Das 7. Schuljahr mit Sirius
Disclaimer: Natürlich gehört nichts vom Harry Potter Universum mir, sondern alles J. K. Rowling.
Hallo ihr Lieben!
Ich hab heute leider nicht so viel Zeit, deshalb möchte ich mich nur kurz bei Euch für die lieben Reviews bedanken und natürlich auch Danke an meine Betaleser.
Und jetzt viel Spaß mit den nächsten beiden Kapiteln.
Ein Haus in neuem GlanzDie auf seinen Geburtstag folgende Woche war für Harry bei weitem nicht mehr so erholsam wie die Wochen im Wolfsbau zuvor. Es war ja nicht so, dass er nicht im Haushalt helfen wollte, aber irgendwie ging es ihm doch auf die Nerven, so eingespannt zu sein. Zurzeit, fand er, übertrieben Sirius und Remus doch etwas. Harry hatte das Gefühl, in dieser Woche einen Crashkurs in, wie hatte Sirius es noch genannt, Hauswirtschaftszaubern bekommen zu haben. Er konnte nun alles, was in einem Haushalt so anfiel, magisch erledigen. Selbst diesen Schwenk mit dem Zauberstab, der Socken sich selbst zusammenfalten ließ und den Tonks damals in seinem Zimmer nicht hinbekommen hatte, hatte er nun drauf. Er hoffte nur, dass Sirius und Remus etwas gnädiger mit ihm sein würden, sobald er die neuen Zauber alle beherrschte. Er sollte vielleicht mit den zweien einmal über einen Putzplan sprechen. Er fühlte sich leicht erschöpft und war froh, dass sie am Samstag keine Zeit zum Putzen, Waschen, Bügeln, Garten pflegen, oder ähnliches haben würden, wenn sie zu den Weasleys gingen.
Um 14:00 Uhr kam Marion am Samstag zu ihnen, um, wie sie es ausdrückte, in die Höhle des Löwen zu gehen. „Bevor wir aufbrechen, musst du diesen Zettel hier lesen und dir merken, was darauf steht.", sagte Sirius, als sie aufbruchbereit vor dem Kamin standen. Marion nahm Sirius den Zettel ab und las: „Die Weasleys leben im Grimmauldplatz Nummer 12" „Hast du dir gemerkt, was auf dem Zettel steht?", fragte Sirius.
„Ja, aber ich verstehe nicht, was das soll.", erwiderte Marion. „Ich erklär's dir, sobald wir dort sind. Ach ja, bevor ich es wieder vergesse, hast du noch den Zettel mit meiner Adresse drauf?", fiel Sirius wieder ein. „Ja, Moment hier ist er.", sagte Marion und holte die Visitenkarte hervor. Sirius nahm ihr daraufhin beide Zettel ab und entzündete sie mit seinem Zauberstab. „Wir reisen zu den Weasleys mit Flopulver, so wie vom Tropfenden Kessel hierher. Also halt dich wieder einfach an mir fest, und es passiert nichts.", sagte Sirius und nahm aus einer Schatulle auf dem Kaminsims eine Handvoll Flopulver und warf es in die Flammen, worauf diese grün wurden.
„Ich gehe nirgendwo hin, bevor du mir nicht erklärst, was das mit diesem Zettel sollte.", entgegnete Marion bestimmt. Sirius seufzte. Sie konnte so verdammt stur sein, wenn sie wollte. „Nun gut!", gab er sich geschlagen, „Das Haus in das wir reisen ist genau wie dieses Haus von einem komplizierten Zauber geschützt. Dem Fidelius Zauber." „Derselbe mit dem auch Harrys Eltern versucht haben, sich zu schützen? Der bei dem ein Geheimnis in einer Person verborgen wird? Wie habt ihr die Person noch mal genannt? Ach ja, Geheimniswahrer?", fragte Marion.
„Genau! Und nur der Geheimniswahrer kann jemand anderem das Geheimnis, das er behütet, verraten. Deshalb hat er diese Zettel geschrieben. So konnte er dir am einfachsten meine Adresse und die der Weasleys anvertrauen. Deshalb ist es auch so wichtig, dass ich die Zettel nun verbrannt habe. Sonst könnte jeder, der sie zufällig entdeckt, dadurch den Wolfsbau oder den Grimmauldplatz Nummer 12 finden.", fuhr Sirius fort. „Gut, dann können wir ja jetzt gehen.", meinte Marion offensichtlich zufrieden mit der Erklärung und trat beherzt in die immer noch grünen Flammen. Sirius folgte ihr leicht den Kopf schüttelnd. Dann verschwanden die beiden. Es folgten Harry und Remus.
Harry staunte nicht schlecht, als sie im Grimmauldplatz Nr. 12 aus dem Kamin stiegen. Die Küche war nicht wieder zu erkennen. Sie wirkte viel freundlicher. Sie wurden freudig von den Weasleys begrüßt, die, seit die Podmores Anfang Juli ausgezogen waren, das Hauptquartier alleine bewohnten. Harry, Sirius und Remus waren seit Sirius Geburtstag nicht mehr hier gewesen. Vor allem Sirius stand die Überraschung deutlich ins Gesicht geschrieben, wie anders allein die Küche wirkte, obwohl nur ein paar Möbel ausgetauscht waren und Molly etwas umgestellt hatte.
Marion bekam einen kleinen Schreck, als plötzlich aus dem Nichts Kreacher vor Ihnen stand. „Wünschen Meister etwas von Kreacher?", fragte der Hauself und zu sich selbst murmelte er: „Oh wenn die Miss. das hier alles sehen könnte, alles haben sie zerstört, und ihr missratener Sohn hat eine Muggel dabei. Hier im fürnehmen und gar alten Haus der Blacks eine Muggel. Und dieser Halbblüter. Oh diese Schande, diese Schande." Sirius stieg die Zornesröte ins Gesicht.
„Wie haltet ihr es nur mit dieser kleinen Ratte aus?", fragte er Mrs Weasley aufgebracht.
„Wir ignorieren ihn soweit möglich. Was anderes können wir kaum tun, da er ja nicht auf uns hört. Wir hatten gehofft, dass er ohne das Gemälde deiner Mutter umgänglicher wird, aber wie du siehst.", erklärte diese achselzuckend.
„Nutzt ihr das oberste Stockwerk jetzt mit?", fragte Sirius, dem eine Lösung eingefallen war. „Nein, wieso?", fragte Molly. „Mir ist gerade eine Lösung gekommen.", erklärte Sirius, ehe er sich an Kreacher wandte, „Kreacher!" „Ja, Meister, dreckiger Blutsverräter." Sirius fuhr wütend zwischen das erneute Gemurmel: „Du wirst ab sofort im obersten Stockwerk bleiben und dieses sauber halten. Hast du verstanden. Es ist dir ansonsten nur noch erlaubt, dir in der Küche etwas zu essen zu holen. Die übrige Zeit bleibst du dort oben. Und wenn Mrs Weasley dir einen Befehl gibt, dann wirst du ihn in Zukunft befolgen, als ob er von mir kommen würde." Kreacher sah Sirius wütend an, verschwand dann aber aus der Küche. „Wenigstens gehorcht er mir noch.", meinte Sirius seufzend.
„Was war das?", fragte Marion. „Das war Kreacher, ein Hauself. Das hier ist das Haus, in dem ich aufgewachsen bin, auch wenn ich es nicht wieder erkenne.", sagte Sirius. „Wir können ja eine kleine Führung machen, bis Mum mit dem Tee fertig ist.", schlug Ron vor. Sie waren einverstanden. Die Küche hatte sie sehr neugierig auf den Rest des Hauses gemacht.
Während der Führung klärte Sirius Marion über Hauselfen und seine Familie auf. Als sie eine halbe Stunde später in der Küche bei Kuchen und Tee saßen, waren Harry, Remus und besonders Sirius immer noch überwältigt von der Veränderung des Hauses.
Es war wirklich nicht wieder zu erkennen. Der düstere ungemütliche Grimmauldplatz hatte sich in einen gemütlichen Ort verwandelt, an dem man sich durchaus zu Hause fühlen konnte. Rons Zimmer war auch schon wieder in Orange tapeziert. Das einzige, das an den alten Grimmauldplatz erinnerte, war der Stammbaum der Blacks, der immer noch im Salon hing, doch war dieses Zimmer nun so geschickt eingerichtet, dass er nicht wirklich auffiel.
„Ich hab zu Harry nach meinem Geburtstag gesagt, dass wenn einer dieses Haus wohnlich machen könnte, du es bist Molly, aber dass es möglich ist, aus diesem Ort wirklich ein zu Hause zu machen, hätte ich nie gedacht. Ich bin zutiefst beeindruckt.", hatte Sirius erklärt, kaum dass sie alle in der Küche am Tisch saßen. Auch die anderen hatten ihr Erstaunen zum Ausdruck gebracht, so dass Mrs Weasley schließlich ganz rot vor Verlegenheit geworden war, aber auch vor Stolz. Mr Weasley dagegen hatte in Marion, die sich ja eine ganze Woche seelisch hatte auf ihn einstellen können, ein williges Opfer gefunden, die ihm bereitwillig alles Mögliche und Unmögliche wie Videorekorder oder Stabmixer erklärte.
Als kein Kuchen mehr da war und sie nur noch gemütlich an ihrem Tee nippten, fragte Mr Weasley in die Runde: „Habt ihr eigentlich heute schon den Tagespropheten gelesen?" Fast alle schüttelten den Kopf. Mr Weasley fuhr fort: „Die Muggelabwehr hat gestern an verschiedenen Orten in ganz Britannien versagt. Ein Muggel ist sogar auf den Bahnsteig 9¾ geraten. Sie sind sich nicht sicher, ob sie alle Muggel gekriegt haben, die durch die Absperrungen gekommen sind. Das kann ganz schön ins Auge gehen. Ich wüsste nur zu gerne, wer so etwas tut und vor allem warum."
„Das frage ich mich schon, seit dem Vorfall damals im Tropfenden Kessel.", warf Sirius ein, „Es hat doch kein Zauberer etwas davon, wenn die Muggel alles über uns erfahren und dies ist der einzige Grund der mir einfällt, warum jemand Muggelabwehrzauber deaktivieren sollte. Ich meine, was anderes soll dies alles bezwecken, als dass Muggel durch Zufall über Zauberer stolpern und so erfahren, dass es uns wirklich gibt."
„Und wenn diese Vorfälle nur Ablenkungsmanöver sind?", gab Remus zu bedenken. Nachdenklich tranken sie ihren Tee zu Ende. „Vielleicht sollten wir den Orden zusammenrufen.", sagte Sirius schließlich. „Ja, aber heute nicht mehr.", meinte Remus mit einem Blick in Richtung Marion. „Was für einen Orden?", fragte Marion auch schon prompt.
Sie waren nicht eher vom Grimmauldplatz nach Hause gekommen, bis Marion alles über den Orden des Phoenix erfahren hatte. „Ich würde auch gerne helfen, gegen diesen Voldemort etwas zu unternehmen, aber ich glaube kaum, dass ihr eine Muggel gebrauchen könnt.", hatte sie seufzend gemeint. Doch damit lag sie falsch, wie sich nach dem Treffen der Ordensmitglieder herausstellte, das schon am nächsten Tag stattfand.
Marion und Harry spielten gerade eine Runde ‚Mensch ärgere dich nicht', als Sirius und Remus zurückkamen. Harrys hatte soeben einen von Marions Spielsteinen heraus geworfen und dieser wurde nun gerade von einem seiner Steine quer über das Brett geschleift. „Und was ist bei dem Treffen herausgekommen?", fragte Harry, sobald Sirius und Remus es sich neben ihnen gemütlich gemacht hatten. „Nicht viel.", gab Sirius zu. „Wir sind uns nur einig, dass es wichtig ist zu beobachten, ob in der Muggelwelt Gerüchte aufkommen, dass es Zauberer gibt. Aber was derjenige, der hinter dem allen steckt bezwecken will, damit sind wir nicht wirklich weiter gekommen.", erläuterte Remus.
„Und wie wollt ihr Gerüchte bei den Muggeln mitbekommen?", fragte Harry neugierig. „Durch Muggel natürlich.", erwiderte Sirius, „Marion, du wolltest doch helfen?" Marion sah ihn verdutzt an. „Ich soll euch helfen. Wie denn?", fragte sie erstaunt. „Könntest du die Augen und die Ohren offen halten, ob es irgendwo Gerüchte gibt, dass seltsame Dinge geschehen sind, z.B. im Radio, in der Zeitung oder auch bei dir in der Tierklinik. Die Leute tratschen doch bestimmt gerne mit dir.", bat Sirius sie. „Natürlich kann ich das. Kein Problem. Unter einer Bedingung.", erwiderte Marion.
„Ja?", fragte Sirius unsicher nach. „Du verzauberst mich bald, damit ich euch einmal beim Fliegen zuschauen kann. Du hast doch irgendwas von einem Zauber gesagt, nach dem mir Muggelabwehr nichts mehr ausmacht.", sagte Marion. „Wenn's weiter nichts ist.", meinte Sirius erleichtert. Er stand auf, zückte seinen Zauberstab, hielt diesen über Marion und murmelte etwas. Sofort kam ein Schwall an Funken aus dem Zauberstab, der Marion ganz umgab und für ein paar Augenblicke wie eine seltsame Aura um sie herum leuchtete. Dann ließ Sirius den Zauberstab sinken. „Jetzt macht dir Muggelabwehr nichts mehr aus.", erklärte er.
„Gut, dann kann ich ja mit euch zu diesem Spiel kommen.", meinte Marion augenzwinkernd. Sirius lachte und gab ihr einen Kuss. Sie hatten Marion erklärt, dass sie nicht ins Stadion kommen konnte. Nun, dass war nun wirklich hinfällig. „Ich glaube das Spiel ist ausverkauft. Die Cannons gegen die Tornados ist eben doch eines der Topspiele. Du siehst, wir haben jetzt ein neues Problem. Tut mir leid!", erklärte Sirius ihr schließlich. Marion sah enttäuscht aus.
„Du kannst meine Karte haben.", bot Remus an. „Nein, dass kann ich nicht annehmen. Ich weiß wie sehr ihr euch alle auf dieses Spiel freut.", lehnte Marion bestimmt ab.
„Es macht mir wirklich nichts aus, dir die Karte zu geben. Ich hatte mich im Wochenende vertan, als wir das Spiel aussuchten. Ich dachte es wäre eine Woche früher. An dem Samstag kann ich gar nicht mit. Also kannst du die Karte ruhig haben.", erklärte Remus ihr. „Wieso? Das Spiel ist doch in zwei Wochen?", fragte Sirius verwirrt nach.
„Nein! Es ist in drei. Wir haben die Spieltage verwechselt.", berichtigte ihn Remus. Sirius ging hinüber zum Kaminsims, wo die Karten lagen. Er betrachtete sie und kam dann nach einem kurzen Blick auf den Kalender neben dem Kamin mit schuldbewusster Miene zurück. „Das tut mir leid. Verflucht, der Samstag ist wirklich der 5. und nicht der 6. Spieltag.", sagte Sirius. „Wieso? Was ist denn an diesem Samstag?", wollte Marion wissen.
„Am Samstag ist gar nichts, aber am Freitag ist Vollmond. Deshalb werde ich am Samstag nicht mitkönnen.", erklärte ihr Remus. Sie sah diesen nur fragend an, als sie sich erkundigte: „Und warum kannst du nicht mit, nur weil am Freitag Vollmond ist?"
„Hast du es ihr nicht gesagt, Sirius?", fragte Remus, Sirius schüttelte den Kopf und Remus lächelte dankbar zurück. Er sagte den Leuten lieber selbst, was er war und Sirius wusste das. Remus fuhr fort: „Dann werde ich es jetzt tun. Marion zuerst musst du wissen, dass du keine Angst vor mir haben musst. Ich habe eine Krankheit, die nicht heilbar ist. Sie ist nicht ansteckend, außer ich würde dich in einer Vollmondnacht beißen.", Marion sah nun noch verwirrter aus als zuvor, „Marion, ich habe Lykanthropie."
Marion traf es wie ein Schlag. „Du, du, du bist ein Werwolf?", stammelte sie erschrocken. „Das ist richtig.", sagte Remus schlicht. „Und du verwandelst dich wirklich bei Vollmond?", fragte Marion weiter. Remus nickte, als er antwortete: „Ja, ich verwandle mich jeden Vollmond in dieses Monster, was sehr schmerzhaft und Kräfte zehrend ist und um deine weiteren Fragen auch noch gleich zu beantworten, nein, ich verwandle mich nicht auch an anderen Tagen oder wenn ich wütend werde oder ähnliches. Ich wurde gebissen, als ich noch ein ganz kleiner Junge war. Was hab ich noch vergessen, ach ja, es gibt einen Trank, den ich die Woche vor Vollmond nehme, damit ich meinen Verstand behalte und als Werwolf nicht so gefährlich bin."
„Das heißt, dass es absolut ungefährlich ist, hier mit dir in einem Zimmer zu sitzen!", stellte Marion fest. „Würde ich sonst hier sein? Denkst du wirklich, dass ich Harry, Sirius oder dich wissentlich dieser Gefahr aussetzen würde?", gab Remus Marion zu bedenken. „Und ich kann wirklich deine Karte haben?", fragte Marion weiter, offensichtlich um das Thema zu wechseln. „Ja, kannst du.", erklärte Remus. „Danke!", sagte Marion und beugte sich hinüber, um Remus einen Kuss auf die Wange zu geben.
Dieser lief rot an und bekam darüber hinaus einen gespielt eifersüchtigen Blick von Sirius. Sirius war in Gedanken wieder einmal zutiefst beeindruckt davon, wie Marion all dies aufnahm. Man konnte fast meinen, dass sie doch ein wenig magisch war, so selbstverständlich, wie sie die Zaubererwelt annahm.
„Harry, hast du im Kräuterbeet das Unkraut gejätet und das Geschirr abgewaschen?", fragte Sirius nach einer Weile. „Jawohl, Mr. Black, ihr persönlicher Hauself hat darüber hinaus aufgeräumt und im Wohnzimmer saubergemacht.", erwiderte Harry. Sirius war der leicht verstimmte Unterton in Harrys Antwort nicht entgangen, auch wenn dies eigentlich ein Scherz gewesen sein sollte, wie er annahm.
„Harry, gibt es etwas, worüber du mit mir reden möchtest?", fragte er deshalb behutsam nach. Harry musterte seinen Vater kurz, ehe er sich endlich von der Seele redete, was ihn schon seit seinem Geburtstag belastete: „Sirius, ich helfe euch wirklich gern, es ist nur, nun ja, ich fand es letzte Woche ein bisschen viel. Mir kam es vor, als ob ihr zwei den Unterricht in diesen neuen Zaubern als Vorwand benutzt habt, um mal eine Woche auszuspannen.
Ich meine, ist ja nichts dagegen zu sagen. Es wäre nur schön, wenn wir irgendwie einen Plan aufstellen könnten, wer wann was zu tun hat, damit wir die Arbeit gerecht aufteilen können. Jedenfalls hab ich keine Lust die nächsten drei Wochen hier im Wolfsbau weiterhin euer Hausmädchen zu spielen. Da kann ich auch gleich zu den Dursleys zurück."
Der letzte Satz saß. Harry tat er schon leid, kaum, dass er ihn ausgesprochen hatte.
„Hattest du wirklich das Gefühl, dass wir dich ausgenutzt haben?", fragte Remus ernst zurück.
„So hab ich das nicht gemeint.", setzte Harry an. Sirius und Remus sahen ihn auffordernd an. „Wie ich schon gesagt habe, ich fände es nur schön, wenn wir einen Plan machen könnten. Ich helfe euch ja gern. Ehrlich gesagt war mir vorher fast schon ein bisschen langweilig. Aber ein bisschen weniger Arbeit wäre schon nicht schlecht.", redete Harry schließlich weiter.
„Ich gebe zu, dass das die letzte Woche ein bisschen viel war, wenn ich so darüber nachdenke.", bemerkte Sirius, „Du hattest ja kaum einmal eine Stunde Freizeit. Vielleicht haben wir es ja übertrieben. Aber so sollte es ja auch gar nicht weitergehen, Harry. Es ging nur darum, dir die Zauber erst einmal richtig beizubringen. Schließlich musst du ja auch irgendwann einmal alleine zurechtkommen."
„Aber nicht schon Morgen, oder? Das hört sich ja so an, als ob du mich bald loswerden möchtest.", fragte Harry beleidigt nach.
„Beim Merlin, nein, Harry. Wie kommst du denn auf so eine absurde Idee?", beeilte sich Sirius zu sagen, „Harry, du machst jetzt erst einmal die Schule fertig und dann die Aurorenausbildung, auch wenn ich nicht ganz so begeistert davon bin, aber das ist deine Entscheidung. Dabei wirst du dann ein nettes Mädchen finden und ich glaube kaum, dass du dann noch hier bei deinem alten langsam datterich werdenden Vater leben möchtest."
„Aber wenn wir wie die Dursleys sind, willst du ja vielleicht gar nicht so lange hier leben.", warf nun Remus gespielt beleidigt ein.
„Das ist mir nur rausgerutscht. Es tut mir leid, OK!", entgegnete Harry genervt, „Wieso bist du eigentlich nicht begeistert davon, dass ich ein Auror werden möchte, Sirius?" „Harry, es ist einfach ein sehr gefährlicher Beruf, den du dir ausgesucht hast. Ich weiß, dass du sehr gut in Verteidigung gegen die dunklen Künste bist, schließlich bin ich dein Lehrer, aber ich weiß schon heute, dass ich ständig Angst haben werde, dass dir etwas zustößt. Ich habe heute schon genug Angst um dich. Und heute kommst du wenigstens unfreiwillig in Gefahr und nicht auch noch freiwillig.", erläuterte Sirius.
Darauf wusste Harry erst einmal nichts zu sagen. Er hatte noch nie von jemandem gehört, dass er Angst um ihn hatte. „Du weißt doch, dass ich auf mich aufpassen kann. Ich bin schon öfter Voldemort entkommen, als ihr beide zusammen.", entgegnete Harry schließlich noch leicht verstimmt. „Das weiß ich doch, aber du warst dabei auch oft dem Tod nahe.", gab Sirius zu bedenken. „Aber ich bin dennoch bis jetzt noch jedes Mal entkommen.", entgegnete Harry herausfordernd.
„Harry, meinst du nicht, dass es für Eltern normal ist, sich Sorgen um ihre Kinder zu machen und sich einen etwas ruhigeren Job für sie zu wünschen?", gab Sirius seinem Sohn zu bedenken. Er verstand nicht, was Harry so aufbrachte.
„Nein ich hab keine Ahnung, wie Eltern sich normal benehmen. Ich hab mir früher immer gewünscht, Eltern wie die anderen Kinder zu haben. Die einen von der Schule abholen. Die einem mal ein Eis schenken. Die einen in den Arm nehmen, wenn man Angst hat. Die sich um einen sorgen, wenn man krank ist. Ich hab immer davon geträumt, dass irgendjemand, irgendein entfernter Verwandter oder so, kommen und mich mitnehmen würde. Aber es kam nie jemand. Stattdessen waren da immer nur die Dursleys, Onkel Vernon und Tante Petunia, die mich wie einen kleinen Haussklaven behandelten und Dudley, der mich immer durch die Gegend gekickt hat. Das hatte Dumbledore ja wunderbar eingefädelt. Es ist ja egal, wie es dem Jungen geht, Hauptsache er ist sicher. Wieso hat eigentlich keiner je nach mir gesehen?"
„Harry", versuchte Remus ihn zu beschwichtigen, aber Harry kam jetzt erst so richtig in Fahrt: „Wo wart ihr eigentlich? Ich meine OK, Sirius, du saßt im Gefängnis, aber Remus, wo warst du und die anderen Ordensmitglieder. Mum und Dad hatten doch bestimmt auch noch mehr Freunde. Wieso hat mich nicht einmal jemand von euch besucht. Wieso hat es keinen von euch geschert, wie es mir ging?" Tränen liefen Harrys Wange herunter.
„Dumbledore hat dich von uns abgeschottet. Er meinte, dass es nicht gut wäre, dass du weißt, wer du bist. Mich hat er damals erst einmal auf Voldemorts Spuren geschickt, die ich bis Rumänien verfolgt habe. Als ich zurückkam, warst du nicht mehr auffindbar.", versuchte Remus zu erklären.
„Und wieso haben mich dann andere Zauberer gefunden?", schleuderte ihm Harry entgegen.
„Harry, jetzt werde nicht unfair. Keiner konnte doch ahnen, wie schlecht es dir bei den Dursleys ging.", schaltete sich Sirius wieder ein.
„Weißt du eigentlich, wie ich mich gefühlt habe, nachdem ich nach dem dritten Schuljahr wieder zurück zu den Dursleys musste? Ich war noch nie so nahe dran gewesen, von dort wegzukommen. Und dann zu Hause hab ich mich gefragt, wieso ich, wenn schon nicht bei dir, nicht wenigstens bei jemand anderem Leben konnte, die Weasleys vielleicht oder Remus, aber nein, Dumbledore musste da ja dazwischenfunken. Hauptsache sicher! Wie's mir geht, das interessiert ja niemand."
„Harry, ich kenne diesen Dumbledore nicht, aber ich glaube kaum, dass er wollte, dass es dir schlecht ging.", versuchte nun auch Marion, Harry zu beschwichtigen, was jedoch nach hinten losging: „Dass ich nicht lache. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich nach Voldemorts Wiedergeburt nachts schreiend wach geworden bin. Aber das hat Dumbledore ja nicht interessiert. Wieso habt ihr mich damals nicht eher in den Grimmauldplatz geholt? Es kann doch nicht über einen Monat gedauert haben, bis ihr soweit alles geregelt hattet. Ron und Hermine waren doch auch schon länger dort."
„Harry, du hast keine Ahnung, wie Sirius Dumbledore damals genervt hat, aber er hat nicht mit sich reden lassen. Harry, es war damals einfach nicht sicher, dich schon noch ein paar Tagen von den Dursleys wegzuholen.", warf Remus ein. „Wieso habt ihr mich nicht einfach geholt, auch gegen Dumbledores Befehl?", fragte Harry enttäuscht.
„Ich war kurz davor, als Dumbledore endlich eingewilligt hat. Wahrscheinlich hat er gespürt, dass ich dich nicht einen Tag länger dort gelassen hätte. Ganz davon abgesehen, dass du abhauen wolltest. Harry, es tat mir damals in der Seele weh, nicht bei dir sein zu können.", erklärte Sirius, „Harry du hast alles Recht, wütend zu sein, wegen dem was geschehen ist. Nur bitte, du kannst nicht Dumbledore die Schuld für alles geben."
„Wie kannst du dich hinter ihn stellen. Wenn er damals eingegriffen hätte, dann wärest du nicht so lange in Askaban gewesen und ich hätte eine Familie gehabt.", schoss Harry zurück, „Wenn Dumbledore nicht Hagrid mich hätte holen lassen, dann hättest du mich mitgenommen und wärst nicht hinter Wurmschwantz hergejagt."
Sirius sah Harry schuldbewusst an. Wie oft hatte er sich schon vorgeworfen, dass er Peter damals gejagt hatte. Alles wäre anders gekommen. Nicht Dumbledore, sondern er wäre für Harry verantwortlich gewesen. „Harry, du hast doch jetzt eine Familie, auch wenn sie vielleicht nicht ganz so ist, wie du sie dir gewünscht hast.", versuchte Marion nochmals ihr Glück.
Harry sah die drei an. Er schien zu überlegen. Remus atmete auf. Der Junge schien sich endlich zu beruhigen, wobei als Dr. Lupin musste er sagen, dass dieser Ausbruch wahrscheinlicher wieder ein guter Schritt in die richtige Richtung gewesen war. Harry lernte endlich, anderen seine Gefühle zu zeigen. Auch wenn es doch noch etwas heftig gewesen war.
„Nein!", kam es schließlich von Harry und Remus dachte schon, dass er sich zu früh gefreut hatte, doch aus Harry brach es schließlich heraus, „Nein, ich habe genau die Familie, die ich mir immer gewünscht habe." Damit warf er sich Sirius in die Arme.
