vorstellen als die Beziehung zwischen Zuckerpüppchen und dir. Danke, aber auf Details verzichte ich nur zu gerne!"
Danach wollte sie an ihm vorbei in Richtung Küche rauschen. Die Betonung lag auf wollte. Den Jess packte sie sanft mit seiner Hand um ihrem Handgelenk und zog sie mit einer schnellen Bewegung zurück auf die Couch.
Damit hatte Rory nicht gerechnet, verlor das Gleichgewicht und fiel rücklings wieder zurück auf das weiche Möbelstück. Ihre Beine lagen über seinen und sein Gesicht war so nahe an ihrem, dass sie seinen Atem auf ihrer Haut spüren konnte.
Momentan überlief ihre Wangen ein roter Schimmer und ihrer Augen begannen zu glänzen. Dieses Mal nicht aus Wut, sondern aus Überraschung. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Und auch ihr Atem ging schneller.
Er merkte das mit Wohlgefallen. Ihr Haar fiel ihr sanft über die Schultern und sie sah in überrascht an. Und gleichzeitig lag da noch etwas anderes in ihrem Blick.
Jess musste sich beherrschen, damit ihm nicht ein freudiger Seufzer entfuhr als er bemerkte, worum es sich bei diesem Blick handelte.
Freudige Erwartung. Freudige Erwartung darauf, dass er sie endlich küsse. Doch zuvor bedurfte es noch einer Erklärung.
„Holly und ich …", begann er, wurde aber wiederum von ihr unterbrochen. Dieses Mal nicht in wütendem Ton. Sie legte nur einen Finger auf seine Lippen und schüttelte leicht den Kopf.
„Es ist mir gleichgültig. Zumindest im Moment", flüsterte sie und sah ihn weiterhin mit großen Augen an. Weiterhin mit diesem erwartungsvollen Blick.
Er beugte sich vor. Bemerkte, wie sich ihre Lippen etwas öffneten. Spürte, wie eine ihrer Hände sich in seinen Nacken legte. Sah, wie ihr Gesicht mit jeder Sekunde näher und näher kam. Wie sich ihre Augen schlossen und ihr Kopf sich leicht zur Seite neigte. Und er wollte nichts mehr als endlich, nachdem er wochenlang nur daran denken konnte und immer nur dieses Mädchen im Sinn hatte, ihre süßen, verlockenden Lippen auf seinen spüren.
„Olla! Schwesterherz! Wie ich sehe komme ich anscheinend zu ungünstigen Zeiten nachhause, da du heute Abend schon Besuch hast! Und ihr beiden wirkt sehr beschäftigt!", lachte da plötzlich eine Stimme von den Stufen her, welche ins Wohnzimmer führten.
Rorys Kopf schoss abrupt in diese Richtung und ein zugleich enttäuschter als auch erfreuter Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht, während ihr beinahe atemlos ein einziges Wort entfuhr: „Adrian!"
Fortsetzung folgt!
