Erinnere dich!

Ein Sturm droht loszubrechen. Das Licht wird metallisch. Die Wolkenparade am Himmel bricht auseinander. Himmelsfetzen zerstieben in alle Richtungen. Der Wind sammelt still seine Kraft. Man hört Brausen, aber keine Bewegung ist zu sehen. Der Wind und sein Rauschen haben sich getrennt. Jeder hetzt hinter dem verlorenen anderen her, hält abrupt inne und jagt wieder los. Die Welt zerfällt. Es wird etwas geschehen. Das Unbehagen wächst in dir. Es breitet sich vom Herzen her aus und verwandelt sich in Schmerz.

Als Ginny aufwachte, bemerkte sie, dass ihr Nachthemd Schweißnass war. Sie keuchte und stieg aus dem Bett und ging ins Badezimmer. Sie drehte den Wasserhahn auf und spritzte sich kühles und kaltes Wasser ins Gesicht.,, Diese Worte....." Ginny stützte sich am Waschbeckenrand ab und schaute in den Spiegel. Ihr Gesicht war rot und vom Schweiß nass. Als Ginny ins Zimmer zurück kam, legte sie sich wieder in ihr Bett und starrte die Decke an.,, Heute Morgen Tom und jetzt träume ich schon von Worten. Irgendwas stimmt hier nicht." Sie drehte sich auf die Seite und beobachtete Ivy beim schlafen.

Als Tom Riddle heute Morgen die Halle betrat, haben sich Ginny und er Minutenlang angestarrt, bis Pansy ihm zum Shlyterintisch zerrte und er frühstückte. Nach dem Frühstück, verließ er die Halle und Ginny folgte ihm. Niemand hatte bemerkt, dass er hier ist. Jeder schien ihn zu kennen. Das fand Ginny sehr merkwürdig. Als sie schließlich in den Kerkern angekommen war, sah sie ihn nicht mehr. Er war spurlos verschwunden. Doch plötzlich schnellte eine Hand aus einer Nische, ergriff sie und zog sie in die Nische herein. Ginny versuchte zu schreien, aber man hielt ihr eine Hand vor dem Mund. Jemand drückte sie hart an die Wand und da ein wenig Licht in die Nische hinein fiel, konnte Ginny das Gesicht von Tom erkennen. Er ließ jetzt von ihr ab und sah sie böse an.,, Warum bist du mir gefolgt, Weasley? Ich habe dir schon mal gesagt, dass du mich weder anfassen, geschweige denn angucken darfst. Hast du das etwa immer noch nicht begriffen?" Ginny sah ihn mit großen Augen an.,, Tom......?" Fragte sie ihn unsicher.,, Ja so ist mein Name. Tom Malfoy." Ginnys Mund klappte runter.,, Malfoy?" Sie konnte es nicht fassen.,, Ja sicher Malfoy. Der Zwillingsbruder von Draco Malfoy! Sag mal, geht es dir nicht gut?" Er fühlte ihre Stirn.,, Ich glaube du hast Gedächtnisschwund, Weasley." Ginny konnte nicht anders und musste Tom umarmen. Völlig perplex und überrascht, ließ er es zu.,, Ich habe dich so sehr vermisst. Jeden Tag musste ich an dich denken. Es ist gerade mal 4 Jahre her, als wir uns das letzte und erste Mal begegnet sind. Mir kam es vor wie eine Ewigkeit." Sie drückte ihn noch fester. Als Tom sich wieder im Griff hatte, stieß er Ginny von sich weg.,, Was laberst du da für einen scheiß? Geh wirklich mal auf die Krankenstation. Und hör endlich auf mich anzufassen!" Er ließ Ginny stehen und verschwand. Ginny seufzte nur.,, Warum kann er sich bloß an nichts mehr erinnern?" Sie schüttelte den Kopf und machte sich auf den Weg zum Unterricht.

Als sie doch noch eingeschlafen war, träumte sie davon, wie es wohl sein möge, wenn Tom sie in seine Arme nahm. Wenn er sie leidenschaftlich küsste und sie nie mehr loslassen würde. Wenn er sie lieben würde.,, Ginny! Steh endlich auf!" Ivy rüttelte Ginny unsanft wach.,, Ist ja schon gut." Ginny stand auf und machte sich fertig. Lustlos und müde ging sie zum Frühstück, als sie Tom sah. Er würdigte sie keines Blickes. Plötzlich stach ihr etwas in den Rücken. Sie spürte, wie sie beobachtet wurde. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und sah Draco, der sie anstarrte. Ginny zog fragend die Brauen hoch.,, Seit wann starrt ein Malfoy eine Weasley an?" Rief sie ihm zu. Draco sagte nichts, sondern lächelte und zwinkerte ihr zu. Angewidert verzog sie das Gesicht und ging zum Gryffindortisch herüber.,, Warum hat dich Malfoy denn so merkwürdig angeguckt?" Fragte Ivy trocken.,, Keine Ahnung." Ginny zuckte mit den Schultern.,, Scheint wohl auf mich zu stehen." Sagte sie ironisch.,, Das glaubst auch nur du, Ginny! Nicht jeder steht auf dich! Du bist so eine eingebildete Zicke!" Fuhr Ivy Ginny an und wand sich von ihr ab. Ginny starrte Ivy überrascht an. Ivy scheint in Draco verliebt zu sein, dachte sie und sah Draco wieder an. Als sie genauer und länger hin schaute, fiel ihr das erste Mal auf, dass er verdammt gut aussah. Draco lehnte sich gerade lässig gegen die Wand und unterhielt sich mit Tom. Er hatte seine Robe über die Schulter geworfen und sein Hemd war etwas nass, weil Pansy ihn Kürbissaft übers Hemd gekippt hatte. Durch sein nasses Hemd, konnte man seine breiten Schultern und seinen Muskulösen Körper sehr gut erkennen. Ginny verfolgte die Gestik, wie Draco sich mit seiner Hand durchs silberblonde Haar fuhr und dabei stellte sie sich vor, wie sie durch dieses Haar mit ihrer Hand strich, wie er sie in seine Arme schloß, wie ihre Hände über seinen Körper glitten. Bei dem Gedanken, fing ihr Herz an zu pochen. Schnell wandte sie ihren Blick weg und könnte sich für ihre Gedanken verfluchen. Sie fand einen Malfoy gut aussehend. Schnell packte Ginny ihre Sachen und machte sich auf den Weg in die Kerker, da sie Zaubertränke hat. Als sie ankam, war Snape schon da und blickte sie strafend an.,, Sie sind 5 Minuten zu spät, Miss Weasley! 10 Punkte Abzug für Gryffindor." Die Gryffindors stöhnten auf.,, Und ich möchte sie nach dem Unterricht sprechen." Sagte er beiläufig.,, Nun setzen sich endlich!" Bellte er sie an. Ginny tat wie ihr geheißen wurde. Sie setzte sich neben Colin, da Ivy anscheinend immer noch sauer auf sie war und sich neben Samantha gesetzt hatte. Ginny seufzte und überlegte, was Snape von ihr wollen könnte, als Snape mit den Unterricht anfing.

,, Wie sie bestimmt wissen, sind sie eine Katastrophe in Zaubertränke, Miss Weasley." Snape saß an seinem Schreibtisch und sah Ginny fragend an. Ginny nickte.,, Nun, ich habe beschlossen, dass sie Nachhilfe nehmen werden." Ginny sah ihn erstaunt an.,, Und bei wem werde ich Nachhilfe nehmen?" Snape stand auf und ging um seinen Tisch herum.,, Diese Person ist mein bester Schüler und er ist schon ein Jahr weiter als sie, so wird es keine Probleme geben. Er kann ihn behilflich sein und ich erwarte von ihnen, dass sie seine Hilfe entgegen nehmen. Haben sie mich verstanden, Miss Weasley?"

,, Ja Professor Snape. Aber wer ist es denn?"

,, Mister Malfoy hat sich dafür bereit erklärt, auch wenn ich ihn ein bisschen unter die Arme greifen musste. Seien sie froh darüber, Miss Weasley. Und ich möchte keine Beschwerden hören. Nächste Woche Montags und Freitags, um 20 Uhr, kommen sie bitte in diesen Klassenraum. Er wird dann hier auf sie warten." Mit diesen Worten verschwand er und ließ Ginny mit ihrem Schrecken alleine. Sie sollte bei Draco Malfoy Nachhilfe bekommen? Bei Draco Malfoy? Ginny war erbost und wütend. Er konnte sie nicht leiden und sie ihn nicht. Wie sollte das bitte schön funktionieren? Ginny musste unwillkürlich lachen. Professor Snape ist so dumm, wenn er meint, dass sie sich jemals vertragen würde.

Als Draco zu Professor Snape gebeten wurde, sah er seinen Bruder Tom, wie er etwas in ein Buch zu schreiben schien. Er bemerkte ihn und blickte Draco böse an.,, Was guckst du denn so blöd, Draco?" Draco schüttelte den Kopf,, Es ist nichts." Er wandte sich um und ging zu Snape. Sein Bruder war schon immer seltsam gewesen. Ja, er war fast wie sein Meister. Genauso kaltherzig und gefühllos. Obwohl Draco eigentlich nicht anders war. Er sah ein paar Mädchen aus Rawenclaw, die an ihm vorüber gingen und ihm zuzwinkerten oder ein charmantes Lächeln aufsetzten. Draco musste grinsen. Sein Bruder und er waren die Best aussehenden Jungen Hogwarts. Und sie trugen das mit Ehre. Schon allein, dass sie fast die ganzen 6 und 7 Jahrgangsstufen durchgevögelt haben. Nur außer die hässlichen Mädchen, hatten sie alle. Plötzlich stieß ihn etwas ins Auge. Flammend rotes Haar, kam aus den Kerkern. Ein Mädchen hatten sie beide noch nicht. Die kleine Weasley. Sie war zweifelsfrei sehr hübsch und ein nettes Mädchen. Doch was Draco am meisten gefiel war ihr Temperament. Er hatte sich schon öfters vorgestellt, ihr Temperament zügeln zu dürfen. Doch da sie ihn abgrundtief hasste, war dies sehr unwahrscheinlich. Als sie an ihm vorbei ging, blickte sie ihn böse an. Draco war diese Blicke gewohnt. Jedoch musste er just stehen bleiben, als er ihren Duft wahrnahm. Sie roch gut. Er drehte sich um und sah dabei zu, wie sie mit ihren kleinen schwingenden, süßen Hinterteil aus dem Gang verschwand. Draco hatte schon öfters süße Hintern gesehen, doch dieser war ein echtes Wunder.,, Wollen sie nun herein kommen, Mister Malfoy oder Miss Weasley weiter hinterher starren?" Kam eine ölige Stimme aus dem Klassenraum. Draco räusperte sich und betrat den Klassenraum.,, Was möchten sie von mir, Professor?" Snape stand neben seinem Schreibtisch und blickte aus dem Fenster.,, Ich möchte, dass sie Weasley Nachhilfe geben." Draco sah überrascht aus, konnte sich aber schnell wieder fassen.,, Welcher der Weasley?" Snape drehte sich um und sah ihn an.,, Der jüngsten und einzigen Miss Weasley, die hier ist, Mister Malfoy." Dracos Mund umspielte plötzlich ein Lächeln.,, Mit Vergnügen, Professor. Wann beginnt der Unterricht?" ,, Montags und Freitags um 20 Uhr." Draco nickte und wollte den Raum verlassen.,, Und sagen sie es keinem! Ich möchte nicht, dass hier irgendwo noch Beschwerden auftauchen." Draco nickte nochmals und verschwand dann. Er konnte es kaum erwarten, Ginny Weasley zu unterrichten.

Am Montag abend machte sich Ginny widerstrebend auf den Weg zu den Kerkern. Als sie am Klassenraum ankam und hinein lugte, stellte sie erfreut fest, dass Draco noch nicht da war. Sie schritt hinein und setzte sich auf einen Stuhl. Ginny blickte sich im Raum um und sah einen Kessel auf einem Tisch stehen. Sie stand auf und schlenderte zu dem Kessel. Neben den Kessel lagen Zutaten und ein kleiner Behälter. Sie kratzte sich am Kopf, drehte sich um und erschrack sich. Draco stand nur wenige Zentimeter vor ihr und schaute sie an.,, Du bist dir immer viel zu sicher, Weasley. Pass lieber auf, wem du deinen Rücken hinstreckst." Ginny wich einige Schritte zurück und stieß dabei gegen den Tisch. Draco griff nach ihrem Arm, damit sie nicht umfiel. Er zog sie hoch und Ginny landete schließlich in seinen Armen. Sie stieß ihn von sich weg.,, Wage es dich noch einmal mich anzufassen, Malfoy!" Draco gab keine Widerworte, sondern holte ein Buch hervor.,, Wir fangen nochmal ganz von neu an. Professor Snape hat mich aufgetragen dir zu helfen. Aber wenn du wirklich besser sein willst in Zaubertränke, musst du jeden Tag kommen, Weasley." Ginny starrte ihn an. Mit einem Malfoy jeden Abend zusammen zu sein, würde bestimmt ein Alptraum werden. Doch sie musste ihre Note in Zaubertränke wirklich ändern. Sie zuckte mit den Schultern.,, Gut, dann fangen wir am besten jetzt an." Er schlug das Buch auf und sie fingen ganz von vorne an.

Später als Ginny die Kerker verließ, bebte sie vor Zorn. Draco hatte ihr in keinster Weise geholfen. Er hat ihr nur Befehle gegeben. Sie kam sich vor, wie eine Sklavin. Plötzlich packte sie jemand an den Schultern. Ginny wirbelte rum und sah Tom vor sich stehen.,, Was suchst du hier zu so einer späten Zeit?" Völlig perplex, sah Ginny ihn an.,, To....m...tttom..," stotterte sie. Er sah sie undurchdringlich an. Aber Ginny konnte nichts in seinem Gesicht erkennen, dass wie Zorn oder Wut aussah. Der Griff um ihre Schultern lockerte sich. Plötzlich zog er sie an sich heran. Er streichelte ihr Haar und wanderte dann schließlich mit seinen Händen ihren Körper herab. Ginny konnte nicht fassen, was Tom gerade tat. Letztens erst, hatte er sie richtig fertig gemacht und jetzt auf einmal tut er so, als ob er etwas für sie empfinden würde. Ginny war völlig durcheinander.

Als Draco gerade um die Ecke biegen wollte, sah er seinen Bruder und Ginny eng umschlungen im Gang stehen. Seit wann stand sein Bruder auf Ginny? Er versteckte sich hinter einer Statur und sah den beiden dabei zu, wie Tom Ginnys Kopf hoch drückte und ihr einen Kuss auf die Lippen hauchte.

Draco konnte es nicht fassen. Sein Bruder schnappt ihm das Mädchen weg.

Als Tom seine Lippen auf ihre presste, konnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Aber so schnell wie er kam, ging er auch wieder. Tom löste sich von Ginny und lächelte sie an. Dann drehte er sich um und verließ sie. Ginny stand da, wie vom Donner gerührt. Tom hatte sie gerade geküsst. Glücklich machte sich Ginny auf den Weg zum Gryffindorturm.

,, Morgen ist Haloween." Ivy stand vor Ginny mit einem breiten Lächeln.,, Ich weis es mittlerweile, Ivy." Seufzte Ginny. Ihre Freundin erzählte schon den ganzen Tag davon. Seit dem Kuss, hatte Tom sie nicht mehr angeguckt, geschweige denn mit ihr gesprochen. Ginny wollte unbedingt wissen, was das sollte. Seit dem Kuss ist schon eine Woche vergangen. Ginny holte dank Draco immer mehr auf und wurde besser in Zaubertränke. Aber natürlich gestand sie sich das nicht ein. Heute Abend musste sie wieder in die Kerker. Aber Gott sei dank, war morgen Samstag. Als sich Ginny nach dem Abendessen auf den Weg in die Kerker machte, stellte sich Ivy ihr in den Weg.,, Wohin gehst du eigentlich immer nach den Abendessen?" Ivy und Ginny hatten sich wieder vertragen und Ivy hatte sich sogar entschuldigt.,, Ich geh in die Kerker, weil ich Nachhilfe habe." Ivy zog eine Augenbraue zu.,, Nachhilfe? Worin denn?"

,,In Zaubertränke. Und das auch noch bei Draco Malfoy." Sie seufzte. ,, Ahja? Bei Draco Malfoy also?" Ginny nickte.,, Ich muss weiter, Ivy. Wir sehen uns gleich." ,, Tu dir keinen Zwang an." Und ließ Ginny durch. Doch innerlich brodelte Ivy vor Eifersucht. Als Ginny in den Klassenraum kamen, winkte Draco ihr zu.,, Wir müssen kurz in die Kammer, ich muss dort Zutaten heraus holen und du musst mir dabei helfen." Als beide in der Kammer verschwanden, bemerkten sie nicht, wie Filch herein kam, sich umblickte und die Tür zuschlug. Er hatte Ginny und Draco eingeschlossen. Als die beiden zurück kamen, bemerkte Draco, dass die Tür zu war.,, Hast du die Tür zu gemacht, Weasley?" Ginny schüttelte den Kopf. Draco stellte die Zutaten ab und schritt hinüber zur Tür. Er zog daran, doch sie war verschlossen. Er zog seinen Zauberstab hinaus und hielt ihn auf die Türklinke.,, Alohomora!" Sagte er, doch die Tür blieb verschlossen.,, Fuck!" Fluchte Draco und trat gegen die Tür.,, Wir sind eingeschlossen."