Disclaimer: JKR weigert sich immer noch, Geld und Rechte rauszurücken. 'seufz' ;)

A/N: Danke für die lieben Reviews, freu mich immer, wenn ich welche krieg. Grüße an dieser Stelle auch an jene Leser, die keine Reviews hinterlassen, obwohl mich deren Meinung natürlich auch sehr interessieren würde ;)

Hoffe mal dir gefällt auch dieses Kapitel, moony, obwohl es schon wieder nicht so furchtbar lang ist ;)

Übrigens: In der Zaubererwelt, so meine bescheidene Fantasie, gibts nicht nur den normalen Tabak, sondern auch alle möglichen Geschmacksrichtungen. Zimt,gebrannte Mandeln oder frischer Pfeffer zum Beispiel. 'ein Päckchen zum Kosten rumreicht'

"So so, Sie wollen also die Jugend zum Rauchen verleiten. Ich fürchte, das wird Ihrem Haus einige Punkte kosten."

Schade, leider kann ich mit keinem Haus dienen. Aber Sie könnens ja anschreiben, Severus. ;)

Und ganz wichtig: BITTE IMMER MIT HELM FAHREN! Danke

:III:

And feel the moon replace the sun
Everything we´ve ever stolen
Has been lost returned or broken
No more dragons left to slay
Every mistake i´ve ever made
Has been rehashed and then replayed
As I got lost along the way

(Robbie Williams The Road To Mandalay)

Müde sah Remus von den Papieren auf, über denen er brütete, und warf einen Blick auf die Uhr. Er musste los, wenn er noch pünktlich zur Sitzung des Ordens kommen wollte. Der Phönixorden-schon seit einigen Wochen war er wieder aktiv. Aber viel mehr, als den Leuten klarzumachen, dass Voldemort wieder da war, oder besser es zu versuchen, und zu versuchen Voldemorts Pläne herauszubekommen und zum Gegenschlag anzusetzen, konnten sie nicht tun. Sie waren nur wenige und Voldemort hütete sich davor Aufsehen zu erregen. Noch zumindest.

Remus begann die Pergamentbahnen wieder aufzurollen. Dann erhob er sich aus dem Sessel. Dem Anschein nach etwas zu schnell. Remus wurde kurz schwarz vor Augen, er schwankte leicht und klammerte sich am Tisch fest. Er atmete schwer. Allmählich verflog die Schwärze vor seinen Augen wieder. Er musste etwas vorsichtiger sein. Morgen war wieder Vollmond und er fühlte sich gar nicht gut.

Er hatte in den letzten Tagen nur wenig gegessen, oder besser gesagt nur wenig bei sich behalten können. Sein Kopf dröhnte und machte die Übelkeit keinen Deut besser. Die Sicht verschwamm abermals vor seinen Augen. Reiß dich zusammen, Remus, du musst los. Keine Zeit für solchen Unfug.

Er überhörte zum unzähligsten Mal in dieser Woche die Signale seines Körpers. Langsam, viel zu langsam für seine wachsende Ungeduld, stopfte er die Pergamentrollen in seine Tasche und löschte das Licht in Dumbledores Büro, welches er ihm freundlicherweise für seine heutige Arbeit zur Verfügung gestellt hatte. Er schleppte sich zum Kamin und nahm eine Hand voll Flohpulver. Er konnt schließlich aus Hogwarts nicht hinausapparieren und das Flohnetzwerk konnte er auch nur bis nach Hogsmeade benutzen.

Er kletterte in den Kamin, warf das Flohpulver und sagte laut und deutlich "Zu den Drei Besen, Hogsmeade".

Als er wieder Boden unter seinen Füßen spürte, war ihm noch schwindliger als zuvor. Das kleine Pub drehte sich einmal um ihn, ehe er sich an einen nahegelegenen Stuhl abstützen konnte.

"Meine Güte, alles in Ordnung?"

"Oh, ja, danke, alles in bester Ordnung, Rosmerta."

Er beeilte sich aus dem Pub zu kommen, etwas wackelig auf den Beine und mit dem prüfenden Blick Rosmertas im Rücken.

Kaum vor der Tür angekommen disapperierte er auch schon. Er hasste nichts mehr als neugierige Blicke.

Wieder drehte sich alles, als er am Grimmauldplatz ankam. Diesmal musste eine Staßenlaterne als Stütze aushelfen. Langsam bewegte er sich auf Nummer 12 zu. Seine Beine gehochten ihm nur widerwillig. Ob sie diesmal da war, schoss es ihm durch den Kopf.

Er hatte sie schon Ewigkeiten nicht mehr gesehen. Sie hatten sich im Hauptquartier der Ordens regelmäßig verpasst. Sie hatte viel zu tun, wollte sie doch im Ministerium unterkommen. Das durfte eigentlich nicht das große Problem werden, dachte er bei sich. Sie, die Tochter des bekannten Arztes Salem Black. Sie hatte in London studiert, magische Heilung und all das Zeug, und hatte sich schließlich, wie einst ihr Vater, auf die Lykanthropie spezialisiert. Sie war eine der Besten ihres Jahrgangs gewesen.

Er erinnerte sich noch daran, als währe es gestern gewesen, als sie in ihrer keinen Wohnung gesessen hatten, jeder in seinen Unterlagen vertieft und sie ihn zum hundertsten Mal gefragt hatte, wie er sich das nur antun konnte, drei Fächer gleichzeitig zu belegen.

Remus lächelte. Wirklich, die Erinnerung war noch mehr als klar.

Anfangs hatte sie ja gar nicht zusammengelebt. Da hatte er sich mit Sirius eine Wohnung geteilt und Jo hatte mit Meggie und Angelina eine kleine Wohnung ganz in der Nähe bezogen. James und Lily waren schon sehr früh zusammengezogen, kaum hatte Lily die Schule verlassen.

Wenig später hatte es Lina zum Studium nach Oxford verschlagen und zwischen Sirius und Meggie war es langsam ernster geworden. Mit Lilys Schwangerschaft stieg auch der Wunsch seines Freundes nache einer eigenen Familie.

Und so hatten Sirius und Jo schließlich die Wohnungen getauscht. Für Jo war das kein Problem gewesen. Sie hatte sich, wie er, wohl gefühlt in einer Wohung voller Bücher. Im Gegensatz zu Sirius, der lieber sein eigenes Zeug in der ganzen Wohnung verstreut hatte.

Wieder huschte ein Lächeln über Remus Gesicht. Er konnte sich wirklich noch genau daran erinnern.

"Wofür braucht man bitte drei Doktortitel?"

"Es sind keine drei, nur zwei."

"Gut, ich frage anders: wofür braucht man einen Doktor in Alte Runen, einen in Geschichte der Zauberei und einen Studienabschluss in Arithmantik?"

Remus zuckte die Achseln. "Weiß nicht. Wofür braucht man einen Doktor in Lykanthropie, wenn man den Werwolf auf dem Sofa sitzen hat?"

Jo lachte. "Remus John Lupin, du bist ein Spinner!"

Remus lächelte.

"Und weißt du, was mir so an dir gefällt? Man kann dich ohne Konsiquenzen beleidigen."

"Ohne Konsiquenzen? Warte nur bis ich dich erwische..."

Wieder ihr Lachen. "Wo soll ich denn warten?"

"Du freches Biest..."

Die darauf folgende Jagd um den Tisch war positiv für Remus ausgefallen und hatte in einem unheimlich verliebten Nachmittag geendet. Damals war ihr Leben noch unbeschwert gewesen.

Remus seufzte. Er wusste wirklich nicht, wie er ihr jetzt begegnen sollte, nach all den Jahren.

Er zog den Zauberstab und berührte damit die Tür von Nummer 12. Als der das Metall der Türklinke in der Hand hatte, meldete sich sein Körper erneut zu Wort. Es flimmerte wieder vor seinen Augen. Er schaffte es gerade noch durch die Eingangshalle zu gelange und die Küchentüre zu öffnen, ehe sich die Nacht vollkommen um ihn schloss und er entgültig zusammenbrach.

(Flashback)

"Fahr verdammt nochmal langsamer!"

"Und Sirius soll ich davonziehn lassen? Niemals!"

Jo erhöhte die Geschwindigkeit ihres Motorrades abermals. Remus hinter ihr klammerte sich an ihr fest. Langsam holten sie auf. Das Motorrad vor ihnen war nun keine halbe Länge mehr von ihnen entfernt. James' Robe flatterte wie eine Fahne hinter Sirius' Motorrad her.

"Du bist wahnsinnig!", schrie Remus gegen den Fahrtwind. Jo lachte.

"Erde an Moony! Du sprichst hier von Miss Lunatic! Ich bin dafür bekannt! Außerdem bin ich mit dem da vorne verwandt!"

"Ich korregiere: Ihr seid alle drei verrückt. Diese Wettrennen werden uns noch mal Kopf und Kragen kosten!"

"Du kannst ja die Augen zumachen, wenns dir zu schnell ist."

"Die sind schon längst zu."

Die beiden Motorräder waren nun dicht hintereinander.

"Festhalten, jetzt wirds holprig!"

"Jetzt erst?"

In einem gekonnten Manöver lies Jo ihre Maschine an Sirius vorbeigehn, fuhr kurz neben ihm her und gab dann Vollgas. Remus krallte sich an ihrer Robe fest.

"Hey, so nah warst du mir ja noch nie!" lachte Jo vor ihm. In jeder anderen Situation wäre er Rot angelaufe, doch jetzt hatte er einfach nur Angst, dass ihn der Fahrtwind von der Maschine fegen könnte.

"Na warte, du kleine Hexe, dich krieg ich auf jedenfall!", erklang Sirius' Stimme hinter ihnen. Kurz darauf schoss auch schon ein pechschwarzes Motorrad über sie hinweg.

"Oh nein, nicht auch DAS noch!", stöhnte Remus.

"Oh doch! Ich weiß doch, du liebst es!"

"Ich hasse es!"

Jo lachte nur. Sie ließ die nächste Biegung auf sich zukommen und gab nochmals Vollgas. Kurz vor der Böschung hoben sie ab.

Langsam gewannen sie an Höhe. Sirius' Vorsprung schrumpfte erneut.

Grinsend drehte sich Jo zu Remus um. "Und? so schlimm?"

"Schau verdammt noch mal nach vorn, denn du fliegst!" Die Panik in seiner Stimme war nicht zu überhören. Jo tat ihm den Gefallen.

"Wer hatte nur diese Schnapsidee mit den fliegenden Motorrädern?"

"Gegenfrage: Wer hat den Flugmechanismus ausgeklügelt? Du hast einfach ein zu weiches Herz, Moony."

"Du meinst, ich bin einfach nur leicht zu überreden."

"Ja, das auch."

Remus hasste diese völlig überdrehten Verfolgungsjagden. Im Grunde waren sie vollkommen sinnlos. Aber er liebte es Jo so nahe sein zu können. Ohne Fragen, ohne Erklährungen. Sein Herz raste wie verrückt. Auch Jos Puls war erhöht. Er konnte es spüren. Aber er wusste genau, dass nicht er der Grund dafür war und ebensogut wusste er, dass er niemals mit dem Rausch der Geschwindigkeit, den diese Maschine regelmäßig hervorrief, würde mithalten können.

Doch das was alles nicht wichtig im Augenblick. Es war nur wichtig, dass er hier war, sie an sich spüren konnte, ihren Duft inhalieren. Diesen zarten Zimtgeruch ,der von ihrem Zimttabak herrührte. Remus liebte Zimt, spätersten seit er sie kannte.

(Flashback Ende)

Das erste, dass Remus wahrnahm, als sich die Nacht um ihn wieder zu lichten begann, war ein vertrauter Zimtgeruch, ein wenig vermischt mit - war das wirklich der Geruch von gebrannten Mandeln?

Er hörte das Stimmengewirr um sich herum. Jemand strich ihm das angegraute Haar aus dem Gesicht. Ganz vorsichtig. Er konnte die Wärme spüren.

Langsam, ganz langsam begann sein Gehirn zu begreifen, was passiert war.

"Er ist ganz schön weggetreten, was?" Kingsleys dunkle Stimme hob sich deutlich von dem Stimmengewirr ab.

"Sieht so aus." Arthur war also auch da.

"Das musste ja einmal so kommen." Mollys Stimme klang verärgert und besorgt zugleich, wie es nur ihre konnte. "So dürr wie er ist. Das kann der beste Kreislauf auf die Dauer nicht aushalten."

"Der beste Kreislauf muss auch keine dreizehn Vollmonde im Jahr überstehn." Sirius Stimme war ganz nah bei ihm.

Langsam legten sich die letzten Nebelschleier von seinem Bewusstsein. Vorsichtig öffnete er die Augen. Das Licht in der Küche war angenehm, nicht zu grell. Das erste, dass er sah, war der weinrote Stoff einer Robe, auf der sein Kopf lag. Besser noch, sein Kopf ruhte auf dem Schoß des Trägers der weinroten Robe. Remus schluckte.

"Moony, alter Junge, hörst du mich?" Sirius saß neben ihm auf dem Küchenboden. Besorgt sah er ihn aus seinen unergründlich dunklen Augen an. Mit einem Mal begriff Remus, dass es nicht die Hand seines Freundes war, die ihm das Haar aus der Stirn gestriche hatte. Nein, auch die Hand gehörte dem Träger der Robe, auf der er lag.

Lamgsam drehte er den Kopf. Er wusste genau, wen sein Blick treffen würde.

Tatsächlich begegnete sein Blick einem Paar nebelgrauer Augen.

Ein verschmitztes Lächeln umspielte ihre Lippen.

"Hallo, Remus. Schön dich zu sehn."