Disclaimer: Natürlich gehört nichts vom Harry Potter Universum mir, sondern alles J. K. Rowling.

Inhalt: (AU) Die Geschichte ist die Fortsetzung zu Das 6. Schuljahr mit Sirius. Die Zauberergemeinschaft lebt weiterhin in Angst vor neuen Anschlägen von Voldemort, der nachdem fast alle seine Todesser nun endgültig im Gefängnis sitzen, nach anderen Wegen sucht, die Macht zu ergreifen.

(Am Anfang wird das ganze erst einmal eine kleine Liebesgeschichte mit Sirius, was aber nicht heißen soll, dass es eine Liebesgeschichte wird. Versprochen! Ich wollte nur Sirius mal etwas gutes tun und ihm auch mal eine „Freundin" gönnen.)

Anmerkung zum Jahr:

Im 5. Band steht, das Harry mit Cho am Valentinstag in Hogsmead war. Das heißt, dass der Valentinstag an einem Hogsmead-Wochenende sein und auf einem Samstag liegen musste. Dies war 1987, 1998 und 2004 der Fall. Ich gehe von 1998 aus. Folglich ist nun Sommer 1999 und die Jahrtausendwende steht bevor. (Wird später noch wichtig!)

So und jetzt erst einmal ein paar Anmerkungen:

Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Es kam nur einiges dazwischen. Erst wusste ich nicht, was ich eigentlich schreiben wollte, dann nachdem ich diese künstlerische Krise überwunden hatte g, kam meine Vertieferarbeit, dann hab ich endlich angefangen zu schreiben und hab auch endlich einen Betaleser gefunden knuddel. Und jetzt kam meine Diplomarbeit. Ich hoffe irgendjemand hat jetzt Mitleid mit mir, wenn nicht, dürft ihr ruhig sauer sein, dass es eben so ewig gedauert hat.

Jetzt aber genug gejammert, ich muss hier erst noch ein großes Dankeschön loslassen:

An alle lieben Reviewer, die mir seit dem letzten Update zum 6. Schuljahr mit Sirius noch geschrieben haben. Das hat angespornt, weiterzuschreiben.

Und dann an meine Betaleserin MyLoveIsYourLove, die mich vor weiteren peinlichen Rechtsschreibfehlern und anderen Dummheiten bewahrt. (Griffindor, wie konnte ich nur? sich an die Stirn schlag)

Bei den Dursleys

Es war ein schöner Sommertag an dem die Sonne auf das Haus am Ligusterweg Nummer 4 schien, das Haus in dem Harry Potter die ersten beiden Wochen seiner Ferien absitzen musste. Doch war es diesmal nicht so unerträglich wie in den letzten Ferien. Harry blickte vom Schreibtisch aus hinüber an die Wand über seinem Bett, wo ein Kalender hing, auf dem er die Tage bis zu seiner Rückkehr zum Wolfsbau weg strich. Heute war Sonntag, der 04. Juli und damit waren es nur noch wenige Tage, bis er die Dursleys nie wieder sehen würde. Mit diesem Gedanken im Kopf konnte ihm selbst der Aufsatz für Snape, an dem er gerade arbeitete, nicht die gute Laune verderben. Er hatte sich vorgenommen die Zeit im Ligusterweg zu nutzen, um die Hausaufgaben zu erledigen, die ihnen die Lehrer über die Ferien aufgegeben hatten. So würde er im Wolfsbau die Ferien genießen können, ohne einen Gedanken an Hogwarts zu verschwenden.

Er war gerade mit dem Aufsatz fertig, als von unten die Stimme seiner Tante zu hören war: „Komm sofort herunter, das Abendessen ist fertig!" Harry räumte seine Sachen beiseite und ging hinunter in die Küche, wo die Dursleys bereits am Essen waren. Er setzte sich hinzu und begann sich von den Kartoffeln zu nehmen. Er wollte gerade anfangen zu Essen, als draußen auf der Straße der Lärm eines Motorrades zu hören war. Tante Petunia ging zum Fenster und spähte ihren langen Hals streckend hinaus. „Was sucht so ein Rocker hier im Ligusterweg. Diese Kerle gehören alle eingesperrt.", schimpfte sie los. Onkel Vernon gab ihr sogleich Recht: „Ganz recht, Petunia. Solche Leute haben hier nichts zu suchen. Motorradfahrer. Wenn ich allein an diese Rocker denke." „Vernon, dieser Kerl kommt zu uns.", fiel ihm Tante Petunia entgeistert ins Wort.

Und tatsächlich klopfte es wenig später an der Haustüre. „Wenn das wieder etwas mit dir zu tun hat, Bursche, wirst du mich kennen lernen.", drohte Onkel Vernon, ehe er aufstand und zur Tür ging. Harry störte die Drohung nicht im Geringsten. Er hatte in den letzten Tagen festgestellt, dass sein Onkel und seine Tante es keineswegs mehr wagten, ihn zu schikanieren. Zu groß war die Angst davor, dass einer von Harrys Freunden auftauchen und sie alle verzaubern könnte. Jedoch war er neugierig, wer es denn wagen würde, mit einem Motorrad bei den Dursleys vorzufahren. Er brauchte nicht lange auf die Antwort zu warten. Onkel Vernon öffnete die Türe und spähte misstrauisch auf den Mann, der vor ihm stand. Dieser trug eine Lederkluft aus einem seltsamen Leder. „Was wollen Sie!", fuhr er den Mann an. Dieser zog eine Augenbraue hoch, ehe er betont höflich antwortete: „Ich würde gerne Harry abholen, falls es Ihnen nichts ausmacht, sich bereits zwei Tage früher von ihm zu trennen." Onkel Vernon wich rücklings in den Flur zurück. Den Mann schien das nicht zu stören. Er kam herein, sah sich um und ging dann Onkel Vernon links liegen lassend in die Küche. Dudley sprang auf, als der Mann hereinkam und stellte sich neben seine Mutter, die bereits bis in die von der Tür am weitesten entfernte Ecke der Küche zurückgewichen war. Der Mann lächelte bei diesem Anblick amüsiert und wandte sich dann an Harry: „Na, wie sieht's aus. Bist du traurig, wenn ich dich schon zwei Tage früher mitnehme?"

Harry sprang auf und eilte zu Sirius hinüber. Kein anderer war es, der die Dursleys in Angst und Schrecken versetzte. Er umarmte seinen Adoptivvater zur Begrüßung. „Hat Madame Pomfrey dich doch schon aus dem Bett gelassen. Wie hast du das denn geschafft?", fragte er verblüfft. „Es war nicht so schlimm, wie es am Anfang ausgesehen hatte und außerdem hat Madame Pomfrey gemeint, dass sie verrückt wird, wenn sie mich noch einen Tag länger ertragen müsste.", erwiderte Sirius grinsend, „Also wie sieht es aus. Packen wir deine Sachen und verschwinden oder willst du erst noch zu Ende essen?" Dabei betrachtete Sirius sich die Kartoffeln mit gedünsteten Brokkoli, die es nach Dudleys Diätplan an diesem Abend gab. „Ich denke zu Hause werde ich auch noch was Essbares bekommen, also gehen wir lieber und packen.", entschied Harry, wobei ihm die Entscheidung sichtbar leicht fiel. Die Dursleys nicht weiter beachtend, gingen die beiden nach oben in Harrys Zimmer. Dort zückte Sirius seinen Zauberstab und begann damit alle Sachen in Harrys Koffer fliegen zu lassen. Mit einem weiteren Schwenk des Zauberstabes ordneten sie sich so, dass sie alle in den Koffer passten. Die einzigen Dinge, die nun noch herumlagen bzw. standen, waren der Feuerblitz und Hedwig in ihrem Käfig.

„Wie sollen wir eigentlich den Koffer auf dem Motorrad mitnehmen und seit wann hast du es eigentlich?", fragte Harry, als alles fertig gepackt bereit stand. „Das Motorrad habe ich schon, seit ich die Schule beendet habe. Ich hatte es Hagrid geliehen, damit er dich zu Dumbledore bringen konnte, in der Nacht als deine Eltern starben, und er hat es die ganze Zeit aufbewahrt. Und deinen Koffer mitzunehmen wird kein Problem darstellen. Ich lasse ihn einfach schrumpfen, genau wie Hedwigs Käfig und den Feuerblitz, dann passt alles ins Helmfach. Da fällt mir auch ein, bevor ich alles schrumpfen lasse, solltest du dir ein paar wärmere Sachen anziehen. Auf dem Motorrad kann es doch recht frisch werden. Einen Helm habe ich für dich dabei.", erklärte Sirius. Harry wühlte in dem Koffer und zog eine lange Hose und einen Pullover hervor, die er sich anzog. Beiläufig fragte er: „Aber fliegen kann es nicht zufällig?" „Wie kommst du darauf?", fragte Sirius verdutzt. „Nun, ich habe früher manchmal von einem fliegenden Motorrad geträumt. Es hätte ja sein können, das es deins gewesen ist.", meinte Harry. „Um ehrlich zu sein, ja, es kann fliegen. Aber erzähl Arthur nichts davon. Er müsste mich sonst auf der Stelle verhaften.", äußerte Sirius. Harry musste dabei unwillkürlich an einen Ford denken, der vielleicht noch jetzt im verbotenen Wald sein Unwesen trieb. Sirius ließ nun den Koffer, den Feuerblitz und nachdem er Hedwig herausgelassen hatte, den Käfig schrumpfen. Er nahm die drei Dinge und ging mit Harry die Treppe hinunter zurück in den Hausflur. Dort stand ein, immer noch recht blasser Onkel Vernon auf demselben Fleck. „Tschüß!", rief ihm Harry im vorbeigehen zu, als er hinter Sirius das Haus verließ. Onkel Vernon dagegen beobachtete sie schweigend und war sichtlich erleichtert, als sie den Ligusterweg Nummer 4 verlassen hatten. Sie gingen von Tante Petunia und einigen Nachbarn neugierig durch die Fenster beäugt zum Motorrad, wo Sirius Harrys Sachen im Helmfach verstaute und anschließend Harry half, einen Helm aufzusetzen. Dann setzte er selbst einen Helm auf und schwang sich auf das Motorrad. Harry kletterte hinter Sirius und hielt sich an ihm fest. Los ging die Fahrt. Es machte Harry einen riesigen Spaß über die Straßen zu donnern. Dann als Sirius sicher war, dass sich niemand in der Nähe befand, drückte er einen Knopf am Lenker, worauf sie unsichtbar wurden, und steuerte das Motorrad in die Luft. So flogen sie das letzte Stück des Weges. Nun kamen sie entschieden schneller voran. Keine halbe Stunde später ging Sirius wieder tiefer und landete das Motorrad vor dem Wolfsbau.

Die beiden stiegen ab. Sirius half Harry den Helm abzunehmen, ehe er seinen eigenen auszog. Dann holte er Harrys Sachen aus dem Helmfach und schob das Motorrad in die Garage.

„Da seid ihr ja! Hallo Harry! Wie waren die Ferien bisher?", begrüßte sie Remus, als sie das Haus betraten. „Hallo Remus!", grüßte Harry zurück, „Es hätte schlimmer sein können. Die Dursleys hatten zuviel Angst vor dir und den anderen vom Orden, als das sie es gewagt hätten, mich zu schikanieren." „Ich bin gerade mit dem Abendessen fertig. Ich hoffe du hast Hunger.", meinte Remus. „Ehrlich gesagt, bin ich am Verhungern.", erwiderte Harry. „Kein Wunder bei dem Zeug, das es bei den Dursleys zu Essen gab.", kommentierte Sirius. „Wieso?", fragte Remus nach. „Kartoffeln und Brokkoli!", sagte Sirius knapp. „Verstehe.", meinte Remus grinsend. „So schlimm ist das Zeug jetzt auch wieder nicht.", meinte Harry. „Kann sein, aber ich muss zugeben, ich hasse Brokkoli und meine Eltern haben mich immer gezwungen eine extra große Portion zu Essen, da er angeblich gut für den Verstand ist.", erklärte Sirius. Sie setzten sich und Remus servierte das Abendessen. Es gab ein richtiges Festmahl.

Nach dem Essen ließ Sirius Harrys Sachen wieder wachsen und half ihm, diese in sein Zimmer zu bringen. Danach verschwand Sirius, um Remus beim Saubermachen zu helfen. Harry war froh, zu Hause zu sein. Er begann seine Sachen auszupacken. Als er fertig war ging er hinunter zu den beiden Erwachsenen. „Da bist du ja schon wieder.", sagte Remus, als er ihn sah. „Kann ich bei irgendwas helfen?", fragte Harry höflich. „Nein, wir sind gerade fertig geworden. Außerdem geht das alles mit Magie sowieso schneller, als wenn du das mit der Hand machst.", erklärte Remus. „Außerdem wird es Zeit, dass wir mit deinem Okklumentik Unterricht weitermachen.", meinte Sirius.

„Muss das sein? Ich kann dich doch mittlerweile schon jedes Mal abwehren. Können wir den Unterricht nicht bald sein lassen?", fragte Harry nicht gerade begeistert. Seinen ersten Abend zurück im Wolfsbau hatte er sich anders vorgestellt. „Nein, Harry.", sagte Sirius bestimmt, „Das können wir nicht. Du musst Okklumentik wie im Schlaf beherrschen. Voldemort könnte dich jederzeit angreifen. Du solltest das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Also komm, gehen wir ins Wohnzimmer zum Üben!" „Aber ich darf in den Ferien zu Hause doch gar nicht Zaubern!", widersprach Harry. „Da ich dein Lehrer bin und ich dir Unterricht erteile, hat Dumbledore Fudge überredet, eine Sondererlaubnis auszustellen. Sonst hätten wir auch an Weihnachten nicht üben können. Also keine weiteren Ausreden mehr. Komm schon!" Widerwillig folgte Harry Sirius ins Wohnzimmer. Sirius stand bereits bereit und auch Harry zog seinen Zauberstab, doch noch ehe er überhaupt daran denken konnte, sich zu konzentrieren, rief Sirius auch schon „Legilimens!" Die übliche Bilderflut brach über Harry herein und es kostete ihn einige Mühe, bis er endlich Sirius abgeblockt hatte und dieser die Verbindung abbrach. „Das war nicht fair!", fuhr Harry seinen Adoptivvater an. „Das ist genau der Punkt, warum wir noch üben müssen. Voldemort wird auch nicht fair sein, wenn er dich angreift. Er wird versuchen, dich zu attackieren, wenn du es am wenigsten erwartest.", erklärte Sirius, „Legilimens!" Wieder wurde Harry überrascht, doch diesmal fing er sich schneller. „Sehr gut!", meinte Sirius. Und noch ehe Harry auch nur ein Wort erwidern konnte, rief er schon wieder: „Legilimens!" Diesmal schaffte Harry es, Sirius sofort zurückzudrängen. „Ich denke, das reicht für heute.", erklärte Sirius. Harry nickte erleichtert. Wenigstens zeigte sein Adoptivvater Erbarmen und sie würden nicht den ganzen Abend üben. Den Rest des Abends verbrachten sie mit Schachspielen, wobei zuerst Harry und dann Sirius haushoch gegen Remus verloren. Schließlich gingen sie alle zu Bett.

Es dauerte nicht lange, bis Harry eingeschlafen war. Doch kaum war dies geschehen, begann er auch schon sich unruhig hin und her zu werfen. Seine Alpträume verfolgten Harry noch immer. Er hatte die altbekannten Träume über den Tod seiner Eltern und Cedric. Auch träumte er immer noch, er sehe die Weasleys in ihrem eigenen Haus verbrennen. Harry erwachte wieder einmal schweißgebadet. So konnte das nicht weitergehen. Er stand auf mit dem Vorsatz, hinunter in die Küche zu gehen, um sich ein Glas Wasser zu holen. Doch als er auf den Flur hinaustrat, überlegte er es sich anders. Sirius hatte ihm einmal versichert, dass er jederzeit zu ihm kommen konnte, auch mitten in der Nacht. Darauf würde er nun zurückkommen. Harry ging hinüber zu Sirius Schlafzimmer. Er öffnete die Türe und trat ein. Doch was er da sah, hatte er nicht erwartet. Sirius lag schlafend in seinem Bett und warf sich unruhig hin und her. Er murmelte im Schlaf vor sich hin. Harry verstand nur einzelne Worte: „James … nicht küssen … Harry … NEIN … „ Beim letzten Wort, das Sirius schon fast geschrieen hatte, bewegte er sich im Schlaf so heftig, dass Roger, der wie Harry nun erst bemerkte, an Sirius Füße gekuschelt dagelegen hatte, aufwachte. Der Hund kroch im Bett nach oben, stupste Sirius, bis dieser aufhörte, sich herumzuwälzen, und kuschelte sich wieder an diesen. Sirius brummte irgendetwas und begann Rogers Kopf zu kraulen. ‚Dann war Roger also doch eine sehr gute Idee.', dachte sich Harry und verschwand leise wieder aus dem Zimmer. Er hatte sich entschlossen doch erst am nächsten Morgen mit Sirius zu sprechen. ‚Sirius quälen also auch Alpträume. Eigentlich kein Wunder, bei allem was er durchgemacht hat, doch wenn er selbst nichts dagegen tun kann, wie soll er dann mir helfen können.', dachte Harry noch bei sich, als er wieder in seinem Bett lag und versuchte doch wieder einzuschlafen.