Disclaimer: Natürlich gehört nichts vom Harry Potter Universum mir, sondern alles J. K. Rowling.

Ich bin absolut beeindruckt. 5 Reviews fürs erste Update. deshalb gibt's auch jetzt schon das nächste Kapitel.

Vielen Dank an euch alle, vor allem weil ich nachgesehen hab, und ich feststellen musste, dass ich euch bei den Reviews für's sechste Schuljahr nicht finden konnte (Außer ich hab wieder mal nicht richtig hingeschaut, was auch sein kann). Also fünf stumme Leser, die mir geschrieben haben. Da bleibt wirklich nur DANKE!

Carika: Wie du siehst geht's ja schon weiter.

Korksie: Erstmal Danke für das Lob. Sirius hatte es wirklich verdient, mal ein bisschen Glück zu haben. Deshalb darf er sich auch endlich mal verlieben. Die Alpträume wird man aber leider nicht so schnell los.

Irenie: Auch bei dir Danke für das Lob und viel Spaß mit dem nächsten Chap

Lia: Danke, dass dir bisher alles so gut gefallen hat. Ich glaub aber, dass das eher die letzte Fortsetzung ist. Was aber nicht heißen soll, dass das hier die letzte Fanfiction ist, die ich vorhabe zu schreiben.

may black: Super, dass dir die Geschichte so gut gefällt. Vielen Dank für das Lob!

Jetzt geht's aber weiter!

Eine zweite Chance

Harry und Remus saßen im Wohnzimmer und spielten Schach, als sie Schritte auf dem Flur hörten. Wenig später kam Sirius herein und ließ sich mit deprimiertem Gesichtsausdruck auf die Couch fallen. „Ist wohl nicht so toll gelaufen?", fragte Harry vorsichtig. Sirius seufzte und schüttelte den Kopf. „Was war denn los?", wollte Remus wissen. „Ich bin ein Depp, das ist los!", brummte Sirius. „Das ist doch nichts neues!", meinte Remus nur. „Vielen Dank!", schimpfte Sirius, „Genau das, was ich jetzt brauche." Remus zog die Augenbrauen hoch. „So schlimm?", fragte Harry behutsam. „Ich Depp musste ihr doch gleich am ersten Abend alles auf die Nase binden. Kein Wunder, dass sie total verwirrt war.", sagte Sirius resigniert. „Du hast ihr gleich am ersten Abend gesagt, dass du ein Zauberer bist?", fragte Remus ungläubig nach. „Nein! Für wie blöd hältst du mich? Nein viel schlimmer. Ich hab ihr auf die Nase binden müssen, dass ich zwölf Jahre wegen Mordes unschuldig im Gefängnis saß.", erwiderte Sirius leicht gereizt. „Oh!", kam es nur von Remus. „Und sie hat es wohl nicht besonders gut aufgenommen?", äußerte Harry. „Nein. Sie hat mich sanft aber bestimmt aus der Wohnung geworfen.", erklärte Sirius mit hängenden Schultern. „Dann wirst du sie also nicht wieder sehen?", fragte Remus behutsam nach. „Doch. Sie meinte, sie müsse das alles erst einmal verdauen, aber wir gehen am Samstag zusammen Essen.", sagte Sirius. „Und da setzt du dich mit so einer Leidensmiene hier ins Wohnzimmer?", erwiderte Remus empört. „Ich weiß doch, wie das am Samstag ablaufen wird. Sie wird mir sagen, dass sie mich nie wieder sehen will und dann wird sie verschwinden.", entgegnete Sirius hitzig. „Das weißt du doch gar nicht.", meinte Harry, „Wenn sie dich nicht mögen würde, dann würde sie bestimmt nicht mit dir am Samstag Essen gehen, sondern hätte dich gleich zum Teufel gejagt." „Ganz meine Meinung.", erklärte Remus. „Ich hoffe, ihr habt Recht.", entgegnete Sirius, „Sie wirklich sehr nett und" „Und es hat dich richtig erwischt, alter Freund, das sieht man.", warf Remus ein. Sirius nickte nur. „Dann musst du ihr die Zeit geben, die sie braucht.", fuhr Remus fort, „Und überfordere sie nicht gleich. Ich meine, es ist gut, dass du sie nicht über deine Vergangenheit angelogen hast, aber es wäre vielleicht nicht so gut, ihr auch noch gleich zu eröffnen, dass du ein Zauberer bist. Das würde vielleicht ihr Aufnahmevermögen leicht übersteigen." „Das glaube ich auch.", meinte Harry, „Wenn ich dran denke, was für ein Schock es für mich war, dass es echte Zauberei gibt, und das obwohl mir vorher schon ein paar seltsame Sachen passiert waren." „Die Dursleys hatten dir nie gesagt, dass du ein Zauberer bist?", fragte Sirius verwundert und mit leichtem Ärger in der Stimme, „Aber sie müssen doch gewusst haben, dass du einer bist, ich meine bei deinen Eltern." „Natürlich haben sie es gewusst, Dumbledore hat ihnen sogar einen Brief dagelassen, der alles erklärte, aber sie dachten, wenn sie es mir nicht erzählen und mich bei allem ungewöhnlichen bestrafen, dass sie mir die Zauberei vielleicht austreiben könnten.", erklärte Harry. Sirius schüttelte nur den Kopf. „Was ist denn so ungewöhnliches damals passiert?", fragte Remus nach. Harry erzählte von seinen nachwachsenden Haaren, dem Pulli, seinem Sprung auf das Dach der Schulkantine und natürlich von der befreiten Boa Constrictor. „Ihr hättet Dudleys Gesicht sehen müssen, als er plötzlich anstatt der Schlange in dem Terrarium saß.", schloss Harry grinsend, doch dann verfinsterte sich sein Gesicht, „Für das letzte haben sie mich eine Ewigkeit in den Schrank unter der Treppe eingesperrt. Dort hatte ich mein Zimmer, bis der erste Hogwartsbrief kam." „Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich schon eher ausgebrochen! Einen kleinen Jungen in einem Schrank einzuschließen.", grollte Sirius. „Das ist ja Gott sei Dank alles vorbei. Ich bin so froh, dass ich nie mehr dorthin zurück muss.", meinte Harry. „Das glaub ich dir.", sagte Remus, „Ich war einmal mit deiner Mutter bei deiner Tante. Das hat mir gereicht. Und weißt du noch, was für einen Aufstand Petunia damals gemacht hat, weil sie nicht auf Lilys Hochzeit wollte, Sirius?" „Oh ja. Lily war damals sehr enttäuscht, dass sie nicht da war. Aber wahrscheinlich war es besser so.", meinte Sirius gähnend, „Ich geh ins Bett. Du solltest auch ins Bett Harry. Du hast Morgen wieder Apparieren." Harry nickte nur, auch er war hundemüde. Auch Remus erhob sich. „Gute Nacht!", sagten die drei im Chor und so gingen alle drei ins Bett.

Am nächsten Tag um 10:00 Uhr stand Harry mit Professor Portas Mitten auf der Wiese im Wald hinterm Haus zu seiner dritten Apparierstunde. Nachdem es das letzte Mal, wie Professor Portas behauptet hatte, sehr gut gelaufen war, ließ sie Harry diesmal geschlagenen 15 Minuten einen Baum am Rand der Wiese anstarren. Ein gewaltiger Fortschritt wie Harry fand, denn die letzte Stunde hatte er immer nur etwa zwei bis drei Meter weit Apparieren dürfen. Dies waren immerhin mindestens 30 m. Endlich kam von Professor Portas: „So und nun apparieren Sie bitte hinüber. Und los!" Harry konzentrierte sich noch einmal und verschwand mit einem Plopp um kurz darauf neben dem gewünschten Baum aufzutauchen. „Sehr gut, Mister Potter! Ich muss schon sagen, Sie sind wirklich sehr begabt.", lobte ihn die Lehrerin, „Gut dann apparieren sie bitte wieder hierher zurück." Harry konzentrierte sich wie er es gelernt hatte eine Weile auf den Ort, an dem er landen wollte, dann machte er sich fertig und apparierte neben Professor Portas. „Ausgezeichnet. Dann können wir heute bereits mit den komplizierteren Übungen anfangen.", erklärte diese, „Ich werde Ihnen nun die Augen verbinden. Dann werden sie sich vor ihrem geistigen Auge den Baum vorstellen. Wo er steht, wie er aussieht. Dann konzentrieren Sie sich auf die Stelle vor dem Baum, wo sie landen wollen. Wenn ich dann das Zeichen gebe, apparieren Sie dorthin." Harry war nicht ganz wohl dabei mit verbundenen Augen im Wald herumzustehen. Er fühlte sich dadurch schutzlos und angreifbar. Mit diesen Gefühlen gelang es ihm nicht, sich richtig zu konzentrieren. Nachdem Professor Portas das Zeichen gegeben hatte, versuchte er dennoch in Richtung Baum zu apparieren. „Nehmen Sie die Augenbinde ab, Mister Potter. Sie haben sich nicht genug konzentriert. Sehen Sie sich um. Sie stehen noch mindestens zehn Meter von dem Baum entfernt.", hörte Harry die Stimme seiner Lehrerin, als er wieder erschien. Er nahm die Augenbinde ab, nur um festzustellen, dass sie Recht hatte. Er lief zu ihr zurück. „Na dann die gleiche Übung noch einmal, aber diesmal konzentrieren Sie sich auf den Baum.", wies Professor Harry an, als er wieder neben ihr stand. Harry legte sich die Augenbinde wieder an und dachte sich, dass es doch Unsinn sei, dass er sich bedroht fühlte. Das Haus stand unter einem Fidelius Zauber und diese Wiese gehörte zum Haus. Sirius hätte ihn mit Sicherheit gewarnt, falls es hier gefährlich werden könnte. Harry konzentrierte sich. Als diesmal das Zeichen kam, schaffte er es, genau dorthin zu apparieren, wo er auch ankommen wollte. Professor Portas war hocherfreut: „Sie sind ein absolutes Naturtalent, Mister Potter, genau wie ihr Vater. So und nun werden wir diesen einmal erschrecken. Die Abschlussübung für heute ist, in die Küche Ihres Hauses zu apparieren. Überlegen Sie, wie es dort aussieht. Wo Sie am besten landen können. Es sollte eine möglichst große freie Fläche sein, aber bitte nicht auf dem Küchentisch. Jetzt konzentrieren Sie sich." Harry stellte sich die Küche vor. Er wusste, dass zwischen dem Herd und dem Tisch der meiste Platz war. Er konzentrierte sich auf diese Stelle. Stellte sie sich ganz genau vor. Dann nach wie Harry es vorkam schier endlos langer Zeit, in Wirklichkeit war etwa eine halbe Stunde vergangen. Gab Professor Portas das Startsignal. Harry konzentrierte sich, verschwand und tauchte, wie sollte es anders sein, Mitten auf dem Küchentisch wieder auf. Keine Sekunde später erschien Professor Portas. „Hatte ich nicht gesagt, Sie sollen sich nicht gerade den Tisch aussuchen?", fragte sie Harry doch noch ehe dieser sich deshalb schlecht fühlen konnte, fuhr sie fort, „Immerhin sind Sie im richtigen Zimmer gelandet, was fürs erste Mal über eine solche Entfernung zu einem Ziel, das Sie nicht vor Augen hatten, schon eine beachtliche Leistung ist. Schade nur, dass Ihr Vater nicht hier ist." Harry wollte gerade vom Tisch klettern, als Sirius und Remus hereinkamen. Offensichtlich hatten sie Professor Portas Stimme gehört. Sirius konnte sich gerade noch ein Grinsen verkneifen, als er Harry auf dem Tisch stehen sah. Er zückte den Zauberstab und ließ Harry vom Tisch schweben. „Bist du etwa hierher appariert?", fragte Sirius mit leichtem Stolz in der Stimme. Harry nickte nur, eigentlich war das doch offensichtlich oder wieso sonst hätte er auf den Tisch klettern sollen. „Ich bin beeindruckt, das war doch erst deine dritte Stunde.", kommentierte Remus. „Ja, Ihr Schützling macht sich wirklich gut.", meinte nun auch Professor Portas, „Ich werde nächste Woche Dienstag wiederkommen. Dann werden wir bereits anfangen, zu Mister Potter unbekannten Orten zu apparieren. Auf Wiedersehen!" Damit verabschiedete sich Professor Portas und disapparierte. „Ich denke die Prüfung wird kein Problem für dich sein, wenn du so weitermachst. Du bist ja besser, als Sirius damals war. Nachdem er sich in der ersten Stunde zersplintert hatte, hat er sich nämlich damals besonders stark konzentriert und die Prüfung nach nur acht Stunden bestanden. So viel ich weiß, ist das der Rekord bisher. Aber du bist gerade dabei diesen zu unterbieten.", erklärte Remus Harry, der Rot anlief. So viel Lob war er immer noch nicht gewohnt.

Die beiden nächsten Tage verliefen ruhig, wenn man davon absah, dass Sirius immer nervöser wurde. Am Samstagabend fuhr Sirius dann mit gemischten Gefühlen mit dem Motorrad zu der Pizzeria, die Marion vorgeschlagen hatte. Doch seine Befürchtungen erwiesen sich als völlig unbegründet. Marion begrüßte ihn freundlich. Sirius war erleichtert, dass sie ihm offensichtlich noch eine Chance geben wollte. Die anfänglich jedoch noch deutlich sichtbare Unsicherheit von Marion gab sich schnell an diesem Abend. Nachdem sie gegessen hatten und der Kellner abgeräumt hatte, saßen sie noch bei einem Glas Wein beisammen. „Ich habe viel über das, was du mir erzählt hast nachgedacht.", eröffnete Marion Sirius, „Es ist irgendwie eine fantastische Geschichte. In Romanen ließt man so was manchmal, aber ich hätte nie gedacht, dass mir einmal jemand begegnen würde, der wirklich unschuldig sein halbes Leben im Gefängnis gesessen hat. Deshalb war ich auch so skeptisch. Doch dann dachte ich mir, dass wohl niemand einen Mann als Lehrer für Selbstverteidigung anstellen würde, vor dem man sich besser verteidigen sollte, und ich außerdem meinem Gefühl trauen sollte. Trotzdem musste dies alles erst einmal von mir verarbeitet werden. Das war schließlich nicht wie die Eröffnung ‚Eigentlich habe ich drei Kinder und bin geschieden' oder so etwas." „Ich verstehe es ja. Es ist dennoch frustrierend, wie einige Menschen mir begegnen. Manche glauben auch immer noch nicht, dass ich unschuldig bin. Einige denken, dass die Zeit im Gefängnis mich zu einem Verrückten gemacht hätte. Da ist es offen gestanden für mich nicht verwunderlich, dass du zuerst misstrauisch warst. Ich bin nur froh, dass du mir eine Chance gibst, dir zu zeigen, was für ein Mensch ich wirklich bin.", erklärte Sirius.

„Ich habe auch noch ein paar Fragen. Was ist aus dem Jungen geworden, von dem du erzählt hast, dem Sohn deines Freundes James.", wollte Marion wissen. „Er wuchs bei seinem Onkel und seiner Tante auf. Doch letztes Jahr habe ich ihn adoptiert und er lebt jetzt bei mir.", berichtete Sirius. „Das heißt, dass du doch Kinder hast.", stichelte Marion und Sirius nickte ergeben, „Dann habe ich noch eine Frage: Was ist aus Peter geworden?" „Er sitzt im Gefängnis und kommt dort hoffentlich nie wieder raus.", antwortete Sirius mit Bitterkeit in der Stimme. Marion nickte verständnisvoll. „Und wirst du mich deinem Sohn vorstellen?", fragte Marion. „Wenn du das möchtest. Ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte.", meinte Sirius hierzu nur. „Wie wäre es, wenn wir nächste Woche etwas zusammen unternehmen würden?", wollte Marion wissen. „Ist es dir so wichtig, ihn so bald kennen zu lernen?", fragte Sirius nach. „Ja!", sagte Marion bestimmt, „Ich hab schlechte Erfahrungen mit den Kindern von meinen Ex-Freunden gemacht. Meine Erfahrung sagt mir, dass man sie möglichst bald mit einbeziehen sollte, sonst werden sie leicht eifersüchtig."

„Da würde ich mir bei Harry keine Sorgen machen, aber wenn es dir so wichtig ist, wieso gehen wir dann nicht nächste Woche alle zusammen ins Fino?", fragte Sirius, sich an das Gespräch mit Harry über Dinge, die man in der Muggelwelt zusammen unternahm, zurückerinnernd. „Fino?", fragte Marion amüsiert. „Äh, Kino.", verbesserte sich Sirius schnell. „Kino hört sich gut an. Zurzeit läuft nur kein guter Film, den ich noch nicht gesehen habe.", erwiderte Marion, „Aber wieso machen wir uns nicht einfach einen schönen Abend bei dir zu Hause?" „Äh, gut, also wieso nicht.", entgegnete Sirius unsicher, ob dies eine gute Idee war. „Was ist denn so schlimm an deinem Haus, das ich es nicht sehen darf?", hackte Marion nach. Sirius gab sich einen Ruck. „Nichts.", sagte er schließlich allerdings in nicht gerade überzeugendem Ton, „Also wann darf ich dich erwarten?" „Wie wäre es mit Mittwochabend?", erkundigte sich Marion. „Gut, dann also nächsten Mittwoch bei mir.", sagte Sirius. „Du hast mir noch gar nicht deine Adresse verraten.", stellte Marion nun fest. „Stimmt!", bestätigte Sirius und er wühlte in seinen Taschen, bis er den Zettel fand, den er suchte. Es war eine Art Visitenkarte, die von Dumbledore persönlich als Geheimniswahrer geschrieben worden war. Sirius gab Marion den Zettel. Diese lächelte und steckte ihn ein. „Und ich dachte schon, es wäre ein großes Geheimnis, wo du wohnst.", erklärte sie. Sirius dachte nur bei sich, dass dies eigentlich auch so war, verkniff sich aber den Kommentar. Sie verließen die Pizzeria und Sirius begleitete Marion, die nicht weit entfernt wohnte, nach Hause. An der Haustür verabschiedeten sie sich. „Bis Mittwochabend.", sagte Sirius und wollte sich schon umdrehen, als Marion ihn noch einmal an sich zog und ihm einen leidenschaftlichen Kuss gab, ehe sie im Haus verschwand und einen leicht verdatterten aber glücklichen Sirius auf der Straße zurückließ.

Sirius apparierte nach Hause und eilte ins Wohnzimmer, wo er sich mit einem breiten Lächeln auf der Couch niederließ. Harry und Remus, hatten ihn wie nicht anders zu erwarten gewesen war, bereits erwartet. Sie sahen ihn nun neugierig und auffordernd an. Sirius schien jedoch mit seinen Gedanken ganz wo anders zu sein. „Jetzt erzähl endlich und spann uns nicht länger auf die Folter?", sagte Harry, als Sirius keine Anstallten machte, sich auch nur zu regen. Sirius schien aus eine Art Trance aufzuwachen. Verwirrt sah er Harry und Remus an. „Also für mich ist dein Verhalten eindeutig Sirius. Sie hat dich nicht zum Teufel gejagt und sie mag dich. Also, wann siehst du sie wieder?", meinte Remus schlicht. „Völlig richtig und am Mittwoch kommt sie hierher zum Essen.", erwiderte Sirius nur. „Hierher?", fragte Harry entgeistert, „Das Haus wird ihr aber sehr seltsam vorkommen. Ich meine, hier sind keinerlei technische Geräte, kein Fernseher, kein normaler Herd, und dann Seidenschnabel und was ist, wenn jemand den Kamin benutzt, oder eine Eule kommt? Ganz davon abgesehen, hast du sie auch gewarnt, dass sie lieber ihr eigenes Essen mitbringen soll, wenn du kochst?" Sirius warf Harry einen tödlichen Blick zu. „Erstens kann ich mittlerweile halbwegs kochen, na ja, immerhin ist es in letzter Zeit nicht mehr ungenießbar, zweitens muss das Haus halt etwas hergerichtet werden, damit sie nichts merkt, und drittens hatte ich eigentlich gehofft, dass ihr beide mir beim Kochen helfen würdet.", erklärte Sirius. „Ist doch selbstverständlich, Tatze, wir können dich ja nicht einfach im Stich lassen. Marion käme bestimmt nie wieder vorbei, wenn du wirklich für sie kochen würdest.", meinte Remus dazu. Die letzte Bemerkung brachte ihm allerdings ein gut gezieltes fliegendes Kissen ein, das ihn von Sirius Zauberstab angriff. „Schon gut, schon gut!", schimpfte Remus, der alle Hände voll zu tun hatte, das Kissen abzuwehren.

Am Mittwochabend war es also soweit. Mit Remus und Harrys Hilfe schaffte es Sirius ein tolles Menu zu kochen. Sie deckten den Tisch. Dann checkten sie noch ein letztes Mal das Haus. Das Zauberradio hatten sie mit noch ein paar anderen Dingen für diesen Abend im Schrank unter der Treppe verstaut. Der Kamin war blockiert, damit nicht aus Versehen ein Ordensmitglied diesen benutzen würde. Seidenschnabel war in der Garage. Sie hofften, dass sie nichts übersehen hatten. Um sieben klopfte es an der Haustür. Sirius ging nervös zur Türe und öffnete. Marion sah ihn leicht verlegen an: „Ich konnte die Türklingel nicht finden." „Es gibt keine.", meinte Sirius achselzuckend und fügte dann hinzu: „Schön, dass du da bist" und gab ihr einen sachten Kuss. Marion lächelte, als sie meinte: „Darf ich reinkommen?" „Natürlich.", beeilte sich Sirius zu sagen. Er nahm Marion die Jacke ab und führte sie anschließend in die Küche. Sirius war bewusst, wie seltsam diese auf sie wirken musste, deshalb bemühte er sich, sie abzulenken.

„Marion, das ist Remus Lupin, ein Freund von mir, der vorübergehend hier wohnt, und dies ist mein Adoptivsohn Harry.", stellte er Remus und Harry vor. Die beiden begrüßten Marion höflich. „Setzt dich doch, das Essen wird sofort serviert.", forderte er Marion auf. „Und wieso wohnen Sie hier vorübergehend?", fragte Marion Lupin neugierig. „Mein Haus wurde niedergebrannt. Sirius war so freundlich, mich aufzunehmen, bis ich etwas Neues gefunden habe.", erklärte Remus ihr. „Oh, das tut mir leid.", sagte Marion. „Schon gut.", erwiderte Remus. Es gab eine peinliche Stille. Sirius war mit dem Auftragen fertig und setzte sich zu ihnen. „Dann lasst es euch schmecken.", sagte er einladend. Keiner am Tisch ließ sich dies zweimal sagen. Sie alle begannen zu Essen. Nach einer Weile bemerkte Marion: „Ich hätte dir gar nicht zugetraut, dass du so gut kochen kannst, Sirius." „Kann er auch nicht.", erwiderte Harry, was ihm einen bösen Blick von Sirius einbrachte. „Um die Wahrheit zu sagen, die beiden haben mir tatkräftig geholfen. Remus ist eigentlich der Koch in diesem Haus, wobei ich allerdings besser geworden bin.", kommentierte Sirius. „Das stimmt.", gab Harry bereitwillig zu. „Gehst du eigentlich noch zur Schule, Harry?", fragte Marion ein Gespräch beginnend. „Ja, ich gehe auf das Internat, in dem Sirius unterrichtet. Ich komme jetzt in mein letztes Jahr.", erklärte Harry. „Ein Internat, das einen Lehrer für Selbstverteidigung anstellt?", fragte Marion verwundert. „Ja, sie legen dort sehr viel Wert darauf, dass die Schüler sich selbst verteidigen können.", warf Remus rasch ein. „Nun gut.", sagte Marion langsam und immer noch sichtlich verwundert, „Und weißt du schon, was du nach der Schule tun möchtest, Harry?" „Ja, ich möchte zur Polizei.", erzählte Harry. „Ein interessanter Beruf, wenn auch nicht ungefährlich. Da ist es auf jeden Fall gut, wenn du dich selbst verteidigen kannst.", meinte Marion. „Sirius hat erzählt, sie sind Tierärztin.", fragte Harry. „Ja, ein schöner ruhiger Job ohne viel Aufregung, jeden Falls auf den ersten Blick.", sagte sie lächelnd und wechselte einen viel sagenden Blick mit Sirius. In der Zwischenzeit hatten sie den Nachtisch hinter sich. „Geht ihr nur ins Wohnzimmer, ich kümmere mich um das Geschirr.", erklärte Remus, wobei er sie hinausscheuchte. Kaum hatten Marion, Sirius und Harry die Tür hinter sich geschlossen, als Remus auch schon seinen Zauberstab zückte und sich an den Abwasch machte. Er war gerade fertig, als er ein Klopfen am Fenster hörte. Er öffnete es und hereingeflattert kam eine kleine aufgeregte Eule. „Pig, wirst du wohl still halten.", schimpfte Remus, als er versuchte der winzigen Eule den Brief von ihrem Bein abzunehmen. Schließlich schaffte er es. Er gab der Eule ein paar Eulenkekse, worauf sie freudig schuhute und scheuchte sie dann wieder nach draußen.

Dann ging er zu den anderen ins Wohnzimmer. „Harry, hier ist ein Brief für dich von Ron.", eröffnete Remus Harry, als er sich in einen Sessel fallen ließ. Harry nahm ihm den Brief ab und begann zu lesen. „Was schreibt er denn?", fragte Sirius. „Er schreibt, dass er froh ist, dass ich schon wieder von den Dursleys zurück bin, und fragt, was ich mir zum Geburtstag wünsche und ob er, Ginny, Fred und George mich am Samstag besuchen dürfen.", erklärte Harry. „Natürlich dürfen sie, so lange Fred und George ihre Scherzartikel zu Hause lassen.", meinte Sirius. „Was hast du denn seit neuestem gegen Scherzartikel?", fragte Harry unschuldig nach. „Solange sie meine Schüler nicht an mir ausprobieren und danach das Haus noch heil und bewohnbar ist, eigentlich nichts.", meinte Sirius dazu nur. „Schüler, die Scherzartikel in deinem Unterricht ausprobieren?", fragte Remus neugierig nach. „Sie versuchen es wenigstens.", erklärte Sirius. „Und auch manchmal erfolgreich?", hackte Remus nach. „Bei mir doch nicht.", sagte Sirius unschuldig, doch auf die ungläubigen Blicke fügte er widerwillig hinzu: „OK, der ein oder andere gerissene Streich, war eben doch erfolgreich, aber so gut und raffiniert wie unsere, war noch keiner." „Das soll wohl heißen, dass ihr beiden wahre Musterschüler wart.", fragte Marion amüsiert nach. „Absolut.", erklärte Sirius gespielt ernst, „Wir waren ein Muster für jeden Rumtreiber und Tunichtgut weit und breit und ich bin froh, dass Harry mehr nach seiner Mutter als nach seinem Vater in dieser Beziehung kommt. Ich wüsste nicht, ob ich so viel Ärger verkraften würde." Theatralisch griff er sich dabei an sein Herz. Sehr auf ihre Wortwahl achtend erzählten Remus und Sirius Marion einige ihrer Schulstreiche, wobei Marion doch einige Male recht verwundert darüber war, wie so etwas denn gehen konnte. So verging die Zeit schnell und für Marion wurde es Zeit sich auf den Heimweg zu machen. „Es hat mich sehr gefreut, euch kennen zu lernen. Ich hoffe wir sehn uns bald wieder.", sagte sie beim Abschied. Sirius begleitete sie noch zur Haustür. „Wann sehen wir uns wieder?", fragte er Marion hoffnungsvoll. „Holst du mich am Freitag von der Arbeit ab?", schlug Marion vor. „Gerne.", erwiderte Sirius. Er küsste sie immer noch leicht unsicher, aber als sie den Kuss erwiderte immer leidenschaftlicher. Schließlich jedoch trennten sie sich voneinander. Sie verabschiedeten sich und Sirius sah ihr nach, bis sie verschwunden war.

Danach kam Sirius zurück ins Wohnzimmer. „Und was haltet ihr von Marion?", fragte er Remus und Harry, als er wieder auf der Couch platz genommen hatte. „Sie scheint ganz nett zu sein.", kommentierte Harry. „Etwas verwirrt vielleicht nach diesem Abend, aber wirklich nett.", erklärte Remus. „Denkt ihr, sie hat etwas gemerkt?", fragte Sirius besorgt nach. „Falls ja, hat sie sie es sehr gut vertuscht.", meinte Harry. „Ich würde mir da keine allzu großen Sorgen machen, Tatze.", äußerte auch Remus, „Selbst wenn es ihr hier komisch vorkam, wird sie sich wahrscheinlich nichts dabei gedacht haben. Muggel finden normalerweise immer für sich ganz einleuchtende Erklärungen für alles, was ihnen seltsam vorkommt." „Ich hoffe nur, dass diese Erklärung nicht einfach sein wird, dass wir drei irgendwelche Spinner sind.", erklärte Sirius. „Das kommt der Wahrheit doch recht nahe.", sagte Harry. „Wo er Recht hat.", stimmte Remus ihm zu. Sirius schüttelte lächelnd den Kopf. „Schon gut!", gab er auf, „Ich geh ins Bett! Gute Nacht!"

TBC

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