Wenn du am wenigsten damit rechnest...

7. Kapitel: Eine Wiedergutmachung und ein Duell

A/N: Nachdem ich vor ein paar Tagen gelesen hab, dass es jetzt verbietet Songtexte in den Stories wiederzugeben habe ich meine letzten beiden Kapitel - jetzt wieder ohne Songtexte - ins Netz gestellt.

A/N: Unglaublich aber wahr, ich habe es doch endlich geschafft zu updaten. Es tut mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat, aber ich hatte in den letzten Wochen so viel zu tun, dass ich einfach keine Zeit gefunden hab das nächste Kapitel zu schreiben. Für die Schule musste ich eine Facharbeit schreiben und das ganze ist wirklich eine zeitintensive Sache, da bleibt einfach nicht viel Zeit übrig. Dafür sind jetzt endlich Ferien und ich kann mich in Ruhe um die Geschichte kümmern. Ein riesengroßes Danke geht erst mal an meinetollen Reviewer. Wow, Leute, ich hab mich so gefreut, als ich das letzte Mal so viele positive Rückmeldungen von euch bekommen hab. Gerade deshalb tut es mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat! Aber egal jetzt ist es da, Kapitel 7 und ich hoffe es ist nicht ganz so schlecht wie ich befürchte.

Nochmal Danke an: Pia, Sunny, Dragon corazon, carmen, dchen, peach, jas undLiz Black


Der kleine Londoner Stadtteil wirkte noch etwas verschlafen und morgenmuffelig. Auch wenn es gute 12 Uhr war, fehlte das sonst so anhaltende Brummen der vielen Autos. An diesem Sonntag schienen sie in den Garagen und auf den Auffahrten stehen geblieben zu sein. Wie ein grau-silberner Schleier legte sich mehr oder minder dichter Nebel auf die Straßen. Der Tag wollte sich augenscheinlich nicht festlegen, ob das Wetter heute gut oder schlecht werden sollte.

Natalie und Lily wachten in ihrer Wohnung langsam auf. Nach zahlreichem umherwälzen, Kissen über den Kopf ziehen und mit den Beinen in der Bettdecke verwickeln gaben beide recht zeitgleich auf und tapsten augenreibend in Richtung Küche. Lily, die noch ein paar Minuten eher wach war hatte sich bereits eine große Tasse gemacht und saß jetzt, die Knie nah an den Körper herangezogen, auf dem Sofa. Die Tasse in ihren Händen kaum angerührt und die Augen mehr geschlossen als offen schien sie zu versuchen sich zu sammeln. Natalie folgte ihr bald.

„Morgen Lily..."

„Morgen du..."

„Willst du frühstücken?"

„Eigentlich schon, aber ich bin so m-m-m-müde", gähnte Lily.

„Es gäbe da nämlich ein kleines Problem mit dem Frühstück"

„Das da wäre..."

„Der Kühlschrank ist im Prinzip leer"

„Oh..."

Lily öffnete die Augen und suchte die Decke, die normalerweise in Nähe des Sofas lag. Fand sie und legte sie über Natalie und sich selbst.

„Ich schlag die folgendes vor, Natalie. Wir wachen jetzt noch so 'ne halbe Stunde langsam auf und gehen dann zum Supermarkt um die Ecke."

„Mmh..."

Natalie hatte es sich bereits auf dem Sofa mit großen Teilen der Decke bequem gemacht und ihren Kopf an Lily angelehnt.


Eine Stunde später hatten die Beides es wirklich geschafft aufzustehen, sich einmal ein bisschen im Bad frisch zu machen und einigermaßen so anzuziehen, dass sie zum Supermarkt gehen konnten. Mittlerweile wach und nur noch eingeschränkt erschöpft bewegten sich die Freundinnen durch die Regalreihen und kauften für die nächste Woche ein. Während sie Toastbrot, Marmelade, Butter, Obst, Gemüse, Fleisch und Nudeln in den Einkaufswagen legten, ließen sie den gestrigen Abend Revue passieren.

„Tut mir übrigens leid, dass ich dich nachher eher alleine hab stehen lassen. Aber Ashley...", begann Natalie sich zu entschuldigen.

„Halb so wild. Ich war ja nicht lange alleine."

„Stimmt. Jemand hat sich ganz gut mit James Potter unterhalten!", zwinkerte Natalie Lily zu.

„Ach, jetzt übertreib mal nicht!", winkte Lily ab.

„Potter stand mit seinen Freunden an der anderen Seite des Clubs. Er ist quer durch die Menge gegangen, um zu dir 'Hallo' zu sagen. Ist das etwa nichts?", hakte Natalie nach.

„Jetzt tu mal nicht so als ob die Liquid Lounge die Größe einer Arena hätte. Wir arbeiten halt zusammen und da ist es schon besser, wenn wir miteinander auskommen.", erwiderte Lily ernsthaft.

Die beiden begannen die Waren aus ihrem Einkaufswagen auf das Fließband der Kasse zu legen.

„Tut ihr das denn?", fragte Natalie mit einem wissenden Lächeln.

„Eigentlich ist es bei der Arbeit immer etwas seltsam. Gestern lief's dagegen echt anders – also besser.", analysierte Lily.

„Na dann kann man ja nur hoffen, dass es so weiter geht.", nickte Natalie der Rothaarigen ermutigend zu.

„Das macht 17 Pfund und 43 Pence", unterbrach die Kassiererin das Gespräch.


Mit einem leicht doppeldeutigen „Viel Spaß!", verabschiedete Natalie ihre Freundin am nächsten Morgen, bevor diese – zugegeben kurz mit den Augen rollend über den Kommentar – ihren tägliche Weg zur Arbeit per Londoner U-Bahn antrat. Nicht zu unrecht gespannt wie ihre Zusammenarbeit nach dem Treffen in der Liquid Lounge ablaufen würde betrat Lily am Montag das Büro.

„Guten Morgen Lily!", begrüßte James sie freundlich.

„Morgen. Das Wochenende noch gut überstanden?", entgegnete Lily mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.

„Ja, nachdem ich die sterblich Überreste meiner Freunde eingesammelt hatte ging es.", erklärte James mit übertriebenem Ausdruck von Schmerz im Gesicht.

„Nein, alles halb so wild. Aber es war doch recht interessant halbwegs nüchtern mitzukriegen wie schrecklich fertig ich sonst nach 'ner durchgefeierten Nacht bin.", erklärte James wieder etwas ernster.

„Sei mir dankbar. Ich hab' dich sozusagen von einem totalen Absturz bewahrt!", konterte Lily.

Eines der so vielen im Ministerium herumschwirrenden Memos landete auf James Schreibtisch und stoppte die Unterhaltung:

Hallo James,

tut mir leid, dass ich dir das hier erst so kurzfristig mitteilen kann. Das Spanische Ministerium sitzt uns im Nacken, weil die schon die Termine für den Gegenbesuch haben wollen. Kannst du den Ablauf noch heute planen und abschicken?

Mit freundlichen Grüßen,

Alastor Moody

„Worum geht es eigentlich genau bei dem Treffen?", fragte Lily nach.

„Wir wollen gemeinsame Strategien und die Vorgehensweise bei Konfrontationen mit der dunklen Seite verbessern und vergleichen. Außerdem sollen die Informationen unserer beiden Behörden verglichen werden.", erklärte James fachmännisch.

„Und jetzt sollst du den Ablauf für den Gegenbesuch planen? Hört sich nach Überstunden an.", stellte sie fest.

„Das hört sich nicht nur so an, so scheint es bis zu unserem Besuch in Madrid zu bleiben."

„Wann genau..."

„Die ersten Tage im November... Du kommst übrigens mit!"

„Wieso...?"

„Persönliche Assistentin – schon vergessen?", neckte James sie.

„Na wenn es wirklich nicht anders geht. Eigentlich mag ich das verregnete London ja viel lieber.", beteuerte Lily mit gespielter Ernsthaftigkeit.

„Also ich muss gleich zum Training, aber wenn du mitkommst, können wir die restlichen Termine und Aufgaben auf dem Weg besprechen.", schlug James vor während er kurz seinen Terminkalender überflog.

„Hier soll das Training stattfinden?", fragte Lily ungläubig, als sie mit James in eine eher dunkle Ecke einer großen Londoner Tiefgarage appariert war.

„Nicht direkt, aber im Ministerium selbst war einfach nicht der optimale Platz zu finden. Hier konnten wir alles so aufbauen wie wir wollten.", erklärte James.

„Aber die Muggel..."

„Doch nicht direkt hier, wir müssen erst mal Zug fahren."

„Bis Kings Cross ist es aber noch ein bisschen...", wunderte sich Lily immer mehr.

„Hab ich Zug gesagt?", fragte James mit etwas verwirrtem Blick „Ich meine Aufzug."

„Das erklärt einiges!", stellte Lily belustigt fest.

Also verließen die Beiden die Tiefgarage in Richtung Ausgang 5, Chapel Road. Im Aufzug angekommen brachte James durch einen beiläufigen Schlenker seines Zauberstabs einen zusätzlichen Knopf zum Vorschein, der den Benutzer des Aufzugs nicht aufwärts sondern abwärts brachte. Nach etwa 15 Sekunden Abwärtsfahrt öffneten sich die Aufzugtüren und boten einen ersten Blick auf die Trainingshalle. „ Da wären wir!", erklärte James während Lily interessiert versuchte in alle Richtungen gleichzeitig zu gucken.

Die Halle an sich sah eigentlich wie jede andere Muggelsporthalle aus, was das Bild so interessant machte, war die Kulisse in der trainiert wurde und die vielen bunten Blitze der Zaubersprüche, die an und ab durch die Luft schossen. In einer Ecke der Halle war eine Art Labyrinth aufgebaut in dem noch recht junge Auroren, eingeteilt in zwei Gruppen, gegeneinander kämpften. An einer anderen Stelle waren turnmattenähnliche Böden überall angebracht und eine Gruppe trainierte dort Angriffs- und Falltechniken, um verschiedenen Flüchen auszuweichen. Einer weiteren Gruppe wurden erst verscheiden Verteidigungs- und Angriffszauber erklärt, damit diese dann in kleinen Gruppen geübt werden konnten.

„Noch üben hier Auroren, die im zweiten Lernjahr sind. Gleich kommen die aus der regulären Einsatztruppe.", meldete James sich.

„Und das sind die, für deren Training du zuständig bist?"

„Teilweise, ich bereite die Theorie vor, aber den größten Teil des Trainings übernimmt Duncan Kentworthy."

Als hätte James nach ihm gerufen stand Duncan, ein großer braunhaariger, schätzungsweise mitte 40 alter Zauberer, auch schon neben James.

„Hallo James. Alles bereit für die Stunde?"

„Ja klar, alles vorbereitet. Kann gleich losgehen."

„Fehlt nur noch die Einsatztruppe. Wer ist eigentlich deine nette Begleiterin. Möchtest du sie mir nicht vorstellen.?", lächelte Duncan Lily freundlich an.

„Das ist Lily Evans, meine neue persönliche Assistentin. Lily, das ist Duncan Kentworthy, ich hab dir ja gerade erzählt, dass wir gemeinsam das Training leiten."

„Hallo. Nett Sie kennen zu lernen.", begrüßte Lily.

„Gleichfalls."

Währenddessen war auch die Einsatztruppe zum Unterricht erschienen und wartete darauf mit dem Training zu beginnen.

„Moment, Lily, hier hast du einen Stuhl. Dann brauchst du dir nicht so die Beine in den Bauch zu stehen", zauberte James einen Stuhl aus dem Nichts.

„Danke. Dann bin ich mal gespannt, wie du dich schlägst. Viel Spaß!", kommentierte Lily und setzte sich.

In der Unterrichtsstunde gingen James und Duncan zuerst einzelne Kampfmuster durch, die anschließend im Labyrinth geübt werden sollten. Es wurden die letzten Einsätze und die dort aufgetretenen Fehler besprochen. Mit einem letzten „Und denkt daran, im Zweifelsfall schaut lieber anhand des Spiegelzaubers, welcher Gegner euch nach der nächsten Ecke auflauert anstatt einfach drauflos zu gehen.", entließ James die Gruppe in das Labyrinth, damit sie dort in verteilten Rollen gegeneinander die Strategien trainieren konnten. Duncan und James beobachteten die Gruppe und wiesen ab und an auf Fehler hin. Nach etwa fünf Minuten ging James zu Lily zurück.

„Erster Eindruck?", fragte er.

„Interessant mal das Ganze nicht nur als Papier auf dem Schreibtisch, sondern die wirkliche Ausarbeitung zu sehen.", stellte sie fest.

„Wie sieht's eigentlich mit deinem eigenen Können aus, wenn's an die Verteidigung geht?", fragte James spielerisch.

„Das ist schon so lange her. Normalerweise muss ich mich im Alltag nicht duellieren."

„Na dann komm mit und wir schauen mal was du noch alles vom Unterricht in Hogwarts behalten hast.", schlug James ohne große Verpflichtung vor.

Sie gingen in den Teil der Halle, wo zuvor der theoretische Teil des Unterrichts stattgefunden hatte. Mit einem kurzen Flicken seines Zauberstabs ließ James die Stühle verschwinden. Vorbereitend krempelte er die Ärmel seines Hemdes hoch; Lily tat es ihm gleich.

„Also bist du bei unserem kleinen Duell dabei? Nur zum Spaß – nichts bösartiges!", schlug James vor.

„Müsstest du nicht eigentlich die Gruppe…?", begann Lily.

„Ach, halb so wild, die sind alle schon gut ausgebildet und Duncan schafft das auch alleine.", wehrte er ab.

„Also dann Mr. Potter!", nahm Lily augenzwinkernd einen ernsten Ton an.

„Miss Evans!"

„Los geht's!"

James – ganz der Auror, der in ihm steckt – rief schneller Expelliarmus, als Lily abschätzen konnte und für eine Sekunde sah es so aus, als ob sie schon verloren hätte bevor sie überhaupt anfangen konnte. Doch ihre Reflexe meldeten sich unaufgefordert und sie entgegnete gerade noch rechtzeitig mit dem gleichen Entwaffnungszauber. Schnell duckte sich James und entwich dem Zauber – durch seinen Beruf war er definitiv im Vorteil in diesem Duell, auch wenn er sich zurückhielt. „Na dann, ... Stupor!", legte Lily nach. „Impedimenta", entgegnete James und konnte so noch rechtzeitig den Lähmfluch entgehen. Er ließ den Zauber abprallen und zu Lily zurück geben, die mehr und mehr Spaß an dem kleinen Duell fand. Schnell sprach sie zur Seite und sprach „Tarantallegra" und zwang James so zu einer ungewollten Tanzeinlage. Für einige Minuten schossen verschiedenfarbige Blitze und Pfeile nur so hin und her. Lily bekam zwischenzeitlich beide Arme gelähmt und schaffte es trotzdem noch James zumindest was die Raumverhältnisse anging einzuengen. Bis Lily irgendwann völlig in die Ecke gedrängt keine Möglichkeit mehr hatte zu fliehen und mit den Worten „Okay, okay, ich geb ja schon auf. Du bist schließlich hier der Auror!", aufgab. „Wird auch langsam Zeit!", flachste James.

Kurze Zeit später waren James und Lily ins Büro zurückgekehrt und gingen den Ablauf des restlichen Tages und die während ihrer Abwesenheit eingetroffenen Mitteilungen durch. Für James stand die Grobplanung für das „Spanienprojekt" – wie die Beiden es getauft hatten – an. Doch zuerst einmal, war das Training doch ziemlich anstrengend gewesen. „Da fällt mir gerade ein...", unterbrach Lily ihre Überlegungen und blickte James direkt in die Augen, „Ich hab noch was für dich! Kleinen Moment!".

Etwas unschlüssig über das, was Lily beabsichtigte blieb James an seinem Schreibtisch stehen. Aus ihrer Tasche holte Lily eine Art schwarzes flaches Paket, vergrößerte es magisch und glättete es, so dass sich das Paket als ein schwarzes Hemd entpuppte. Sie streckte es James mit entschuldigendem Gesichtsausdruck entgegen: „Ich wollte mich damit für unseren Unfall am Samstag entschuldigen."

„Das wäre doch absolut nicht notwendig gewesen. Ist doch alles halb so wild!", nahm James eine fast ablehnende oder zumindest abwehrende Haltung an.

„Finde ich schon. Außerdem möchte ich's mir ja nicht mit meinem Chef verscherzen.", wand Lily ein. „Dann hab ich wohl keine andere Wahl? Danke Lily, es wäre wirklich nicht notwendig gewesen, aber ich freue mich natürlich trotzdem darüber.", nahm er das Geschenk entgegen.

A/N: So jetzt bin ich ja mal gespannt. Was habt ihr von dem Duell gehalten? Das war beim schreiben nämlich so in etwa das schwierigste in diesem Kapitel. Wenn ihr mir also eine Freude machen wollt, dann hinterlasst eine Review. Dann mal FROHE OSTERN! ;-)