Das 7. Schuljahr mit Sirius
Disclaimer: Natürlich gehört nichts vom Harry Potter Universum mir, sondern alles J. K. Rowling.
Juhu! Ich habe seit gestern wieder einen Monitor! strahl Also kann ich jetzt wieder ins Internet, wann ich will.
Ich hab da noch eine kleine Anmerkung:
Mir wurde geschrieben, dass Harry Jahrgang 1980 (kaum zu glauben, der ist genauso alt wie ich) und nicht wie von mir angenommen 1982 ist. Da meine Geschichte allerdings nicht ohne Jahrtausendwechsel funktioniert (wie ich jedenfalls annehme), werde ich das mit dem Jahr jetzt nicht mehr ändern. Betrachtet es als künstlerische Freiheit.
Ansonsten natürlich Danke für die Reviews und an meinen Betaleser MyLoveIsYourLove.
Anne-Julia-Shirley: Bitteschön, das nächste Kapitel. Schneller gings leider nicht.
Lia: Nein, Marion kann Harry schon leiden. Aber umgedreht bin ich mir da noch nicht so ganz sicher ;-).
StarHeyoka: Ein neuer Name in meiner Review Liste freu. Ja, ich lass ja mit mir reden. Harry bekommt in Hogwarts auch eine Freundin (dauert aber noch einige Kapitel). Man will ja nicht so sein und ihm auch etwas gönnen.
Korksie: So, jetzt ist es soweit. Marion erfährt endlich was Sirius ist. Zu viel Schonzeit konnte ich ihr da leider nicht einräumen.
Und jetzt viel Spaß mit dem neuen Kapitel.
WahrheitenAm Sonntag nach dem Mittagessen trieb Remus, Sirius und Harry an. Es war schon fast 14:00 Uhr, als sie dann endlich loskamen. Remus hatte einen Eierbecher in einen Portschlüssel verwandelt und damit reisten sie nun nach Godric's Hollow. Sie erschienen am Ortsschild des kleinen Dorfes, in dem Harrys Eltern gelebt hatten und gestorben waren. Langsam liefen sie die Hauptstraße entlang. Sirius war eindeutig nicht wohl in seiner Haut. Ihn überwältigten die Erinnerungen. Wie oft war er diese Straße mit James entlanggelaufen. Dort war der Süßwarenladen, in dem James die Schokolade so geliebt hatte. Und dort war der Baum, bei dem sich James einmal fast den Hals gebrochen hätte, weil er Lily unbedingt beweisen musste, dass er auch ohne Magie klettern konnte, was er aber eigentlich gar nicht konnte. Schließlich kamen sie an einem Hügel vorbei. Der Hügel war mit einer grünen Wiese bedeckt. Oben auf dem Hügel standen einige Bäume, die ein Haus zu verbergen schienen, wenn man allerdings genauer hinsah, sah man dass das Haus nur noch eine Ruine war.
Sirius war wie versteinert stehen geblieben. Sein Blick war starr auf die Mauern gerichtet, die man durch die Bäume erkennen konnte. Er begann zu zittern. Remus trat leise neben Sirius und zog diesen in eine Umarmung, die der andere Mann dankend erwiderte. Als Remus Sirius wieder losließ, sah er die Tränen in dessen Augen. Harrys Reaktionen waren nicht viel anders. Er starrte den Hügel hinauf. Hier hatten sie also gewohnt. Sirius legte Harry nun einen Arm um die Schulter. Er zog Harry mit sich, weg von dem Hügel. Doch Harry löste sich und ging wie in Trance hinauf zu der Ruine. „Wenn du nicht mitkommen möchtest.", begann Remus, doch Sirius schüttelte nur den Kopf. „Es wird schon gehen.", kam es leise und unsicher von ihm. Remus drückte ihm die Schulter und schob Sirius mit sanfter Gewalt den Hügel hinter Harry her hinauf. Oben angekommen sahen sie, dass das, was von dem Haus übrig war, inzwischen mit Efeu und wilden Rosen zugewuchert war. Sirius schossen die Bilder von jener Halloweennacht durch den Kopf. Er wandte sich ab. Auch in Harrys Kopf spielten sich Bilder ab. Er musste an all das denken, das er immer hörte, wenn er einem Dementor zu Nahe kam. Dort war die Haustür gewesen, die Voldemort in die Luft gejagt hatte. Dahinter die Eingangshalle, wo sein Vater ihm entgegengetreten war. Dahinter waren die Reste einer Treppe zu erahnen. Dort oben mussten die Schlafzimmer und somit auch sein Kinderzimmer gewesen sein.
Sirius riss sich zusammen und legte einen Arm um Harrys. Remus stellte sich auf die andere Seite neben Sirius und legte eine Hand auf Sirius Schulter. So standen sie eine ganze Weile, jeder seinen eigenen Gedanken nachgehend. „Wem gehört dieses Grundstück heute?", fragte Harry nach einer Ewigkeit in die Stille. Sirius schreckte zusammen, als die Stille so jäh durchbrochen wurde. Remus räusperte sich, ehe er antwortete: „Nun ja, Harry. Es gehört dir." Jetzt verstand Harry, warum die Ruine immer noch stand und nicht abgerissen worden war. Er schluckte, löste sich von Sirius und trat durch die ehemalige Eingangstür zwischen die Mauern. Hier und da konnte man in den Trümmern zerbrochene Möbel erkennen. Alles was jedoch heil geblieben war, schienen andere schon herausgeholt zu haben. Er lief durch das zerstörte Haus, ohne genau zu wissen, was er eigentlich suchte. Es war wie ein Zwang. Er hatte das Gefühl seinen Eltern noch nie so nahe gewesen zu sein, wie an diesem Ort. Er entdeckte einen Spalt unter dem offensichtlich eine Treppe hinunter in den ehemaligen Keller des Hauses führte. Er ging hinunter. Dort unten war es dunkel und es roch modrig. Insgeheim, gestand er sich ein, hatte er die Hoffnung gehabt, irgendwo ein Andenken an seine Eltern zu finden, aber es gab einfach nichts, das die vergangenen 16 Jahre unbeschadet überstanden hatte. Er ging wieder nach oben und zu Remus und Sirius. Er vergrub sich in Sirius Armen. So standen sie noch eine Weile, bis Remus sie weiter schob. Diesmal ließ Harry sich völlig widerstandslos weiterziehen.
Sie gingen bis zum anderen Ende des Dorfes, wo sich eine kleine Kirche und ein Friedhof befanden. Der Friedhof war schön angelegt und gepflegt. Das Gras war frisch gemäht. Remus führte sie zwischen den Gräbern hindurch zielsicher zu einem fast am anderen Ende des Friedhofes. „Geliebt und nie vergessen: Hier ruhen in Frieden Lily und James Potter, gest. am 31.10.1983" stand auf der Platte, die das Grab von Lily und James bedeckte. „Wir hätten Blumen mitbringen sollen.", murmelte Harry. Remus zückte seinen Zauberstab, murmelte etwas und reichte Harry einen kleinen Strauß mit weißen Rosen und blauen Vergissmeinnicht. „Das waren Lilys Lieblingsblumen.", erklärte er Harry. Harry legte die Blumen auf die Grabplatte. Wieder waren sie alle drei mit ihren Gedanken alleine. „Kann ich öfter herkommen?", fragte Harry. „Natürlich, Harry. So oft du möchtest.", antwortete Remus, „Harry, nach der Beerdigung deiner Eltern, war ich fast jeden Tag hier. Es war wie ein Zwang. Ich hatte ja plötzlich niemanden mehr. Ich glaubte, dass alle, die ich gern hatte, tot waren, und dass Sirius zu Recht dafür in Askaban saß. Wenn ich nur damals schon gewusst hätte, das Peter noch lebte. Ich war einsam und suchte Trost, in dem ich immer wieder hierher kam und mit den beiden redete, als ob sie noch am Leben wären. Es hat lange gedauert, bis ich wieder halbwegs im Leben stand. Vor allem Alastor hat mir dabei sehr geholfen. Er hat mir einen neuen Job besorgt. Den Orden gab es ja nicht mehr. Aber solche Freunde wie wir Rumtreiber es waren, habe ich nicht mehr gefunden."
Sirius hatte die ganze Zeit nur stumm neben ihnen gestanden. Jetzt jedoch brach er zusammen. Er sank vor dem Grab auf die Knie und schluchzte hemmungslos. Harry war geschockt. So hatte er Sirius noch nicht gesehen. Er kniete sich neben ihn und nahm ihn in die Arme. Auch ihm kamen die Tränen. Remus kniete sich auf die andere Seite von Sirius und versuchte ebenfalls, diesen zu beruhigen. Doch es sollte lange dauern, bis er wieder halbwegs zu sich kam. „Können wir bitte nach Hause gehen?", fragte Sirius mit leiser vom Weinen heiserer Stimme. Remus holte ohne Worte den Eierbecher wieder hervor und wenig später waren sie zurück im Wolfsbau. Sirius ging, kaum das sie da waren, ohne Worte hoch in sein Zimmer. Harry wollte seinem Vater nachlaufen, doch Remus hielt ihn zurück: „Lass ihn! Er braucht jetzt Zeit für sich." Harry nickte. Ihm war der Besuch in Godric's Hollow auch nahe gegangen, wie schlimm musste dies alles erst für Sirius gewesen sein, für den der Ort voller Erinnerungen gesteckt haben musste. So atmete Harry tief durch und ging mit Remus in die Küche. Sie begannen Abendessen zu kochen. Sie waren gerade fertig, als Sirius mit roten Augen zu ihnen herunterkam. „Hunger?", fragte Remus. Sirius nickte und setzte sich. Sie sprachen an diesem Abend noch lange über den Nachmittag. Über die Ereignisse und ihre Gefühle. Harry gestand, dass er enttäuscht war, dass er nichts in dem Haus finden konnte. Remus und Sirius warfen sich einen verschwörerischen Blick zu. Mit ihrem einem Geburtstagsgeschenk schienen sie genau richtig zu liegen.
Dienstagnachmittag fuhren Harry und Sirius mit dem Motorrad nach Leicester. Pünktlich um 18:00 Uhr standen sie vor Marions Haus. Marion erwartete sie schon. Sie machte große Augen, als Sirius mit Harry auf dem riesigen Motorrad vorfuhr. Sirius parkte seine Kiste, half Harry herunter und verstaute ihre Helme im Helmfach. Dabei achtete er darauf, dass Marion nicht mitbekam, dass dieses magisch vergrößert war. „Schön dich wieder zu sehen, Harry.", begrüßte Marion Harry. Sirius bekam einen Begrüßungskuss. „Du hast mir gar nicht erzählt, dass du ein Motorrad hast.", meinte sie, wobei sie die riesige Maschine nochmals begutachtete. „Wir können ja demnächst mal eine kleine Spritztour machen.", schlug Sirius vor. „Ja, das wäre schön.", sagte Marion, „Aber im Moment habe ich eher Hunger. Wie sieht's bei euch aus?" „Genauso.", meinte Sirius. „Was zu Essen könnte nicht schaden.", kommentierte Harry. „Gut! Die Karten hab ich schon besorgt. Also wo gehen wir hin?", fragte Marion. Harry und Sirius sahen sich nur fragend an. „Also wir hätten da Pizza, Burger, Hot Dogs.", fing Marion an aufzuzählen.
„Ich bin für Burger.", sagte Harry und damit war es beschlossen, obwohl ihm Sirius einen Hilfe suchenden Blick zuwarf. Sie liefen ein paar Straßen weiter, wo sich ein Schnellimbiss befand, der wie Marion behauptete die besten Cheeseburger von ganz England habe. Harry und Sirius hatten da nicht viele Vergleichsmöglichkeiten, aber sie waren sich einig, dass die Cheeseburger auf jeden Fall verdammt gut geschmeckt hatten. Sie machten sich langsam auf den Weg ins Kino. Dort angekommen bemerkte Harry, dass eine ziemlich große Menge an Menschen den Film sehen wollte. „In welchen Film gehen wir eigentlich?", fragte Harry neugierig, dem jetzt erst auffiel, dass ihm Sirius dies gar nicht gesagt hatte. Dieser hatte sich einfach den Titel nicht merken können. „Star Wars, Episode 1.", antwortete Marion. Als Harry ihr daraufhin nur einen fragenden Blick zuwarf, erklärte sie: „Du kennst doch mit Sicherheit ‚Krieg der Sterne' und George Lukas hat jetzt endlich die Vorgeschichte dazu angefangen zu drehen. Es sind diesmal wieder drei Filme und dies hier ist der erste davon." Harry konnte sich dunkel daran erinnern, dass Dudley die Filme zu Hause gehabt hatte, aber er hatte sie nie gesehen. Er wusste nur, dass es irgendetwas mit Science Fiction war.
Ein Blick zu Sirius verriet ihm, dass dieser keinerlei Ahnung hatte, was da auf ihn zukam. Sirius blickte sich neugierig um. So viele Muggel waren hier. Sie kauften sich eine riesige Tüte Popkorn und gingen in den Saal. Sie hatten einen Platz ziemlich hinten ganz am Rand. Als es dunkel wurde und die Werbung anfing, sah sich Sirius verwundert um. „Harry, wo kommen denn die Stimmen her?", flüsterte Sirius Harry ins Ohr. „Hier sind überall Lautsprecher, die funktionieren quasi wie Megafone.", flüsterte Harry zurück. „Das heißt die Leute sitzen hier irgendwo?", fragte Sirius zweifelnd. „Nein! Das ist alles aufgezeichnet worden auf Tonbänder.", entgegnete Harry. Das würde ja noch ein interessanter Abend werden. Als der Film dann anging, flüsterte Sirius Harry ins Ohr: „Haben Muggel wirklich solche Flugmaschinen?" Diesmal musste Harry sich ein Lachen verkneifen. „Nein! Das sind nur Tricks. Die Raumschiffe werden in klein gebastelt und dann so gefilmt, dass es wie echt aussieht.", versuchte Harry zu erläutern. „Aber", setzte Sirius an, doch Harry warf dazwischen, „Ich glaube, wir sollten lieber ruhig sein. Die Leute fangen schon an komisch zu schauen." Harry spürte, dass Sirius sich sehr zusammennehmen musste, um nicht mit noch mehr Fragen herauszuplatzen.
Nach dem Film schlenderten sie gemütlich zurück zu Marions Haus. „Das aus diesem süßen Jungen einmal dieser Kotzbrocken Darth Vada werden wird.", sagte Marion. „Wer soll aus dem Jungen werden?", fragte Sirius neugierig. „Hat dein Vater denn noch nie ‚Krieg der Sterne' gesehen?", fragte Marion Harry verwundert. Harry zuckte nur mit den Schultern. „Wenn ich ehrlich bin, hab ich bisher auch nur ein paar kurze Szenen daraus gesehen.", gab er zu. „Da wurde es aber Zeit. Das ist ja schon fast eine Bildungslücke.", entgegnete Marion bestimmt. „Sirius, rufst du mich an?", fragte Marion, als sie bei ihrer Wohnung angekommen waren, „Ich wollte gestern schon mit dir telefonieren, aber ich hab deine Telefonnummer nicht rausbekommen können." „Das liegt daran, dass wir kein Telefon haben.", erklärte Sirius unsicher. Das musste Marion doch sehr seltsam vorkommen. „Aber du hast doch ein Handy.", meinte diese nun auch verwundert. „Nein, er hat kein Handy. Wir haben so etwas wie Walke Talkes, falls ich Sirius erreichen will und er nicht da ist.", warf Harry rasch ein. „Aber bei uns in der Nähe ist eine Telefonzelle.", erklärte Sirius. „Nun gut! Ich dachte nicht, dass es noch Menschen ohne Telefon geben würde. Und ich dachte schon, du wolltest mir deine Nummer nicht geben. Nun gut, dann sehen wir uns am Samstag zu einer Spritztour mit deinem Motorrad?", schlug Marion vor. „Abgemacht!", entgegnete Sirius, „Und wenn du mir deine Nummer gibst, versuch ich dich bis dahin mal anzurufen, versprochen." Sie verabschiedeten sich und Harry und Sirius stiegen wieder auf das Motorrad und donnerten davon. Marion blickte ihnen verwundert nach. Irgendetwas war seltsam an Sirius. Sie wusste nur noch nicht so genau was. Es machte ihr keine Angst, aber es war dennoch etwas Komisches an ihm. Ganz natürliche Dinge schienen ihm manchmal ganz neu zu sein. Vielleicht lag das ja an der langen Zeit im Gefängnis. Mit diesen Gedanken ging sie ins Haus.
Bis Samstag war Marion mit ihren Erklärungsversuchen für Sirius Verhalten immer noch nicht weiter gekommen. Im Gegenteil. Je länger sie darüber nachdachte, desto seltsamer kam ihr sein Verhalten manchmal vor. Wie sie in Leicester unterwegs waren, hatte er völlig fasziniert eine durchlaufende Werbeinschrift in einem Laden betrachtet oder auch einen Mann der mit einem Laptop in einem Cafe gesessen hatte. Oder wie vorsichtig er beim ersten Bissen des Cheeseburgers am Dienstag gewesen war. Und dann erst sein Haus. Wenn sie nachdachte, fiel ihr im Nachhinein noch auf, dass sie keinerlei elektrische Geräte gesehen hatte. Da war nicht nur kein Telefon gewesen, sondern auch kein Fernseher. Sie war sich nicht einmal mehr sicher, ob es einen normalen Herd gegeben hatte. Es würde sicherlich eine ganz plausible Erklärung dafür geben, dachte sich Marion, aber sie kam im Moment nicht wirklich darauf. Vielleicht war dieser Remus ja allergisch auf Elektrizität. Das alles war etwas verrückt. Aber trotz allem, musste sie sich eingestehen, dass sie seit ihrer Teenagerzeit nicht mehr so verliebt gewesen war. All diese Gedanken schossen ihr immer noch durch den Kopf, als sie an Sirius gelehnt hinter diesem auf dessen riesigen Motorrad saß. Sirius hatte sie nach dem Mittagessen abgeholt. Ausgemacht hatten sie alles, als Sirius sie doch tatsächlich wie versprochen am Donnerstagabend angerufen hatte.
Sirius war nach dem Telefonat ganz stolz auf sich gewesen. Er hatte alle Anweisungen und Tipps von Harry beachtet. Er hatte es auf Anhieb geschafft, mit dem Muggelgeld richtig umzugehen und die Nummer richtig zu wählen. Er hatte entgegen seinem Verstand nicht in den Hörer gebrüllt und war verwundert gewesen, dass Marion ihn dennoch gehört hatte. Und nun fuhr er glücklich mit ihr über die Landstraßen in der Umgebung von Leicester. Er hatte sogar daran gedacht, etwas für ein Picknick einzupacken. Damit wollte er Marion später noch überraschen. Er spürte, wie sie sich von hinten an ihn kuschelte und er liebte dieses Gefühl. Er war, wie er sich eingestehen musste, so verliebt wie noch nie in seinem Leben. Er genoss dies alles so sehr, dass er nur halbherzig auf die Umgebung achtete, im Grunde gerade genug, um nicht mit dem Motorrad in den Graben zu fahren. Als sie an einem See vorbeikamen, entschied er, dass dies der richtige Platz für das Picknick war. Außerdem waren sie schon eine Stunde lang gefahren. Marion würde mit Sicherheit langsam langweilig werden. So fuhr er langsamer und bog in den nächsten Feldweg ein, den er fand. Diesem folgte er zu dem See. In der Nähe des Ufers blieb er stehen. „Es ist wunderschön hier.", sagte Marion, als Sirius ihr geholfen hatte, den Helm abzuheben. Sie lief zum Seeufer hinunter. „Schade, dass wir keine Badesachen dabei haben.", rief sie zu Sirius hinüber, der gerade dabei war, sein Helmfach leer zu räumen. „Wozu brauchen wir denn Badesachen?", rief Sirius mit Unschuldmiene zurück. Dann nahm er den Picknickkorb und die Decke, die er dabei hatte und ging zu Marion hinüber. „Zum Baden vielleicht.", sagte sie in belehrendem Ton. „Und dazu braucht man Badesachen?", fragte Sirius gespielt verwundert zurück. Gleichzeitig setzte er seinen besten Hundeblick auf, damit sie auch gar nicht in Versuchung geraten würde, auf ihn böse zu sein. „Du", fing Marion gespielt streng an, ehe sie in Lachen ausbrach und anfing Sirius zu kitzeln. Sie rollten durch das Gras am Seeufer wie Teenager. Sirius gab sich schließlich geschlagen und Marion begann ihn heftig zu küssen.
„Wen haben wir denn da?", hörten sie plötzlich eine Stimme neben sich. Sirius und Marion fuhren hoch. Drei Gestallten in schwarzen Umhängen standen mit gezückten Zauberstäben direkt neben ihnen. Sirius hätte sich am liebsten geohrfeigt. Wie um Himmels Willen hatte er nur so unvorsichtig sein können. Er sah hinüber zu Marion, die keineswegs verängstigt, sondern eher verwirrt aussah. Sie hatte offensichtlich keine Ahnung, in welcher Gefahr sie sich befand. „Wie habt ihr uns gefunden?", fragte er barsch. „Reiner Zufall.", kam es unter einer der Masken hervor, „Wir wollten uns hier für eine Lagebesprechung treffen." „Hätte mich auch gewundert, wenn ihr oder euer toller Lord mal etwas hinbekommen hätten. Wie geht es ihm eigentlich so ohne Diener. Ihr drei müsstet doch so ziemlich die letzten sein, die noch zu Voldilein halten.", warf ihnen Sirius spöttisch entgegen. „Crucio!", rief einer der Todesser wütend. Sirius fing zu Marions Entsetzen sofort an, sich zusammenzukrümmen. In seinem Gesicht sah sie, dass er große Schmerzen haben musste. Er musste sich offensichtlich stark beherrschen, dass er nicht schrie. „Sirius? Was ist mit dir los? Sirius?", rief sie aufgeregt. Der Todesser ließ lachend von Sirius ab. „Das glaub ich jetzt nicht. Wie viel Schande willst du deiner Familie eigentlich noch machen. Verliebt sich in eine Muggel.", kam es von ihm. „Was wir aber eigentlich von dir wissen wollen, ist, wo wir dein Patenkind finden. Oh entschuldige, natürlich deinen Sohn. Du hast diesen Potterlümmel ja adoptiert. Und die Leute haben ernsthaft geglaubt, du könntest einer von uns sein, dass ich nicht lache. Also, wo ist Potter?", fuhr der zweite Todesser Sirius an. „Glaubst du ernsthaft, dass ich dir das jemals verraten würde?", giftete Sirius zurück. „Du wirst noch darum betteln, unsere Fragen zu beantworten.", erklärte der dritte „Das glaube ich kaum.", sagte Sirius ruhig. Die Todesser lachten alle drei. Doch dann, schneller als sie reagieren konnten, löste sich Sirius aus seiner zusammengekrümmten Haltung. Gleichzeitig zog er seinen Zauberstab, den er heimlich umfasst hatte. „Expelliarmus!", rief er. Die drei Zauberstäbe der Todesser flogen auf ihn zu und Sirius fing sie geschickt mit der linken Hand auf. Dann fesselte er die Todesser mit Hilfe von Magie.
„Komm Marion, wir müssen hier verschwinden.", wandte er sich dann an Marion. Sie liefen zurück zum Motorrad, verstauten ihr Zeug, setzten ihre Helme auf und rasten los. Sirius fuhr nicht zurück nach Leicester, sondern möglichst schnell zurück in den Wolfsbau. „Remus!", rief er, kaum das sie das Haus betreten hatten. „Ihr seid ja schon zurück.", rief ihnen Harry zu, der gerade aus dem Garten kam. „Harry, wo ist Remus?", fragte Sirius aufgeregt. „Oben in seinem Zimmer.", sagte Harry verwundert. Was sollte die ganze Aufregung. Sirius jedoch schob die immer noch völlig verwirrte Marion ins Wohnzimmer. Sie konnte sich nicht erklären, was sie da gerade gesehen hatte. Sie hatte nur gespürt, dass es gefährlich gewesen wäre dort zu bleiben. Deshalb hatte sie sich von Sirius wegbringen lassen. Jetzt allerdings erwartete sie langsam eine Erklärung. Sirius jedoch machte keinerlei Anstallten etwas zu erklären, im Gegenteil, er tat etwas völlig verrücktes. Er machte Feuer im Kamin, nahm ein grünes Pulver, warf es in die Flammen, kniete sich hin und steckte den Kopf ins Feuer. So blieb er für einige Zeit. Dann zog er den Kopf wieder zurück und sah viel beruhigter aus. „Harry, holst du bitte Remus herunter. Es ist etwas passiert.", wandte er sich dann an Harry. Dieser nickte und verschwand.
Endlich wandte sich Sirius Marion zu. Er sah, dass sie völlig verängstigt und verwirrt war. Außerdem war sie offensichtlich wütend. „Ich erwarte eine einleuchtende Erklärung für das, was da gerade geschehen ist, und zwar sofort.", schimpfte sie auch gleich los, als sie bemerkte, dass sie endlich Sirius Aufmerksamkeit hatte. „Ich weiß nicht, ob die Erklärung in deinen Augen Sinn machen wird.", erklärte Sirius vorsichtig, er wusste noch nicht so ganz, wie er dies angehen sollte, „Marion, ich muss zugeben, dass ich dir nicht die ganze Wahrheit über mich gesagt habe." „Heißt das, du bist doch ein Massenmörder und das waren deine alten Massenmörderfreunde die noch eine Rechnung mit dir offen hatten?", giftete Marion zurück. „Nein, so schlimm ist es nicht.", wehrte Sirius betont ernst ab, „Marion, es wird sich verrückt für dich anhören, aber Harry, Remus und ich, wir sind anders, als die anderen Menschen, die du kennst." „Davon habe ich bisher aber nicht bemerkt.", warf Marion sarkastisch ein. Obwohl, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, stimmte dies eigentlich nicht. „Lass es mich bitte versuchen zu erklären.", bat Sirius. „Ich bitte darum!", sagte Marion mit zwischen Wut und Unsicherheit schwankender Stimme. Sirius hatte keine Ahnung, wie er dies anfangen sollte. Er erkannte, dass er ihr nicht einfach sagen konnte, dass er ein Zauberer war. Sie würde ihm nicht glauben, ihn beschimpfen und wenn es ganz schlimm kam, würde sie ihn nie wieder sehen wollen. Er wusste in der Zwischenzeit, wie sehr sie Lügen verabscheute. Nein, er musste dies anders angehen. Kurz entschlossen verwandelte er sich in Schnuffel und nach ein paar Sekunden zurück in einen Menschen. Marion sah aus, als ob sie gleich in Ohnmacht fallen würde und so zückte er seinen Zauberstab und zauberte einen Stuhl hinter sie.
„Marion, setz dich bitte.", forderte er sie dann auf. Marion ließ sich auf den Stuhl fallen, wobei sie sich insgeheim wunderte, wo dieser hergekommen war. Sirius kniete sich vor sie und nahm ihre Hände in die seinen. „Marion!", setzte er mit seiner Erklärung an, „Ich weiß, dass es unglaublich für dich klingen muss, aber wir sind Zauberer. Nicht so wie Siegfried und Roy oder Copperfield, sondern wahre Zauberer mit echter Magie. Es gibt nicht nur uns drei, sondern eine ganze magische Gemeinschaft, die sich vor euch Muggeln, wie wir Menschen ohne Magie nennen, versteckt. Viele reagieren mit Angst und Abneigung auf Zauberei und ich hatte Angst davor, dass es bei dir auch so sein könnte und das ich nicht ertragen hätte können, deshalb habe ich dir bisher nichts von meinen Fähigkeiten erzählt." „Wenn ich nicht gerade gesehen hätte, wie du dich in einen Hund verwandelt hast, ich würde dir kein Wort glauben. Es fällt mir auch so schwer genug, dies zu glauben. Wahre Zauberer. Das klingt einfach zu fantastisch. Aber nach dem was geschehen ist.", brachte Marion hervor.
„Aber es ist die Wahrheit.", kam es von Remus, der inzwischen mit Harry unbemerkt dazugekommen war. „Ich bin froh, dass du es ihr gesagt hast, Sirius, denn du hast es nicht verdient, Marion, angelogen zu werden." Marion sah Sirius direkt in die Augen, als sie ihn fragte: „Dachtest du allen Ernstes, dass ich dich deshalb verlassen würde?" Sirius schüttelte den Kopf, als er zögernd erwiderte: „Nein, irgendwo schon, aber nicht wirklich, aber dennoch hatte ich Angst davor, wie du reagieren würdest." „Wahre Magie, das ist einfach verrückt.", erwiderte Marion. „Was ist eigentlich geschehen?", wollte nun Harry wissen. Sirius stand auf und wandte sich den anderen beiden zu. „Wir sind angegriffen worden.", erzählte er, „Es waren drei Todesser, die nicht sonderlich gerissen waren. Wenn alles glatt gelaufen ist, sitzen sie bereits im neuen Hochsicherheitsgefängnis." „Das es Zauberei gibt, muss ich wohl glauben, aber könnte mir bitte jemand erklären, warum wir von diesen, wie hast du sie genannt, Todessern angegriffen worden sind.", warf Marion ein, die mit den Erklärungen, die ihr gegeben worden waren, noch lange nicht zufrieden war. „Das wird eine längere Geschichte.", meinte Harry. „Das ist mir egal, so lange ich nur endlich weiß, was hier vor sich geht.", sagte Marion entschieden.
Sie setzten sich zusammen auf die Couch und die dabeistehenden Sessel. Dann begannen Harry, Sirius und Remus abwechselnd alles über Harry, Voldemort und den Krieg in der Zaubererwelt zu berichten. „Das ist unglaublich.", sagte Marion kopfschüttelnd, „Da tobt ein Krieg und in meiner Welt bekommt niemand etwas davon mit." „Und falls doch wird das Gedächtnis desjenigen verändert, so dass er sich nicht daran erinnern kann.", erklärte Remus. „Würde mich das auch erwarten, falls ich doch beschließen sollte, dich zum Teufel zu jagen.", fragte Marion Sirius. „Da du das niemals tun wirst, werde ich mich nicht dazu gezwungen sehen.", erklärte Sirius. „Das war alles ziemlich viel.", sagte Marion, „Ich muss erst einmal darüber schlafen. Sirius, bringst du mich bitte nach Hause. Dort ist es doch sicher, oder?" „Ich denke schon.", erwiderte Sirius, „Aber ich werde einige Wachen setzen, die mich sofort rufen, falls irgendein Zauberer versucht, bei dir gewaltsam einzudringen. Komm, ich fahr dich nach Hause." „Es wäre vielleicht besser, wenn du heute Nacht bei ihr bleibst.", meinte Harry. „Würdest du dich um Roger kümmern?", fragte Sirius. Harry nickte. „Möchtest du, dass ich bei dir bleibe?", wandte sich Sirius nun an Marion. „Das wäre sehr schön und ich könnte es wirklich sehr gebrauchen.", antwortete sie.
Sirius also fuhr mit Marion zu dieser nach Hause. Dort angekommen installierte er zuerst einmal die Wachen. Als er damit fertig war, ging er zu Marion in die Küche. Von dort waren schon die ganze Zeit verführerische Düfte zu ihm herausgeweht. Marion sah auf. „Ich hoffe, du magst Waffeln. Ich hatte nicht mehr viel im Haus.", sagte sie. „Waffeln klingen wunderbar. Ich wusste gar nicht, dass man sie auch ohne Magie machen kann.", erklärte Sirius. „Ich denke man kann fast alles auch ohne Magie machen. Es dauert halt etwas länger.", erwiderte Marion nur. „Da hast du auch wieder Recht.", gab Sirius zu. „Was habt ihr eigentlich alles wegräumen müssen, als ich zum ersten Mal bei euch zu Hause war?", fragte Marion, als sie die Waffeln auf den Tisch stellte. „Eigentlich gar nicht so viel. Wir haben nur ein paar Dinge weggeräumt, Seidenschnabel eingesperrt und den Kamin blockiert.", erklärte Sirius. „Und was ist eigentlich Seidenschnabel?", fragte Marion neugierig. „Er ist ein Hippogreif. Eine Mischung zwischen einem Adler und einem Pferd.", erläuterte Sirius. „Soll das heißen, dass es wirklich so etwas wie Sagentieren gibt?", wollte Marion aufgeregt wissen, Sirius, der gerade den Mund voll hatte, nickte nur, „Gibt es etwas auch Kobolde und Drachen?", wieder nickte Sirius, „Du schwindelst mich doch an?" Marion warf Sirius einen Blick zu, der diesem eindeutig zeigte, dass sie ihm letzteres nicht geglaubt hatte. „Marion, ich werde dir ab heute immer nur die Wahrheit sagen, das verspreche ich, und nein, ich habe nicht geschwindelt. Es gibt tatsächlich immer noch Drachen. Und Kobolde gibt es auch. Sie führen sogar unsere Bank.", entgegnete Sirius, sobald er wieder sprechen konnte. „Ich glaube, ich sollte für heute besser aufhören zu fragen, mein Kopf fängt schon an zu schwirren.", meinte Marion.
TBC
