Inhalt: Neues Leben. Neue Stadt. Neue Schule. Neue Freunde. Von einem Mädchen, das auszog, um eine neue Welt kennen zu lernen. Ohne, dass sie es zuerst eigentlich wollte.

Disclaimer: Würde ich einen Disclaimer schreiben, wenn mir sowieso alles gehören würde? Na also ...

A/N: Ich konnte einfach nicht widerstehen! "seufz" Eigentlich wollte ich euch noch etwas auf die Folter spannen und noch etwas warten bis ich dieses Kapitel veröffentliche, weil ich ein gemeiner Mensch bin. Aber ich hab's einfach nicht ausgehalten und deshalb hier: Kapitel 6! Mein Lieblingskapitel bis jetzt. Ihr werdet noch sehen, warum! "freu"
Größtes Dankeschön, wie immer, an meine Kommentarschreiber:

plappertasche
rorylorelai
LoveJess
maxsa
ninchen
Lil'Pancake
Sassy01
(dieser alte Suchthaufen "zwinker")
gini (meine hoffentlich bald wieder vom Schnee befreite Botin "lach") und
sina

Was würde ich nur ohne euch tun? Ihr seid das Schönste, was einem Autor passieren kann. "freu"
Mehr gibt es heute nicht zu sagen. Zumindest zum Kapitel. Glaub ich zumindest. ... "überleg" ... Ach ja ... sollte jemand Bedenken haben, was in Rorys Kopf da eigentlich vorgeht und ob sie jetzt verrückt geworden ist, weil sie niemals so handeln würde ... das nächste Kapitel wird alles aufklären, okay? Also bitte nicht vorschnell verurteilen. Bitte. "verneig"
Ich glaube, das war's. Noch schnell zum Schluss eine Bitte: Haltet mir die Daumen, hab morgen Latein-Ergänzungsprüfung, die ich schaffen muss, weil ich sonst nicht weiterstudieren darf. "zitter" Also bitte besonders fest drücken. "lach"
So, das war's jetzt wirklich mit meinem Gequatsche. Viel Spaß bei diesem Kapitel. Und, Leute: Feedback glücklich machen! :o)
LG, bis die Tage
eure Yoda ;)


CON TODO MI CORAZÓN - WITH ALL MY HEART

6. Kapitel – Weil er wollte. Nicht musste.

„Oh, nein!", entfuhr es Marissa mitleidig als sie ihre Cousine beobachtete und erkannte, wie dieser Kuss zwischen Jess und Holly ihr anscheinend den Boden unter den Füßen wegzog.

„Ich bring ihn um! Ich breche ihm alle Knochen im Leib! Ich vierteile ihn! Ich …", fluchte Summer, ihr Rambogesicht aufgesetzt und durch ihre Killermiene noch zusätzlich verstärkt. Leider konnte sie nicht weiter fluchen, denn Seth unterbrach sie dabei.

„Misch dich da nicht ein, Sugar-Pie!", meinte er in ernstem Ton.

„Cohen! Ich fasse es nicht! Wir können doch nicht …", fuhr sie ihn an, wurde aber wiederum von ihm unterbrochen.

„Summer! Ich meine es ernst! Misch dich da nicht ein!", erklärte er vehement und zog die Augenbrauen zusammen.

Sowohl Ryan, als auch Marissa, ganz zu schweigen von Summer, sahen verwundert auf Seth, welchen sie erst selten so erlebt hatten. Dass er es wirklich ernst meinte erkannten sie daran, dass er Summer mit ihrem Namen angesprochen hatte und nicht so wie sonst mit einem seiner zahlreichen Kosenamen für sie.

„Aber …", versuchte sie es dennoch, kam aber nicht weit.

„Das ist eine Sache zwischen den beiden. Da haben wir uns nicht einzumischen. Wenn sie unsere Hilfe brauchen, dann werden sie zu uns kommen. Doch wir werden uns nicht aufdrängen! Lasst die beiden die Sache selber klären!", unterwies er seine Freunde nochmals.

Es verwunderte sogar ihn selbst, dass zwei Sekunden später jeder der drei Anderen einfach nickte und ihm somit bedeutete, dass sie verstanden hatten.

-o-o-o-o-

Sie stürmte auf die Haustür zu. Sie sah weder rechts, noch links. Immer nur gerade aus. Sie wollte nur noch weg. Weg von diesen Menschen. Weg von dieser Party. Weg von ihm.

Doch das Schicksal meinte es anders mit ihr. Und zeigte sich in Form ihres Vaters.

„Sweetheart … was ist denn los?", hielt er sie auf, als sie versuchte an ihm vorbeizustürmen.

Rory sah überrascht auf, wusste im ersten Moment nicht, was sie sagen sollte, besann sich aber schnell und meinte nur: „Ich fühle mich nicht ganz wohl, Dad. Keine Sorge. Ich werde einfach nachhause fahren und mich schlafen legen. Wahrscheinlich ist es morgen schon wieder vorbei." Sie zwang sich sogar zu einem Lächeln.

„Komm! Ich fahr dich!", meinte er noch und wandte sich schon zum Gehen, doch Rory lehnte dankend ab und erklärte, es wäre kein Problem, sie könne ja Adrians Wagen nehmen. Nur diesen müssten sie später mit nachhause nehmen.

„Bist du dir sicher?", versicherte sich Luke dennoch nochmals.

„Ja, Dad. Wirklich. Mach dir keine Sorgen, ja?", wiederholte sie, drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange und wandte sich dann ab.

Kaum außer Sichtweite ihrer Eltern, lief sie wieder schneller. Nichts, was sie mehr auf dieser Party festhielt.

„Rory …", hörte sie jetzt hinter sich, doch sie war nicht dazu bereit sich umzudrehen und lief stattdessen weiter. Doch da spürte sie schon, wie sich eine Hand um ihren Oberarm legte und sie somit zum stehen bleiben zwang.

„Fass mich nicht an!", fauchte sie, befreite ihren Arm mit einem Ruck und wirbelte herum. In ihren Augen lag Wut und Enttäuschung und Bitterkeit. Es kam ihm fast so vor als würde er sogar etwas Schmerz sehen.

„Rory …", wiederholte er, „Es ist nicht so …"

Doch ihre Stimme unterbrach ihn mit einer solchen Vehemenz, wie er es nie erwartet hätte.

„Wage es nicht den Gott verfluchten Satz ‚Es ist nicht so, wie du denkst.' auszusprechen! Du kannst dir sicher sein, dass meine Hand in deinem Gesicht klebt, solltest du es tatsächlich wagen diesen Satz jetzt zu sagen!", fuhr sie ihn an, ihre Hände ein weiteres Mal zu Fäusten geballt.

„Das zwischen Holly und mir … das hat nichts zu bedeuten. Wir sind nur gemeinsam zu dieser Party gekommen, weil wir es schon vor Wochen so verabredet haben, mehr nicht", versuchte er zu erklären, doch er stieß damit bei ihr auf Granit.

„Hältst du mich für dumm? Oder blind? Glaubst du, ich habe diesen Kuss nicht gesehen? Erspar mir deine Erklärungen, Jess! Ich …", doch sie hielt inne, weil ihre Stimme zu brechen drohte. Ein weiteres Mal formten sich Tränen in ihren Augen, doch sie wollte ihm nicht die Genugtuung lassen und auch noch vor ihm zu weinen beginnen, deshalb drehte sie sich um und eilte weiter. Doch er blieb ihr auf den Fersen.

Natürlich war ihm der Schimmer in ihren Augen nicht entgangen. Und er hätte sich am liebsten selber geohrfeigt, für das, was er ihr hier angetan hatte.

„Rory … glaub mir … du verstehst das völlig falsch. Das zwischen Holly und mir ist vorbei. Es ist seit dem Moment vorbei in dem mir klar wurde, wie viel lieber ich mit dir zusammen wäre als mit ihr. Das hier …", dabei zeigte er mit einem Wink seines Arms auf das Haus und die Party, „… das hier ist nur ein letzter Gefallen, den ich ihr getan habe. Und dieser Kuss … du musst doch gesehen haben, dass der nicht von mir ausging."

Als er seine Rede hörte, bemerkte er selber, wie lahm sie klang. Und es hätte ihn nicht gewundert, wenn sie einfach weitergelaufen wäre und ihn ignoriert hätte. Umso mehr überraschte es Jess, als sie stehen blieb und sich ihm wieder zuwandte.

Inzwischen liefen ihr die Tränen über das Gesicht, doch sonderbarerweise war es ihr nun egal, dass er diese sah. Die Bedeutung seiner letzten Worte waren viel wichtiger.

„Wieso tust du mir das an?", flüsterte sie und holte einmal tief Luft. Sie legte ihre Hand auf die Stirn und senkte den Blick zu Boden.

„Weil ich dich klug finde. Und witzig. Und wirklich wunder-wunder-schön", begann er, trat einen Schritt auf sie zu und nahm gleichzeitig eine ihrer Hände in eine von seinen, während er die andere vorsichtig auf ihre Wange legte. Mit dem Daumen strich er behutsam die Tränen von ihrer Haut. Er bemerkte, wie sie überrascht nach Luft schnappte und ihn verwundert ansah.

Und da wusste er, was er sagen wollte.

„Weil du mir nicht mehr aus dem Kopf gehst und ich dauernd an dich denken muss. Und weil es mich so zornig macht, wenn ich daran denke, wie uns dein Bruder vor Weihnachten gestört hat. Und weil ich ein Vollidiot war, als ich dir zum Abschied keinen richtigen Kuss gegeben habe an Stelle von dem auf die Wange. Und weil …"

Jess konnte nicht mehr weiter sprechen, weil er ihren Kuss erwidern musste. Nein, WOLLTE. Weil er ihren Kuss erwidern wollte.

Und es war besser als sie es sich jemals vorgestellt hatten.

-o-o-o-o-

Ihr Blick fiel im Dunkeln auf die rot leuchtenden Ziffern eines Digitalweckers, von dem sie wusste, dass sie keinen besaß.

Im gleichen Moment stürmten die Erinnerungen auf sie ein.

Jess' Lippen. Sein Kuss. Ihr Kuss. Deren Kuss. Deren Küsse.

Jess' Hände. Ihre Hände. Einander haltend.

Sein Körper. Und ihrer. Ineinander verschlungen. Ihr Seufzen. Sein Flüstern. Ihr Flehen. Sein Erhören.

Und wieder: Jess' Lippen. Seine Augen. Sein Haar und seine Haut. Und dieses wunderbare Gefühl. Und nochmals ihr Flehen. Und als Antwort wieder sein Erhören.

Jess' Wagen. Jess' Haus. Jess' Zimmer. Sein Bett. Mit den nun zerwühlten Laken.

Und danach, seine Umarmung. Seine angenehmen Worte. Jess' wunderbare Wärme.

Und noch später, tiefer, fester, wohliger Schlaf.

Jetzt wandte Rory ihren Blick von dem Wecker und drehte ihren Kopf auf die andere Seite. Und dort lag er. Jess. Mit geschlossenen Augen. Schlafend. Seine Lippen gegen ihre Schulter gedrückt. Einen Arm behutsam um ihre Taille gelegt.

Sie schlief mit einem Lächeln wieder ein.

-o-o-o-o-

Als sie das nächste Mal erwachte, konnte sie durch die große Glasflügeltür, welche auf einen Balkon mit Meerblick hinausführte, erkennen, dass der Morgen graute. Außerdem hörte man im Freien schon die ersten Vögel singen.

Rory spürte, dass sie im Laufe der letzten Stunden ihre Schlafposition gewechselt haben mussten, denn jetzt fühlte sie an ihrem Rücken, wie sich seine Brust hob und senkte und spürte seinen Atem in ihrem Nacken. Sein Arm lag jedoch noch immer um ihrer Taille.

Sie atmete einmal tief ein und ließ die Luft dann genüsslich – zusammen mit einem Lächeln – wieder aus. Und dann fiel ihr Blick ein weiteres Mal auf den Digitalwecker auf seinem Nachttisch.

Rory riss die Augen auf. In letzter Sekunde konnte sie sich einen erschrockenen Aufschrei verkneifen. Vorsichtig schlug sie das Laken zurück und schlüpfte aus seinen Armen. Dann begann sie sich anzuziehen.

Jess bemerkte, dass neben ihm etwas fehlte und begann aufzuwachen.

„Rory?", brachte er verschlafen heraus, stützte sich auf einen Unterarm und rieb sich mit dem Ballen der anderen Hand den Schlaf aus den Augen.

„Schlaf weiter, Jess. Es ist noch früh", flüsterte sie und schlüpfte gleichzeitig in ihr Kleid.

„Wo willst du hin?", bemerkte er jetzt ihr Tun und sah sie fragend an.

„Nachhause", lächelte sie und zog den seitlichen Reißverschluss zu.

„Jetzt?", versuchte er perplex zu erfahren. Dabei setzte er sich jetzt aufrecht hin, um sie besser sehen zu können.

Rory setzte sich an den Rand seines Bettes und begann mit einer Hand durch sein dunkles Haar zu fahren. Mit einem Grinsen meinte sie: „Wenn meine Eltern bemerken, dass ich die ganze Nacht nicht zuhause war, bin ich in wirklichen, wirklichen Schwierigkeiten."

Er drehte seinen Kopf und drückte seine Lippen in ihre Handfläche. Dann hob er seinen Arm, legte seine Hand in ihren Nacken und zog ihren Kopf zu sich, sodass er sie küssen konnte. Denn er mochte es, wenn er sie küssen konnte.

„Ich muss jetzt wirklich los", unterbrach sie diesen jedoch nach wenigen Momenten und lächelte ihn wieder an.

„Ich fahr dich", meinte er und wollte schon aufstehen und sich ebenfalls anziehen.

„Es ist nicht weit, Jess. Also ist es nicht nötig, dass du mich fährst. Aber trotzdem danke", gab sie zurück. Dann erhob sie sich. Sie hob ihre Handtasche vom Boden. Ihr Lächeln. Dann streckte sie den Arm nach dem Türknauf aus. Doch plötzlich hielt sie noch einmal inne und drehte sich ihm zu.

„Sehen wir uns heute?", wollte sie erfahren.

Jess grinste.

„Definitiv."

„Schön", gab sie zurück, „Bis später." Wieder streckte sie den Arm nach der Tür aus. Doch dieses Mal hielt er sie zurück.

„Rory …", hörte sie ihn ihren Namen sagen. Es klang wie Musik in ihren Ohren, wenn er ihn sagte. Wenn er das R langsam auf seiner Zunge zerfließen ließ. Und es überlief sie unmittelbar ein Schauer, wenn sie daran dachte, dass er ihren Namen letzte Nacht immer und immer wieder gesagt hatte. Geflüstert hatte. Geseufzt.

Sie drehte sich nochmals um.

Jess war vom Bett aufgestanden, das Laken um die Hüften geschlungen, mit einer Hand an seiner Seite zusammenhaltend.

Sie eilte nochmals zurück, legte ihre Hand auf seine Wange und küsste ihn.

Nach einiger Zeit zwang sie sich dennoch dazu, sich endlich zu lösen. Na an seinen Lippen flüsterte sie: „Ruf mich an!"

Ein letztes Lächeln. Und dann war sie verschwunden.

Fortsetzung folgt!