Das 7. Schuljahr mit Sirius

Disclaimer: Natürlich gehört nichts vom Harry Potter Universum mir, sondern alles J. K. Rowling.

Hallo an Euch alle!

Ich hab am Freitag meine letzte Prüfung geschrieben. Ihr glaubt gar nicht, wie toll es ist, jetzt endlich so gut wie mit dem Studium fertig zu sein. Meine erste Stelle hab ich auch schon. Es ist endlich Frühling. Ich hab wieder ganz liebe Reviews bekommen.

Ich bin halt einfach sehr gut drauf.

Lia: Da fällt mir ein Stein vom Herzen, dass das mit dem Grab nicht zu schnulzig oder so geworden ist. Ich hab schon gedacht ich hätte zu stark übertrieben. Und ja, es wurde Zeit, dass Marion endlich weiß, was los ist.

Korksie: Ja, das Internet ist absolut unnötig ;-). Es hat bei mir auch lange gedauert, bis meine Eltern begriffen haben, wie praktisch doch solche Sachen wie Online Shops oder E-mail sind. Aber jetzt surft meine Mutter fast genauso viel wie ich, also gib die Hoffnung noch nicht auf. Ja, das auf dem Friedhof war traurig, aber das es auch so rübergekommen ist, wie es sollte, freut mich.

Und jetzt viel Spaß mit dem nächsten Kapitel.

Muggel in der Zaubererwelt

Sirius war am nächsten Tag nach Hause gekommen und hatte berichtet, dass Marion bereits alles ganz gut verarbeitet hatte. Er hatte ihr auch Eulenpost erklärt und hatte gleich am Abend eine Eule zu ihr geschickt, die bereits am nächsten Morgen mit einer Antwort zurückkam. Sirius hatte Marion auf Harrys Wunsch hin zu dessen Geburtstagsfeier eingeladen. Die drei hatten die näheren Planungen dazu begonnen und Harry hatte nur gemeint, dass Marion ja praktisch schon zu Sirius dazugehöre und sie deshalb auch zu seinem Geburtstag kommen solle.

An diesem Tag fiel Harry auch auf, dass Remus irgendwie krank aussah. Als er auf seinem Kalender nachsah, wusste er auch warum. Am Dienstag war der 27. Juli und damit Vollmond. Jetzt wusste Harry auch, wohin Remus jeden Abend seit ein paar Tagen kurz verschwand. Er ging mit Sicherheit nach Hogwarts, um sich dort von Snape Wolfsbanntrank zu holen.

Remus ging es die nächsten beiden Tage immer schlechter. Am Dienstagabend sah er furchtbar aus, als er sich auf den Weg zu seinem Bunker machte. „Du hast doch deinen Trank genommen. Jetzt bleib hier. Du kannst dich genauso gut in deinem Zimmer einrollen.", versuchte Sirius Remus ein letztes Mal zu überreden, doch dieser entgegnete nur: „Nein, ich gehe lieber auf Nummer sicher. Außerdem ist es in dem Bunker mittlerweile auch gemütlich eingerichtet. Ich habe seit Ostern die Wände gelb gestrichen, Teppich verlegt und mir einen großen Hundekorb und jede Menge Kissen reingelegt." „Dir war wohl langweilig ohne uns.", meinte Sirius. Remus zuckte nur mit den Schultern. „Dann beeil dich lieber. Der Mond geht gleich auf.", erklärte Sirius.

„Und wieso soll er sich wegen dem Mond beeilen?", fragte plötzlich eine Frauenstimme aus dem Dunkel. „Marion!", rief Sirius erfreut, er nickte Remus noch kurz zu, der daraufhin disapparierte und eilte auf Marion zu. „Du hast gesagt, dass du keine Geheimnisse mehr vor mir hast, also raus mit der Sprache, was hat sein Verschwinden mit dem Mond zu tun.", bohrte Marion nach. „Es wäre mir lieber, wenn Remus dabei ist, wenn ich dir das erzähle. Vor allem, weil dies nicht eines meiner, sondern sein Geheimnis ist und ich nicht das Recht habe, zu entscheiden, wem ich davon erzähle.", erklärte Sirius. „Das verstehe ich.", meinte Marion und gab ihm schließlich einen Begrüßungskuss. „Jetzt komm erst mal rein.", meinte Sirius. „Ist Remus schon weg?", hörte er Harry hinter sich rufen. „Ja, er ist gerade disappariert.", bestätigte Sirius, „und wir haben Besuch." Harry kam neugierig aus dem Wohnzimmer und, als er sah, dass es Marion war, begrüßte er sie freudig.

„Was führt dich denn so unerwartet zu uns?", fragte Sirius, als sie zu dritt im Wohnzimmer saßen. „Vieles und auch wieder nichts besonderes.", antwortete Marion. „Jetzt wissen wir Bescheid.", kommentierte Harry. „Ich denke, der Hauptgrund, dass ich heute gekommen bin, ist, dass ich einfach neugierig war. Ich wollte mir das Haus einmal genau ansehen, wenn ihr es nicht muggeltauglich gemacht habt.", erklärte Marion. „Wie ich schon gesagt habe, viel haben wir gar nicht verändert.", sagte Sirius. „Ich dachte, hier würde sich vielleicht alles wie von Geisterhand bewegen, oder so.", meinte Marion.

„Wenn du Magie sehen willst, musst du in die Küche. Das Geschirr spült sich immer noch selbst ab, weil Sirius vergessen hat, den Gegenzauber zu sprechen und ich das noch nicht darf.", erwiderte Harry. Sirius sprang auf. „Ich wusste, dass ich was vergessen habe." Marion jedoch sagte lächelnd zu Harry: „Das würde ich gerne sehen, aber wieso darfst du noch nicht zaubern?"

„Minderjährige Zauberer dürfen nur in der Schule zaubern.", erklärte ihr Harry, als sie hinter Sirius her in die Küche eilten. Es musste für Marion schon sehr seltsam aussehen, wie das Geschirr, vor allem eigentlich wunderbar sauberes, nacheinander in die Spüle sprang und dort von einem Lappen sauber gewischt wurde. Danach kam ein Handtuch, dass das Geschirr eigentlich trocken reiben sollte, jedoch war dieses mittlerweile so nass, dass es das nicht mehr konnte.

Sirius schimpfte. Er zückte seinen Zauberstab und murmelte „Finite Incantatem." Sofort fiel der Lappen einfach in die Spüle und das Geschirr schepperte herunter, wo es war. Dabei ging allerdings ein Teller zu Bruch. „Reparo!", sagte Sirius, und der Teller war wieder heil. Dann zog Sirius ein frisches Geschirrtuch hervor und begann widerwillig das Geschirr abzutrocknen. „Du könntest mir ruhig helfen, Harry.", sagte er.

Harry holte sich ebenfalls ein Geschirrtuch, das ihm jedoch von Marion aus der Hand genommen wurde: „Du kannst das Geschirr wegräumen, ich helfe lieber abtrocknen, ich weiß schließlich nicht, wo alles hinkommt." „Du brauchst doch nicht zu helfen.", warf Sirius ein. „Ich will aber.", erklärte Marion und gab ihm einen Kuss, der die nächsten Widerworte im Keim erstickte.

Zu dritt hatten sie den restlichen Abwasch schnell erledigt. „Es ist schon seltsam hier, obwohl eigentlich alles doch wieder normal ist.", sagte Marion wie zu sich selbst, als sie sich beim Verlassen der Küche noch einmal umblickte. „Wir sind auch nicht viel anders, als Muggel.", meinte Sirius nur. „Das ist auch gut so!", erwiderte Marion.

Sie gingen zurück ins Wohnzimmer. „Bevor ich es vergesse.", sagte Marion, als sie auf Couch und Sesseln verteilt saßen. „Was wünschst du dir eigentlich zum Geburtstag, Harry. Ich habe nämlich ehrlich gesagt nicht die leiseste Ahnung, was man einem Zauberer denn so schenkt. Bestimmt keine Videospiele?" „Nein, nicht ganz. Wir haben ja nicht einmal Strom hier.", sagte Harry hierauf. „Ich hab da schon noch ein paar Ideen.", erklärte Sirius, „Am besten gehen wir Übermorgen einkaufen. Ich hab auch noch nicht alle Geschenke beisammen." „Gut, dann hab ich das wenigstens aus dem Kopf, aber wieso gehen wir nicht Morgen?", fragte Marion.

„Ich hab Morgen meine Apparierprüfung.", erklärte Harry. „Apparierprüfung?", fragte Marion verständnislos nach. „Das ist für junge Zauberer ähnlich wie die Führerscheinprüfung für Muggel.", versuchte Harry zu erklären, „Apparieren bedeutet, dass man von einem Ort verschwindet und an einem anderen dafür auftaucht. Es ist sehr schwierig und gefährlich, weil man sich dabei z.B. zersplintern kann, das heißt, dass man sich in verschiedene Teile zerlegt, oder aus Versehen auf anderen Leuten landen kann, und ähnliches. Deshalb darf man das erst, wenn man Volljährig ist und auch dann erst, wenn man eine Prüfung bestanden hat. Und meine ist eben Morgen. Es wäre schön, wenn du auch kommen könntest." „Ich komme gerne.", erwiderte Marion erfreut. ‚Das würde mit Sicherheit interessant werden.', dachte sie bei sich. Aber wirklich freute sie sich darüber, dass Harry sie offensichtlich langsam akzeptierte.

Zu Harrys Apparierprüfung versammelten sich am nächsten Abend also Marion, Sirius, Remus, der noch sehr müde aussah, Professor Portas und Harry vor dem Haus. Harry war nervös. Er wusste zwar, dass er Apparieren konnte, aber er hatte dennoch weiche Knie und feuchte Hände. Sirius hatte gemeint, dass dies ganz normal sei. Er solle sich einfach konzentrieren, dann würde alles kein Problem sein. Harry jedoch musste an seine siebte und letzte Unterrichtsstunde denken, als er zum ersten Mal wirklich über eine weite Entfernung appariert war. Professor Portas hatte gemeint, er solle ihr Orte nennen, die er kenne, wo keine Muggel seien. Viel war Harry nicht eingefallen und so waren sie kurzerhand zum Bahnsteig 9¾ appariert.

Harry war dabei genau das gleiche passiert wie Charlie damals in seiner Prüfung. Er war auf einer alten Hexe gelandet. Zu seinem Glück war sie ihm nicht böse gewesen, sondern hatte sogar Professor Portas beschwichtigt, die Harry getadelt hatte, weil er vergessen hatte, den Ort zu sondieren, ehe er erschien. Heute sollte das besser nicht passieren. Professor Portas sah auf die Uhr, ehe sie meinte: „Es ist Zeit. Ich habe hier einen Portschlüssel für Ihre Familie Mister Potter, sie wird Sie am letzten Zielort erwarten. Für Sie dagegen habe ich hier den Prüfungsbogen. Die Prüfung besteht aus vier Aufgaben. Ich werde Sie die ganze Zeit begleiten. Viel Glück."

Sie gab Sirius den Portschlüssel, den nun auch Remus und, nachdem Sirius ihr erklärt hatte, was ein Portschlüssel war, auch Marion berührten. Nur Sekunden später waren sie verschwunden. Harry nahm den Prüfungsbogen entgegen und las sich die erste Aufgabe durch. „Apparieren Sie zur Übungswiese." Harry sah Professor Portas fragend an, doch diese meinte nur: „Es ist ihre Sache, wie lange Sie für eine Aufgabe brauchen, jedoch für die ganze Prüfung ist ein Zeitrahmen von einer Stunde angesetzt. Eine Aufgabe können Sie wiederholen. Ansonsten haben Sie jeweils einen Versuch. Die Zeit läuft ab jetzt." Harry nickte. Er schluckte trocken. Dann begann er sich auf die Wiese zu konzentrieren. Er disapparierte und fand sich mitten auf der Wiese wieder. Professor Portas erschien nur Sekunden später neben ihm. Er betrachtete sich die zweite Aufgabe: „Apparieren Sie nun 500 m in südöstliche Richtung!" Wiederum konzentrierte er sich. Als er wieder erschien, war Professor Portas bereits anwesend. Er stand Mitten im Wohnzimmer im Wolfsbau. Professor Portas nickte.

Harry war erleichtert. Die Hälfte der Prüfung hatte er bereits ohne Probleme hinter sich gebracht. Er nahm sich die dritte Aufgabe vor: „Apparieren Sie in den Schankraum des tropfenden Kessel." Das würde komplizierter werden, weil dort sicherlich viele Menschen waren. Harry konzentrierte sich. Er disapparierte. Und diesmal schaffte er es, keinen Menschen beim Auftauchen umzustoßen. Harry atmete tief durch. Professor Portas neben ihm lächelte zufrieden. Tom, der Wirt, warf ihm einen aufmunternden Blick zu.

Dann ging Harry die letzte Aufgabe an. „Apparieren Sie 150 km nach Norden." Harry schluckte. Das war wirklich schwierig. Er sah auf seine Uhr. Er hatte noch eine gute halbe Stunde Zeit. Er konzentrierte sich. Und dann als er endlich ein gutes Gefühl hatte: disapparierte er. Er war kaum appariert, als er auch schon in eine heftige Umarmung gezogen wurde. „Klasse, Harry.", kam es von Sirius. Kein anderer war es, der ihn da gerade halb erdrückte. Auch Lupin legte ihm eine Hand auf die Schulter und erklärte: „Damit hast du den neuen Rekord aufgestellt. Du hast die Prüfung nach sieben Stunden bestanden. Wirklich sehr gut gemacht."

Marion gab ihm die Hand und gratulierte ihm ebenfalls, auch wenn sie noch nicht so ganz verstand wozu. Professor Portas, die in der Zwischenzeit ebenfalls angekommen war, räusperte sich. „Nun, Mister Potter, hiermit erteile ich Ihnen die offizielle Erlaubnis, ab Ihrem 17. Geburtstag zu Apparieren. Herzlichen Glückwunsch. Nach Hause müssen Sie jetzt jedoch wieder den Portschlüssel nehmen. Ich wünsche Ihnen für die Zukunft alles Gute.", sagte Professor, dann nickte sie allen noch einmal zu, ehe sie verschwand. Harry und die anderen nahmen den Portschlüssel, der sie nach Hause zum Wolfsbau brachte. Dort angekommen wurde erst einmal Harrys bestandene Prüfung gefeiert.

Ob es an der Aufregung der vergangenen Stunden lag, wusste Harry nicht. Jedenfalls hatte er in dieser Nacht zum ersten Mal, seit er Sirius nachts bei Marion gestört hatte, wieder Alpträume. Er war leicht frustriert deswegen. Er hatte fast schon gehofft, dass er dies langsam Überwunden hatte. Er stand also auf und ging seinem Versprechen folgend zu Sirius hinüber. Dort angekommen öffnete er leise die Tür und erstarrte. Der Boden war mit Kleidern bedeckt und einige davon waren eindeutig nicht von Sirius. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Marion dageblieben war.

Er war früher als Sirius ins Bett gegangen, weil er von der Prüfung doch leicht erschöpft gewesen war. Er wollte gerade wieder leise die Tür schließen, denn falls die beiden wirklich, wie er annahm nackt im Bett lagen, würde es doch etwas peinlich werden, Sirius jetzt zu wecken. Doch plötzlich war da ein großer schwarzer Kopf, der ihn daran hinderte, die Tür zu zumachen.

„Roger, was willst du denn? Leg dich wieder hin, es ist noch nicht Zeit raus zu gehen.", flüsterte Harry dem Hund zu. Doch dieser ließ sich nicht stören. Er trottete aus dem Zimmer und wich nicht von Harrys Seite, als dieser zurück in sein Zimmer ging. Roger sprang auf Harrys Bett und sah Harry auffordernd an. „Du bist wohl aus Sirius Bett geflogen, hmm? Na gut! Du darfst ja bei mir schlafen.", sagte Harry kopfschüttelnd. Dann legte sich Harry in sein Bett und Roger rollte sich an seine Füße gekuschelt zusammen. Als Harry die Nacht nochmals von Alpträumen heimgesucht wurde, spürte er plötzlich, wie etwas ihn stupste. Harry lächelte. Roger war wirklich ein kluger Hund. Er kraulte Roger den Kopf, der nun bei ihm auf Brusthöhe lag, und schlief dabei wieder ein.

Sirius hatte ein schlechtes Gewissen, als er bei der Suche nach Roger, diesen in Harrys Bett entdeckte. Er konnte sich denken, was letzte Nacht geschehen sein musste. Gut nur, dass Roger so ein kluger Hund war. Er ging hinunter in die Küche zu Marion und Remus, der gerade dabei war, Frühstück zu zaubern. „Hast du Roger gefunden?", fragte Marion. „Ja, er schläft bei Harry.", erwiderte Sirius, „Ich fürchte heute ist wieder eine Sitzung bei Doktor Remus fällig. Dabei hatte er jetzt so lange keine Alpträume mehr." „Es hätte mich auch gewundert, wenn die Alpträume bereits verschwunden wären.", äußerte Remus daraufhin.

Sirius zuckte hilflos mit den Schultern. In diesem Moment kam Harry gefolgt von Roger herein. „Guten Morgen!", gähnte er. Da er keineswegs überrascht aussah, Marion zu sehen, war sich Sirius nun sicher, dass er mit seinen Vermutungen Recht hatte. Nach dem Frühstück ging Marion zur Arbeit. Sirius hatte versprochen, sie danach abzuholen, um mit ihr in die Winkelgasse zu gehen.

Als sie gegangen war, wandte sich Sirius an Harry. „Harry, es tut mir leid, ich…", setzte er an, aber Harry winkte ab. „Schon in Ordnung. Erstens hatte ich Roger und zweitens bin ich eigentlich ja wirklich zu alt, um ständig zu dir ins Bett zu kriechen.", erklärte Harry. Sirius Gesichtsausdruck verriet Harry jedoch, dass dieser mit dieser Antwort nicht gerade glücklich war. „Es ist wirklich in Ordnung, Sirius. Ich weiß, dass ich dich hätte wecken sollen, aber ehrlich gesagt war mir das zu peinlich. Aber wir reden heute Abend, oder?", fügte Harry deshalb hinzu. „Natürlich!", beeilte sich Sirius zu antworten. Sirius war nicht wirklich überzeugt, dass Harry letzte Nacht nichts ausgemacht hatte. Doch ehe er noch etwas sagen konnte, erklärte Harry, dass er nach Seidenschnabel sehen würde und war verschwunden.

Um 17:00 Uhr stand Sirius vor der Tierklinik und wartete auf Marion. Die gleiche Kollegin wie das letzte Mal kam vorbei und warf ihm einen Blick zu, der wohl sagen sollte, dass sie ihn auch nicht von der Bettkante stoßen würde.

„Was denkt die sich eigentlich.", brauste Marion neben ihm auf. Sie war auch gerade aus dem Gebäude gekommen und hatte den Blick mitbekommen. „Weißt du, dass du verdammt süß aussiehst, wenn du dich aufregst?", fragte Sirius frech zurück. Marion gab Sirius einen leichten Hieb in die Seite, worauf dieser gespielt wehleidig dreinblickte, ehe sie in Lachen ausbrachen.

„Du wirst mir doch nicht allen ernstes sagen wollen, dass du eifersüchtig auf so eine da bist.", bemerkte Sirius. „Natürlich bin ich eifersüchtig.", gab Marion zurück, „Also keine Flirtereien, sonst lernst du mich kennen." „Nein danke, ich wollte noch ein bisschen weiterleben.", scherzte Sirius. Er führte Marion von der Tierklinik weg zu einer verlassenen Seitenstraße. Dort holte er eine Teetasse hervor. „Das ist ein Portschlüssel, der uns direkt nach London in den tropfenden Kessel bringen wird. Von dort aus kommt man in die Winkelgasse, das ist sozusagen die Einkaufsmeile für Hexen und Zauberer.", erklärte er Marion. „Und dort bekommen wir Geburtstagsgeschenke für Harry?", fragte Marion. „Richtig.", antwortete Sirius. „Du musst nur die Teetasse berühren, dann geht es gleich los."

Marion berührte die Teetasse und fühlte sofort ein Ziehen hinter ihrem Bauchnabel. Nur wenige Augenblicke später standen sie im Tropfenden Kessel. Die Leute sahen auf, als sie erschienen, aber keinem schien es sonderlich merkwürdig vorzukommen, dass plötzlich zwei Menschen aus dem nichts erschienen, wie Marion feststellte.

„Sind das hier alles Hexen und Zauberer?", flüsterte Marion Sirius fragend zu. „Ich denke schon.", entgegnete Sirius, „Jetzt komm, wir haben noch einiges einzukaufen." Sie verließen den Pub durch die Hintertür. Marion bemerkte, dass ein paar der Gäste ihnen hinter dem Rücken seltsame Blicke nachwarfen. „Lass dich davon nicht stören.", sagte Sirius zu ihr, der die Blicke ebenfalls bemerkt hatte, „das gilt mehr mir als dir. Ich hab dir doch schon erklärt, dass einige nicht daran glauben, dass ich unschuldig bin, und die anderen halten mich schlicht für verrückt." „Dann sind es Idioten.", erklärte Marion bestimmt, was ihr ein strahlendes Lächeln von Sirius einbrachte. Sie standen schließlich vor der Backsteinmauer und Sirius öffnete das Tor zu Winkelgasse.

Marion kam ab diesem Moment aus dem Staunen nicht mehr heraus. Sie waren zuerst zur Bank gegangen, wo Marion zum ersten Mal in ihrem Leben Kobolde sah. Die Fahrt in dem Wagen zu Sirius Verließ hatte ihr Spaß gemacht. Ein bisschen wie Achterbahn fahren, war es ihr durch den Kopf geschossen. Beim Anblick von all den Gold-, Silber- und Bronzemünzen in Sirius Verließ war ihr ganz schwindelig geworden. Sie hatte nicht gedacht, dass Sirius so reich war. Sie selbst tauschte etwas Geld an einem Schalter. Dann gingen sie von Geschäft zu Geschäft. Marion blieb vor allem Staunen quasi der Mund offen. Die längste Zeit verbrachten sie in einem Laden, der Qualität für Quidditch hieß. Hier erfuhr Marion, dass Zauberer und Hexen wirklich auf Besen ritten.

Als sie schließlich wieder im Tropfenden Kessel standen waren sie über und über mit Tüten bepackt. „Marion, wir werden mit dem Kamin nach Hause reisen. Keine Angst, du kommst mit mir mit. Du darfst mich nur nicht loslassen. Und halt am besten die Augen geschlossen, sonst wird dir vielleicht noch schlecht. Verstanden?", fragte Sirius. Marion nickte. Es war ihr zwar nicht ganz klar, was da jetzt auf sie zukam, aber sie vertraute Sirius. Sie mussten noch warten, da zwei andere Zauberer gleich aus dem Kamin kommen würden, wie Sirius feststellte. Also stellten sie alle ihre Taschen vor dem Kamin ab.

Die Tür zum tropfenden Kessel öffnete sich. Ein so seltenes Ereignis, dass sich sofort alle Köpfe den Neuankömmlingen zudrehten. Sirius erkannte auf den ersten Blick, dass es drei Muggel waren, die gerade in den Schankraum getreten waren und sich verwundert umblickten. In diesem Moment färbten sich die Flammen im Kamin grün und die zwei erwarteten Zauberer kamen heraus. Der eine nahm seinen Zauberstab und murmelte etwas, woraufhin der Ruß auf seiner Kleidung und der seines Freundes verschwand.

Die drei Muggel waren blass geworden, sie gingen rückwärts Richtung Ausgang, drehten sich um und wollten gerade hinausrennen, als Sirius den Zauberstab in der Hand rief: „Fermare!" Der eine der Muggel rüttelte panisch an der Tür, die sich nun nicht mehr öffnen ließ. Sirius ging schweren Herzens zu ihnen hinüber und veränderte das Gedächtnis der drei Männer, dann öffnete er die Tür und ließ die drei hinaus. Als er wieder im Pub stand und die Tür geschlossen hatte, hob er seinen Zauberstab und begann vor sich hin zu murmeln.

Als er fertig war, wandte er sich an Tom: „Informiert das Ministerium, die Muggelabwehr für den Pub war nicht mehr vorhanden. Jemand muss sie aufgehoben haben. Ich habe jetzt provisorisch etwas gesetzt, dass die nächsten paar Tage Muggel fernhalten sollte, aber sie sollten lieber möglichst schnell wieder die alten Muggelabwehrzauber aktivieren."

Die fragenden teils angstvollen Blicke der anderen Gäste ignorierend, ging Sirius gleich darauf zurück zu Marion. Er warf Flopulver in die Flammen und verschwand mit Marion zum Wolfsbau. Kaum waren sie verschwunden, als Tom zu einem Gast an der Theke sagte: „Es ist eine Schande, dass er nicht mehr fürs Ministerium arbeitet."

TBC