Das 7. Schuljahr mit Sirius

Disclaimer: Wie immer halt (s. Kapitel vorher).

Hallo alle zusammen!

Ich wollte gestern nicht wieder einfach schnell alles ins Internet stellen, sondern mir wieder Zeit zum Review beantworten lassen, deshalb gibt's das neue Kapitel heute erst.

Also wieder vielen Dank an euch fleißige Reviewer knuddel. Und natürlich an MyLoveIsYourLove für's Betalesen.

silberfell: Nein, ich finde dich überhaupt nicht zu forsch. Im Gegenteil. Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Das ist nämlich genau mein Hauptproblem beim Schreiben. Ich schreib immer viel zu schnell weiter. Ich mach's mittlerweile so, dass ich erst ein Kapitel runterschreibe und dann an den einzelnen Stellen ausschmücke, aber anscheinend kann ich da ja immer noch ein Haufen zulegen. Ich glaube, ich werde die ganze Geschichte noch mal überarbeiten, wenn sie fertig ist. Und ja, ich denke, wenn man weniger Schüler hat, braucht man weniger Abteile und deshalb haben sie einen Wagon abgekuppelt, aber außer, dass ich darüber noch hätte ein paar Worte verlieren sollen, hat das ganze eigentlich keine Bedeutung. Ich wollte nur einfach Sirius zu Hermine ins Abteil stecken. Dass Sirius auch mein absoluter Lieblingscharakter ist, merkt man glaub ich. Ansonsten, Danke für das große Lob. Und nicht scheuen mit Kritik. Da bin ich mir wenigstens sicher, dass die Leute auch ernst meinen, was sie schreiben.

Lia: Ja, so eine Eule, hätt glaub ich fast jeder gern. Will auch! Und ich muss zugeben, Harry kam wirklich etwas sehr zickig rüber. Aber er ist ja gerade in der lieben Pupertät. Ich glaube, da ist fast jeder ab und zu mal zickig. Ich hatte fedenfalls gerade meine kleine Cousine als sehr inspirierendes Vorbild zu Hause, als ich das geschrieben habe g.

Lara: Ein bischen was passiert vielleicht noch mit Marion, aber nicht mehr sehr viel. Im großen und ganzen ist der Kuchen gegessen. Man muss sich jetzt bald auch mit wichtigerem Herumschlagen. Und schön, dass das Geschenk anscheinend so gut angekommen ist. Ich hatte da eigentlich etwas bammel, weil das so eine aus der Not geborene Idee war (was schenkt man nur Zauberern? Ich steck gerade vor Weihnachten wieder in so einer Geschenkekrise! Hilfe!)

Korksie: Ich hab auch zu jeder Prüfung ein Kuscheltier dabei. Selbst zu meiner Diplomprüfung vor drei Wochen durfte Schlappi mit. Keine Ahnung warum, aber es beruhigt. (Selbst wenn die lieben wegen Spickgefahr im Rucksack bleiben müssen.) Die Idee mit der Kiste, war übrigens eine Notlösung verlegen kuck Mir fällt immer nichts ein, was man Harry, Sirius und Remus schenken könnte. Fällt dir vielleicht was ein, was man den dreien zu Weihnachten schenken könnte? Das steht ja auch schon bald wieder vor der Tür ahhhhhhh

Jetzt aber Schluss, bevor die Review Antworten noch länger als das Kapitel werden.

Viel Spaß damit!

Unterricht

Am nächsten Morgen stellten Harry, Ron und Hermine erfreut fest, dass sie in der ersten Stunde Verteidigung gegen die dunklen Künste hatten. Weit weniger begeistert waren Harry und Hermine dagegen davon, dass sie gleich im Anschluss eine Doppelstunde Zaubertränke hatten. „Allerdings kann man Snape verkraften, wenn man danach den ganzen Nachmittag Zeit hat, sich von ihm zu erholen.", meinte Harry trocken. „Wieso?", fragte Ron nach. „Weil ich donnerstagnachmittags keinen Unterricht habe, deshalb.", erklärte Harry ihm. Ron warf einen erneuten Blick auf den Stundenplan. „Das ist nicht fair, dass du einen ganzen Nachmittag frei hast.", maulte Ron. „Ron, du und Harry, ihr habt außerdem zusammen mittwochnachmittags frei. Aber die Zeit solltet ihr lieber zum Lernen nutzen. Ich werde dieses Jahr wenig Zeit haben, mich auch noch um Eure schulischen Leistungen zu kümmern.", klärte Hermine sie auf. Harry und Ron warfen sich einen Blick zu, der eindeutig sagte, dass sie das nicht weiter schlimm fanden.

Die drei machten sich schließlich auf zum Klassenzimmer für Verteidigung gegen die dunklen Künste. Es dauerte auch nicht lange, bis Sirius kam und das Klassenzimmer aufschloss. Als alle saßen, begrüßte er sie: „Es ist schön, Sie alle wohlbehalten wieder hier zu haben. Wenn irgendjemand von Ihnen die Hoffnung hatte, dass es dieses Jahr weniger Arbeit geben würde, muss ich ihn leider enttäuschen. Wir werden dieses Jahr sogar noch härter arbeiten müssen, als im letzten. Ihre UTZ Prüfungen stehen bevor und ich werde es nicht dulden, dass auch nur ein einziger von Ihnen nicht besteht.

Diese Prüfungen werden ihr ganzes weiteres Leben bestimmen. Von ihnen hängt es ab, welchen Beruf sie einmal ergreifen können. Also nehmen Sie die Prüfungen nicht zu leicht und denken Sie daran, dass sie bereits Anfang Juni stattfinden. Das mag sich jetzt vielleicht noch weit weg anhören, aber ich versichere Ihnen, der Juni kommt schneller, als Sie denken."

Sirius machte eine kurze Pause, um seinen Vortrag einsickern zu lassen. „Kommen wir zum eigentlichen Thema zurück, zu Verteidigung gegen die dunklen Künste. Wir werden im Prinzip so weitermachen, wie im letzten Jahr. In der Doppelstunde am Dienstag werden wir Fluchabwehr und andere Zauber üben, während wir in der Einzelstunde donnerstags die Theorie vertiefen. Heute werden wir uns mit dem Erkennen von Giften beschäftigen. Lassen Sie uns erst einmal zusammentragen, was Sie bei Professor Snape bereits über Gifte und Gegengifte gelernt haben."

„Jetzt weiß ich, wo Mad Eye seine Paranoia herhat. Er muss bei Sirius unterricht gehabt haben.", meinte Ron nach der Stunde. „So viel ich weiß, war es genau umgekehrt. Moody war Sirius Ausbilder auf der Aurorenschule.", erklärte Harry. „OK, so rum macht es auch Sinn. Am besten ist es doch, man isst und trinkt gar nichts mehr.", äußerte Ron. „Das dürfte bei deinen Brüdern doch nichts neues für dich sein.", erwiderte Harry augenzwinkernd. „Hast du auch wieder Recht.", lachte Ron, „Viel Spaß mit Snape!" „Danke, den werden wir bestimmt haben.", seufzte Harry und verschwand mit Hermine in Richtung der Kerker.

Snape begrüßte sie auf seine übliche Weise zurück in Hogwarts. Er ließ sie einen Trank zusammenbrauen, bei dem selbst Merlin Fehler gemacht hätte. „Was soll das sein, Potter?", blaffte Snape Harry nach der Stunde an, als dieser sein Probenfläschchen nach vorn brachte. „Mein Versuch eines Illusionstrankes.", antwortete Harry mit möglichst fester Stimme. „Versuch ist gut, Potter.", äußerte Snape gefährlich leise, „Vielleicht sollte ich sie einmal den Trank versuchen lassen, dann würden sie endlich verstehen, was es bedeutet, einen Trank exakt zu brauen oder auch nur, wie man die Brauanleitung exakt liest. Sie haben vergessen Riesenwurz zuzugeben und außerdem den Trank bei zu hoher Temperatur ziehen lassen. Sie werden mir also bis zur nächsten Stunde einen Aufsatz über Riesenwurz und einen weiteren über die Auswirkungen von zu hoher Temperatur auf Stinkmorchelextrakt schreiben. Sie können gehen."

„Das neue Schuljahr geht ja schon wieder gut los.", schimpfte Harry beim hinausgehen, „Einen Aufsatz für Sirius, welches Gift unserer Meinung nach das gefährlichste ist und jetzt auch noch drei Aufsätze für Snape." „Immerhin hast du ja den ganzen Nachmittag Zeit, schon mal mit den Aufsätzen anzufangen.", versuchte Hermine ihn auf dem Weg zum Mittagessen aufzumuntern, was ihr aber nur einen genervten Blick von Harry einbrachte.

„Was ist denn los?", fragte Ron, als die beiden sich neben ihn setzten und er Harrys betrübte Miene sah. „Ach ich hab's doch gleich wieder geschafft, extra Hausaufgaben von Snape zu bekommen.", erklärte Harry. „Kopf hoch. Ich hab meinen Aufsatz für Sirius schon fertig. Den kannst du haben. Dann ist es nicht mehr ganz so viel Arbeit.", meinte Ron.

Doch kaum hatte er ausgesprochen, als ein Räuspern sie alle drei herumfahren ließ. Ron lief auf der Stelle rot an. „Das hab ich jetzt nicht gehört. Wehe die Aufsätze sehen auch nur annähernd gleich aus.", stichelte Sirius, der unbemerkt hinter ihnen gestanden hatte. „Du bist doch nicht etwa gekommen, um mich zu belauschen?", fragte Harry gespielt beleidigt. „Was denkst du von mir?", fragte Sirius theatralisch, „Nein, im ernst, ich wollte eigentlich zu Hermine. Hermine, kannst du heute nach dem Unterricht kurz in Dumbledores Büro kommen. Er hätte gerne deine Meinung zu den Ereignissen von gestern gehört." „Natürlich.", sagte Hermine leicht erstaunt darüber, dass man gerade sie hinzuzog. „Dann noch einen schönen Tag, ihr drei.", verabschiedete sich Sirius und ging hinüber zum Lehrertisch.

„Dumbledore muss aber sehr verzweifelt sein, wenn er eine Schülerin hinzuzieht.", überlegte Ron. „Andererseits war es aber gerade Hermine, die erkannte, welche Gefahr in den Artikeln steckt. Vielleicht will er sich auch einfach bedanken.", entgegnete Harry. „Wir werden es wissen, wenn ich von Dumbledore zurück bin.", sagte Hermine wieder einmal in ihren leicht hochnäsigen Ton verfallend.

Natürlich blieb hierauf der obligatorische Streit zwischen Ron und Hermine nicht aus, was Harry nur die Augen rollen ließ. Würden die beiden es denn nie lernen? Harry war fast schon froh, als die beiden sich immer noch streitend endlich in Richtung Geschichte aufmachten. Er selbst ging in die Bibliothek. Er hielt es mit Ron und schrieb zuerst einmal den Aufsatz für Sirius. Diesen abzuschreiben hätte jetzt keinen Wert mehr gehabt, schließlich konnte er nicht mehr behaupten, dass sie die Hausaufgaben zusammen gemacht hatten. Er war gerade damit fertig, als Ron zu ihm stieß, der sich gleich an seinen Geschichtsaufsatz machte.

Harry schaffte es auch noch den Aufsatz über Riesenwurz fertig zu schreiben, ehe die letzte Glocke läutete und sie hinunter zum Abendessen gingen. Harry war Recht zufrieden mit sich. Vielleicht erbarmte sich Hermine ja und würde heute Abend wenigstens die normale Hausaufgabe von Snape, den Aufsatz über die Wirkweise des Illusionstrankes, mit ihm zusammen machen. Dann hätte er nur noch einen Aufsatz übrig.

Nach dem Abendessen gingen Ron und Harry nach oben in den Gemeinschaftsraum. Aber Harrys Hoffnung mit Hermine zusammen den Aufsatz schreiben zu können, scheiterte. Hermine kam erst nach fast einer Stunde aus Dumbledores Büro zurück. Sie war ganz rot vor Aufregung. Kaum hatte sie sich zu den anderen beiden gesetzt, als sie von diesen auch schon mit Fragen bestürmt wurde.

„Und, was wollte Dumbledore jetzt von dir?", wollte Ron wissen. „Er wollte eigentlich gar nichts von mir.", begann Hermine zu erklären, wurde aber sofort von Ron unterbrochen. „Wieso lässt er dich dann in sein Büro kommen?", fiel er ihr ins Wort. Hermine warf ihm einen genervten Blick zu. „Wenn du die Leute einmal aussprechen lassen würdest, wüsstest du es schon.", antwortete Hermine schnippisch.

„Was wüsste er dann schon?", fragte Ginny, die sich zu ihnen setzte. „Dumbledore hat Hermine heute in sein Büro gerufen und sie wollte uns gerade erklären warum.", klärte Harry Ginny auf, die daraufhin erwartungsvoll Hermine ansah. „Wie ich schon sagte, wollte Dumbledore gar nichts von mir persönlich. Er hat sich nur erst dafür bedankt, dass ich die Situation im Zug sofort erkannt habe und hat mir 10 Punkte für Gryffindor gegeben. Aber das war's auch schon.", begann Hermine von neuem. „Und dafür brauchte er eine Stunde?", fragte Ron erstaunt dazwischen.

„Ron!", kam es von Ginny und Harry gleichzeitig. „Ist ja schon gut.", antwortete Ron leicht beleidigt. „Darf ich jetzt zu Ende erzählen? Ich habe nämlich noch Hausaufgaben zu machen.", fragte Hermine und blickte in die Runde, ehe sie weiter berichtete, „Dumbledore hat mich gefragt, ob meine Eltern vielleicht bereit wären, genau wie Marion Informationen in der Muggelwelt für den Orden zu sammeln. Ich hab unter seiner Anleitung dann einen Brief nach Hause geschrieben. Das hat so lange gedauert." „Natürlich. Sechs Augen sehen mehr als zwei.", kommentierte Ginny das ganze.

„Es zeigt aber auch, dass Dumbledore sich ernsthaft Sorgen macht, wenn er quasi einen Beobachtungsring für Muggelnachrichten aufbaut.", überlegte Harry. Die anderen stimmten ihm zu. „Jetzt muss ich mich aber wirklich an meine Hausaufgaben machen. Der Aufsatz für Snape scheint wirklich knifflig zu sein.", sagte Hermine schließlich. „Können wir den vielleicht zusammen schreiben?", fragte Harry hoffnungsvoll. Hermine nickte huldvoll und so setzten sie sich zusammen an einen Tisch und brüteten über den Illusionstrank. Der Aufsatz war wirklich knifflig. Selbst mit Hermines Hilfe dauerte es fast bis Mitternacht, bis Harry damit fertig war.

Der Freitag war leider nicht so erholsam für Harry wie noch der erste Unterrichtstag. Zur ersten Stunde gingen sie hinüber zu Kräuterkunde, wo Professor Sprout sie eklig stinkenden Dünger erst analysieren und schließlich auf die Pflanzen verteilen ließ. Diese Stunde war noch recht erholsam. Anders als die nächste Stunde, Zauberkunst.

Professor Flitwick hielt ihnen zuerst einen Vortrag über die Wichtigkeit der UTZ Prüfungen, der allerdings um einiges länger war, als der von Sirius. Dann begann er gleich mit seinem nächsten Vortrag. Er erklärte Ihnen, was es in den letzten Wochen für Vorfälle mit Muggelabwehr gegeben habe und wie gefährlich dies werden konnte. Zum Abschluss der Stunde meinte er dann, dass sie Montag damit beginnen würden, zu lernen, wie man Muggelabwehr setzt. Da sie nicht wirklich Stoff gemacht hatten, gab Professor Flitwick ihnen auch keine Hausaufgabe auf, was sie alle erleichtert zur Kenntnis nahmen, da sie schon von Professor Sprout einen Aufsatz über die richtige Zusammensetzung eines Stinkmorcheldüngers aufbekommen hatten.

Weiter ging es nach dem Mittagessen mit Pflege magischer Geschöpfe. Harry freute sich genau wie Ron und Hermine Hagrid wieder zu sehen. Doch die Freude verflog bald, als er ihnen auftrug, die Hippogreifenherde zu versorgen, was hieß Füttern, Ausfliegen, was ja noch nicht so schlimm war, aber vor allem anschließend Ausmisten. Anstatt den Mist einfach wegzuzaubern, sollten sie ihn sammeln, da Professor Sprout ihn als Dünger haben wollte. Danach stanken sie alle so sehr, dass Harry bezweifelte, dass er jemals wieder normal riechen würde.

Als sie im Klassenzimmer für Verwandlung ankamen, sprach Professor McGonagall dann auch als Erstes einen Zauber, um den Gestank zu vertreiben. Dann begann auch sie, wie zu erwarten gewesen war, einen Vortrag über die Wichtigkeit der UTZ Prüfungen. Dann sollten sie alle versuchen, eine Teekanne heraufzubeschwören. Harry stellte fest, dass er diesmal über die Ferien doch nicht allzu viel vergessen hatte. Natürlich bekamen sie von McGonagall weitere Hausaufgaben, so dass sie zusammen mit dem Aufsatz für Hagrid über die richtige Pflege von Hippogreifen bereits wieder drei Aufsätze zu erledigen hatten.

„Das Schuljahr fängt ja gut an!", war Rons Kommentar dazu. „Am besten schreiben wir die Aufsätze heute noch, dann können wir wenigstens das erste Wochenende hier in Hogwarts genießen.", seufzte Harry. „Das ist die richtige Einstellung.", lobte Hermine.

Das Wochenende verbrachten Harry und Ron vor allem damit, zusammen mit Ginny und Seamus Quidditch zu trainieren. Sie hatten Sirius dazu überreden können, seine Arbeit bei dem schönen Wetter draußen im Stadion zu machen. Sirius flog sogar am Sonntag ein paar Runden mit. „Das lenkt mich ein wenig ab.", erklärte er Harry. „Du vermisst Marion wohl sehr?", fragte Harry. „Um ehrlich zu sein, ja. Und das obwohl ich ihr jeden Tag schreibe und sie mir. Aber es ist halt doch nicht dasselbe, wie sie um mich zu haben.", antwortete Sirius seufzend.

Der Montag war für Harry etwas erholsamer, als es der Freitag noch gewesen war. Er konnte genau wie Ron eine Stunde länger schlafen, während Hermine zu alte Runen musste. Für die beiden startete der Unterricht also mit einer Doppelstunde Verwandlung. Diesmal verlange Professor McGonagall schon mehr von ihnen. Sie sollten einen Stuhl heraufbeschwören. Harry schaffte es allerdings nur einen Hocker erscheinen zu lassen. Er bekam einfach keine Lehne hin, was ihm natürlich prompt einen weiteren Aufsatz einbrachte.

Es folgte die angekündigte Doppelstunde Zauberkunst über Muggelabwehr, der laut Professor Flitwick noch einige folgen würden. Wie Remus zu Hause erzählt hatte, waren die Zauber sehr kompliziert. Es war mehr eine Beschwörung, als eine einfache Zauberformel, die angewendet werden musste. Dabei durfte man sich aber nicht auf die Worte konzentrieren, sondern darauf, was man mit ihnen bewirken wollte.

An diesem Abend hatten Ron und Harry allerdings keine Zeit, ihre Hausaufgaben gleich zu erledigen. „Dafür bleibt uns ja noch der Mittwochnachmittag.", meinte Ron, was ihm einen missbilligenden Blick von Hermine einbrachte. An diesem Abend waren die Auswahlspiele für die Hausmannschaft von Gryffindor angesetzt worden. Professor McGonagall war am Morgen am Tisch der Gryffindors aufgetaucht und hatte erklärt, dass Ginny die neue Kapitänin der Mannschaft sein würde. Ron und Harry hatten sich erst ungläubige Blicke zugeworfen, dann aber Ginny gratuliert.

„Ich hatte eigentlich gedacht, dass du es wirst Harry, du bist schließlich am längsten dabei. Oder Ron, er ist schließlich älter.", sagte Ginny verlegen. „Ich glaube, McGonagall weiß ganz genau, dass ich nicht wirklich was von Spielzügen verstehe und ich denke, sie wollte verhindern, dass der Kapitän ab jetzt jedes Jahr wechselt. Deshalb hat sie nicht Ron genommen. Er ist schließlich nur noch dieses Jahr an der Schule.", äußerte Harry achselzuckend. „Ich denke, Harry hat Recht. Und Seamus spielt erst ein Jahr mit und du schon das zweite. Ich glaube, du wirst das gut machen.", rang sich auch Ron zu einer Bemerkung durch.

Die Auswahlspiele liefen hervorragend. Sie fanden schnell einen Ersatz für Katie als Jägerin. Es war ein Junge Namens Brian Goodwind aus der dritten Klasse. Er hatte noch einen Kumpel Namens Stan Baker mitgebracht, der sich als Klasse Treiber entpuppte. Aber die absolute Überraschung war eine Fünftklässlerin Namens Caroline Striker, die, wie sich herausstellte, eine Toptreiberin war. „Du bist absolute Spitze.", musste sogar Kirke einräumen, dem klar war, dass er und Sloper ab jetzt wohl nur noch als Ersatzspieler dabei sein würden. „Danke!", meinte Caroline schüchtern. „Im ernst, wo hast du so gut spielen gelernt?", fragte Ginny neugierig. „Nun ja, meine Eltern sind beide Muggel und ich hab in der Grundschule für mein Leben gern Softball gespielt.", erklärte sie. „Aber wieso hast du nicht schon eher daran gedacht Quidditch zu spielen?", fragte Harry neugierig nach.

„Ganz ehrlich?", fragte Caroline. Als alle sie daraufhin neugierig anstarrten, seufzte sie schließlich und gab zu: „In meiner ersten Flugstunde bin ich vom Besen geflogen und hatte seitdem eine heidenangst vor dem Fliegen. Doch letztes Jahr hab ich mir einen Ruck gegeben und Madame Hooch gebeten, mir noch mal Unterricht zu geben. Sie hat sofort zugestimmt und so hab ich Anfang vom letzten Schuljahr fliegen gelernt. Madame Hooch meinte, ich sei ein Naturtalent und ich sollte es einmal mit Quidditch versuchen, aber dann wurden die Spiele ja abgesagt. Deshalb hab ich es eben heute zum ersten mal versuchen können." Alle waren zutiefst beindruckt von Caroline. Nicht nur, weil sie bereits bei ihrem ersten Quidditch Spiel alle in Grund und Boden gespielt hatte, sondern vor allem, weil sie offensichtlich ihre Ängste überwunden hatte. Sie trainierten noch, bis es zu dunkel wurde und Madame Hooch sie hineinscheuchte.

Der Dienstagmorgen brachte Harry wieder eine Doppelstunde Zaubertränke und Gott sei Dank noch eine Freistunde danach, um den Strafaufsatz schon einmal zu schreiben. Diesmal hatte sein Zaubertrank wieder einmal die Falsche Farbe gehabt. Nach dem Mittagessen kam Verteidigung gegen die dunklen Künste. Als Harry, Ron und Hermine mit den anderen am Klassenzimmer ankamen, war die Tür zwar bereits aufgeschlossen und die Bänke zur Seite gerückt, aber Sirius war noch nicht da. Sie standen in Gruppen herum und unterhielten sich, bis schließlich die Tür aufging und Sirius hereinkam.

Jedoch anstatt sein spätes Kommen zu entschuldigen oder Sie auch nur zu begrüßen, zückte dieser seinen Zauberstab, richtete ihn auf Harry und rief „Legilimens!" Harry erstarrte kurz, erhob seinen eigenen Zauberstab und blockte Sirius ab. Sirius unterbrach die Verbindung. Ehe Harry ihn wütend anfahren konnte, fragte Sirius in die Runde: „Wer außer Mister Potter, Miss Granger und Mister Weasley kann mir erklären, was gerade geschehen ist?" Hermine war ganz hippelig, weil sie natürlich die Antwort wusste, aber offensichtlich nicht gefragt wurde. Die anderen Schüler sahen sich nur ratlos an. Schließlich hob Neville schüchtern die Hand. „Ja, Mister Longbottom.", rief Sirius diesen auf.

„Ich glaube mit diesem Zauber versucht man Gedanken zu lesen.", versuchte es Neville schüchtern. „Fast richtig. 1 Punkt für Gryffindor. Da sonst keiner etwas zu wissen scheint, könnten Sie uns bitte erklären, was ich mit Mister Potter angestellt habe, Miss Granger?", sagte Sirius. Hermine lief etwas rot an, ehe sie zu einem ihrer mittlerweile berühmten Vorträge ansetzte:

„Mit dem Legilimens Zauber bricht man in die Gedanken eines anderen ein und zwingt diesen seine Erinnerungen preiszugeben. Hierbei treten bei den meisten Menschen zuerst die schlechten Erinnerungen zum Vorschein. Allerdings kann der Zauberer, der den Zauber ausführt nicht beeinflussen, welche Erinnerungen sich ihm offenbaren. Auch kann er nicht die momentanen Gedanken seines Gegenüber erkennen." „Sehr gut! Besser hätte ich es auch nicht erklären können. 5 Punkte für Gryffindor.", sagte Sirius und fuhr fort: „Mister Potter, erklären sie bitte dem Rest der Klasse, wie man sich gegen den Zauber wehren kann."

Harry erklärte den anderen alles, was Sirius ihm jemals zur Abwehr des Zaubers beigebracht hatte. „Gut. Nochmals 5 Punkte für Gryffindor.", sagte Sirius und begann dann selbst zu erklären, „Jetzt fragen sich viele unter ihnen sicher, was es einem fremden Zauberer einbringt, in ihre Erinnerungen einzudringen. Nun, zum einen kann es sein, dass er dort Dinge erfährt, die er gegen Sie verwenden kann. Wobei es von jedem einzelnen unter Ihnen abhängt, ob Sie sich wirklich erpressen lassen.

Was jedoch viel wichtiger ist, ist dass der Legilimens Zauber eigentlich nur ein Teil einer Kunst ist, die Okklumentik genannt wird. Es ist die Kunst aus Empfindungen, Gesten oder eben auch den Erinnerungen, die sich als erstes zeigen, abzulesen, was der Gegenüber empfindet oder denkt. Am Donnerstag werden wir die Okklumentik von der theoretischen Seite aus betrachten, doch ist sie kaum zu verstehen, wenn man nicht einmal selbst erfahren hat, worum es dabei geht.

Ich habe heute zwei Übungen für sie vorbereitet. In der ersten Übung werden sie paarweise aufgestellt. Ich habe hier ein paar Bohnen, die mir Rons Brüder netterweise zur Verfügung gestellt haben. Keine Sorge, sie sind ungefährlich. Die Bohnen rufen verschiedene Empfindungen in uns hervor. Jeweils einer von ihnen wird eine Bohne essen und der andere wird versuchen anhand der Reaktionen zu erkennen, um welche Empfindung es sich handelt. Jedoch sollte derjenige, der die Bohne isst, es dem anderen nicht so leicht machen und sich möglichst zusammenreißen. Damit nachprüfbar ist, ob sie dies richtig gemacht haben, habe ich die Bohnen in nummerierte Umschläge gesteckt. Die Auflösungen können Sie bei mir erfragen, sobald Sie sicher sind.

In einer zweiten Übung werde ich gleichzeitig herumgehen und Sie nacheinander mit dem Legilimens Zauber belegen und Sie versuchen bitte mich abzuwehren. Falls es Erinnerungen gibt, die Sie auf keinen Fall mit mir teilen wollen, habe ich mir von Professor Dumbledore ein Denkarium ausgeliehen, in dem Sie diese Erinnerungen quasi zwischenlagern können. Noch Fragen?" „Sind Sie wirklich sicher, dass diese Bohnen von Fred und George ungefährlich sind?", fragte Pavati zweifelnd.

„Absolut sicher. Ich hab sie gestern Abend im Selbstversuch getestet. Die Wirkung lässt nach etwa zwei Minuten von ganz alleine nach.", versicherte ihr Sirius. „Sie haben freiwillig etwas geschluckt, das Fred und George entwickelt haben?", fragte Justin ungläubig. „Fast freiwillig.", gab Sirius zu. In Wirklichkeit hatten die beiden sich geweigert, ihm zu verraten, welche der Bohnen welche Wirkung hatte. Sie hatten ihm nur versichert, dass die Bohnen in jeder Schachtel die gleiche Wirkung haben würden. Also hatte Sirius die 10 Schachteln wohl oder übel durchprobieren müssen. „Jetzt fangen wir aber mit den Übungen an. Kommen Sie bitte paarweise nach vorne, damit ich Ihnen die Bohnen aushändigen kann.", sagte Sirius bestimmt.

Ron und Harry traten beherzt nach vorne und Sirius gab ihnen zwei Umschläge. Ihnen folgten Hermine und Neville und schließlich auch die anderen. „Dann lass uns mal anfangen. Fertig?", fragte Harry Ron und als dieser nickte, öffnete Harry seinen Umschlag, in dem wie er feststellte nicht nur eine Bohne, sondern gleich drei waren, und schluckte beherzt eine davon hinunter. Sofort fühlte er sich so richtig angenehm schläfrig und zufrieden. Er hatte alle Mühe sich zusammenzureißen und nicht zu gähnen. Irgendwann schaffte er es nicht mehr. Doch genau wie Sirius erklärt hatte, war die Wirkung der Bohnen nach zwei Minuten vorbei.

„Das ist ganz schön knifflig.", meinte Ron, „Hab ich einen zweiten Versuch?" Harry nickte und schluckte noch eine Bohne. Als Harry dann dran war, wusste er, wieso Ron zwei Versuche gebraucht hatte. Harry sah zwar auf den ersten Blick, dass Ron nicht gerade glücklich aussah, aber das war es auch schon. Er konnte nicht erkenne, ob dies nun Angst, Trauer oder einfach nur Unbehagen war. Auch er brauchte eine zweite Bohne. Diesmal entwischte Ron eine Träne und Harry war sich sicher, dass es Trauer war. Er ging zu Sirius Liste, die seine Ahnung bestätigte.

Als sie mit den Bohnen fertig waren, diskutierten sie miteinander, wie sie sich gefühlt hatten. Sie stellten dabei fest, dass es gar nicht so leicht war, Empfindungen in Worte zu fassen. „Ich denke, dass Sirius mit dieser Übung auch erreichen wollte, dass wir genau das feststellen.", meinte Hermine. „Gut erkannte, Miss Granger.", erklärte Sirius lächelnd, der gerade hinzugetreten war. „Gibt es irgendetwas, dass Sie lieber nicht mit mir teilen wollen?", fragte Sirius. Hermine schüttelte den Kopf. „Gut, dann versuchen Sie sich von allen Gefühlen und Gedanken frei zu machen. Wenn sie fertig sind, geben Sie mir ein Zeichen. Ich zähle dann von drei runter. Sie anderen könne sich ebenfalls schon vorbereiten. Außer natürlich Sie Mister Potter, Sie sind ja bereits geprüft worden.", erklärte Sirius.

„Ich hätte nicht gedacht, dass Okklumentik so anstrengend ist. Wie hast du das nur im letzten Jahr jede Woche eine Stunde lang ausgehalten?", fragte Hermine, als Sirius schließlich die Verbindung kappte. Sie hatte es nicht geschafft ihn abzuwehren. Harry zuckte nur mit den Schultern. „Gutes Stichwort, Hermine, Harry du kommst bitte weiterhin jeden Mittwoch zu mir zum Unterricht. Wir wollen schließlich, dass du in Form bleibst.", erklärte Sirius. Harry warf Hermine einen mörderischen Blick zu, den diese mit einem ‚Was kann ich denn dafür?' Blick erwiderte.

„Wie Sie wünschen, Professor Black.", sagte Harry schließlich sich geschlagen gebend. „Harry, solange du in Form bist, müssen wir ja nicht eine ganze Stunde lang üben, aber du willst doch mit Sicherheit auch auf dem Laufenden bleiben, oder?", meinte Sirius. Harry nickte ergeben. „Na also. Machen wir mit Ihnen weiter, Mister Longbottom.", fuhr Sirius mit dem Unterricht fort. Die Okklumentik Stunde war für alle außer Harry wirklich anstrengend gewesen.

Der Mittwoch war noch besser als der Donnerstag, stellte Harry fest. Er hatte nur am Morgen eine Doppelstunden Pflege magischer Geschöpfe. Den Rest des Tages nutzte er zuerst allein und nach dem Mittagessen zusammen mit Ron die Hausaufgaben zu erledigen, die sich bis dahin angesammelt hatten. Er freute sich auf einen ruhigen Abend, bis Hermine ihn daran erinnerte, dass Sirius ihn noch erwartete. Er ging also widerwillig zu Sirius Büro, um eine weitere Stunde Okklumentik über sich ergehen zu lassen. Jedoch wurde es nicht so schlimm, wie Harry gedacht hatte. Sirius attackierte ihn nur, wenn er dachte, dass Harry nicht richtig aufpasste. Die übrige Zeit unterhielten sie sich darüber, was seit letztem Mittwoch vorgefallen war.

„Es hat seither noch vier weitere Zeitungen gegeben, die über Hexensichtungen geschrieben haben. Auch das Fernsehen stürzt sich jetzt langsam darauf vor allem die, wie hat Marion es noch genannt, Boulevardmagazine. Sie haben irgendwelche Leute interviewt, die angeblich Zeugen von unheimlichen Ritualen geworden sind. Das meiste ist dummes Zeug. Aber es gab auch zwei Zeugen dabei, die ziemlich detailliert den Tropfenden Kessel beschrieben haben. Das Problem ist, dass die Muggel nicht unterscheiden können, was nur Blödsinn von irgendwelchen Wichtigtuern ist und was Wirklichkeit.", berichtete Sirius.

„Aber wieso schreiben die Zeitungen denn plötzlich so einen Blödsinn. Darüber hinaus kann ich mich nicht erinnern, dass das Fernsehen einfach Interviews mit Spinnern gezeigt hätte.", warf Harry ein. „Marion meint, dass sich so was seit dem Artikel in der Sun gut verkaufen würde. Deshalb würden sie es drucken und senden.", erklärte Sirius. „Trotzdem. Früher haben die Muggelzeitungen bis auf ein paar Ausnahmen nicht so einen Blödsinn abgedruckt.", meinte Harry.

„Marion hat noch so was gemeint. Sie hat gesagt, dass die Leute langsam anfangen würden, wegen des Jahrtausendwechsels zu spinnen.", erläuterte Sirius. „Was ist denn an einem Jahrtausendwechsel so besonders, mal abgesehen davon, dass er nur alle Tausend Jahre statt findet?", wollte Harry wissen. „Ich versteh es auch nicht so ganz, aber Marion hat gemeint, es gäbe viele Muggel, die abergläubisch wären und glaubten, dass der Weltuntergang bevorsteht. Und dann gibt es noch einen ganzen Haufen andere Leute, die irgendwas von einem Y2K Effekt reden. Angeblich soll am 1.1.2000 nichts mehr funktionieren, weil die Computer der Muggel alle nur mit zwei Jahreszahlen hinten laufen und nicht mit der 00 klarkommen. Ich versteh zwar nicht so ganz, was sie damit meint, aber Marion hat so was erklärt.

So was macht die Leute natürlich dann auch anfälliger dazu, an irgendwelchen anderen Mist zu glauben. Stell dir vor, am Freitag sollen auch schon Computer abstürzen, weil da der 9.9.99 ist und das angeblich ein Absturzcode für Computer wäre. So wie Marion in ihrem Brief geschrieben hat, funktioniert bei den Muggeln ja nichts mehr ohne Computer. Einfach nur verrückt. Wie kann man sich nur so abhängig machen.", erklärte Sirius.

Sie redeten noch bis Sirius schließlich auf die Uhr schaute. „Oh, schon so spät. Ich bring dich besser hoch in den Gryffindorturm, bevor du noch Ärger mit Filch bekommst."

Natürlich hatte Harry das gerade Erfahrene noch am gleichen Abend mit den anderen Durchdiskutieren müssen, so dass sie erst spät ins Bett kamen, was ihnen wiederum wissende Blicke von Sirius am nächsten Morgen einbrachte, als sie in der ersten Stunde darum kämpften, nicht einzuschlafen.

Ich hoffe, es hat auch gefallen. War diesmal ein bischen sehr aneinandergereit, aber ich hab's nicht besser hingekriegt.

Bis bald!

Pemaroth