A/N: Tut mir wirklich leid, dass ich so lange gebraucht habe aber ich hab auch eine gute Entschuldigung. Erstens, verlangt die Schule in letzter Zeit mal wieder so einiges von mir (Du denkst du hattest eben noch Ferien aber eigentlich bist du schon wieder ferienreif) und außerdem fand ich es doch ziemlich schwer dieses Kapitel zu schreiben, keine Ahnung warum aber es hat einfach nicht ganz so geklappt wie sonst.

Wenn du am wenigsten damit rechnest...

5. Kapitel: Aller Anfang...

Während sie hastig einen Löffel Cornflakes in ihren Mund schob und anschließend durch schnelles Pusten ihren Kaffe versuchte zu kühlen vernahm Lily ein kurzes Klopfen, dass sie zuerst nicht einordnen konnte. Natalie war schon aus dem Haus und sie erwartete niemanden, außerdem hörte sich das nicht wie ein „an-der-Tür-anklopfen"-Klopfen an, sondern kam von irgendwo anders her. Ein Blick zum Fenster erklärte den Grund des Geräuschs. Lily öffnete das Fenster und gewährte der hereinschwebenden Eule sowohl Einlaß als auch die nötigen Knuts für die - ungewöhnlich späte - Lieferung des Tagespropheten. Sie nahm gerade einen Schluck Kaffe zu sich als sie die Schlagzeile überflog. Mit dem Effekt, dass sie sich fast am Kaffee verschluckte und ihn dann notgedrungen ausspuckte. Nicht dass der Kaffe so schlecht schmeckte, es lag eher an den Nachrichten:

MUGGEL AUF OFFENER STRAßE ANGEGRIFFEN

(London/Brighton.) Im Seebad Brighton, West Sussex, wurden gestern Abend fünft Muggel auf offener Straße angegriffen. Zwei der Opfer sind bereits wohlauf, die Lage der andere Drei war zu Redaktionsschluss noch instabil. Die Verletzten wurden nach St. Mungos gebracht und werden dort gepflegt. „Eventuelle Spätschäden sind nicht auszuschließen. Die drei Opfer wurden unter anderem mit dem Cruciatus-Fluch angegriffen.", sagte die leitende Medi-Magierin von St. Mungos. Augenzeugen berichteten von zwei schwarz gekleideten, vermummten Attentätern. Genauere Angaben konnten nicht gemacht werden. Die Angreifer verschwanden offenbar genauso plötzlich wie sie aufgetaucht sind.

Ein Anschlag der erneut in Verbindung mit Du-weißt-schon-wem gebracht wird. Der Minister der Muggel ist über die Lage so weit wie möglich informiert...

Lily brauchte gar nicht weiter zu lesen, es wurde deutlich wie brenzlig es gewesen sein musste. Dieser Artikel war ein weiterer Grund für Lily möglichst bald zum Ministerium zu gehen. Auch wenn sie sich dort noch etwas fehl am Platz fühlte, mit James Potter als Chef, wollte sie sich so viel Mühe wie möglich geben, um den Anforderungen zu entsprechen. Es war eigentlich eine seltsame Situation. Besonders gestern, ihr Wortwechsel, nachdem Alastor Moody sie einander sozusagen vorgestellt hatte, hatte die während einer Woche in Hogwarts um Längen geschlagen. Ehrlich gesagt, hatte Lily das Gefühl noch nie so viel an einem Stück mit James Potter gesprochen zu haben. Momentan galt es also zuversichtlich zu sein und sich zu wünschen, dass es in den nächsten Wochen etwas besser werden würde. Allein die Tatsache, dass sie sich mit Nachnamen ansprachen fand sie unangenehm. Sich zu duzen, als wären sie alte Bekannte, die sich bloß aus den Augen verloren hätten, wäre allerdings genauso seltsam gewesen. Lily wusste nicht mehr über ihn, als über irgendjemand anderen aus der Abteilung. Okay, seine Eltern waren hoch angesehen und bekannt in der Zaubererwelt und zumindest während Hogwarts – und höchstwahrscheinlich auch jetzt noch – waren Sirius Black, Remus Lupin und Peter Pettigrew seine besten Freunde. Aber was hatte sie ansonsten schon mit ihm zu tun gehabt? Nichts...Na ja, das würde sich jetzt ja ändern.

„Guten Morgen! Gut das Sie schon so früh hier sind. Heute ist nämlich die Hölle los wegen dem Angriff in Brighton.", begrüßte James sie rasch. „Kann ich mir vorstellen.", kam es von Lily. „Der Plan für heute ist wie folgt: Ich habe gleich ein wichtiges Gespräch wegen einem Treffen mit einer Abteilung des Spanischen Ministeriums, das im November geplant ist, und im Anschluss ist ein großes Meeting sämtlicher hohen Tiere im Ministerium wegen der Muggel-Attacke gestern, wo alle neuen Informationen zusammen getragen werden." Lily nickte als Zeichen, dass sie verstanden hatte. James fuhr fort: „Es wäre wirklich gut, wenn Sie in meinem Büro etwas aufräumen könnten und wenn es zeitlich klappt auch die vielen Gebäudeskizzen, die hier überall in der Abteilung herumliegen so sammeln könnten, das ich nicht mehr suchen muss.", ein kurzen Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. „Wird erledigt!", antwortete Lily freundlich. „Wenn es irgendwelche Probleme geben sollte können sie mich eine Etage höher im großen Konferenzraum finden, aber ich glaube", seine Stimme verlor an Ernsthaftigkeit, „Aufräumen birgt ja eigentlich keine allzu großen Gefahren außer der erschrecken großen Menge an Pergament und Staub." Jetzt lächelte auch Lily tapfer zurück: „Also viel Spaß bei der Konferenz."

Mit diesen Worten verabschiedeten sie sich und jeder ging seinen Aufgaben nach. Lily räumte nach ihrem alten und erprobten Muggel-Prinzip mit zusätzlichem Zaubertrick auf. Sie leerte sämtliche Dinge auf den großen Schreibtisch aus, sortierte alles in Stapel und belegte diese mit einem Zauber, der das Auffinden beim nächsten Mal wesentlich leichter machen würde. Dann säuberte sie die leeren Schubladen und Regale und begann anschließend alles wieder geordnet zu verstauen, damit der Schreibtisch auch frei war. Das Büro war am Ende blitzblank aufgeräumt und kaum mehr etwas lag an seinem angestammten Platz, dafür herrschte Ordnung. Zu guter letzt ordnete Lily die Gebäudeskizzen noch alphabetisch und blickte dann mit einer kleinen Portion Zufriedenheit auf ihre Arbeit und ärgerte sich fast ein bisschen, dass sie keine Vorher – Nachher – Fotos gemacht hatte.

Während Lily aufräumte kümmerte sich James mit anderen Kollegen und Alastor Moody um die Planung des Besuchs beim spanischen Zauberministerium und der dortigen Aurorenabteilung. „Also in etwa vier Wochen besuchen wir die leitenden spanischen Auroren in Madrid. Vorher müssen wir möglichst den Gegenbesuch der Spanier komplett geplant haben. Außerdem müssen wir unsere Verhandlungsstrategie festlegen. Es ist zwar klar, dass wir mit den Spaniern enger zusammenarbeiten werden, aber ich kenne die Sicherheitsstandards im Mittelmeerraum. Die überprüfen ihre Mitarbeiter nur halb so gut wie wir es tun und sind noch besser im Veröffentlichen von streng geheimen ministeriumsinternen Informationen als wir... Wer auch immer dem Sprecher von St. Mungos erlaubt hat genauere Informationen über die gegen die Muggel eingesetzten Flüche an die Presse weiterzugeben...", Moody schüttelte verärgert den Kopf. „Dann schlag' ich vor wir fangen sofort an mit unserer Verhandlungsstrategie, all zu viel Zeit bleibt uns ja nicht.", meldete sich Frank Longbottom, der leitende Ausbilder der Auroren, zu Wort. Gesagt, getan. Bald folgten hitzige Debatten und allerseits rauchende Köpfe. Viel zu früh, so schien es, trafen die restlichen wichtigen Ministeriumsmitglieder ein, die nicht vom Spanienprojekt betroffen waren, um den neuesten Stand der Ermittlungen zur Muggelattacke in Erfahrung zu bringen und die nächsten Schritte zu klären.

Gegen späten Mittag kam James schließlich etwas gerädert und mit noch strubbeligeren Haaren als sonst in die Abteilung zurück. Die ersten Aufgaben konnte er gleich an Andrew, Chris, Macenzie und Sean weitergeben. Schließlich ging er in sein Büro und traf dort auf Lily, die anscheinend alte Akten aus der Abteilung geholt hatte und diese nun im James' Büro ordnete. Ein Blich durch den Raum zeigte ihm, dass seine persönliche Assistentin wirklich einiges geschafft hatte. Seinen Blick verfolgend schaute Lily ihn an und war froh, dass ihr Chef augenscheinlich zufrieden mit ihrer Arbeit war. Sie begann ihm zu zeigen, wo sie welche Akten und Pergamentrollen untergebracht hatte und erklärte ihm schließlich den Zauber, mit dem sie alle Unterlagen belegt hatte, damit er demnächst nicht mehr so lang nach allem suchen müsste. „Also Sie müssen nur deutlich ‚Accio Gebäudeplan' oder wie das Papier sonst heißt sprechen und das Papier plaziert sich auf dem Schreibtisch. Aber das ist ja eigentlich klar. Am Ende der Arbeit tippen Sie dann einfach auf das Blatt und sprechen die Worte ‚se devuelve a lugar' und alles geht an den richtigen Platz zurück. Eigentlich recht simpel, wenn man sich erstmal daran gewöhnt hat. „Was soll ich da noch groß sagen. Das erste Problem hätten wir schon mal gelöst und jetzt wollen sie die Gebäudeskizzen ordnen, so dass man damit auch vernünftig arbeiten kann.", beendete ihren Chef.

Dann setzte er sich erstmal auf seinen Sessel und massierte seine Stirn. James war froh, dass seine Abteilung nicht mit der Strafverfolgung der Attentäter zu tun hatte, sonst hätte das noch so einige Überstunden für ihn bedeutet. Ihm reichte schon die Planung des „Spaniertreffens". Irgendetwas sagte ihm, dass das Ganze mehr Stress als Nutzen mit sich bringen würde, wenigstens konnte er sich jetzt besser darauf vorbereiten. Lily schien wirklich hilfreich zu sein. Das Büro war kaum wiederzuerkennen und mit der Zeit würden sie schon miteinander arbeiten können. Es war zwar noch seltsam, aber man gewöhnt sich nach einiger Zeit bestimmt an den Anderen. James war da recht zuversichtlich. Gestern war die Situation noch wesentlich angespannter gewesen. Er hatte aber auch überhaupt nicht mit Lily gerechnet gehabt. Wie auch? Sie hatten sich vor zwei Wochen zum ersten Mal seit dem Abschluss von Hogwarts wiedergesehen und das „Zusammentreffen" war so kurz gewesen, dass ihm erst später klar wurde in wen er da gelaufen war. Seitdem Abschluss von Hogwarts waren einige Jahre vergangen. James hatte Lily sozusagen vergessen. Kein Wunder. Er war schließlich nie mit ihr befreundet gewesen.

Auch Sirius war recht erstaunt gewesen, als ihm sein Freund am Abend von seiner neuen Assistentin erzählt hat. „Wer hätte das gedacht? Lily war doch eine der Besten in unserem Jahr. Ich hätte gedacht, dass sie so richtig Karriere gemacht hat in den letzten Jahren...", überlegte Sirius. „Hab ich mich ja auch schon gefragt wie es dazu gekommen ist, dass sie im Prinzip überhaupt nicht gearbeitet hat. Ist irgendwie komisch,... aber ich kenne sie nicht gut genug, um zu beurteilen warum sie keinen Beruf gelernt hat. Es ist manchmal echt seltsam mit ihr zu arbeiten. Irgendwie kenn' ich sie ja aber eigentlich auch nicht wirklich. Heute lief es schon besser als gestern. Ich war so überrascht, als sie auf einmal da stand und als meine persönlich Assistentin vorgestellt wurde. Ich musste zuerst zweimal hingucken, um zu realisieren was da abging.", antwortete James. „Ach, das wird schon! Du weißt doch, du und die Frauen! Ihr kommt schon klar, du kannst gut mit Menschen umgehen.", versicherte sein Freund ihm.